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Verfahren zur Herstellung von Amalgamen.
Die Erfindung bezieht sich auf Amalgame, wie solche in der zahnärztlichen Praxis, ferner als
Spezialkitte und für andere Zwecke Verwendung finden. Im allgemeinen geht man bei der Herstellung derartiger Amalgame in der Weise vor, dass man die für den jeweiligen Zweck erforderliche durch Ver- reiben der Komponenten, nämlich des festen Metalles oder der Metallegierung einerseits und des Queck- silbers anderseits an der Verwendungsstelle selbst verarbeitet.
Da man bei dieser Herstellungsart bestimmte Mischungsverhältnisse zumeist nicht beachtet, so ergeben sich Produkte von stark wechselnden Eigenschaften. Ein erheblicher Nachteil ist mit diesem
Vorgehen auch infolge der schwierigen Behandlungsmöglichkeit metallischen Quecksilbers verbunden.
Es zeigt sich nämlich sehr häufig, dass derartige Amalgame fast stets noch mehr oder weniger erhebliche
Mengen von freiem Quecksilber enthalten, welches gesundheitssehädigende Wirkungen auszuüben ver- mag, wie u. a. Prof. Stock in seinem Werke"Gefahren des Quecksilberdampfes", Verlag Chemie, Leipzig
1926, nachgewiesen hat. Besonders gefährlich ist das z. B. in der Praxis vielfach übliche Abschleudern freien Quecksilbers von der Amalgammasse, wobei die kleinen Quecksilberperlen sich in den betreffenden
Räumen, in Ecken, Ritzen u. dgl., ansammeln und durch langsame Verdampfung ihre gesundheits- schädliche Wirkung entfalten.
Des weiteren hat sich diese Herstellungsart auch nachteilig erwiesen dadurch, dass, wie bereits erwähnt, die Eigenschaften der erhaltenen Produkte durch den Wechsel der Verhältnisse häufig sehr voneinander abweichen. Es kann wohl als sicher angenommen werden, dass dieser Nachteil wesentlich in der Schwierigkeit, metallisches Quecksilber zu dosieren, begründet ist.
Nach einem bekannten Verfahren zur Herstellung von Zahnamalgamen, hat man diesem Nachteil dadurch zu begegnen versucht, dass man Quecksilber in Form eines Alkalimetallamalgams zur Anwendung brachte. Dieses Amalgam eines Alkalimetalls ist fest und infolgedessen wesentlich leichter in seiner Menge zu bemessen. Da jedoch erfindungsgemäss dieses Amalgam vor seiner Vermengung mit den andern Kom- ponenten des Zahnamalgams zunächst durch Einbringen in Wasser in Alkalihydroxyd und Quecksilber zerlegt wird, so bietet dieses Verfahren nur den beschränkten Vorteil einer gewissen Erleichterung der
Dosierung. Die Herstellung des eigentlichen Amalgams erfolgt in üblicher Weise mit metallischem Queck- silber.
Anderseits werden durch dieses Verfahren die Nachteile der üblichen Amalgamherstellung aus
Quecksilber und einer andern Metallkomponente sogar noch erhöht dadurch, dass infolge der noch hinzu- tretenden Hantierungen bei der Umwandlung des Alkalimetallamalgams in metallisches Quecksilber und Alkalihydroxyd die Gefahr eines Queeksilberverlustes weit mehr besteht.
Ein für die Herstellung von Edelmetallamalgamen bekannt gewordenes Verfahren, welches eben- falls Quecksilber bereits in Form eines Amalgams zusetzt, verwendet hiebei ein Platinamalgam. Die hiebei der Gesamtmenge des erforderlichen Quecksilbers zugesetzten geringen Mengen von Platin-auf rund 100 Teile Quecksilber entfallen 0'4-0'5 Teile Platin-haben dabei aber die Aufgabe, Verzögerungen der Amalgamationsfähigkeit der Legierungen zu verhindern und die Kontraktion der Amalgammasse zu verringern. Abgesehen davon, dass dieses Verfahren nicht eine einwandfreie Dosierung aller Kom- ponenten zulässt, gestattet es nur, infolge der erfindungsgemäss anzuwendenden Mischungsverhältnisse, die Herstellung verhältnismässig dünner Voramalgame.
Durch die Verwendung jener Platinamalgame ist nicht die Möglichkeit gegeben, die Gefahren eines Quecksilberüberschusses zu beseitigen, die Mischung
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der Komponenten durch bessere Handhabung zu erleichtern und durch einwandfreie Dosierung die Herstellung von Produkten gleichbleibender Eigenschaften zu gewährleisten.
Nach vorliegender Erfindung wird für die Herstellung von Amalgamen die gesamte Menge des
Quecksilbers mit einer solchen Menge der weiteren anzuwendenden festen Amalgamkomponenten vermengt, dass das erhaltene Voramalgam die Konsistenz einer plastischen Paste aufweist.
Die Herstellung dieser, an Stelle freien Quecksilbers in Form eines plastischen Amalgams erin- dungsgemäss anzuwendenden Paste geschieht durch innige Vermischung der Gesamtmenge des anzuwendenden Quecksilbers mit einem Teil des anzuwendenden festen Metalls, wie z. B. Gold, Silber, Kupfer usw. oder der anzuwendenden festen Metallegierungen, wie z. B. Legierungen zwischen Gold, Silber, Kupfer usw., also z. B. Gold-Silber, Silber-Kupfer, Gold-Kupfer, Gold-Silber-Kupfer usw. oder auch Legierungen dieser Metalle mit andern Metallen, insbesondere wenn möglich auch mit Zinn, also z. B.
Silber-Zinn oder auch Legierungen der zuerst genannten Metalle mit andern Metallen, also z. B. Gold,
Silber, Zinn. Die Herstellung des Amalgams kann dann in einfachster Weise derart erfolgen, dass die Paste mit der noch fehlenden, zweckmässig im voraus genau dosierten Menge von Metall bzw. Metallegierung in üblicher Weise z. B. durch Verreiben durchgemischt wird.
Die Konsistenz der Paste soll zweckmässig noch an der Fliessgrenze liegen, d. h. die Paste soll so plastisch sein, dass sie einerseits nicht wie reines Quecksilber Tropfen bildet, anderseits aber auch einem leichten Druck unter Formveränderung nachgibt. Eine derartige Paste entsteht z. B. dadurch, dass 15-50 Teile, vorzugsweise 25 Teile Metallpulver, z. B. Silber-Zinn mit 100 Teilen Quecksilber bei gewöhnlicher Temperatur innig vermischt werden. Vorteilhaft verwendet man dabei Metallteilchen von möglichst gleicher Korngrösse und gleichem Gewicht, wodurch eine möglichst gleichmässige und innige Verteilung des Quecksilbers in der Paste erzielt wird. Die Konsistenz der Paste kann innerhalb gewisser Grenzen variiert werden. Man kann zur Herstellung derselben z. B. auch so viel Metallpulver verwenden, dass die Paste nahezu völlig erstarrt.
Derartige Pasten können bei nochmaligem Anreiben unter Hinzufügen des restlichen Metallpulvers zunächst wieder verflüssigt werden, um dann zu einer Masse von hoher Festigkeit zu erstarren. Das der Paste noch einzuverleibende feste Metall kann pulverförmig oder in Form von Tabletten, welche bei Anwendung leichten Druckes in Pulverform zerfallen, angewendet werden.
Die Erfindung bietet den Vorteil, dass dem Hersteller des Amalgams an Stelle flüssigen Quecksilbers eine Paste, welche das Quecksilber festgehalten enthält, in die Hand gegeben wird u. zw. zweckmässig derart, dass er zugleich die der Paste noch einzuverleibende Menge von Metall oder Metallegierung genau dosiert, z. B. in Form einer Tablette enthält. Er braucht dann lediglich eine Packung der Paste mit der zugehörigen genau dosierten Menge an festem Metall zu verreiben, um ein Amalgam von ausgezeichneten, einwandfreien gleichmässigen Eigenschaften zu erzielen. Abgesehen von der genauen Dosierung bietet die Verwendung der Paste den Vorzug, dass bei unvorsichtigem Arbeiten, z. B. beim Hinfallen der Paste auf Tisch, Erde od. dgl. ein Weglaufen oder Versprühen von Quecksilber nicht stattfinden kann.
Auch ein Abschleudern von Quecksilber von der Amalgammasse ist beim Arbeiten nach vorliegender Erfindung nicht mehr notwendig.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Amalgamen durch Vermischen von Quecksilber mit festen Metallen oder Metallegierungen, dadurch gekennzeichnet, dass das Quecksilber in Form einer Paste, welche einen Teil des festen Metalles bzw. der festen Metallegierung enthält, zur Anwendung gebracht wird, welche Paste durch Mischen mit der restlichen Menge von Metall oder Metallegierung in das fertige Amalgam übergeführt wird.