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Brustprothese Die .Erfindung bezieht sich auf Brustprothesen, die
von brustamputierten Personen unter der Kleidung getragen werden und das Fehlen
einer Brust möglichst verdecken sollen. Man hat bereits erkannt, daß es zu diesem
Zweck nicht genügt, eine Prothese anzuwenden, welche in der äußeren Form der lebenden
Brust in Normallage entspricht, sondern daß die Prothese auch eine ähnliche Nachgiebigkeit
wie die natürliche Brust besitzen muß. Aus diesem Grunde wurden Brustprothesen aus
Drahtgase, aus aufgeblasenen Gummihohlkörpern und auch aus Schwammgummi hergestellt.
Hinsichtlich der Nachgiebigkeit gegen Druck haben sich hiervon besonders die Prothesen
aus Schwammgummi bewährt. Ein Nachteil bestand jedoch bisher darin, daß die Brustprothese
bei Bewegungen der Trägerin infolge ihres geringen Gewichtes nicht die gleichen
Bewegungen ausführte wie die natürliche Brust, was besonders dann auffällt, wenn,
wie gewöhnlich, neben einer Prothese die zweite Brust noch als natürliche Brust
vorhanden ist.
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Bei den als Gummihohlkörper ausgeführten Prothesen hat man diesen
Nachteil dadurch zu vermeiden gesucht, daß inan als Brustwarze ein Metallgewicht
o. dgl. eingesetzt hat. Das Ziel wurde aber hierdurch nur unvollkommen erreicht.
Abgesehen von den sonstigen Nachteilen dieser bekannten Brustprothesen war vor allem
störend, daß hierdurch die Nachgiebigkeit wesentlich gegenüber der natürlichen Brust
verändert wurde; denn bei schneller Berührung muß das Belastungsgewicht als ein
erheblicher starrer Widerstand sich schlagartig fühlbar machen, während bei der
natürlichen Brust der Widerstand erst entsprechend der Zusammendrükkung anwächst.
Außerdem liegt bei einer derart belasteten Brustprothese der Schwerpunkt der gesamten
Prothese weiter vorn als bei der natürlichen Brust, so daß sich auch bei gleichem
Gewicht und gleichen elastischen Eigenschaften die Bewegungen von Brust und Prothese
unterscheiden müssen.
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Diese Nachteile sollen erfindungsgemäß dadurch vermieden werden, daß
bei einer Brustprothese, die im wesentlichen aus Schwammgummi besteht, im Innern
des Schwammgummikörpers ein dem Gewicht der natürlichen Brust entsprechendes Belastungsgewicht
angeordnet ist. Bei einem Schwammgummikörper läßt sich ein solches Belastungsgewicht
im Gegensatz zu einem Gummihohlkörper ohne erhebliche Schwierigkeiten an jeder beliebigen
Stelle unterbringen. Es kann also so angebracht werden, daß der Schwerpunkt der
Brustprothese an der richtigen Stelle liegt. Hierbei ergibt sich von selbst. daß
zwischen dem Belastungsgewicht und der Außenfläche eine Sch`vammgummischicht von
solcher Dicke bleibt, daß auch bei schnellen Berührungen das Gewicht nicht von außen
als starrer Körper fühlbar ist, daß also auch die Nachgiebigkeit der Brustprothese
derjenigen der natürlichen Brust entspricht. Außerdem wird durch die richtige Schwerpunktslage
erreicht,
daß die Bewegungen, welche die Brustprothese gegenüber dem Körper der Trägerin ausführt,
denen der natürlichen Brust weitgehend entsprechen.
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Eine billige Herstellung der Prothese gemäß der Erfindung ist insbesondere
dann möglich, wenn die Prothese aus mehreren Schwammgummiplatten zusammengesetzt
ist und die zur Aufnahme des Belastungsgewichtes dienende Höhlung sich über mehrere
dieser Platten erstreckt. Es kann dann das Belastungsgewicht 'einfach vor dem Vereinigen
der Platten eingelegt werden. Als Belastungsgewicht dient zweckmäßig eine gegebenenfalls
in einem Stoffbeutel eingeschlossene Sandfüllung. Hierdurch in Verbindung mit der
Verlagerung ins Innere der Prothese wird in besonders hohem Maße vermieden, daß
das Belastungsgewicht als solches von außen bemerkbar ist, da die Sandfüllung selbst
in ihrer Form unstarr ist. Der die Sandfüllung aufnehmende Raum ist zweckmäßig mit
porenfreiem Gummi ausgekleidet, so daß keine Ge= fahr besteht, daß etwa ausfließender
Sand sich in die Poren des Schwammgummis setzt und hierdurch die Eigenschaften der
Prothese verändert.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in zwei Ausführungsformen
beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine ,aus .einem .Stück Schwammgummi
hergestellte Brustprothese gemäß .der Erfindung und Fig.2 eine Brustprothese aus
Schwammgunumiplatten mit. Stoffüberzug.
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Bei .der Ausführungsform nach Fig, i ist mit a ein Körper aus Schwammgummi
bezeichnet, dessen Form derjenigen der normalen Brust, beispielsweise bei einseitig
Amputierten derjenigen der noch vorhandenen zweiten Brust, nachgebildet ist. .Auch
.die Schwammgummisorte kann so gewählt werden, daß sie im Griff demjenigen der andern
Brust entspricht. Die Brustwarze b kann demgemäß aus einer festeren Gummisorte gestaltet
werden. Eine so ausgebildete Brustprothese würde zwar in Form -und Griff der natürlichen
Brust entsprechen; sie würde aber trotzdem beim Tragen unter dem Kleid als künstlich
auffallen, weil ihr Gewicht erheblich niedriger ist als das der natürlichen Brust,
so daß ihre Bewegung erheblich .anders wäre als die der letzteren. Um diesen Übelstand
zu vermeiden, ist gemäß der Erfindung .die Brustprothese durch eine Füllung mit
Sand oder einem ähnlichen Stoff beschwert, welcher vorzugsweise auch bei Formänderungen
nachgibt. Hierdurch wird gleichzeitig erreicht, daß auf einen zur Stützung der zweiten
Brust getragenen Brusthalter auf beiden Seiten gleichmäßiger Zug ausgeübt wird.
Diese Voraussetzung muß aber erfüllt sein, damit der Brusthalter bestimmungsgemäß
wirken kann. Die Sandfüllung ist in Fig. i mit c bezeichnet. Der sie umgebende Teil
der Prothese besteht zweckmäßig aus porenfreiem Gummi d, während die Höhlung nach
außen durch eine aufgeklebte oder aufvulkanisierte Gummiplatte f abgeschlossen ist.
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In Fig. 2 ist eine in der Herstellung etwas billigere Ausführungsform
der Erfindung gezeigt, die gleichfalls im wesentlichen allen an eine Brustprothese
zu stellenden Anforderungen genügt. An Stelle eines einheitlichen Sehwammgummikörpers
a ist hier ein aus Schwammgummiplatten a1, a2, a., a4 zusammengesetzter Körper verwendet,
der durch eine Stoffumhüllung h zusammengehalten wird. Die Platten a1 und a. enthalten
Aussparungen, welche zusammen eine Höhlung bilden, die etwas unterhalb der Achse
liegt und zur Aufnahme eines nnit Sand o. dgl. gefüllten Säckchens g dient. Durch
die die ganze Prothese umgebende Stoffumhüllung lt wird ein Herausfallen des Sandsäckchens
g verhindert. Infolge der Anwendung eines Säckchens für den Beschwerungssand ist
es bei dieser Ausführungsform nicht erforderlich, die Höhlung durch porenfreie Wände
einzuschließen.