DE63415C - Kolbenschieberventil mit geführten Dichtungsringen und trennbarer Ventilstange - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 47: Maschinenelemente.

Das unter No. 60314 geschützte Ventil ist derart eingerichtet, dafs es eine schleunige und dichte Absperrung gestattet, ohne Druck auf die Sitzfläche zu erfordern; diese Einrichtung hindert aber nicht, dafs das Ventil ebenso rasch geöffnet wird, ein Mangel, der sich namentlich beim Durchlafs hochgespannten Dampfes fühlbar macht.

Um diesem Uebelstand abzuhelfen, wird die Ventilspindel getheilt; die beiden Theile werden mit Gewinde verschiedener Steigung versehen und der Ventildeckel oder Ventilkolben mit den beiden Theilen derart verbunden, dafs der Schlufs des Ventils, d. h. die Absperrung der Flüssigkeit beispielsweise schon bei einer halben oder Viertelumdrehung der Spindel erfolgt, dafs zur Herstellung einer hinreichend grofsen Durchflufsöffnung aber mehrere Umdrehungen erforderlich werden.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist der Schaft e, welcher den Ventildeckel oder Ventilkolben trägt, mit einem oben offenen kegelförmigen Kopf if versehen. Die kegelförmige Oeffnung des Kopfes d, deren Wände geschlitzt sind, nimmt den Fufs c der Schraubenspindel b auf. Hierbei üben die federnden Zungen oder Stege η zwischen den Schlitzen im Kopf d einen solchen Seitendruck gegen den Fufs c aus, dafs der Schaft e nicht niederfallen kann.

Der den Kopf d und theilweise die Schraubenspindel b umschliefsende Hüllkörper g ist derart gestaltet, dafs er bei Bewegung in der Richtung zum Ventil den Schaft e von der Spindel b ablöst und das Ventil schliefst, an der entgegengesetzten Bewegung aber durch die in das Gewinde der Spindel b eingreifenden federnden Zungen m gehindert wird, wenn nicht gleichzeitig durch Drehung der Spindel b die Sperrung gelöst wird.

Um den Körper g bewegen zu können, ist er mit einem Hebel f verbunden und mit Schraubengewinde versehen; das dem letzteren entsprechende Muttergewinde ist in einem mit dem Steg s verbundenen Hohlkörper h hergestellt.

Behufs Absperrung der Flüssigkeit hat man nur den Hohlkegel g so weit zu drehen, dafs die Durchgangsöffnung geschlossen wird,. und der hierzu nöthige Betrag der Drehung wird durch die Steigung des Gewindes auf dem Körper g bestimmt, welche so gewählt werden kann, dafs eine halbe Umdrehung oder weniger genügt. Um das Gewinde und die Zungen oder Stege m auf dem Körper g von dem Gegendruck der Flüssigkeit zu entlasten, ist es erforderlich, die Spindel b so weit nachzudrehen, dafs der Fufs c wieder den Kopf d berührt. Soll das Ventil geöffnet werden, so ist, um die Sperrstege m auszulösen, gleichzeitig mit dem Hohlkörper g die Spindel b zu drehen, und der Hohlkörper g wird immer nur so weit gedreht werden können, als die Stellung des Gewindeganges zuläfst, in den die

Claims (1)

1. Sperrzungen oder Stege m eingreifen. Gleiche Winkelgeschwindigkeiten vorausgesetzt, werden sich demnach die für das Oeffnen und Schliefsen des Ventils erforderlichen Fristen wie die Steigungen der Gewinde auf g und b verhalten.

   Das Wesentliche der Erfindung besteht in . der Anwendung zweier gleichachsiger Spindeln in Verbindung mit Einrichtungen, welche die Bewegung der den Ventildeckel tragenden Spindel in einer Richtung unabhängig von dem anderen Theil machen, die Bewegung in entgegengesetzter Richtung aber nur unter Mitwirkung der anderen Spindel gestatten.

   Pa te ν t-An spruch:

   An Kolbenschieberventilen mit geführten Dichtungsringen der durch Patent No. 60314 geschützten Art zum Zweck schneller Absperrung und langsamer Oeffnung die Anordnung zweier gleichachsiger Spindeln, von denen die den Ventildeckel oder Ventilkolben tragende, mit stark steigendem Gewinde versehene Spindel bei der Absperrung getrennt von der anderen mit wenig steigendem Gewinde versehenen Spindel, in entgegengesetzter Richtung aber nur unter Mitwirkung der anderen Spindel bewegt werden kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.