DE634611C

DE634611C - Rakel fuer Rotationstiefdruckmaschinen

Info

Publication number: DE634611C
Application number: DEM131144D
Authority: DE
Original assignee: MAN Maschinenfabrik Augsburg Nuernberg AG
Current assignee: MAN AG
Priority date: 1935-05-30
Filing date: 1935-05-30
Publication date: 1936-08-31

Description

Bei denjenigen Bogentiefdruckmaschinen, bei denen das Fonnblech auf dem Formzylinder festgespannt wird, erleidet die Druckform an der festgespannten Stelle eine Unterbrechung; es muß daher Vorsorge getragen werden, daß die Rakel nicht durch die Federspannung, mit der sie auf dem Formzylinder aufliegt, an diese Stelle aufgedrückt wird und dadurch Schaden erleidet oder Spritzer verursacht. Sie wird zu diesem Zwecke in an sich bekannter Weise abgehoben. Auch bei den Bogentiefdruckmaschinen, bei denen der Formzylinder bei jedem Druckvorgang zwei Umdrehungen macht, wird der Druck der Rakel auf den Formzylinder bei dem zweiten Umgang, der einen Leerumgang darstellt, ermäßigt; die Rakel wird also zum Teil abgehoben. Außerdem bedarf es eines gewissen Anpressungsdruckes schon deshalb, damit die Rakel, deren Schneidkante nicht genau geradlinig, sondern leicht wellenförmig ist, in ihrer ganzen Breite voll zum Anliegen kommt. Die Rakel muß daher bei den genannten Maschinen beim Anpressen an den Formzylinder und beim Wiederabheben um einen Winkel geschwenkt werden, der ziemlich beträchtlich ist. Es hat sich nun im Betriebe gezeigt, daß, insbesondere bei schnellaufenden Maschinen, die zum Abheben der Rakel und Anpressen zur Verfügung stehende Zeit nicht ausreicht, um die notwendige Schwenkbewegung der Rakel auszuführen.

Erfindungsgemäß wird daher die Rakel in der Nähe der Abstreichkante von unten her in solcher Weise abgestützt, daß sie durch diese Abstützung eine Vorspannung erhält. Es bedarf bei dieser neuen Rakelanordnung zum Anliegen und zum Hervorrufen des restlichen Anpressungsdruckes nur einer ganz geringen Schwenkbewegung der Rakel, die in der zur Verfügung stehenden Zeit bequem durchgeführt werden kann.

Es sind nun zwar schon Rakelanordnungen bekanntgeworden, bei denen das Rakelmesser bereits vor dem Anliegen an den Formzylinder unter Vorspannung steht. Diese Vorspannung wird aber durch einen Druck hervorgerufen, der von oben her auf die Rakel wirkt; sie wirkt also, vom Standpunkt der Erfindung aus gesehen, in der falschen Riehtung. Die Rakel würde bei diesen bekannten Anordnungen in die Unterbrechungsstelle des Formzylinders hineingepreßt werden. Diese Anordnungen sind also zum Lösen der bei der Erfindung gestellten Aufgabe nicht zu gebrauchen.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Rakel nach der Erfindung in einem Schnitt dargestellt.

Das Rakelmesser 1 wird in der üblichen Weise von den Einspannschienen 2 und 3 und von den Schrauben 4 gehalten. Beide Schienen 2 und 3 sind durch Schrauben 5 mit der schwenkbaren Achse 6 verbunden. Die Schiene 3 ist in der Richtung auf den Formzylinder 7 zu verlängert und hat eine gegen das Rakelmesser 1 aufgebogene Kante 8, die das Rakelmesser nach oben abbiegt und damit vorspannt. Der Grad der Vorspannung kann mittels der Blechstreifen 9 entweder

durch Veränderung ihrer Zahl oder ihrer Stärke geändert werden. Das Anpressen bzw. Abheben des Rakelmessers Γ von dem Form-, blech io erfolgt durch Schwenken der Rakel·-" achse 6. Da der notwendige Schwenkwinkel' zum Abheben und Anpressen der Rakel in-. folge der Vorspannung des Messers verkleinert ist, wird es möglich, das Messer beispielsweise am Punkt« abzuheben und am

to Punkt b wieder anzupressen, so daß es während des Vorübergehens der Grube 11 bzw. des Füllstückes 12 abgehoben bleibt.

Die verlängerte Schiene 3 ist ferner mit mehreren Öffnungen 13 versehen, durch welche die Druckfarbe abfließt, die während der Abstreichtätigkeit der Rakel zwischen Messer 1 und Schienenkante 8 eingedrungen ist, da während dieser Zeit das Messer 1 nicht an der Kante 8 der Schiene 3 anliegt. Die Parallel-

ao verschiebung der Schienen 2 und 3 zusammen mit dem Messer 1 gegen den Formzylinder geschieht beim Einstellen der Rakel in bekannter; Weise durch die. Schraube 14.

Claims

Patentansprüche:

1. Rakel für Rotationstiefdruckmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß das Rakelmesser (1) in der Nähe der Abstreichkante, von unten her in solcher Weise abgestützt ist, daß durch diese Abstützung ein Vorspannen des Rakelmessers bewirkt wird.

2. Rakel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die untere der beiden Einspannschienen (2, 3) in Richtung auf den Formzylinder (7) verlängert ist und eine gegen das Rakelmesser (1) aufgebogene Vorderkante (8) hat, so daß das Rakelmesser (1) in· seinem vorderen Teil angehoben und damit gespannt wird.

3. Rakel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die verlängerte Einspannschiene (3) mit Öffnungen (13) versehen ist, dur.ch welche die beim Arbeiten der Rakel zwischen dem Rakelmesser (1) und der Schienenvorderkante (8) eindringende-Druckfarbe abfließen kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen