DE62656C

DE62656C - Vorrichtung zum Aufspannen von Zeichnungen

Info

Publication number: DE62656C
Application number: DENDAT62656D
Authority: DE
Original assignee: F. MÜLLER I., Lehrer, in Solingen, Weyersbergerstr. 14
Anticipated expiration: 1911-10-27

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Bisher wurde das Papier zu Zeichnungen, deren Bearbeitung längere Zeit in Anspruch nahm, oder auf welchen angelegt wurde, angefeuchtet und nach Bestreichung der Ränder mit Leim festgeklebt. Dabei kam es häufig vor, dafs der Leim an einzelnen Stellen nicht hielt, wodurch Falten im Papier entstanden. Das Andrücken' der beleimten Ränder bis zum Antrocknen ist langwierig und je nach der Güte des Leimes zeitraubend. Ist die Zeichnung fertig, so wird sie abgeschnitten, wobei Reifsschiene und Zeichenbrett, wie man so häufig sieht, von dem Messer beschädigt werden, während der angeklebte Papierstreifen auf dem Brett zurückbleibt.

. Entweder bilden diese zurückbleibenden Streifen einen Wulst auf dem Brett oder sie ,müssen mit vieler Mühe entfernt werden. Man hat in neuerer Zeit versucht, das Geschäft des Aufklebens zu vereinfachen durch gummirtes Rollenpapier, welches, über Papierrand und Brett geklebt, die Zeichnung hält. Die angeführten Uebelstände werden aber hierdurch nicht aufgehoben.

Durch die neue Vorrichtung werden die angeführten Uebelstände beseitigt. Das Papier wird trocken aufgelegt und braucht nur, wenn es faltig ist, angefeuchtet zu werden. Die Ränder werden weder gummirt noch angedrückt, noch festgestrichen. Das Papier braucht nicht abgeschnitten zu werden, weshalb Reifsschiene und Zeichenbrett nicht beschädigt werden und keine Papierstreifen zurückbleiben: Dagegen bildet der glatte Metallstreifen eine schöne Gleitfläche für Schiene und Dreieck. Beide berühren während des Schiebens.,nicht.

das Papier, so dafs Staub und sonstige Unreinigkeiten nicht von ihnen auf dasselbe festgerieben werden.

Der Metallstreifen α ist auf der oberen Seite gewölbt von der Höhe einer Heftzwecke. Er hat mehrere Versenkungen k mit durchgehenden Löchern c, in welche Kopf und ■Stift der Heftzwecken b passen. Auf der unteren Seite ist die Nuth e aus dem Streifen a ausgearbeitet, welche in Höhe und Breite dem Ergänzungsstreifen f entspricht, so dafs nur die Ränder g der Streifen α aufliegen und daher das Papier fester gefafst wird. Ergänzungsstreifen / ist ein flacher Metallstreifen mit den Schlitzen i und pafst in die Nuth e. Die Streifen sind entweder polirt oder mit einer dem Papier entsprechenden Farbe überzogen.

Zur Befestigung wird der Zeichenbogen mit seinem oberen Rand nach der Reifsschiene auf das Zeichenbrett aufgelegt; nur wenn derselbe faltig ist, wird er vorher angefeuchtet. Sodann werden die Metallstreifen α, von der linken Ecke des Bogens anfangend, an einander stofsend auf den Rand des Bogens aufgelegt und durch Heftzwecken in den Versenkungen k befestigt.

Stimmt die Länge der Streifen α nicht mit der Länge des Zeichenbogens überein, so wird in die Nuth e derselben ein Ergänzungsstreifen f^m geschoben, welcher das noch freie Ende des Bogens ausfüllt und durch Heftzwecken in den Schlitzen i befestigt wird. In gleicher Weise werden die drei anderen Ränder des :Bogens durch Streifen befestigt.

Claims

Da die Köpfe der Heftzwecken versenkt liegen, so gleitet die Schiene unbehindert über dieselben fort; ebenso findet sie auf dem Ergänzungsstreifen keinen Widerstand, weil eine Reifsschiene wenigstens 5Y₂ cm breit ist, die zwei Heftzwecken auf dem Ergänzungsstreifen aber nur 3 cm von einander entfernt sind. Die Streifen haben eine Höhe von 1 ^a/₂ mm, weshalb sich die Reifsschiene durch den leisesten Druck beim Linienziehen bis auf das Papier durchbiegt. Da der ganze Rand des Bogens durch die Streifen geschützt ist, kann er durch Unvorsichtigkeit nicht einreifsen und auch nicht durch die beständige Berührung mit den Kleidungsstücken und Händen während des Zeichnens beschmutzt werden. Die Zeichnungen können abgewaschen werden, ohne dafs sich der^; Rand wie bei der Befestigung durch Leim loslösen könnte.

Das Losmachen geschieht in der Weise, dafs ein Messer entweder in die Nuth eines Endstreifens eingesetzt wird und durch Heben desselben der Streifen gelöst wird, oder aber, was besser ist, jede einzelne Heftzwecke wird mit dem Messer gelöst. Sodann legt man die Rückseite der Zeichnung nach oben und streicht mit der Messerklinge die Löcher von den Heftzwecken
schwinden.

zu, welche dann ver-

Pa te ν τ-Anspruch:

Eine Vorrichtung zum Aufspannen von Zeichnungen, welche besteht aus den Streifen a mit Versenkungen k, Löchern c und Nuthen e, in Verbindung mit den Ergänzungsstreifen f mit Schlitzen i, welche in die Nuthen e passen, um jede Länge der Zeichnungen bespannen zu können.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.