DE629768C - Verbundbrennkraftmaschine, insbesondere fuer Luftfahrzeuge - Google Patents

Verbundbrennkraftmaschine, insbesondere fuer Luftfahrzeuge

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DE629768C
DE629768C DEH131134D DEH0131134D DE629768C DE 629768 C DE629768 C DE 629768C DE H131134 D DEH131134 D DE H131134D DE H0131134 D DEH0131134 D DE H0131134D DE 629768 C DE629768 C DE 629768C
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pressure
low
piston
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internal combustion
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ASMUS HANSEN DR ING
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F02COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
    • F02BINTERNAL-COMBUSTION PISTON ENGINES; COMBUSTION ENGINES IN GENERAL
    • F02B41/00Engines characterised by special means for improving conversion of heat or pressure energy into mechanical power
    • F02B41/02Engines with prolonged expansion
    • F02B41/06Engines with prolonged expansion in compound cylinders

Description

  • Verbundbrennkraftmaschine., insbesondere für Luftfahrzeuge Bekannt sind Verbundbrennkraftmaschinen, bei denen die Brennstoffladung zunächst in den Niederdruckzylinder eintritt und von dort unter Verdichtung in den Hochdruckteil geschoben wird, in dem die weitere Verdichtung allein durch den Kolben des Hochdruckzylinders und dann anschließend Zündung und Dehnung erfolgt, wobei die Dehnung dann in dem Niederdruckzylinder fortgesetzt wird. Zum überströmen des Treibmittels aus dem Hochdruckteil zum Niederdruckteil sind bei den bekannten Maschinen in der gemeinsamen Wandung je zweier Zylinder Schlitze vorgesehen, die durch den Kolben des Hoch- ' druckteils gesteuert werden, oder die Zylinder sind 'durch Kanäle verbunden und können -dann mittels üblicher gesteuerter Ventile gegeneinander abgedichtet werden. In beiden Fällen entstehen zwischen den Zylindern schädliche Expansionsräume, und außerdem verursachen die Stege und Kanäle Wärmeübergangsverluste und Geschwindigkeitsänderungen des Treibmittels.
  • Die Erfindung schafft eine Verbundbrennkraftmaschine, bei der ungewöhnlich hohe thermische Wirkungsgrade bei geringen Baugewichten erreicht werden. Das Neue besteht darin, daß der Hochdruckzylinder im Niederdruckkolben angeordnet ist, derart, daß seine Zylinderöffnung die Stirnfläche des Niederdruckkolbens unterbricht oder an den Niederdruckzylinder angesetzt ist, wobei der als Ring ausgebildete Niederdruckkolben sich über -den Hochdruckkolben schiebt, und daß ferner der Hochdruckkolben vor dem Ende seines Hubes den Hochdruckzylinder vollständig verläßt, so daß die noch unter Druck stehenden Verbrennungsgase durch den zwischen der Stirnfläche des Hochdruckkolbens und der Öffnung seines Arbeitszylinders entstehenden Ringspalt unmittelbar in den Niederdruckzylinder übertreten.
  • Durch dieses vollständige Herauslaufen des Hochdruckkolbens aus seinem Zylinder wird die Verbindung zwischen Hochdruck- und Niederdruckzylinder besonders schnell hergestellt, und sie geschieht mit besonders großem OOuerschnitt, wodurch Drossel- und Wärmeübergangsverluste fast völlig vermieden werden. Hierdurch ist dann beispielsweise die Schaffung eines mit geringen Wärmeverlusten und höchstem Wirkungsgrad arbeitenden Motors für Luftfahrzeuge erreichbar, der besonders in großen Höhen bei sehr niedrigen Luftdrücken eine hohe Leistung bei geringem Brennstoffverbrauch ergibt, aber auch in Bodennähe wirtschaftlich arbeitet.
  • Die für die neue Maschine erforderlichen langen Kolbenwege werden nach der Erfindung dadurch erreicht, daß die Verbundkolben nach Art üblicher Freikolbenmaschinen mit Hubbegrenzung durch verdichtete Gase, also ohne umlaufendes Kurbelgetriebe, betrieben sind. Eine weitere wertvolle Lösung zurkinematischen Durchführung des Triebwerkaufbaues der Maschine ergibt sich nach der Erfindung dadurch, daß der Hochdruckkolben und der Niederdruckkolben j e mittels eines zweiarmigen Schwinghebels auf eine Kurbel wirken, wobei die nicht an die Kolben angreifenden Hebelenden über Schubstangen. auf eine weitere mit Übersetzung von der ersten Kurbel angetriebene Kurbel wirken.
  • Weitere wertvolle Einzelheiten der neuen Verbundbrennkraftmaschine sind späternäher beschrieben.
  • Die Zeichnung veranschaulicht _ das neue Verfahren an Diagramanen und Ausführungsbeispielen, und zwar sind: Abb. i Druckvolumendiagramm, Abb.2 Temperaturentropiediagramm, Abb.3 vereinfachter Längsschnitt einer Maschine für das neue Verfahren mit beigezeichnetem Kurbelwegdiagramm, Abb.4 vereinfachter Längsschnitt einer anderen Maschine mit beigezeichnetem Kurbelwegdiagramm, Abb. 5 vereinfachter Teillängsschnitt einer Abänderung hierzu, Abb.6 Schaubilddarstellung einer abgeänderten Niederdruckkolbenführung hierzu, Abb.7 vereinfachter Längsschnitt einer Maschine mit gegenläufigem Kolben nebst beigezeichnetem Hubwegdiagramm, Abb.8 Seitenansicht einer abgeänderten Getriebeanordnung hierzu.
  • Gemäß Abb. .i sind die Volumina folgende: Tl3 Verdichtungsraum, Tl2 Hochdruckzylinder, V, Hoch- und Niederdruckzylinder beim Beginn der Vorverdichtung.
  • Für einen nicht vorverdichtenden Motor sei p2 der Anfangsdruck, und bei Gleichraumverbrennung besteht der Arbeitsvorgang aus Verdichtung a-b, Verbrennung b-c, Dehnung c-d und Auspuffentspannung d-a mit anschließendem Gaswechsel durch Spülung oder durch Ausschub- und Ansaughub. Bei diesen Maschinen ist durch Verbundwirkung die sonst durch unvollkommene Dehnung verlorengehende Dreiecksfläche a-d-e-a zu gewinnen, der in Abb. 2 die mit gleichen .Zeichen kenntlich gemachte Fläche entspricht. Dieser Gewinn ist im allgemeinen nicht erheblich.genug, um den erhöhten Bauaufwand für Verbundwirkung zu rechtfertigen.
  • Für einen vorverdichtenden Motor dagegen sei p1 der Anfangsdruck, und infolge der Fortsetzung der Hochdruckkolbenarbeit durch den Niederdruckkolben entsteht hier ein Vorverdichtungshub a'-a und ein Nachdehnungshub d-e-e' mit Auspuffentspannung d -d und anschließendem Gaswechsel durch Spülung oder Doppelhub. Zusätzlich gewonnen ist hier also die ganze Fläche a'-a-d-e-e'-ä , die einen entscheidenden Arbeitszuwachs darstellt.
  • Dieser Gewinn bleibt bestehen, gleichgültig, ob die Vorverdichtung für Überlastungsladung oder für Aufladung bei zu geringem Außendruck oder für beide Zwecke verwendet wird. Der 'Gewinn wird um so größer, je größer V, : Il, ist. Während nun dem Überladen durch die Höchstdrucke enge Grenzen gezogen sind, kann V,: Tl, beim Auflademotor für größere Höhen mehrfach höhere Werte erreichen, weil hier die Grenzen erst durch die Höchsttemperaturen bestimmt werden, die aber gerade mit zunehmender Höhe sich verringern durch die Erniedrigung der Ansaugtemperatur und schließlich durch Verringerung des Sauerstoffgehalts der Luft; rechnerisch bleiben infolgedessen die Temperaturen bis zu Flughöhen von 15 bis 2o km beherrschbar, und dabei sind dann indizierte thermische Wirkungsgrade über 6o % erreichbar.
  • Geeignet für die erfindungsgemäß ausgestalteten Maschinen ist besonders auch Betrieb mit Verdichtungszündung, weil die Verdichtungsendtemperaturen verhältnismäßig stark anwachsen.
  • Günstig ist besonders der Gewinn im unteren Diagrammteil mit zunehmender Flughöhe. Aus der Senkung der Auspufftemperaturen ergeben sich dabei auch betriebstechnische Vorteile.
  • Nach Abb. 3 ist ein für Zweitaktbetrieb geeigneter Hochdruckführungszylinder 5 unmittelbar gleichachsig mit einem Niederdruckzylinder 2 verbunden, und in beiden laufen Kolben 3, 4. Der Niederdruckkolben 4 enthält dabei einen Hochdruckverbrennungszylinder i, der den Führungszylinder 5 so verlängert, daß der Hochdrucldcolberi 3 in ihn hineinlaufen und dabei den letzten Teil des Verdichtungshubes und den ersten Teil des Verbrennungshubes zurücklegen kann. Beide Kolben sind an Waagebalken 6, 7 angeschlossen, und diese erhalten ihren= Hauptantrieb durch Schubstangen 8, g von einer Gegenlaufkurbel io. An diese Gegenlaufkurbel .irt durch ein im Verhältnis 2 : i übersetzendes Zahnrädergetriebe i i, 12 eine weitere Kurbel 13 angeschlossen, die mit Schubstangen 14, 15 die freien Enden der Waagebalken 6, 7 erfaßt. Bei dem dargestellten Versatz der Kurbeln io, 13 gegeneinander und den durch Pfeile angedeuteten Drehrichtungen ergeben sich dann die daneben gezeichneten Hubbewegungen der beiden Kolben, nämlich ein Hub III nach Linie III verlaufend für den Hochdruckkolben 3 und ein Hub IV, nach Linie IV verlaufend für den Niederdruckkolben 4. Während des Überganges des Hochdruckkolbens 3 vom Führungszylinder 5 in den Verbrennungszylinder i und umgekehrt auch bei dem Eintritt in ihn steht der Kolbenzylinder 4, i dicht an der Stufe der Zylinder 5, 2, so daß die Hochdruckkolbenringe glatt übergehen können.
  • Zur Druckangleichung zwischen dem Hochdruckraum und dem Niederdruckrestraum vor der Vereinigung beider Räume ist in der Stufe zwischen den Zylindern 5, 2 ein Luftansaugventil16 angebracht, durch das der Niederdruckkolben während seines Hubteiles g-la etwas Luft ansaugt, die er im weiteren Hubteil lc-i auf den Dehnungsenddruck des Hochdruckzylinders verdichtet.
  • Zur Speisung der Maschine mit Luft oder gegebenenfalls Brennstoff-Luft-Gemisch dient ein vom Niederdruckkolben 4 gesteuerter Einlaß oder Spülkanal 17, und ähnlich ist ein Auslaß 18 vom ,Kolben gesteuert, dies beispielsweise alles wie bei üblichen Zweitaktmaschinen in Gestalt von vielfachen Zylinderschlitzen.
  • Die Wirkungsweise ist folgende. Von der dargestellten Lage aus, die dem Punkt i entspricht, geht der Hochdruckkolben abwärts und der Niederdruckkolben aufwärts, so daß beide Zylinderräume die volle Expansion der vorher gezündeten Ladung ausführen (bzw. beim Anfahren durch das Ventil 16 Luft einsaugen), um dann durch den Auslaß 18 auszupuffen und durch den Spülkanal 17 gespült oder gegebenenfalls mit Gemisch versorgt zu werden. Dann beginnt der Niederdruckkolben seinen Abwärtshub als Vorverdichtungshub, gegen dessen Schluß ihm der Hochdruckkolben entgegenläuft, um dann von g aus im wesentlichen allein die Nachverdichtung zu vollziehen, an deren Schluß Brennstoffeinspritzung oder Zündung des Gemisches erfolgt. Dann erfolgt die Hochdruckdehnung durch Abwärtslaufen des Hochdruckkolbens bis zum Punkt i, und damit beginnt das Spiel von neuem.
  • Nach Abb.4 sind die wesentlichen Teile mit denselben Bezugzeichen bezeichnet, also Zweitakthochdruckzylinder i mit Hochdruckkolben 3, Niederdruckzylinder 2 mit Niederdruckkolben 4 und darin befindlicher Kolbenlaufbahnv erlängerung i9, die hier gemäß der gleichsinnigen Aneinanderschaltung von Hochdruckzylinder und Niederdruckzylinder nicht den Verbrennungsraum, sondern das offene Zylinderende bildet. Das Triebwerk besteht aus einer Kurbelwelle 2o, an die der Hochdruckkolben 3 mit einer Schubstange 21 angeschlossen ist, während von dieser Welle über Übersetzungsräder 11, 12 weitere Kurbeln 22 angetrieben und hieran Schubstangen 23 des Niederdruckkolbens 4 angeschlossen sind. Spülschlitze 17 und Auslaß 18 sind wie im ersten Beispiel am Niederdruckzylinder 2 vorgesehen, und an die Spülschlitze 17 ist hier ein Einlaßrohr 24 angeschlossen, das von dem als Kurbelkastenspülpumpe ausgebildeten Kurbelgehäuse 25 herkommt.
  • In der Stufe zwischen beiden Zylindern ist wieder das Hilfsansaugventil 16 wie bei der vorigen Ausführungsform vorhanden. Dieses ist hier durch einen Kipphebel 26 und eine Schubstange 27 von- der Kurbelwelle 2o aus gesteuert, und zwar unter Beeinflussung des Kipphebeldrehgelenkes durch eine Aneroiddose 28 (oder auch von Hand oder auf sonstigem geeignetem Wege). Diese Zusä,tzsteuerung ermöglicht Offenhaltung des Ventils 16 während eines Teils des Vorverdichtungshubes und dadurch Anpassung des für dünne Luft berechneten Motors auch für Betrieb in dichterer Luft; es braucht also nicht die an sich für diese Anpassung günstige, aber konstruktiv schwierige Änderung des wirksamen Hubes des Niederdruckkolbens (etwa durch Axialverschiebung des Niederdruckzylinders) vorgesehen zu werden.
  • Im Hochdruckkolben 3 ist noch ein als Klappe gezeichnetes Überführungsventil 29 so angebracht, daß es auf dem Rückhub Luft zum Kurbelgehäuse oder einem sonstigen Aufnehmer überströmen läßt, bis kurz vor dem Verschwinden des Hochdruckkolbens im Niederdruckkolben die Hochdruckkolbendichtung diesen Weg versperrt.
  • Die Wirkung ist hier ähnlich wie im vorigen Beispiele: Von :der dargestellten Lage aus, Punkt k, durchläuft der Hochdruckkolben die Kurve III und der Niederdruckkolben die Kurve IV. Vom Punkt k aus bis zum Begegnen beider Kolben, also während des Hochdruckverbrennungshubes, holt der Niederdruckkolben zunächst von k-1 Spülluft in das Kurbelgehäuse 25 und bewirkt dann die genannte Druckangleichung auf dem Wege von 1-in, nachdem das Ventil 29 durch die Gleitbahn i9 des Niederdruckkolbens abgedeckt worden ist. Beim weiteren Hub erfolgt dann die Nachdehnung und Spülluftverdichtung, bis beide Kolben ihre tiefste Lage einnehmen, in der wieder der Gaswechsel bewirkt wird. Dann nehmen beide Kolben gemeinsam die Vorverdichtung vor, bis der Hochdruckkolben die Nachverdichtung durchführt, während der Niederdruckkolben durch das Ventil 16 wieder Luft ansaugt. Mit der Zündung oder Brennstoffeinspritzung im Punkt k oder kurz vor diesem beginnt dann das Spiel von neuem.
  • Nach Abb. 5 ist für die gute überführung des Hochdruckkolbens vom feststehenden Hochdruckzylinderteil in den beweglichen Zylinderteil der Abb. 3 oder 4 noch eine vorteilhafte Einzelausbildung dargestellt, nämlich mit verzahnungsartigem Ende 30 des einen Teiles, dem das Ende des anderen Teiles entspricht. Hierdurch ist verbesserte Führung der Hochdruckkolbenringe beim überlaufen von einem Teil in den anderen erreicht.
  • Nach Abb.6 ist eine weitere Einzelheit zur Erreichung dieses Zieles dadurch gegeben, daß der Niederdruckkolben 4, der hier entsprechend der Abb. 4 gezeichnet ist, eine auch gegen Wärmedehnungen unempfindliche genau zentrische Führung aufweist. Hierzu sind in axialen Rinnen. des Kolbens 4 kreuzweise angeordnete Führungsleisten 2r eingelegt, die die Kolbenringe 32 mit Ausnehmungen übergreifen, so daß sie durch diese bei der Axialbewegung mitgenommen werden, und die im übrigen in Rinnen des Zylinders laufen. Hierdurch ist unabhängig- von der radialen Wärmedehnung des Kolbens immer eine völlig zentrische Führung des Kolbens erreicht, indem die Führungsleisten 31 die von ihm erfaßten Kolbenteile unabhängig vom radialen Spiel in tangentialer Richtung festlegen und dadurch den Kolben immer genau führen. Eine merkliche Undichtheit entsteht hierdurch nicht, weil .die Führungsleisten 71 durch den hinter sie tretenden Gasdruck genügend dicht an die Zylinderwandung gedrückt werden und im übrigen seitlich in den Rinnen des Kolbens und Zylinders sauber eingeschliffen dichten, und außerdem kommt ja diese ganze Vorrichtung nur unter Niederdruck, wo es sich also nur um geringes Druckgefälle bei verhältnismäßig großen Gasmengen handelt.
  • Nach Abb. 7 ist -die Erfindung an einer Freikolbenverbundmaschine dargestellt, bei der die Unbequemlichkeiten großer Hochdruckkurbelhübe (Abb. 4) oder einer Beweglichkeit des Verbrennungszylinders (Abb. 3) leicht vermeidbar sind, und zwar insbesondere auch mittels der Gegenlaufkolbenbauart, die die .äußeren Massenkräfte ausgleicht und günstigere Spülung dadurch- bewirkt, daß Spülschlitze von dem einen und die Auspuffschlitze von dem anderen Niederdruckkolben gesteuert werden. Die Wirkungsweise - entspricht in thermodynamischer Hinsicht hier völlig zier zu Abb. 4 angegebenen. Das beigezeichnete Hubwegdiagramm stellt die Bewegung jedes Niederdruckkolbens in Abhängigkeit vom Hochdruckkolben 3 dar. Die Niederdruckkolben -haben wieder die doppelte Hubzahl wie die Hochdruckkolben, und zwar sind ihre an ihnen mittels üblicher Waagebalken angreifenden Schubstangenpaare 23 und deren Kurbeln 22 nebst den Zahnrädern 12 hier von Zahnstangenverzahnungen 33 der Hochdruckkolben 3 angetrieben'; die Umfänge der Zahnräder 12 entsprechen hierzu etwas mehr als der Länge der Zahnstangen 33, so daß sie bei einem Hub des Hochdruckkolbens beispielsweise 300° Drehung durchlaufen.
  • Zur Erzwingung vollen .Gleichlaufes beider Hochdruckkolben ist an ein Paar der Zahnräder 12 über Kegelradgetriebe 34 eine Verbindungswelle 35 angeschlossen, die auch die Hilfsgetriebe, wie Brennstoffpumpe, Kühlwasserpumpe und ähnliches, beherrschen kann. Im Beispiele sind von dieser Welle 35 ferner über Schraubenräder 36, 37 Schwingnocken 38 angetrieben, die die Höhenregelungsventile 16 steuern. Früheres oder späteres Spielen dieser Ventile kann durch Axialverschieben der treibenden Schraubenräder 37 erreicht werden, und zwar von Hand oder selbsttätig in Abhängigkeit vom Luftdruck ähnlich wie bei 28 in Abb. 4.
  • Bei dieser Maschine wird die Arbeit in der bei bekannten Freikolbenverdichtern üblichen Art in Verdichterzylindern 39 zum Erzeugen von Druckluft oder Druckflüssigkeit umgesetzt, und zwar zum großen Teil durch unmittelbare Arbeitsaufnahme von den Hochdruckkolben 3. ohne Hindurchleitung durch Gelenke oder sonstige gleitend bewegliche Teile. Die Verdichterkolben 39a übernehmen dabei auch den Antrieb der Arbeitskolben zum Rückhub.
  • Nach Abb. 8,ist ein für die genannte @Maschine brauchbares anderes Gleichlaufgetriebe vorgesehen, das einfacher ist und zugleich eine Unterteilung der Kräfte auf vier Zahnräder bringt, und zwar ist eine vor der Maschine liegende Getriebehälfte dargestellt, der die zweite, hinter der Maschine liegende völlig entspricht. An Querhäupter der Hochdruckkolben 3 sind hier Zahnstangen 4o angesetzt, und an kreuzkopfartig geführte Querhäupter der Niederdruckkolben 4 sind Schubstangen 41 angelenkt, die durch Kurbeln 42 untereinander und über Zahnräder 43, 44 an die Zahnstangen 4o angeschlossen sind. Damit ergibt sich dasselbe Bewegungsspiel wie bei Abb. 7. Ein Kraftausgleich zwischen den parallel geschalteten Zahnrädern 44 kann durch deren Lagerung an Ausgleichshebeln erreicht werden.
  • Bei den Maschinen der Abb. 7 und 8 können zweckmäßig Tandemanordnungen verwendet werden, bei denen beispielsweise äußere Hochdruckkolben an Stelle der V erdichterkolben 39a (Abb. 7) vorgesehen sind. Da so nach jedem Hochdruckhub ein Verbrennungsvorgang erfolgt, kann die mit Wärmeverlusten verbundene Luftpufferung in Fortfall kommen. Da auch je zwei Niederdruckkolben paarweise gekoppelt werden können,- bedürfen die Tandemmaschinen für die Kolbenbewegung ebenfalls nur des einfachen Triebwerkes nach Abb. 7 und 8, in der kinematischen Mindestzahl bestehend aus zwei Zahnstangen, einem Ritzel mit Doppelkurbel und zwei Pleuelstangen.
  • Bei diesen Freikolbenverbundmaschinen sind besonders hohe thermodynamische Vorteile infolge der Veränderlichkeit des Verdichtungsverhältnisses erreichbar. Mit der Höhe wächst nämlich das Vorverdichtungsverhältnis und die Vorverdichtungsendtemperatur, und dadurch wird die Zündtemperatur bereits bei einem geringeren Hochdruckverdichtungsverhältnis erreicht, aus dem sich dann geringere Verbrennungsenddrücke ergeben. In gleichem Maße kann aber dann die Füllung und damit die Leistungsausbeute der Maschine mit zunehmender Höhe gesteigert werden.
  • Statt der Kolbenringe können bei den Niederdruckzylindern auch Labyrinthdichtungen vorgesehen sein. Diese können im Kolben oder im Zylinder in Form von Rillen angebracht sein, und gegebenenfalls können sie schwalbenschwanzartig hinterdreht sein.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verbundbrennkraftmaschine, insbesondere für Luftfahrzeuge, bei der die frische Ladung zunächst in den Niederdruckzylinder eintritt und von dort unter Verdichtung in den Hochdruckteil geschoben wird, wo die weitere Verdichtung durch den Kolben des Hochdruckzylinders allein und anschließend Zündung und Dehnung erfolgt, welch letztere sich im Niederdruckzylinder fortsetzt, dadurch gekennzeichnet, daß der Hochdruckzylinder (i) im Niederdruckkolben (4) angeordnet ist, derart, daß seine Zylinderöffnung die Stirnfläche des Niederdruckkolbens unterbricht (Abb. 3) oder an den Niederdruckzylinder -(2) angesetzt ist, wobei der als Ring ausgebildete Niederdruckkolben (4) sich über den Hochdruckkolben (3) schiebt (Abb.4 und 7), und daß ferner der Hochdruckkolben (3) vor dem Ende seines Hubes den Hochdruckzylinder (i) vollständig verläßt, so daß die noch unter Druck stehenden Verbrennungsgase durch den zwischen der Stirnfläche des Hochdruckkolbens und der Öffnung seines Arbeitszylinders entstehenden Ringspalt unmittelbar in den Niederdruckzylinder übertreten. 2. Verbundbrennkraftmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Niederdruckkolben (4) im oder nahe am inneren Totpunkt (Kolben weit im Verbrennungsraum) steht, wenn der Hochdruckkolben (3) den Hochdruckzylinder (i) verläßt oder in denselben zurückkehrt. 3. Verbundbrennkraftmaschine nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein feststehender Hochdruckführungszylinder (5) oder der Hochdruckverbrennungszylinder (i) und der Niederdruckkolben (4) Vorsprünge (30, in Abb.5) aufweisen, die sich bei innerer Totlage des Niederdruckkolbens (4) verzahnungsartig ineinanderfügen. 4. Verbundbrennkraftmaschine nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Niederdruckkolben (4) mit Gleitleisten (3I, Abb. 6) ausgerüstet ist, die in entsprechenden Nuten seines Zylinders gleiten und gegebenenfalls in Kolbennuten eingelassen sind. 5. Verbundbrennkraftmaschine nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Niederdruckzylinder (2) ein besonderer Lufteinlaßsteuerkörper (i6) vorgesehen und das Triebwerk auf derartige gegenseitige Bewegung beider Kolben eingestellt ist, daß vor übertritt der teilweise gedehnten Gase aus dem Hochdruckzylinder (i) in den Niederdruckzylinder (2) der Niederdruckkolben (4) den Inhalt des Niederdruckzylinders bis auf die Übertrittsspannung der den Hochdruckzylinder verlassenden Gase verdichtet. 6. Verbundbrennkraftmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Lufteinlaßsteuerkörper (i6) bei jeder zweiten Periode Luft angesaugt wird. 7. Verbundbrennkraftmaschine nach Anspruch ibis 6, dadurch gekennzeichnet, daß beide Kolben (3, 4) in an sich bekannter Weise auf der Rückseite die Spül-und Lademenge verdichten. B. Verbundbrennkraftmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Hochdruckkolben (3) mit einem-Ventil (29) versehen ist, das während des Rückhubes Luft zum Kurbelgehäuse oder einem sonstigen Aufnehmer überströmen läßt. 9. Verbundbrennkraftmaschine nach einem der Ansprüche i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwei- Hochdruckkolben (3) gegenläufig mit gemeinsamem Verbrennungsraum angeordnet sind (Abb. 7)- 10. Verbundbrennkraftmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die gegenläufigen Hochdruckkolben nach Art bekannter. Freikolbenmaschinen mit Hubbegrenzung durch verdichtete Gase, also ohne umlaufendes Kurbelgetriebe, betrieben werden (Abb. 7 und 8). i i. Verbundbrennkraftmaschine nach Anspruch To, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochdruckkolben (3.) unmittelbar auf Pumpen- oder Verdichterkolben (39a) einwirken und nur die Niederdruckkolben (4) mit ihnen durch mechanische Triebwerksteile (I2, :22,23 und 4o bis 44) verbunden sind (Abb. 7 und 8). 1.
  2. 2. Verbundbrennkraftmaschine nach Anspruch i bis i i, dadurch gekennzeichnet, daß der Niederdruckkolben (q.) einen kleineren Hub als der Hochdruckkolben (3) und die doppelte Hubzahl besitzt. 13- Verbundbrennkraftmaschine nach einem der Ansprüche r bis 1z, dadurch gekennzeichnet, daß in Tandemanordnung die Arbeitsvorgänge der Tandemzylinder um eine halbe Periode gegeneinander versetzt sind und j e zwei gleichlaufende Kolben durch Stangen miteinander verbunden sind. ' 1q.. Verbundbrennkraftmaschine nach Anspruch r bis 6; dadurch gekennzeichnet, daß der Hochdruckkolben (3) und der Niederdruckkolben (¢) je mittels eines zweiarmigen Schwinghebels (6 bzw. 7) auf eine Kurbel (zo) wirken, wobei die nicht an die Kolben angreifenden Hebelenden über Schubstangen (i¢ bzw. 15) auf eine weitere mit Übersetzung von der ersten Kurbel angetriebene Kurbel wirken (Abb. 3).
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