DE633452C

DE633452C - Elektrodynamisches Geraet zur Herstellung von Tonaufzeichnungen mit verlagerter Nullinie

Info

Publication number: DE633452C
Application number: DEK135510D
Authority: DE
Inventors: Erwin Gerlach
Original assignee: Klangfilm GmbH
Current assignee: Klangfilm GmbH
Priority date: 1934-10-06
Filing date: 1934-10-06
Publication date: 1936-07-27

Description

Es ist bekannt, elektrodynamische Tonaufzeichnungsgeräte zur Aufnahme von Tonfilmen mit vermindertem Grundgeräusch" zu benutzen, und zwar sowohl für die Aufnahme .ϊ von Intensitäts- als auch Amplitudenschrift. Die Anordnung ist dabei derart getroffen, daß durch den Draht des elektrodynamischen Systems, durch welchen die den aufzuzeichnenden Schallschwingungen entsprechenden

ίο Wechselströme hindurchfließen, auch ein Gleichstrom hindurchgeleitet wird, dessen Größe sich selbsttätig entsprechend der gewünschten Verlagerung der Nullinie einstellt, Dieser Gleichstrom kann nun durch Gleichrichtung der Tonströme entstanden sein, er kann aber auch auf folgende bekannte Art erzeugt werden: Ein Teil der Tonströme wird gleichgerichtet und arbeitet auf ein elektromagnetisches System, das entsprechend seinem Ausschlag einen Widerstand im Gleichstromkreis des elektrodynamischen Aufzeichnungssystems verändert und auf diese Weise bewirkt, daß der Gleichstrom proportional der Umhüllenden der Wechselströme geändert wird.

Diese Einrichtung ist nicht nur deshalb nachteilig, weil der Gleichstrom die thermische Belastung des elektrodynamischen Systems erhöht, sondern vor allem auch des-

.}« halb, weil der Widerstand des elektrodynamischen Systems außerordentlich klein ist und daher der zur Verlagerung der Nullinie erforderliche Strom nur einem geringen Spannungsabfall an den Klemmen des elektrodynamischen Systems entspricht. Dies ist deshalb unerwünscht, weil der Gleichstrom aus den Mikrophonströmen durch Verstärkung und Gleichrichtung gewonnen werden muß und die entsprechenden Röhren stets einen inneren Widerstand besitzen, welcher groß gegenüber dem Widerstand des elektrodynamischen Systems ist. Infolgedessen wird die Gleichstromenergie zum größten Teil innerhalb der letzten Röhre verbraucht und nur zum kleinsten Teil im elektrodynamischen System nutzbar gemacht. Für die Wechselstromleistung, welche dem elektrodynamischen System zugeführt wird, liegen die Verhältnisse günstiger, da man durch Einschalten eines Transformators zwischen der letzten Verstärkerröhre für die Sprechwechselspannung und dem Tonaufzeichnungsgerät dafür sorgen kann, daß die erwähnte letzte Röhre eine verhältnismäßig große Spannung und einen entsprechend kleinen Strom liefert.

Um diesen Nachteil zu vermeiden, wird gemäß der Erfindung ein elektrodynamisches Gerät zur Herstellung von Tonaufzeichnungen mit verlagerter Nullinie derart ausgebildet, daß die Schwingungsmittellage des entsprechend den aufzuzeichnenden Schallschwingungen erregten elektrodynamischen Systems

"J Von dem Patentsitcher ist als der Erfinder angegeben worden:

Erwin Gerlach in Berlin-Siemensstadt.

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von einem ferromagnetischen System entsprechend der gewünschten Verlagerung der Nullinie gesteuert wird. Unter einem ferromagnetischen System ist dabei ein System' mit einem magnetischen Anker zu verstehen^ der sich im Felde einer räumlich feststehejK" den, von dem Steuerstrom. durchflossenen Spule befindet, also eine ähnliche Einrichtung, wie sie in der Starkstromtechnik als io, Weicheisenmeßinstrument bekannt ist.

Eine Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch veranschaulicht. Mit io ist der stromdurchflossene Draht des elektrodynamischen Systems bezeichnet, an welchem ein Spiegeln befestigt ist. Das konstante' Magnetfeld des Systems ist in der Zeichnung der Einfachheit halber nicht mit dargestellt. Der Draht io ist an dem zweckmäßig aus Isoliermaterial bestehen-

ao den und fest angeordneten Stück 12 befestigt sowie an die Klemmen 13, 14 angeschlossen. An dem linken Ende des Drahtes 10, an welchem dieser eine Biegung von i8o° ausführt, greift über einen kleinen Haken 15 der Draht 16 eines ferromagnetischen Systems an. Das linke Ende des Drahtes 16 ist an der Stelle 17. fest eingespannt. Etwa in der Mitte des Drahtes 16 befindet sich der ferromagnetische Körper 18. Dieser letztere ragt in den Innenraum einer Spule hinein, welche in der Zeichnung ebenfalls nicht mit dargestellt ist und welche sich in einer zu der Ebene des Spiegels r 1 parallelen Ebene befindet. Zwischen dem Körper 18 und dem Haken 15 ist ein Steg 19 angebracht.

Die Einrichtung arbeitet in der Weise, daß den Klemmen 13, 14 die den aufzuzeichnenden Schallschwingungen entsprechenden Wechselströme zugeführt werden und der Spiegel 11 somit Schwingungen im Takte dieser Wechselströme ausführt. Die Schwinguhgsmittellage des Spiegels wird dadurch verlagert, daß der Spule, welche den ferromagnetischen Körper 18 umgibt, die durch

4.5 Gleichrichtung der Sprechwechselströme entstehenden Gleichströme zugeführt werden.

Der Körper 18 nimmt dann je nach der augenblicklichen Größe dieses Gleichstromes _;^ine andere Lage innerhalb der Spule ein $ϊχι& ändert somit die Schwingungsmittellage p Spiegels 11. Schwingungen im Takte Sprechwechselspannungen führt das ferromagnetische System nicht aus, da die gesamte Einrichtung in üblicher Weise in öl angeordnet wird. Auf der Kante des Steges rollt der Draht 16 bei Verlagerungen des Körpers 18 ab.

Die dargestellte Einrichtung ist sowohl zur Aufnahme in Intensitätsschrift als auch zur Aufnahme in Amplituden- oder Mehrzackenschrift anwendbar.

Claims

Patentansprüche:

1. Elektrodynamisches Gerät zur Herstellung von Tonaufzeichnungen mit verlagerter Nullinie, insbesondere für die Aufnahme von Tonfilmen mit vermindertem Grundgeräusch, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingungsmittellage des entsprechend den aufzuzeichnenden Schallschwingungen erregten elektrodynamischen Systems von einem System, das ähnlich aufgebaut ist wie ein Weicheisenmeßinstrument, entsprechend der gewünschten Verlagerung der Nullinie mechanisch gesteuert wird.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Ende der Leiterschleife des elektrodynamischen • Systems, an dem der stromdurchflossene Draht eine Biegung von i8o° ausführt, der Torsionsdraht des ferromagnetischen Systems angreift, der im wesentlichen in der Verlängerung der Längsrichtung der Leiterschleife liegt.

3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen "der Verbindungsstelle des elektrodynamischen mit dem ferromagnetischen System und dem ferromagnetischen Körper ein Steg angeordnet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen