DE628484C - Gluehkathode - Google Patents
GluehkathodeInfo
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01J—ELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
- H01J1/00—Details of electrodes, of magnetic control means, of screens, or of the mounting or spacing thereof, common to two or more basic types of discharge tubes or lamps
- H01J1/02—Main electrodes
- H01J1/13—Solid thermionic cathodes
- H01J1/20—Cathodes heated indirectly by an electric current; Cathodes heated by electron or ion bombardment
Landscapes
- Solid Thermionic Cathode (AREA)
Description
Die Emissionsschicht der bisher verwendeten Oxydkathoden wurde im allgemeinen
durch eine auf der Oberfläche eines schwer schmelzenden Kerndrahtes aufgetragene oder
aber durch eine auf derselben hergestellte und gut haftende Erdalkalioxydschicht geliefert.
Bei diesen mit Oberflächenoxydschicht versehenen Kathoden hat die Erreichung
einer genügenden Lebensdauer immer erhebliche Schwierigkeiten verursacht. Wird nämlich eine dünne Schicht verwendet,
so verdampft diese während des Betriebes von dem Kerndraht sehr schnell. Die Verwendung
von einer dicken Oxydschicht ist durch den großen spezifischen Widerstand derselben erschwert.
Der von dem Kerndraht radial in Richtung der äußeren Oberfläche der Oxydschicht fließende Strom erhitzt infolge des
großen Widerstandes dieser Schicht dieselbe, so daß hierdurch das schnelle Zugrundegehen
der Kathode verursacht wird.
Zur Vermeidung dieser Nachteile sind verschiedene Lösungen bekannt. So wurde
z. B. vorgeschlagen, daß die während der Entladung verdampfende aktive Schicht durch ein mit der Kathode auf kleiner Oberfläche
sich berührendes Material von großer Emissionsfähigkeit ständig ersetzt werden
soll. Andere Lösungsarten hingegen trachteten, das gute Haften der aktiven Schicht an
dem Kerndraht zu gewährleisten.
Beispielsweise wurde vorgeschlagen, als Träger der elektronenemittierenden Stoffe die
bei der Gebrauchstemperatur der Kathode nicht verdampfenden oder dissoziierenden
Oxyde von Metallen, wie Wolfram, Molybdän, Chrom usw., ohne jeden metallischen
Kern zu verwenden und gegebenenfalls diese Stoffe mit emittierenden Verbindungen zu
mischen.
Die Verwendung von gänzlich aus Erdalkalioxyden bestehenden Kathoden, ohne
Kerndraht, ist wegen des obenerwähnten Widerstandes und der kleinen mechanischen
Festigkeit dieser Oxyde unmöglich. Aus diesem Grunde wurden bereits solche Lösungsarten vorgeschlagen, bei welchen Verbindungen
von kleinerer mechanischer Festigkeit als Kathode ebenfalls verwendet werden können, und zwar in einer solchen Form, daß
diese Verbindungen im Innern eines Metallbehälters untergebracht werden, so daß der
Metallbehälter die Kathode gegen Herausfallen des aktiven Materials sichert.
Diesem Bekannten gegenüber ist Gegenstand der Erfindung eine gänzlich aus einem
Gemenge von Erdalkalimetall und Erdalkalioxyd gebildete Kathode. Aus diesem Gemenge
können Körper von großer Festigkeit und guter Leitfähigkeit hergestellt werden.
Es ist zwar die Verwendung eines Gemenges von Erdalkalimetall mit Erdalkali-
metallverbindungen an sich bekannt, jedoch nur in der Form, daß das den emittierenden
Körper bildende Gemenge unter Verwendung einer Zwischenschicht, vorzugsweise von
Bariumoxyd, auf einen besonderen metallischen Träger aufgebracht wird.
Versuche zur praktischen Erprobung des Erfindungsgedankens haben bewiesen, daß die
Oxyde der Erdalkalimetalle, so z. B. Bariumoxyd, imstande sind, im fein verteilten Zustande große Mengen dieser Metalle auch auf
sehr hoher Temperatur gebunden zu halten, wodurch die Leitfähigkeit derselben auch beträchtlich
erhöht wird. Von diesem Erdalkalimetall-Erdalkälixoyd-Gemenge können unter
hohem Druck Stäbchen von . sehr hoher Festigkeit gepreßt werden, welche ihre Festigkeit
auch auf hoher Temperatur beibehalten, so daß sie unmittelbar zur Herstellung von
Kathoden geeignet sind. Natürlich muß aber dafür Sorge getragen werden, daß die Herstellung
der Kathoden, z. B. die der Stäbchen, in einem neutralen Gasraume oder in öl vor
sich gehen soll, damit der Sauerstoff, Wasserdampf oder das Kohlendioxyd der Luft das
Erdalkalimetall nicht angreifen.
In dem Nachfolgenden wird beispielsweise ein bewährtes Verfahren zur Herstellung des
Gemenges von Erdalkalimetall und Erdalkalioxyden, welches als Stoff der erfindungsgemäßen
Kathoden dient, beschrieben.
Wird feingepulvertes Bariumoxyd mit pulverförmigem Magnesiummetallpulver vermengt
und dieses Gemenge im Vakuum oder in einer neutralen Gasatmosphäre erhitzt, so
wird das Bariumoxyd durch das Magnesium reduziert, und wenn dieselben in äquivalenten
Gewichtsmengen vermengt werden, entsteht aus diesem Gemenge im ganzen metallisches
Barium und Magnesiumoxyd. Wenn aber weniger Magnesium zugegeben wird, als der
äquivalenten Gewichtsmenge entspricht, so bleibt dementsprechend ein Teil des Bariumoxydes
unverändert zurück. Es wurde gefunden, daß, wenn nur ein Viertel der ursprünglichen
Bariumoxydmenge reduziert wird, wenn also das Gewichtsverhältnis des Bariums und des Magnesiums 24:1 ist, das
ganze entstandene metallische Barium auch bei sehr hoher Temperatur gebunden bleibt.
Das so entstandene Gemenge, welches Barium, Bariumoxyd und Magnesiumoxyd enthält,
wird z. B. mit Paraffinöl vermengt, zu der erwünschten Form gepreßt und in der Röhre
angebracht. Ein Vermengen mit öl oder mit einer anderen zur Verhinderung der Oxydation
oder Karbonatbildung des Bariums dienenden Flüssigkeit ist darum notwendig, weil das Gemenge während der Herstellung
vor Oxydation oder Karbonisation geschützt sein muß. Das Paraffinöl verdampft infolge
der während des Pumpens erfolgenden Erhitzung der Röhre völlig. Es ist praktisch,
das ursprüngliche Gemenge in der Weise herzustellen, daß außer dem gänzlich gebunden
gehaltenen metallischen Barium noch ein kleiner Überschuß an Barium entsteht, der bei
der ersten Einschaltung der Röhre sublimiert und sich auf die Glaswand niederschlägt und
so eine hohe gasreinigende Wirkung (Getterwirkung) ausübt. Aus diesem Grunde soll
das Mischungsverhältnis zweckmäßig zu 18 : ι oder 20 :1 gewählt werden.
Die erfindungsgemäße Kathode kann noch in folgender Weise hergestellt werden:
Das in entsprechendem Verhältnis vermengte, sehr fein pulverige Bariumoxyd und
Magnesium wird z. B. in einer hydraulischen Presse zu der gewünschten Form gepreßt und
wird an der endgültigen Stelle der Röhre angebracht. Die Röhre wird in normaler Weise
ausgepumpt. Nach dem Auspumpen wird das Gemenge von Bariumoxyd und Magnesium erhitzt, um die erwünschte Reaktion einzuleiten,
·
In der Zeichnung sind einige Ausführungsformen der erfindungsgemäß hergestellten
Kathode dargestellt:
In Abb. ι ist eine direkt beheizte Kathode, in
Abb. 2 eine zu gasgefüllten Röhren geeignete Ausführungsform derselben dargestellt.
Abb. 3 veranschaulicht eine indirekt beheizte Kathode.
In den Abbildungen werden identische Bestandteile durch identische Zahlen bezeichnet.
In Abb. ι bedeutet 1 die aus dem Gemenge von Erdalkalimetall und Erdalkalioxyden
gepreßte erfindungsgemäße Kathode; 2 ist die den Kontakt der Zuführung mit der Kathode
sichernde, - auf die Kathode gepreßte Hülse; 3 ist der Zuführungsdraht des Kathodenstromes»
Die Wirkungsweise der Kathode ist ohne jede Erklärung verständlich. Die in Abb. 2 dargestellte Anordnung ist insbesondere
für gasgefüllte Gleichrichterröhren vorteilhaft. Der Weg des Heizstromes führt hier
teilweise durch die Kathode 1, teilweise durch Vermittlung der Leitungen 5 durch die no
Heizspirale 4, die zweckmäßig aus Wolfram oder aus anderem, der Kathodenzerstäubung
gut widerstehendem Material hergestellt ist. Der Widerstand dieser Spirale ist nur ein Bruchteil
des Widerstandes der Kathode, so daß ein beträchtlicher Teil des Heizstromes durch
diese hindurchfließt. Vom Standpunkt der gleichmäßigen Kathodenbelastung ist nämlich
bei gasgefüllten Gleichrichterröhren wesentlich, daß die Heizspannung im Verhältnis
zur Spannungsdifferenz zwischen Kathode und Anode klein, der Heizstrom hingegen im
Verhältnis zum Anodenstrom groß sein soll. Durch die Anordnung in Abb. 2 ist eine Erhitzung
der Kathode von 5 bis 10 Watt bei ι bis 2 Volt Heizspannung zu erreichen. Die
Spirale 4 nimmt an der Elektronenemission nicht teil. Die Temperatur derselben ist
nämlich etwa 1000 ° abs. Bei dieser Temperatur ist die Elektronenemission des Wolframs
noch ganz unbedeutend. Hingegen verdampfen bei dieser Temperatur die, evtl.
emittierenden Teile des Erdalkalimetalls von der Oberfläche des Wolframmetalls sofort,
so daß praktisch die Elektronenemission ausschließlich von dem im Innern der Spirale
untergebrachten Stäbchen geliefert wird. Die einzelnen Windungen dieser Spirale sind so
weit voneinander entfernt, daß sie praktisch kein Hindernis .für die aus dem Stäbchen
austretenden Elektronen bedeuten.
Bei der indirekt beheizten, in Abb. 3 dargestellten Kathode ist die Äquipotentialkathode
ι durch das in Zylinder- oder Röhrenform gepreßte, aus Erdalkalimetall und Erdalkalioxyd
bestehende Gemenge gebildet. Der Heizfaden 4 ist biftlar im Innern der Röhre
von derselben isoliert angebracht. Die Äquipotentialkathode nach Abb. 3 kann jedoch
auch in der Weise hergestellt werden, daß in das aus dem Gemenge von Erdalkalimetall
und Erdalkalioxyd bestehende Stäbchen der von demselben isolierte, mit einem geeigneten
keramischen Stoff umgebene bifilare Glühfaden eingepreßt wird.
Claims (8)
1. Glühkathode für Entladungsröhren, dadurch gekennzeichnet, daß der emittierende
Körper ein ausschließlich aus einem Gemenge von Erdalkalimetall und einem oder mehreren Erdalkalioxyden bestehender
Formkörper ist.
2. Glühkathode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der emittierende
Körper aus dem Gemenge von metallischem Barium, Bariunioxyd und Magnesiumoxyd besteht.
3. Ausführungsform nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
emittierende Körper aus einem in Form eines Vollzylinders hergestellten Preßkörper
besteht, welcher in an sich bekannter Weise von einer vorzugsweise aus Wolframdraht hergestellten Heizspirale
umgeben ist, welche, ohne an der Elektronenemission praktisch teilzunehmen,
zur Erhitzung des emittierenden Körpers dient.
4. Ausführungsform nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
emittierende Körper aus einem in Form eines Hohlzylinders hergestellten Preßkörper
besteht, in welchem in an sich bekannter Weise ein bifüarer Heizfaden
isoliert angeordnet ist. .,
5. Ausführungsform nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
emittierende Körper aus einem in Form eines Vollzylinders hergestellten Preßkörper
besteht, in den ein bifilarer Heizfaden isoliert eingebettet ist.
6. Verfahren zur Herstellung von Kathoden nach Anspruch 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß ein pulverförmiges Gemenge von Bariumoxyd und metallischem
Magnesium im Vakuum oder in einer neutralen Gasatmosphäre auf die Reaktionstemperatur des Bariumoxyds
erhitzt und das gewonnene Produkt zu Formstücken gepreßt wird.
7. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß von einem derartigen Bariumoxyd-Magnesium-Gemenge ausgegangen wird,
das eine geringere Menge Magnesium enthält, als es zur vollständigen Reduktion des Bariumoxyds ausreichen würde.
8. Herstellung von Entladungsröhren mit nach Anspruch 6 und 7 erzeugten
Kathoden, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Ausgangsmaterial, welches aus einem Gemenge von Bariumoxyd und
Magnesiummetall besteht, eine Elektrode gepreßt wird, diese in die Entladungsröhre
eingebracht, die Entladungsröhre ausgepumpt und die Kathode auf eine Temperatur erhitzt wird, bei welcher die
erwünschte Reduktion stattfindet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
HU628484X | 1929-11-07 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE628484C true DE628484C (de) | 1936-04-09 |
Family
ID=10979795
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930628484D Expired DE628484C (de) | 1929-11-07 | 1930-11-04 | Gluehkathode |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE628484C (de) |
-
1930
- 1930-11-04 DE DE1930628484D patent/DE628484C/de not_active Expired
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