DE627757C

DE627757C - Diathermieeinrichtung fuer Hochfrequenzchirurgie

Info

Publication number: DE627757C
Application number: DEO20612D
Authority: DE
Original assignee: Electricitaets Gesellschaft Sanitas mbH
Current assignee: Electricitaets Gesellschaft Sanitas mbH
Priority date: 1933-05-13
Filing date: 1933-05-13
Publication date: 1936-03-23

Description

Diathermieeinrichtung für Hochfrequenzchirurgie Die Erfindung bezieht sich auf Diatherinieapparate für Hochfrequenzchirurgie, bei denen im allgemeinen ein hochempfindliches Gleichstrominstrument, zweckmäßigeriveise Drehspulgalvanometer, mit Thermoelement zum Messen des Behandlungsstromes vorhanden ist. Bei gewissen Eingriffen, z. B. der Behandlung der Netzhautablösung in der Augenheilkunde, ist es nun aber von Wichtigkeit, nicht den Strom zu messen, sondern die Temperatur an der Koagulationsstelle festzustellen, evtl. sogar an Hand der Temperaturmessung zu dosieren. Dieses Behandlungsverfahren beruht auf der Tatsache, daß bei einer bestimmten Temperatur der richtige Koagulationsgrad erreicht ist.
Erfindungsgemäß wird daher zur Ausübung beider Behandlungsverfahren mit vereinfachter Apparatur der Diathermieapparat so ausgebildet, daß außer dem Anschluß für eine gewöhnliche Koagulationselektrode ein Anschluß für eine als Thermoelement ausgebildete Koagulationselektrode, z. B. eine Thermonadel, vorhanden und .ein Umschalter eingebaut ist, durch den der Hochfrequenzstrom und das Galvanometer entweder auf die gewöhnliche Operationselektrode und das in ihrem Stromkreis liegende Thermoelement oder auf die Thermonadel geschaltet werden. Bei letzterer Schaltung schlägt dann, wie ges bereits von der elektrischen Temperaturmessung her bekannt ist, das Galvanometer der Temperaturerhöhung des unter dem Koagulationsthermaelement befindlichen Gewebes entsprechend aus. Durch Eintauchen der zweiten Lötstelle der beiden den Galvanometerstromkreis bildenden Metalle in eine mit Eiswasser gefüllte Thermosflasche wird in bekannter Weise der Nullpunkt als Bezugspunkt für die Temperaturerhöhung gewonnen, so daß das Galvanometer außer in Miniampere auch in Grad geeicht werden kann.
Der .erfindungsgemäße Gegenstand ist von besonderer Bedeutung für die moderne Augenheilkunde, wo zur Sicherung des Erfolges bei der Behandlung von Netzhautablösungen an Hand der Temperatur der Operationsstelle dosiert wird, während bei allen anderen Eingriffen, evtl. bei derselben Operation, die Dosierung an Hand der Strommessung erfolgt. Für diese Zwecke besitzt ein gemäß der Erfindung ausgebildeter Apparat den besonderen Vorzug, daß der Übergang von dem einen zum anderen Behandlungsverfahren leicht und schnell durch einfaches Umlegen eines Schalters erfolgen kann.
Ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung ist in der Abbildung schematisch dargestellt. Mit t ist das Drehspulgalvanometer bezeichnet. Im Stromkreis der im Handgriff z sitzenden gewöhnlichen Operationsnadel 3 liegt in bekannter Weise das Thermo:element q.. Die durch die Erwärmung des Thermoelementes erzeugte Spannungsdifferenz bringt das Galvanometer i zum Ausschlag. Da die Erwärmung des Thermoelementes vom Stromfluß abhängig ist, kann an dem Galvanometer- die bei Behandlung mit der Operationsnadel 3 fließende Stromstärke abgelesen werden.
Erfindunggemäß ist nun ein zweiter Operationshandgriff 5 mit einer als Thermoelement ausgebildeten Operationsnadel 6 vorhanden. Um einmal das Thermoelement q., einmal das Thermoelement 6 an die Klemmen des Galvanometers i legen und gleichzeitig den Hochfrequenzstrom auf das eine oder das andere Thermoelement umschalten zu können, ist der dreiteilige Umschalter 7 eingebaut. In der voll ausgezogenen Stellung des Umschalters wird der durch die Operationsnadel 3 fließende Strom gemessen. Wird dagegen der Umschalter nach rechts umgelegt, so liegt das Thermoelement 6 am Galvanometer i, und das Galvanometer zeigt die durch den Hochfrequenzstrom unter der Operationsnadel 6 eintretende Temperaturerhöhung des Gewebes an. Um einen festen Bezugspunkt zu erhalten, ist die zweite Lötstelle 8 der beiden den Galvanometerstromkreis bildenden Metalle, z. B. Kupfer und Constantan, meine mit Eis gefüllte Thermosflasche 9 getaucht, so daß diese Lötstelle immer auf der Temperatur Null gehalten wird. Dadurch ist es möglich, das Galvanometer in Grad zu eichen und an ihm unmittelbar die Temperatur des unter der Nadel befindlichen Gewebes abzulesen.
Urn: sein Auftreten hochfreqüenter Spannungen am Galvanometer zu verhindern, wird der Hochfrequenzstrom dem Koagulationsthermoelement 6 über die Mitte zweier gleich großer, parallel zum Galvanometer angeordneter Kondensatoren i o zugeführt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Diathermieeinrichtung für Hochfrequenzchirurgie, insbesondere für operative Eingriffe der Augenheilkunde, mit einem hochempfindlichen Gleichstrominstrument, insbesondere Drehspulgalvanometer, dadurch gekennzeichnet, daß am Apparat sowohl :ein. Anschluß für seine gewöhnliche Operationselektrode als auch einer für eine als Thermoelement ausgebildete Operationselektrode vorhanden und ein Schalter derarteingebautist, daßgleichzeitigmiteiner Umschaltung des Hochfrequenzstromes auf die eine oder die andere Elektrode das Galvanometer derart umgeschaltet wird, daß ges der verwendeten Elektrode entsprechend als Strommesser oder als Temperaturmesser dient.
2. Diathermieeinlichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß unter Einführung des Temperaturnullpunktes durch Eintauchen der zweiten Lötstelle der den Galvanometerstromkreis bildenden Metalle meine mit Eis gefüllte Thermosflasche das Galvanometer außer in Milliamp-ere- auch in Grad geeicht ist. 3. -Diathermieeinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung des Hochfrequenzstromes zum Koagulationsthermoelement über die Mitte zweier gleich großer, parallel zum Galvanometer liegender Kondensatoren erfolgt.