-
Vorrichtung zum Sondern von Werkstücken an Maschinen zur selbsttätigen
Prüfung von Massenteilen Es ist bekannt, an Maschinen zur selbsttätigen Prüfung
von Massenteilen Vorrichtungen anzuordnen, welche die einzelnen Werkstücke je nach
dem Ausfall der Prüfung in verschiedene Behälter für gute und für Ausschußstügke
sondern. So werden z. B. bei den Revisionsmaschinen zur Prüfung der Länge oder des
Durchmessers von Patronenhülsen Taster bewegt, die sich gegen das zu prüfende Werkstück
legen und ihre Bewegung auf Anschlaghebel o. dgl. übertragen. Von diesen Anschlägen
werden unter Federdruck stehende, um jeweils gleiche Wegstücke selbstätig vorbewegte
Schieber beim-Zurückgehen eher oder später abgefangen; die Schieber verstellen entsprechend
ihren eigenen, von der Stellung der Taster abhängigen Wegen die Ausfallklappen,
welche die Werkstücke zu verschiedenen Behältern leiten. Bei anderen Revisionsmaschinen,
die z. B. zur Prüfung der Zündöffnungen in den Patronenhülsen dienen, wird ein Luftstrom
durch die Hülse gegen einen in einem Zylinder verschiebbaren Kolben geblasen, der
sich je nach dem Vorhandensein der öffnungen bewegt oder nicht bewegt und dadurch
die Ausfallklappe für das Werkstück verschieden beeinfiußt.
-
Es sind auch bereits Vorrichtungen bekannt, bei denen die Ausfallklappen
durch einen Magneten gesteuert werden, dessen Erregung oder Nichterregung von dem
Ausfall der Messung abhängt. Die bekannten Vorrichtungen zum Sondern genügen der
Forderung nach erhöhter Leistung in der Zeiteinheit meistens deshalb nicht, weil
die zu verstellenden Massen in verhältnismäßig kurzer Zeit wieder in die Ausgangslage
zurückgeführt werden müssen, um für das nächste Werkstück in Bereitschaftsstellung
zu stehen.
-
Es ist ferner bei selbsttätigen Wiegemaschinen bekannt, die in einem
umlaufenden Gestell gelagerten Wiegebalken mit einem Ende j e nach der durch das
Gewicht bestimmten Lage gegen Kurvenführungen laufen zu lassen, die den Balken erfassen
und an verschiedenen Stellen des Umlaufweges zum Auskippen bringen.
-
Der Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Sortieren, bei
der die Werkstücke in die nach dem Rande zu offenen Kammern einer Umsatzscheibe
oder eines endlosen Bandes zur Prüfungsstelle geführt werden und bei der durch den
Ausfall der Prüfung mittels Taster, Photozelle o. dgl. ein Elektromagnet erregt
oder nicht erregt wird. Das Neue besteht darin, daß in der Scheibe bzw. dem Bande
hinter jeder Kammer ein Ausstoßer geführt ist, der mit einem Ansatz in die Bahn
eines vom Magneten betätigten Anschlages reicht. Je nachdem der Magnet erregt wird
oder nicht, wird der Ausstoßer um ein Wegstück verschoben oder nicht. Je nach der
hierdurch gegebenen Stellung gelangt der mit dem Ausstoßer verbundene Ansatz
in
den einen oder anderen Zweig einer feststehenden Kurvenführung, deren jede infolge
der Weiterbewegung des Fördermittels den Ausstoßer um das zum Ausstoßen nötige Stück
vorschiebt, jedoch auf verschiedenen Wegen, so daß die Werkstücke an verschiedenen
Stellen des Förderweges ausgesondert werden; beide Führungszweige aber bringen während
der weiteren Förderbewegung sämtliche Ausstoßer wieder in die Ausgangslage zurück.
-
Bei Prüfmaschinen der vorliegenden Art ist hierdurch erreicht, daß
bei hoher Geschwindigkeit des Fördermittels eine verhältnismäßig lange Zeit zur
Rückführung der Ausstoßer zur Verfügung steht und da3 ein verhältnismäßig schwacher
und kurzer Impuls genügt, um das richtige Aussondern zu bewirken. Der Magnet braucht
nur die Reibung des unbelasteten Ausstoßers auf einem kleinen Führungsweg zu überwinden,
während die Kraft zur eigentlichen Ausstoßbewegung vom Antrieb des Fördermittels
im Zusammenwirken mit der festen Kurvenführung hergegeben wird. Die Vorrichtung
eignet sich daher besonders- zum Sondern mittels kleiner und kurzer Stromimpulse,
und das Fördermittel kann sich während des Prüfvorganges ununterbrochen weiterbewegen.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Abb. i bis 3 für
eine Umsatzscheibe als Mittel zur Förderung hülsenförmiger Körper dargestellt. Abb.
i zeigt eine Draufsicht, in der die Teile die Stellung bei nicht erregtem Magneten
einnehmen, Abb.2 eine Seitenansicht der Vorrichtung, gesehen in Richtung des Pfeiles
a der Abb: i, und Abb. 3 zeigt eine Draufsicht bei derjenigen Stellung der Teile,
bei welcher der Magnet erregt ist. In Abb. i ist die Umsatzscheibe teilweise, in
Abb. 3 gänzlich entfernt gedacht.
-
Die Hülsen i werden den nach außen offenen Kammern 2 der Umsatzscheibe
3 in richtiger Lage, also z. B. mit dem Boden nach unten, zugeführt. Es können jeweils
alle Kammern der in Abb. i oberen Hälfte der Scheibe gleichzeitig gefüllt werden;
die Art und Weise; dieser Zuführung ist nicht Gegenstand dieser Erfindung. Die Scheibe
ist waagerecht liegend zu denken, sie dreht sich in Richtung des Pfeiles 4. Die
Hülsen können gegen Herausfallen aus den Kammern durch eine -um den Umfang der Scheibe
sich erstreckende, feste Wand 5 gesichert werden, die an den Ausfallstellen 6 und
7 unterbrochen ist. An der Prüfstelle 8 findet irgendeine Messung statt, sei es
eine Längenmessung durch Taster, die sich von oben und unten gegen den Rand und
den Boden der Hülse legen, oder eine Feststellung des Vorhandenseins von Öffnungen
im Boden der Hülse durch eine Photozelle g. Im letzten Falle hat man sich unterhalb
der Scheibe 3 an der Prüfstelle 8 eine Lichtquelle zu denken, deren Lichtstrahlen
durch die Bodenöffnungen der Hülse zur Photozelle g gelangen oder beim Fehlen der
Öffnungen durch den Boden abgeschirmt werden. Die Lichtquelle ist der Deutlichkeit
wegen weggelassen.
-
Von der Photozelle 9 wird, unmittelbar oder über einen Verstärker,
ein Strom zum Magneten io (Abb.2) gesandt, wenn die Photozelle erregt ist. Findet
eine Messung durch Taster statt, so wird in entsprechender Weise bei einer bestimmten
Stellung der Taster ein Stromkreis geschlossen, der den Magneten erregt.
-
In der Umsatzscheibe sind vor jeder Kammer 2 die Ausstoßer i i radial
gelagert und geführt. Jeder Ausstoßer ist mit einem nach unten gerichteten Ansatz
i2 versehen. Gegen diesen Ansatz kann sich der an der ortsfesten aber drehbaren
Welle 13 gelagerte Hebel 14 legen. Fest mit der Welle 13 verbunden ist ein
zweiter Hebelarm 15, dessen Ende als Anker vom Magneten io angezogen werden kann;
in diesem Falle dreht sich die Welle mit dem Hebel 14 im Sinne des Uhrzeigers, und
der Hebel verschiebt den Ausstoßer, der vor der gerade an der Meßstelle 8 befindlichen
Kammer liegt, in Richtung auf die Scheibenmitte (s. Abb. 3).
-
Unterhalb der Umsatzscheibe 3 (s. Abb. i und 3) sind Führungsstücke
16, 17, 18, 19
ortsfest angeordnet. Die Stücke 16, 17 begrenzen die
etwa gleichachsig zur. Drehachse der Umsatzscheibe verlaufende Führungsnut 2o für
die Ansätze i2. An der Prüfstelle ist das Führungsstück 16 nach innen gekrümmt,
so daß Raum für die durch den Hebel 14 bewirkte Verschiebung des Ansatzes in Richtung
nach der Scheibenmitte gegeben ist. Wird der Ansatz 12, wie in Abb. i dargestellt,
vom Hebel 1q. nicht beeinflußt, so gelangt er in die von den Stücken 18, ig gebildete
Führungsnut 21 und verschiebt seinen Ausstoßer, so daß das Werkstück an der Stelle
6 ausfällt; wird dagegen der Magnet erregt und der Ansatz 12 durch den Hebel 14
nach innen verschoben (s. Abb. 3), so gelangt der Ansatz in die von den Stücken
16 und ig gebildete Führungsnut 22 und verschiebt seinen Ausstoßer, so daß das Werkstück
erst an der Stelle 7 ausfällt. In beiden Fällen werden die Ansätze i2 bei der weiteren
Drehung der Scheibe 3 von dem Führungsstück 17 aufgefangen und durch den einwärts
gerichteten Teil 2o' der Führungsnut 2o wieder in ihre Ausgangslage zurückgeführt.
-
Mit der Welle 13 ist noch ein dritter Hebelarm 23 fest verbunden,
der mit der Nockenscheibe 24 zusammenarbeitet. Die
Scheibe 24 ist
mit der Umsatzscheibe 3 verbunden und besitzt so viel Nocken wie die Umsatzscheibe
Kammern trägt. Durch diese Nocken wird der Hebelarm 23 nach jedem Vorbeigang einer
Kammer an der Prüfungsstelle, also nachdem der Magnet io stromlos geworden ist,
entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht. Dadurch gelangt der Hebel 14 jedesmal wieder
in seine in Abb. i dargestellte unwirksame Ausgangslage zurück, wenn er vorher durch
den Magneten in die in Abb. 3 dargestellte Stellung gebracht worden war.
-
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende.
-
Kommt .ein Werkstück, das die vorschriftsmäßigen Bodenöffnungen besitzt,
zur Prüfstelle 8, so wird durch das von der Lichtquelle durch die Öffnungen zur
Photozelle 9 gelangende Licht der Magnet erregt; der Hebel 14 wird im Uhrzeigersinne
gedreht (s. Abb. 3) und verschiebt den Ansatz 12 des gerade vor der Prüfstelle stehenden
Ausstoßers einwärts. Hierdurch gelangt der Ansatz in die Führungsnut 22, ,und das
Werkstück wird an der Stelle 7 ausgestoßen.
-
Kommt dann in der nächsten Kammer ein Werkstück ohne Bodenöffnungen
zur Prüfstelle, so bleibt der Hebel 14, der inzwischen durch einen Nocken der Scheibe
24 in seine unwirksame Lage zurückgeschwungen wurde, unbecinflußt in dieser Stellung,
da ja der Magnet nicht erregt wird. Der Ansatz 12 wird daher nicht verschoben (s.
Abb. i) und gelangt in die Führungsnut 2i, so daß das Werkstück schon an der Stelle
6 ausgestoßen wird.
-
In beiden Fällen werden die Ausstoßer durch die Führungsnut 2o', 2o
wieder in die Ausgangslage zurückgebracht, so daß die Kammern der in Abb. i oben
gezeichneten Hälfte der Umsatzscheibe zur Aufnahme neuer Werkstücke frei sind.
-
Die Anwendung des Grundgedankens der Erfindung ist nicht auf das dargestellte
Ausführungsbeispiel beschränkt. Es ist bereits gesagt worden, daß der Magnet statt
durch den Strom der Photozelle auch durch das Schließen eines Stromkreises erregt
werden kann, der durch am Werkstück sich anlegende Taster geschlossen wird, wenn
die Meßelemente einen bei richtigen Maßen des Werkstücks gegebenen Weg zurücklegen.
Statt der sich drehenden Umsatzscheibe kann auch ein endloses Band verwendet werden,
das in waagerechter Richtung über zwei Rollen geführt ist und an einem Rand die
nach außen offenen Kammern trägt; die Ausstoßer sind dann senkrecht zur Bewegungsrichtung
des Bandes in diesem geführt. Bei Verwendung von Photozellen oder von Tastern kann
die Anordnung auch so getroffen werden, daß die Werkstücke an drei Stellen des Förderweges
nacheinander ausgeschieden werden, je nachdem sie zu groß, zu klein oder richtig
bemessen sind oder zu wenig, gar keine oder die richtige Anzahl von Öffnungen besitzen.