DE62756C

DE62756C - Zerkleinerungsmaschine mit ringförmiger Mahlbahn

Info

Publication number: DE62756C
Application number: DENDAT62756D
Authority: DE
Original assignee: EISENWERK (VORM. NAGEL & KAEMP) ACTIEN-GESELLSCHAFT in Hamburg-Uhlenhorst
Anticipated expiration: 1911-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung bezweckt eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit der bekannten Rollmühlen (das sind Zerkleinerungsmaschinen mit ringförmiger Mahlbahn, in welcher Umdrehungskörper durch geeignete Triebmittel in Bewegung erhalten, werden), namentlich auch in Richtung auf Erzielung eines möglichst feinen Mahlgutes hin.

Ein nicht centrischer Stofs gegen eine Kugel, welche auf einer ebenen Fläche liegt, hat bekanntlich eine verschiedene Einwirkung auf die dadurch in Vorwärtsbewegung versetzte Kugel, je nachdem, um nur zwei Fälle herauszugreifen, der Stofs oberhalb (Fig. 1 oben) oder unterhalb (Fig. ι unten) des Kugelmittelpunktes erfolgte. Die Geschwindigkeit der Umdrehung um den eigenen Mittelpunkt während ' der Fortbewegung der Kugel ist im ersteren Fall gröfser, im letzteren Fall kleiner als die betreffende Umdrehungsgeschwindigkeit bei einem Centralstofs. Bei einem hinreichend starken ' Stofs kann die Geschwindigkeit im letzteren Fall sogar negativ werden, so dafs also die Umdrehungsrichtung die umgekehrte ist, verglichen mit derjenigen bei einem Centralstofs. Dieses deutet der in die Kugel eingezeichnete Pfeil an (Fig. 1 unten), eine so laufende Kugel wird also reibend auf die Unterlage wirken.

Die Anwendung dessen auf eine Rollmühle veranschaulicht Fig. 2. Die Kugel K unterliegt dem dauernden Antrieb einer Kraft, deren Angriffspunkt A aufserhalb des Kugelmittelpunktes gelegen ist und ihr eine Geschwindigkeit ertheilt, vermöge deren sie, einerlei "in welcher Ebene die Mahlbahn liegt, im Kreise B herumeilt. Die etwa durch Tatzen D, Fig. 3, eines Armkreuzes E bei A zur Einwirkung gebrachte Kraft äufsert sich in zweifacher Weise, nämlich als Kräftepaar TT¹ und als Triebkraft (Tangentialkraft) T¹. Die letztere setzt sich mit der Fliehkraft F zu dem Druck R auf die Mahlbahn G zusammen, das erstere, welches ein Drehmoment Ta besitzt [T ist = T¹ zu nehmen), sucht die Kugel in der Pfeilrichtung H um ihre eigene Achse zu drehen. Gleichzeitig unterliegt die Kugel, herrührend von der aus dem Druck R auf die Bahn erwachsenden Reibung, einem Antrieb zur Drehung um ihre Achse in entgegengesetzter Richtung bezw. in der Pfeilrichtung /.

Je nach dem Ueberwiegen der Stärke des einen oder anderen der letzterwähnten Antriebe oder der Gleichheit beider wird die Kugel sich während ihres Herumeilens in der Bahn in Richtung J oder Ή um ihre Achse drehen oder auch ohne Selbstdrehung sein. Sie wird also jedenfalls nicht rollen, sondern schleifen. -

Das zwischen ihr und der Bahn liegende zu verkleinernde Gut wird mitbin reibend beeinflufst, wird einem wirklichen Mahlverfahren unterliegen. Das Gut findet sich gewissermafsen einer ähnlichen Einwirkung ausgesetzt wie in einem Reibmörser, mit der Vervollkommnung jedoch, dafs seitens des Stöfsels, als welche vorliegendenfalls die Kugeln auftreten , . nicht immer ein und dieselbe Fläche zur Wirksamkeit gelangt. Vielmehr mufs an-

Claims

genommen werden, dafs nach und nach alle Punkte der Kugelumfläche zur schleifenden, reibenden Einwirkung gelangen, da ja während der schnellen Bewegung der Kugeln in der Mahlbahn herum aufser der weiter oben erläuterten Selbstdrehung in der Ebene der Mahlbahn noch solche in Bahnen statthaben, welche die Ebene der letzteren schneiden. Diese anderweiten Drehungen der Kugeln um sich selbst erfolgen mit erheblich geringerer Geschwindigkeit als die früher erwähnten beiden Hauptdrehungen. Der Erfolg aller dieser Selbstdrehbewegungen ist nicht allein eine möglichst allseitige Bearbeitung auf das zu zerkleinernde Gut, sondern auch einer thunlichst gleichmäfsigen Abnutzung nicht sowohl der Kugeln, als auch der Mahlbahn G.

Patenτ-Anspruch:

Eine Zerkleinerungsmaschine mit ringförmiger Mahlbahn, innerhalb welcher Umdrehungskörper (K) durch ein gedrehtes Armkreuz (E) in der Weise bewegt werden, dafs Tatzen (D) des letzteren, äufserbalb des Mittelpunktkreises (B) auf die Körper (K) treffend, denselben eine das Gut reibend beeinflussende Selbstdrehung verleihen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.