DE631695C - Aufwickelvorrichtung fuer Rollvorhaenge, Rolladen, Landkarten u. dgl. - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Aufwickelvorrichtung für Rollvorhänge, Rolladen, Landkarten u. dgl. ohne Aufwickelfeder mit einer Vorrichtung, die den Vorhang durch ein Sperrad mit Sperrklinken selbsttätig in jeder gewünschten Lage festhält.

Bei den an sich bereits bekannten Aufwickelvorrichtungen dieser Art ist über der Welle der Aufwickelvorrichtung eine Sperrklinke mit zwei Zähnen pendelnd aufgehängt, die mit den Nocken einer mit der Welle verbundenen Scheibe in beiden Drehrichtungen in Eingriff gebracht werden können. Derartige Aufwickelvorrichtungen erfordern zum Auf- und Abrollen des Vorhanges ebenso wie die weiterhin bekannten Vorrichtungen mit Auf wickel feder eine gewisse Geschicklichkeit, da z. B. beim Aufrollen des Vorhanges die Zugschnur zunächst um einen gewissen Betrag niedergezogen, sodann angehalten und außerdem etwas nachgelassen werden muß, und erst hiernach durch erneutes Niederziehen der Zugschnur der Vorhang bis zu der gewünschten Höhe aufgerollt werden kann.

Auch beim Abrollen des Vorhanges ist die Zugschnur in ganz besonderer Weise zu handhaben und außerdem der Vorhang selbst wenigstens auf dem ersten Teil seines Weges, auf welchem das Vorhanggewicht noch nicht zum selbsttätigen Abrollen ausreicht, niederzuziehen. Schließlich erfordern derartige Wickelvorrichtungen sorgfältige Herstellung, insbesondere der Sperrklinke und ihrer Schlitzführung, da nur dann das jeweilige Pendeln der Sperrklinke in die eine oder andere Endstellung auch tatsächlich eintritt.

Die Erfindung bezweckt, die Herstellung und insbesondere die Handhabung von Aufwickelvorrichtungen, die den Vorhang durch ein Sperrad mit Sperrklinke selbsttätig in jeder gewünschten Lage festhalten, zu vereinfachen, und besteht darin, daß neben dem Stirnflansch der Wickelwalze das mit der "Sperrklinke zusammenwirkende Sperrad lose drehbar auf der Achse der Wickelwalze angebracht und daneben auf einem mit Gewinde versehenen Teil der Walzenachse die Schnurscheibe axial bis zu einem Anschlag verschiebbar gelagert ist, so daß die Schnurscheibe bei Drehung in der einen Richtung mit dem Sperrad gekuppelt, in der anderen Richtung entkuppelt wird. Die Mitnahme des Sperrades durch die Schnurscheibe und die Kupplung der Schnurscheibe mit der Wickelwalze erfolgen vorzugsweise lediglich durch Reibung, indem die Seitenflächen des Sperrrades und die benachbarte Fläche der Schnurscheibe und des Stirnflansches der Wickelwalze als Reibflächen ausgebildet sind.

Das Auf- und Abrollen des Vorhanges er- 6p fordert bei einer solchen Wickelvorrichtung keinerlei Geschicklichkeit, da zum Auf- und

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Abrollen des Vorhanges nur der jeweilige Strang der Zugschnur bis zur Erreichung der gewünschten Stellung des Vorhanges niedergezogen zu werden braucht und gleichwohl der Vorhang in jeder gewünschten Läge selbsttätig gesperrt wird, wozu es lediglich erforderlich ist, die Zugschnur loszulassen. Da lediglich eine Schnurscheibe und Sperrrad, also nur wenige und einfache Einzelteile to" erforderlich sind und die auf das Sperrad wirkende Klinke keinerlei Pendelbewegungen auszuführen hat, ist ferner eine besonders einfache Herstellung und große Betriebssicherheit der Wickelvorrichtung gewährleistet. Die Zeichnung veranschaulicht den Erfindungsgegenstand an einem Ausführungsbeispiel.

Abb. ι zeigt die Aufwickelvorrichtung in zum Teil geschnittener Seitenansicht. Abb. 2 ist der Grundriß zu Abb. 1 bei zur Hälfte geschnittener Schnur- und Sperrscheibe.

Abb. 3 ist eine Stirnansicht des die Schnurscheibe und das Sperrad tragenden Teiles der Wickelwalze.

An dem einen Ende der Wickelwalze 1, welche bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel aus einer massiven Holzwalze besteht, aber auch beliebig anders ausgebildet sein kann, sind auf einem Zapfen 2 zwei Scheiben 3 und 4 gelagert. Die Scheibe 3 ist mit einer Ringnut zur Führung für die Zugschnur S versehen und mit der Wickelwalze in beiden Drehrichtungen gekuppelt, die Scheibe 4 auf dem Zapfen 2 der Wickelwalze lose gelagert und dadurch als Sperrad ausgebildet, daß auf dem Scheibenumfang Einschnitte 6 angeordnet sind, in welche eine Sperrklinke 7 eingreift. Die Scheiben 3 und 4 werden bei Drehung der gegebenenfalls auch als Trommel ausgebildeten Schnurscheibe 3 in der -einen Richtung zwangsläufig gekuppelt, bei Drehung in der anderen Richtung zwangsläufig entkuppelt. Die Kupplung.der beiden *5 Scheiben 3 und 4 ist in der Weise ausgeführt, daß der Zapfen 2 der Wickelwalze 1 mit einem Außengewinde8. z.B. einer Schnecke, und die Schnurscheibe mit einem entsprechenden Innengewinde versehen ist. Bei Drehung der Schnurscheibe 3 in der einen Richtung wird letztere in axialer Richtung zum Sperrad 4 hin verschoben und bewirkt eine Mitnahme des Sperrades, und zwar lediglich durch Anlage an letzteres ohne besondere Mitnehmerorgane. Bei Drehung der Schnurscheibe in der anderen Richtung erfolgt eine axiale Verschiebung in der entgegengesetzten Richtung, wodurch sich Schnurscheibe und Sperrad von- * einander trennen und entkuppelt werden. Die Kupplung der Schnurscheibe 3 mit der Wickelwalze in beiden Drehrichtungen erfolgt durch Reibung, und zwar dadurch, daß sich die Schnurscheibe 3 bei Drehung in der einen Richtung gegen die an der Walzenachse 2 be-••festigte Stirnscheibe 9 und bei Drehung in der anderen Richtung gegen das Sperrad 4 und dieses sich gegen den mit der Walzenachse starr verbundenen Flansch 10 legt. Sowohl in Abb. 1 als auch in Abb. 2 ist die Schnurscheibe 3 in mit dem Sperrad 4 gekuppelter Stellung dargestellt.

Der Vorhang wird beim Aufrollen, d. h. in gekuppelter Stellung der beiden Scheiben 3 und 4, durch das Sperrad 4, beim Abrollen, d. h. in entkuppelter Stellung der Scheiben 3 und 4, dadurch in jeder Stellung gehalten, daß beim Anhalten des betreffenden Stranges der Zugschnur 5 unter Einwirkung des Vorhanggewichtes und infolge der Trägheit der Schnurscheibe 3 selbsttätig wieder eine axiale Ver-Schiebung der Schnurscheibe 3 zum Sperrad 4 hin und damit selbsttätig die Kupplung der beiden Scheiben erfolgt, worauf durch das Sperrad 4 ein weiteres Abrollen des Vorhanges verhindert wird. Da zur Kupplung oder Entkupplung der Scheiben 3 und 4 jeweils nur geringe axiale Verschiebungen erforderlich sind, bedarf es keiner besonderen Einrichtung, um beim Abrollen des Vorhanges, d. h. bei entkuppelter Stellung der Schnurscheibe, ein ungewolltes weiteres Abrollen des Vorhanges beim Loslassen der Zugschnur 5 zu verhindern, da die zur selbsttätigen Kupplung der beiden Scheiben erforderliche geringe axiale Verschiebung der Schnurscheibe durch das Beharrungsvermögen der Schnurscheibe 3 einerseits und durch das Gewicht des Vorhanges andererseits mit Sicherheit eintritt. Gegebenenfalls kann eine Feder vorgesehen sein, welche die Schnurscheibe 3 zum ,Sperrad 4 hin zu verschieben sucht. Die Scheiben 3 und 4 können aus Metall oder auch aus anderem Werkstoff, z. B. Preßmasse, hergestellt sein und eine beliebige andere Form und Ausbildung als bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel aufweisen.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   I. Aufwickelvorrichtung für Roilvorhänge, Rolladen, Landkarten u. dgl. ohne no Aufwickelfeder mit einer Vorrichtung, die den Vorhang durch ein Sperrad mit Sperrklinke selbsttätig in jeder gewünschten Lage festhält, dadurch gekennzeichnet, daß neben dem Stirnflansch (10) der Wickelwalze (1) das mit der Sperrklinke (7) zusammenwirkende Sperrad (4) lose drehbar auf-der Achse der Wickelwalze angebracht und daneben auf einem mit Gewinde versehenen Teil der Walzenachse die Schnurscheibe (3) axial bis zu einem Anschlag (9) verschiebbar gelagert ist, so

   daß die Schnurscheibe bei Drehung in der einen Richtung mit dem Sperrad (4) gekuppelt, in 3er anderen Richtung entkuppelt wird.
2. 2. Aufwickelvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenflächen des Sperrades (4) und die anliegenden Flächen des Stirnflansches (10) und der Schnurscheibe (3) als Reibflächen ausgebildet sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen