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Masse für Formen zur Herstellung zahnärztlicher Einsätze o. dgl: aus
Edelmetall oder Edelmetall-Legierungen Die Erfindung bezieht sich auf eine Umkleidungsmasse
für Zahntechnikarbeiten, die insbesondere für Formen zur Herstellung zahnärztlicher
Einsätze o. dgl. aus. Edelmetallen oder Edelmetall-Legierungen geeignet ist, die
in einer aus der Masse hergestellten Gießform eingebettet sind, und auf welche zu
-zahnärztlichen Zwecken Gold oder andere Edelmetalle oder -Legierungen aufgegossen
werden sollen.
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Bei Herstellung derartiger Einsätze ist es im allgemeinen notwendig,
die Gießform mit dem in ihr eingebetteten Einsatz aus Edelmetall oder Edelmetall-Legierung
auf eine ziemlich hohe Temperatur, beispielsweise 450 bis 85o° C oder manchmal noch
höher, für Zeiten, zwischen 1/2 Stunde bis zu 4 oder 5 Stunden oder länger zu erhitzen,
bevor das auf den Einsatz aufzugießende, geschmolzene Edelmetall oder Edelmetall-Legierung
eingegossen wird.
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Die bekannten zahnärztlichenUmkleidungsmassen enthalten etwa go °/o
Kieselerde und Calciumsulfat, geringere Mengen verschiedener Zusatzstoffe, wie Borsäure,
Graphit, Bimsstein, Asbestfasern u. dgl., und sehr kleine Mengen Beschleunigungs-
und Verzögerungsmittel zur Regelung der Erstarrungszeit. Es wurde nun festgestellt,
daß, wenn Gießformen aus solchen Massen für '/2 Stunde oder länger auf etwa 8r5°
erhitzt werden, eine bestimmte Beeinträchtigung der physikalischen Eigenschaften
des in die Form eingebetteten Einsatzes selbst dann erfolgt, wenn die Einsätze aus
den reinen Metallen, Platin, Palladium und Silber, bestehen. Bei längeren Erhitzungszeiten
tritt der Angriff durch das Auftreten großer Brüchigkeit und in manchen Fällen durch
Werfen und schein-.bares Halbschmelzen des, Edelmetalls oder der Edelmetall-Legierung
in Erscheinung, obwohl die Schmelztemperatur des Edelmetalles oder der -Legierung
weit höher liegt als die Heiztemperatur der Gießform.
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Bisher wurde die Verschlechterung der eingebetteten Einsätze auf Unreinigkeiten
in dem Edelmetall oder -Legierung zurückgeführt. Eingehende Untersuchungen des Erfinders
haben jedoch gezeigt, daß selbst im Falle reiner Metalle die Verschlechterung eintritt
und auf den Schwefelgehalt der Formmasse zurückzuführen ist, und daß die Einsätze
weiter beschädigt werden durch das Vorhandensein von Wachs, welches üblicherweise
zur Herstellung der Höhlung in der Form verwendet wird und beim Erhitzen der Form
ausgeschmolzen und beseitigt werden muß, bevor das Eingießen des geschmolzenen Edelmetalls
oder -Legierung; welches den Hohlrauen ausfüllen -soll, erfolgt.
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Die Erfindung bezweckt, die beschriebene Beschädigung von Einsätzen
aus Edelmetall oder Edelmetall-Legierungen als Folge des Erhitzungsvorganges der
Gießform zu ver-
meiden und besteht darin, daß die aus einem |
unlöslichen, schwer schmelzbaren, kiesel- |
haltigen Stoff und einem Calciumsulfat- |
bindemittel bestehende Gießformmasse- ein' |
vor ihrem Erhärten insbesondere in Peilv':. |
form beigemengtess aus einem Metall -ode;i |
einer Metall-Legierung bestehendes, sich bei |
Benutzunz der Formmasse leicht mit Schwefel |
verbindendes Schutzmittel enthält, welches das in der Gießform enthaltene Einsatzstück
aus Edelmetall oder Edelmetall-Legierung bei Erhitzung der Gießform vor dem Eingießen
von weiterem, sich mit dem bereits in der Form befindlichen Einsatzstück verbindenden
Edelmetall gegen chemische Angriffe schützt.
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Durch die Erfindung ist, wie sich durch eingehende Versuche herausgestellt
hat, eine Umkleidungsmasse geschaffen, die sich hinsichtlich der Absorption freigewordener
Schwefelgase.mit ihrer nachteiligen Wirkung auf die eingebetteten Metalleinlagen
sehr viel günstiger verhält als die besten, bisher bekanntgewordenen Umkl.eidungsmassen.
Als geeignete Schutzmittel kommen Metalle, wie Kupfer, Nickel, Kobalt, Eisen, Zink,
Molybdän, Silber als. auch Vanadium, Chrom, Mangan und Wolfram, in Betracht. Auch
können Oxyde aller dieser Metalle und` auch von Aluminium benutzt werden. Legierungen,
die eines oder mehrere der vorerwähnten Metalle enthalten, sind ebenfalls als Zusatz
geeignet, und bis zu einem gewissen Maße können auch Salze Verwendung finden, die
beim Erhitzen in Oxyde oder Metalle umgewandelt werden (z. B. Nitrate, Carbonate,
Oxalate und andere organische Säuresalze). Die Chloride dieser Metalle können ebenfalls
verwendet werden, jedoch scheinen sie weniger vorteilhaft zu sein.
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Die vorerwähnten Schutzmittel sind Stoffe, die sich leicht mit Schwefel,
vorzugsweise durch exothermische Reaktion, verbinden, um beständige Sulfide zu bilden.
Bei der bevorzugten Verfahrensdurchführung werden die Schutzmittel (Metalle, Oxyde
oder Salze) mit der trockenen Umkleidungsmasse vermischt. Zusätzlich zu den erwähnten
Schutzmitteln können Calciumoxyd, Bariumoxyd und wohl auch andere Oxyde alkalischer
Erden und auch bestimmte Halogenverbindungen von Alkalimetallen und von Erdalkalimetallen,
wie z. B. Litiumchlorid und Strontiumchlorid, verwendet werden: Während man vorzugsweise
Schutzmittel in der Form feinen Pulvers, das durch ein Sieb mit q.o bis i6oMaschen
je Zentimeter Länge hindurchgeht, verwendet, das. innig mit der trockenen- Umkleidungsmasse
vermischt wird, ist es aber auch möglich, obwohl scheinbar weniger vorteilhaft,
wenn man als Schutzmittel ein Metall nimmt, dünne Bleche oder Folien zu verwenden,
die anfangs um die Metalleinlage und die Wachsformen umgelegt, aber nicht in eine
wirksame Verbindung mit der Metalleinlage oder dem Wachs gebracht werden. .: Die
Metalle, Kupfer, Nickel, Kobalt, Eisen, ink, Molybdän oder Silber oder auch Legierungen
von verschiedenen dieser Metalle oder auch dieser mit anderen Metallen oder Oxyde
von Kupfer, Nickel, Kobalt oder Silber können als besonders wirksame Schutzmittel
betrachtet werden und kann man als zur ersten Gruppe gehörig bezeichnen. Diese Stoffe,
und zwar in der Menge von 7 bis 15 0% des Gesamtgewichtes der trocknen Umkleidungsmasse,
werden mit letzterer in Form feinen Pulvers vermischt und verhindern auch bei sehr
hohen einwirkenden Temperaturen eine Beschädigung der Metalleinlage für eine lange
Zeitperiode von etwa 6 bis 8 Stunden. Kleinere Mengen dieser Stoffe, etwa 3- bis
61/" können noch ausreichen, um eine Beschädigung der Edelmetalleinlagen für eine
kürzere Zeitperiode von etwa i'/2 bis 2 Stunden zu verhindern, oder für diesen Zweck
können auch 7 bis 15 0/0 Manganoxyde, Chromoxyde, Molybdäntrioxyde, i'(2fache Molybdänoxyde,
Molybdändioxyde, Kupferoxyde, Zink oder Zinkoxyde verwendet werden. Die letzterwähnten
Stoffe stellen die zweite Gruppe dar. Wenn es nun in Frage kommt, eine Beschädigung
der Metalleinlagen nur für eine sehr kurze Zeitperiode zu verhindern, beispielsweise
für 1/2 bis i Stunde, so kann man such bei hohen Texas peraturen Metalle, wie Chrom
oder Mangan, auch 7 bis i50/0 oder mehr Eisenoxyd oder 3 bis. 51/0 pulverförmigen
Chromoxydes oder Aluminiumoxydes verwenden. Diese letzterwähnten Stoffe gehören
sozusagen zu einer dritten Gruppe. Auch geringere Mengen von Stoffen der ersten
zwei Gruppen können zu. diesem Zweck verwendet werden.
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Die Mengen an Schutzmitteln, die hinzugefügt werden, können in sehr
weiten Grenzen schwanken, was von der Zusammensetzung des zu schützenden eingebetteten
Metalls, der angewendeten Temperatur und der Länge der Erhitzungsdauer abhängt.
Mengen von o,5 bis 40 '/0 .der ganzen Umkleidungsmenge können in einigen Fällen
Verwendung finden. Gewöhnlich zeitigen Mengen über o,50/0 und unter :251/0 von Schutzmitteln
sehr befriedigende Ergebnisse. Bei Verwendung zu großer Mengen an Schutzmitteln
kann die Verdünnung auf eine Herabminderung der Festigkeit des Bindemittels (gewöhnlich
Calciumsulfat) hinauslaufen.
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Anstatt daß man das Schutzmittel in Form von feinem Pulver mit der
trockenen Umkleidungsmasse vermischt, kann man es auch mit Wasser vermischen oder
auflösen, mit
dem dann die Umkleidungsmasse vermischt wird, wobei
eine solche üblicher Zusammensetzung gewählt werden kann. Die Schutzmittel finden
vorzugsweise in Form von sehr feinem Pulver Verwendung, jedoch können sie auch mehr
oder weniger körnig sein. In letzterem Falle sind sie allerdings wohl weniger wirksam.
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Es ist auch festgestellt worden, daß schwer reduzierbare Salze von
Säuren, die amphotere Metalle in dem Säureradikal enthalten, entsprechend verwendet
werden können, beispielsweise Natrium-, Molybdän- oder Natrium-Wolfram-Verbindungen.
Diese Salze enthalten keinen Schwefel. Schwefel enthaltende Salze sind für den Erfindungszweck
nicht zu verwenden. Die nachfolgend angegebenen Zusammensetzungen sollen nur beispielsweise
zur weiteren Erklärung der Erfindung dienen.
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Beispiel i 651f, feiner Sand werden mit ?,20/, calciniertem Gips als
Bindemittel und 130/, einer Mischung gleicher Teile von Nickel und Kupfer, beide
in feiner Pulverform, vermischt. Diese Zusammensetzung ergab für eine Zeitperiode
von 8 Stunden bei einer bedeutend höher als die Schmelztemperatur des Zinns liegenden
Temperatur eine gleiche Schutzwirkung für Zahneinlagen aus einer Gold-, Platin-,
Palladium- und Silberlegierung. Legierungen, die wenigstens zwei der vorgenannten
Metalle zusammen mit gewöhnlichen Basenmetallen, wie z. B. Kupfer, Nickel usw.,
enthalten, in der Form der vorbeschriebenen Einlagen werden bei allen praktisch
vorkommenden Zahnbehandlungen vollständig geschützt.
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Beispiel,2 63 Teile Kieselerde, 2o Teile Gips oder auch eines anderen
Calciumsulfatbindernittels und i7 Teile einer Mischung gleicher Teile von Zinkoxyd
und Kupferoxyd werden zusammengebracht. Von dieser Zusammensetzung wurde festgestellt,
daß sie die Beschädigung der vorgenannten Metalleinlagen ungefähr für eine Zeitperiode
bis 2 Stunden verhinderte.
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Beispiel 3 66 Teile Kieselerde, 22 Teile Gips oder ein anderes Calciumsulfatbindemittel
und i2 Teile Mangandioxyd. Diese Zusammensetzung wurde als besonders wirksames Schutzmittel
für Zeitperioden bis etwa 45 Minuten gefunden. Unter den Bezeichnungen Kieselerde
und kieselhaltigem Material sind Sand, Kieselstein, Quarz, Cristobalite und ähnliche
Stoffe zu verstehen, die auf den erforderlichen Feinheitsgrad für die Umkleidungsmassen
gebracht sind. Die Verwendung von üblichen Stoffen zur Verzögerung oder Beschleunigung
des Erhärtens der Umkleidungsmasse oder zum Erhärten dieser ist natürlich nicht
ausgeschlossen.