DE630036C - Verfahren zur Herstellung biegsamer Folien - Google Patents

Verfahren zur Herstellung biegsamer Folien

Info

Publication number
DE630036C
DE630036C DED66942D DED0066942D DE630036C DE 630036 C DE630036 C DE 630036C DE D66942 D DED66942 D DE D66942D DE D0066942 D DED0066942 D DE D0066942D DE 630036 C DE630036 C DE 630036C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
foils
rolling
production
brittleness
vinyl chloride
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DED66942D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Fritz Schmidt
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
DYNAMIT AG
Original Assignee
DYNAMIT AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by DYNAMIT AG filed Critical DYNAMIT AG
Priority to DED66942D priority Critical patent/DE630036C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE630036C publication Critical patent/DE630036C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B32LAYERED PRODUCTS
    • B32BLAYERED PRODUCTS, i.e. PRODUCTS BUILT-UP OF STRATA OF FLAT OR NON-FLAT, e.g. CELLULAR OR HONEYCOMB, FORM
    • B32B27/00Layered products comprising a layer of synthetic resin

Landscapes

  • Casting Or Compression Moulding Of Plastics Or The Like (AREA)
  • Laminated Bodies (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung biegsamer Folien Wenn man plastische Massen, die aus Polymerisationsprodukten des Vinylchlorids bestehen oder diese enthalten, z. B. nachchloriertes Polyvinylchlorid oder Mischpolymerisate aus Vinylchlorid und Acrylsäureestern oder aus Vinylchlorid und Vinylacetat, nach den in der Celluloidindustrie üblichen Verfahren verarbeitet, d. h. mit Lösemitteln knetet, walzt, zu Blöcken verpreßt und von diesen Blöcken Folien herunterschneidet und dann trocknet, so erhält man Folien, die eine verhältnismäßig große Sprödigkeit zeigen. Infolgedessen treten bei raschem Einreißen dieser Folien schon bei Zimmertemperatur, besonders leicht aber bei niedrigen Temperaturen, zackige Risse und seitliche Sprünge auf. Auch die mit einem Pendelschlagwerk in bekannter Weise gemessene Stoßfestigkeit solcher Folien ist gering. Diese Nachteile sind um so merkwürdiger, als derartige Folien eine weit bessere Knitter- bzw. Falzfestigkeit haben als Celluloid- und Celluloseacetatfolien von entsprechender Stärke und ihre Zugfestigkeit keineswegs geringer ist als die des Celluloids und erheblich besser als die des Celluloseacetats. Die Sprödigkeit, die sich bei scharfem, ruckartigem Einreißen solcher Folien zeigt, ist also eine Eigenschaft des Stoffes, die durch die zuletzt genannten Bestimmungsmethoden nicht erfaßt werden kann. Nur die bereits erwähnte Stoßfestigkeit gibt eine gewisse zahlenmäßige Vergleichsmöglichkeit in bezug auf die Sprödigkeit, jedoch kann von einer gewissen Parallelität zwischen diesen Zahlen und der obenerwähnten Art des Einreißens auch nur insoweit gesprochen werden, als man sich für die vergleichende Stoßfestigkeitsprüfung auf Folien aus chemisch gleichartigen Stoffen beschränkt, während schon die verschiedene Sprödigkeit von Celluloid- und Acetylcellulosefolien durch die Stoßfestigkeit keineswegs genügend charakterisiert wird.
  • Nun ist aber das Verringern dieser Sprödigkeit der Polymerisationsprodukte auf der Basis des- Vinylchlorids von größter Bedeutung, da spröde und schlecht reißende Folien insbesondere bei niedrigen Temperaturen große Schwierigkeiten bei der Verarbeitung ergeben und sich für manche praktischen Zwecke als unbrauchbar erweisen. So läßt sich beispielsweise eine Folie, die zackig und #.3plitternd reißt, nicht oder nur mit großem Ausschuß stanzen oder ziehen und ist für solche Verwendungszwecke, bei denen mit Erschütterungen, Stößen und anderen mechanischen Beanspruchungen sowie mit Kälteeinflüssen zu rechnen ist, z. B. für Autoverdeckscheiben, Sicherheitsglas und ähnliche Zwecke, nicht geeignet.
  • Gemäß der Erfindung werden biegsame Folien der Polymerisationsprodukte auf der Basis von Vinylchlorid, insbesondere aus nachchloriertem Polyvinvlchlorid und Polyvin N-lchlorid enthaltenden l\Iischpolymerisaten, die nicht spröde sind, dadurch erhalten, daß die Polymerisationsprodukte özie Anwendung von Lösungsmitteln, zweckmäßig unter Zusatz einer geringen Menge eines Gleit- oder Verfestigungsmittels, auf erhitzten Walzen zu Fellen ausgezogen «-erden und dann, zweckmäßig nachdem sie noch senkrecht zur Walzrichtung in der Wärme gestreckt wurden, einzeln oder zu mehreren, entweder parallel oder im Winkel zur Walzrichtung geschichtet, heiß gepreßt werden.
  • Überraschenderweise lassen sich die Polvmerisationsprodukte . auf genügend heißen Walzen ' in trockenem Zustande sehr gut zu glatten dünnen Fellen von gleichmäßiger Stärke auswalzen, während beim Auswalzen trockener Cellulosederivate nur sehr wellige, meist knotige, nicht durchgelatinierte und außerordentlich spröde Felle entstehen.
  • Durch das -Auswalzen der 'von Lösungsmitteln freien Polymerisate wird deren Sprödigkeit senkrecht zur Walzrichtung weitgehend beseitigt. Werden nämlich die dünnen, beim Abziehen von der Walze nach einer Richtung stark gestreckten Felle heiß gepreßt, beispielsweise in der beim Celluloidpolieren üblichen Weise zwischen' Nickelblechen, so reißen die so erhaltenen Folien zwar noch splitternd in der Zugrichtung, sind aber senkrecht zur Zugrichtung außerordentlich zäh und geben nur bei ganz raschem Reißen einen zackigen Riß, der aber ebenfalls in der Walzrichtung verläuft.
  • Diese durch den Walzvorgang bewirkte Verminderung der Sprödigkeit in der Walzrichtung läßt sich aber auch auf die ganze Folie ausdehnen. Zu diesem Zweck werden zwei oder mehr der gestreckten Felle, wie es beim Herstellen von Sperrholz und in der Kautschukindustrie bekannt ist, senkrecht oder im Winkel zur Walzrichtung übereinandergeschichtet in der Hitze zusammengepreßt. Der Winkel, in dem die Felle über-,. einandergeschichtet werden, kann beliebig gewählt werden; zweckmäßig richtet man sich nach der Zahl der Folien, wählt also bei zwei Folien einen Winkel von 9o°, bei drei Folien einen solchen von 6o° zu der Walzrichtung der einzelnen Folien usw. Beim Zerreißen so hergestellter Folien bei Zimmertemperatur treten keine seitlichen Sprünge und Zacken auf.
  • Einen ähnlichen Erfolg erreicht man, «renn man die auf der erhitzten Walze hergestellten Felle senkrecht zur Walzrichtung stark streckt (z. B. um 50 oder ioo oio) und dann einzeln oder in mehreren Lagen beliebig geschichtet in der Hitze preßt. Auch in diesem Falle zeigen die fertigen Folien eine wesentlich geringere Sprödigkeit und verhalten sich beim Reißen 'in allen Richtungen gleichartig. Wenn auch, wie bereits erwähnt, die Sprödigkeit durch die Stoßfestigkeit des Ausgangsstoffes nur bedingt zahlenmäßig erfaßt werden kann, so lassen doch folgende Angaben den günstigen Einfluß der neuen Arbeitsweise auf die mechanische Festigkeit der Folien erkennen. Die Stoßfestigkeit einer durch Schichten von trockenen, dünnen Fellen aus einem Mischpolymerisat aus Vinylchlorid und Acrylsäureester nach dem neuen Verfahren erzeugten Folie übertrifft die Stoßfestigkeit einer nach dem Celluloidverfahren unter Verwendung von Lösemitteln vom Block geschnittenen Folie gleicher Stärke aus dein gleichen Stoff um das drei- bis vierfache. Dabei ist die Stoßfestigkeit der nach dem neuen Verfahren hergestellten Platte nach allen Richtungen annähernd gleich groß.
  • Als besonders zweckmäßig. hat es sich erwiesen, wenn beim Walzen des trockenen Stoffes geringe Mengen von Stoffen beigegeben werden, die man als Gleitmittel oder als Verklebungs- bzw. Verfestigungsmittel betrachten kann.
  • Solche Stoffe, die sich den Polymerisaten in ,Beißplastischem Zustande (beispielsweise auf der Walze) homogen einverleiben lassen, sind z. B. gewisse, sonst als Emulgiermittel verwendete Stoffe, wie Kondensationsprodukte aus Äthylenoxyd mit gesättigten oder ungesättigten höheren Alkoholen (Octodecylalkohol, Stearylalkohol, Oleylalkohol), ferner Stearinsäureäthanolamid bzw. Stearinsäureäthanolamidester, Wollfettalkohole, Kautschuk, Hydrokautschuk, endlich aber auch gewisse niedrigmolekulare Gleitmittel, wie Glycerin und Glycerinätheralkohol. Fügt man z. B. einem Mischpolymerisat aus Vinylchlorid und Acrylsäureester auf der heißen Walze nur z °/o eines der genannten Emulgiermittel zu, so ist der Riß eines so erzeugten Felles wesentlich besser als ohne einen solchen Zusatz. Die sprödigkeitsvermindernde Wirkung solcher Zusätze zu den Polymerisaten @virkt sich naturgemäß auch darin aus, - daß Formstücke, die man aus den damit versetzten Polymerisationsprodukten preßt, wie z. B. Kämme, bei einer scharfen Prüfung auf Zerbrechlichkeit weit weniger Bruch ergeben als Polymerisate, die ohne solche Zusätze verpreßt werden.
  • Die Wirkung solcher Zusätze ist um so erstaunlicher, als die Beimischung von größeren Mengen der üblichen Weichmachungsmittel zu gerade entgegengesetzten Ergebnissen führt. Setzt man nämlich z. B. 5 bis zo °% Phthalsäuredibutylester oder Tributylphosphat oder Kampfer beim Walzen zu, so ist die Sprödigkeit der aus diesen Massen erzeugten Folien erheblich größer als die der reinen Polvinerisationsprodukte und geht auch die Stoßfestigkeit der Folien auf die Hälfte und noch weiter zurück.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCI'I:
    Verfahren zur Herstellung biegsamer Folien und Platten aus Polvmerisationsprodukten auf der Basis von Vinvlchlorid, dadurch gekennzeichnet, claß die Polyinerisationsprqdukte ohne Anwendung von Lösungsmitteln, z-%#@-eckmäßig unter Zusatz einer geringen .Menge eines Gleit- oder Verfestigungsmittels, auf erhitzten «Tal- -zen zu Fellen ausgezogen «-erden und dann, zweckmäßig nachdem' sie noch senkrecht zur ÄValzrichtung in der Wärme gestreckt wurden, einzeln oder zu mehreren, entweder parallel oder irn Winkel zur Walzrichtung geschichtet, heiß gepreßt Nverden.
DED66942D 1933-11-14 1933-11-15 Verfahren zur Herstellung biegsamer Folien Expired DE630036C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED66942D DE630036C (de) 1933-11-14 1933-11-15 Verfahren zur Herstellung biegsamer Folien

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE429480X 1933-11-14
DED66942D DE630036C (de) 1933-11-14 1933-11-15 Verfahren zur Herstellung biegsamer Folien

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE630036C true DE630036C (de) 1936-05-19

Family

ID=25922066

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DED66942D Expired DE630036C (de) 1933-11-14 1933-11-15 Verfahren zur Herstellung biegsamer Folien

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE630036C (de)

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE741275C (de) * 1937-09-30 1943-11-08 Heinrich Dersen Verdolkarte
DE872866C (de) * 1941-04-23 1953-04-09 Plax Corp Verfahren und Vorrichtung zur Verformung organischer, plastischer Kunststoffe durch Auspressen eines Stranges aus einer Duese
DE963623C (de) * 1950-03-10 1957-05-09 Sueddeutsche Kabelwerke Zweign Kabel bzw. elektrische Leitungen, zu deren Isolierung Baender aus Schaumstoff dienen
DE1018613B (de) * 1954-06-04 1957-10-31 Felix Schleuter Mehrschichtige Folie
DE1112626B (de) * 1956-06-22 1961-08-10 Ici Ltd Gebilde aus polymerem Werkstoff

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE741275C (de) * 1937-09-30 1943-11-08 Heinrich Dersen Verdolkarte
DE872866C (de) * 1941-04-23 1953-04-09 Plax Corp Verfahren und Vorrichtung zur Verformung organischer, plastischer Kunststoffe durch Auspressen eines Stranges aus einer Duese
DE963623C (de) * 1950-03-10 1957-05-09 Sueddeutsche Kabelwerke Zweign Kabel bzw. elektrische Leitungen, zu deren Isolierung Baender aus Schaumstoff dienen
DE1018613B (de) * 1954-06-04 1957-10-31 Felix Schleuter Mehrschichtige Folie
DE1112626B (de) * 1956-06-22 1961-08-10 Ici Ltd Gebilde aus polymerem Werkstoff

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE831318C (de) Verfahren zur Herstellung mikroporoeser Gegenstaende aus natuerlichem oder synthetischem Kautschuk
EP1412178B1 (de) Weichmacherhaltige pvb-folie
DE1174975B (de) Verfahren zur Herstellung von Polyvinylacetal-folien mit aufgerauhter Oberflaeche
DE1504193A1 (de) Schaumgegenstaende und Verfahren zu deren Herstellung
DE2448326B2 (de) Gegenstand mit Gununioberfläche und einem gleitfähigen, dehnbaren Überzug und Verfahren zu seiner Herstellung
DE1729068C3 (de) Selbsttragende Haftfolie
DE630036C (de) Verfahren zur Herstellung biegsamer Folien
DE1745680B1 (de) Verfahren zur Herstellung von weichmacherhaltigen Amylose-Filmen
DE2922073C2 (de) Verfahren zur herstellung von weichgestelltem vinylidenchlorid-vinylchlorid-copolymerisat
AT142586B (de) Verfahren zur Verringerung der Sprödigkeit von Polymerisationsprodukten auf der Basis des Vinylchlorids.
DE700944C (de) Verfahren zur Herstellung von Filmen, Baendern o. dgl.
DE827552C (de) Weiche, kaeltebestaendige Massen aus Vinylchloridpolymerisaten
DE2425059C3 (de) Verfahren zur Fertigstellung von Schichtpreßplatten mit einem Holzfurnier
DE1504213A1 (de) Feinporige Kunststoffe und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE2302673C3 (de) Schaumstoffe aus Piastisolen von Polyvinylchlorid oder Vinylchlorid -Vinylacetat-Mischpolymerisat und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE1202974B (de) Verfahren zur Herstellung von Polyvinylalkoholfilmen mit hoher Reissfestigkeit und guter Feuchtigkeitsbestaendigkeit
DE1669819C3 (de) Antistatische thermoplastische Massen und Formteile
DE69635454T2 (de) Mit basisch löslicher schutzschicht bedecktes rostfreies stahlblech
DE874371C (de) Organisches Glas
DE714199C (de) Verfahren zur Verbesserung der elektrischen Eigenschaften von Folien aus Polyvinylchlorid
DE686866C (de) Verfahren zum Herstellen von Roehren oder Staeben aus Vinylpolymeren
DE652906C (de) Wundpflaster aus Vinyl- und Akrylpolymerisaten
DE655950C (de) Verfahren zur Herstellung gleichmaessiger Folien und Tafeln aus Polyvinylverbindungen
DE911079C (de) Treibriemen, Seile, Transportbaender u. dgl.
DE839863C (de) Verfahren zur Herstellung von Fussbodenbelagstoffen aus Mischpolymerisaten