DE625715C - Schiffsform fuer Fracht- und Passagierschiffe mit parallelem Mittelschiff - Google Patents
Schiffsform fuer Fracht- und Passagierschiffe mit parallelem MittelschiffInfo
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- B63B1/02—Hydrodynamic or hydrostatic features of hulls or of hydrofoils deriving lift mainly from water displacement
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Fracht- und Passagierschiffe mit parallelem Mittelschiff
von mindestens 30% der Schiffslänge und
normalem Oberwasserschiff, bei dem die Breite des Mittelschiffes in einem Abstand
von Vs des Konstruktionstiefganges über der Konstruktionswasserlinie mindestens 9o°/0
der größten, in der CWL liegenden Schiffsbreite beträgt. Bei solchen Schiffen findet
to erfindungsgemäß eine bogenförmige, unter
Vermeidung scharfer Krümmungen in den Boden einlaufende Hauptspantkontur Anwendung
in Verbindung niit einer Vergrößerung der Schiffsbreite um S bis i5°/o gegenüber
der Breite eines unter Wasser flächengleichen normalen Rechteckhauptspantes gleicher Tiefe
und einer Breite des flach ausgebildeten Bodens von nicht weniger als 1Zs der größten
Schiffsbreite.
ao Bekanntlich hat bei dem Bau von Fracht-
und Passagierschiffen mit ausgeprägtem parallelem Mittschiffskörper Jahrzehnte hindurch
das Bestreben bestanden, eine möglichst große Völligkeit des Hauptspantes im
as parallelen Mittelschiff dadurch zu erzielen,
daß dieAufkimmung des Bodens immer mehr reduziert und die Kimm immer völliger gehalten
wurde, so daß ihre Form also durch einen Kreisbogen von sehr kleinem Radius
bestimmt war. Infolge dieser Entwicklung besitzt die normale Schiffsform für Handelsschiffe
im parallelen Mittelschiffskörper einen ganz flachen oder nur wenig aufgekimmten
Boden, senkrechte Seitenwände und eine sehr ' völlige Kimm. Das Hauptspant liegt innerhalb
der sogenannten Hauptabmessungen des Schiffes, d. h. innerhalb der Breite B, der
Tiefladelinie und der Bodenlinie, von denen die letztere eine wechselnde, in den meisten
Fällen aber ganz geringe Aufkimmung besitzt.
Die Normalform ist so entworfen, daß sie unter diesen Bedingungen die höchstmögliche
Verdrängung ergibt. Entsprechend diesem Streben nach einer möglichst hohen Völligkeit müßte es auch abwegig erscheinen,
auf Schiffsformen solcher Schiffstypen eine bogenförmige Hauptspantkontur anzuwenden.
Solche Hauptspantkonturen sind vielmehr für verschiedene Schiffstypen nur dann in
Anwendung gebracht worden, wenn die damit verbundene Verminderung der Verdrängung
auf Grund besonderer Erwägungen, insbesondere wegen des Strebens nach höherer Geschwindigkeit, in Kauf genommen werden
konnte und die Nutztragfähigkeit keine ausschlaggebende Rolle spielte. Die Erkenntnis,
daß eine solche Spantform bei entsprechender Durchbildung des übrigen Schiffskörpers
gleichwohl auch auf. Schiffsformen der im Anspruch bezeichneten Art unter Erzielung
vielseitiger Vorteile Anwendung finden kann, bildet das Verdienstvolle der Erfindung, deren
Brauchbarkeit und Fortschrittlichkeit durch mehrere gebaute Schiffe einwandfrei unter
Beweis gestellt ist. Es wird nicht nur die benetzte Oberfläche der neuen Schiffsform
unter Erzielung eines bestmöglichen Wirkungsgrades bedeutend verkleinert, sondern
es werden gleichzeitig alle anderen Eigenschaften in günstiger Richtung beeinflußt.
Insbesondere ist das Verhalten der. neuen Schiffsform auch bei bewegtem Wasser ein
ausgesprochen überlegenes. Der durch das schärfere Hauptspant nötig werdende Verdrängungsausgleich ..durch, völligere Schiffsenden sowie die dadurch bedingten weichen
Übergänge vom Mittelschiff zu den Enden ao bedingen eine beträchtliche Verminderung
der Stampfbewegungen und damit eine günstigere Ausnutzung der gegebenen Antriebskraft
im Seegang. Der Rauminhalt wird an Stellen, die für die Ladung wichtig sind, vergrößert.
Der für das Schiff erforderliche Wasserballast ist wegen der vergleichsweise
gesteigerten Formstiabilität verringert, die
Stabilität auch bei gleichförmiger Beladung verbessert, da der Verdrängungsschwerpunkt
höher' rückt und das Trägheitsmoment der Ladewasserlinie vergrößert ist. Alle diese
Verbesserungen bedingen keine höheren Bau-■ Kosten als das schmalere Ausgangsschiff mit"
völliger Kimm.
" Es hat zwar nicht an Versuchen gefehlt, durch Anwendung einer bogenförmigen
Hauptspantkontur unter Wasser Geschwindigkeitsvorteile für Fahrgast- und Frachtschiffe
zu erzielen. Den bekannten Schiffsformen dieser. Art fehlt jedoch die Erkenntnis,
wie der Schiffskörper, abgesehen von der gekrümmten Hauptspantkontur unter Wasser,
■ im .übrigen ausgebildet werden muß, um die erzielbaren Vorteile nicht durch neu hinzutretende
Nachteile anderer Art zunichte zu machen. Die bekanntgewordenen Schiffsförmen
dieser Art empfehlen einen im wesentlichen elliptischen bzw. kreisförmigen Schiffsquerschnitt
des ganzen Hauptspants, also ein vom Normalschiff völlig abweichendes Oberwasserschiff.
Diese mit den in der Weltschiffahrt aufgegebenen Turmdeckern: vergleichbaren
Schiffsformen besaßen eine vergleichsweise sehr geringe Stabilität bei endliehen
Neigungen und haben sieh aus diesem Grunde nicht als sicher bewährt.
Der Ausdruck »paralleles Mittelschiff« be-
- deutet-im Sinne der Erfindung denjenigen Teil des Schiffes, in welchem dessen Querschnitte
im wesentlichen dieselben Formen wie der Hauptspant besitzen. Es kann jedoch
gegenüber diesem eine Flächeninhaltsverringerung bis 8 °/0 vom Flächeninhalt des Hauptspantes
nach den Enden des Mittelschiffs vorgenommen werden. Die Länge dieses Mittelschiffes
erstreckt sich nach jeder Seite von Mitte Schiff aus bei Schiffen mit feinerer Linienführung auf ungefähr 15% der Schiffslänge, bei völligeren Schiffen dagegen bis zu
ungefähr 40% der Länge.
Unter dem Ausdruck »flacher Boden« ist derjenige Teil des Bodens zu verstehen,
welcher sich bis zum unteren Ansatz der Kimmkrümmung erstreckt.
Die gekrümmt verlaufende Seite der Spanten im Mittschiffsbereich ist nach der Erfindung
zweckmäßig ein Kreisbogen oder eine ähnliche Kurve. Dieser Bogen braucht nicht
notwendig tangential in die Bodenlinie oder Kimmlinie des Bodens zu verlaufen, sondern
die Enden des Kreisbogens (wo ein solcher Anwendung findet) können durch eine strakende
Kurve in die Bodenlinie übergeführt werden.
Bei einem Schiff nach der Erfindung ist der Schnittpunkt der Spantlinie mit der
Kimmsente niemals weniger als 14% vom Eckendpunkt der Kimmsente entfernt.
Die durchschnittliche Vergrößerung der Schiffsbreite an der Konstruktionswasserlinie
beträgt etwa 10 % gegenüber der Breite des flächengleichen normalen Rechteckspantes.
Die Wirksamkeit der Schiffsform wird : noch vergrößert bei einer Breiterierhöhüng
bis zu 15%, doch hängt dies ab von der
schließlich sich ergebenden Endbreite und ihrem Einfluß auf einen wirtschaftlich zulässigen
Wasserlinienwinkel an der Spitze und auf den Verlauf der Linien am Heck.
Die Breite des Hauptspants eines Schiffes nach der Erfindung —^- im· nachfolgenden als
»neuer Hauptspant« bezeichnet — übertrifft die Breite eines Rechtecks, dessen Fläche
gleich der Größe der erforderlichen Hauptspantfläche ist, wie oben genau angegeben,
unterhalb der Tief ladelinie in einer Höhe, die von der Größe und Art des Schiffes abhängig
ist. Im allgemeinen wird dieser Bereich 1J2
bis % der ganzen Schiffshöhe ausmachen. An der unteren Grenze dieses Bereichs ist die 110'
Breite des neuen Hauptspants dieselbe wie die Breite des oben bestimmten Rechtecks,
und unterhalb dieser Grenze ist die Breite des neuen Hauptspants geringer als die des
Rechtecks. Die Krümmung des neuen Haupt-Spants ist weich und allmählich zunehmend;
die übliche völlige Kimm mit geringem Krümmungsradius ist beseitigt.
Die Kimmkurve des neuen Hauptspants wird sich mit der Bodenlinie oder der Aufkimmungslinie
an einem Punkt vereinigen, der der Mittelachse des Schiffes näher liegt
als beim Normalschiff. Die Breite des Bodens darf jedoch dabei nicht weniger als V3 der
größten Schiffsbreite betragen, um eine leichte und sichere Aufstellung und Standsicherheit
des Schiffes im Dock zu erzielen.
Die Folge der beschriebenen Konstruktion ist, daß bei gleicher Verdrängung und kleinerer
benetzter Oberfläche gegenüber einer Normalform die Eintritts- und Austrittswinkel
der Tiefladelinie gleich oder ähnlich wie bei der Normalform sein können, während
die Eintritts- und Austrittswinkel der unteren Wasserlinien etwas geringer als- bei
der Normalform sein werden, wodurch eine feinere Linienführung im Bereich des Bodenteiles
des Schiffes ohne irgendeine Verkleinerung der Verdrängung entsteht. Durch Versuche,
die im National Physical Laboratory, Teddington, ausgeführt wurden, ist festgestellt
worden, daß die Vorschiffswasserlinien völliger als bei der Normalform gemacht
werden können, wodurch die Verdrängung und das Tragvermögen des neuen Schiffes gegenüber einem Nomialschiff ohne Wirkungsgradverlust
vergrößert werden kann. Der verkleinerte Endwinkel derUnterwasserlinie
sorgt für leichteren Wasserabfluß vom Boden des Schiffes her und fördert besonders
den Zufluß des Wassers zu der oder zu den Schrauben.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht.
Die Fig. 1, 2 und 3 zeigen Querschnitte durch einen mittleren Schiffsteil von drei verschiedenen
Schiffskörpern.
Die Fig. 4 und 5 sind horizontale Längsschnitte durch ein Schiff an der Tiefladelinie
and einer unteren Wasserlinie in der Nähe der Kimm.
Die Fig. 6 und 7 sind Querschnitte, welche die Anwendung einer Formel zur Errechnung
der Form der Kons trukti ons Spanten im Mittelschiffsteil veranschaulichen.
Fig. 8 endlich zeigt auf der Kimmdiagonale die Lage des Schnittpunktes dieser Diagonale
mit der äußeren Begrenzungslinie des Schiffes. In jeder der Fig. 1, 2 und 3 ist in gestrichelten
Linien 1 ein Rechteck gezeigt, welches angenähert mit Ausnahme der kleinen
Krümmung an der Kimm die Querschnittsform des parallelen Mittschiffskörpers bei einer normalen Schiffsform wiedergibt.
Unter dem Ausdruck »Normalschiff« ist hierbei ein Schiff zu verstehen, welches in Übereinstimmung
mit den heute geltenden Richtlinien gebaut ist. Der Flächeninhalt dieses Rechteckes ist unter Wasser gleich der
Hauptspantfläche eines nach der Erfindung gebauten Schiffes, dessen Umrißlinie durch
die voll ausgezogene Linie 2 veranschaulicht ist. Die Tiefladelinie, die in derselben Höhe
über der Grundlinie verläuft, wie die obere horizontale Begrenzungslinie des flächen--.
gleichen Rechtecks, ist mit 3-3 bezeichnet, während 4-4 die Mittellinie des Schiffskörpers
darstellt.
Das in Fig. 1 veranschaulichte Schiff besitzt keine Aufkimmung des Bodens. In
Fig. 2 ist ein Schiff veranschaulicht, dessen Boden eine normale mittlere Aufkimmung
besitzt, und die Schiffsform in Fig. 3 endlich besitzt eine stärkere Aufkimmung.
5-5 stellt eine untere Wasserlinie an der Kimm dar. Die seitliche Vergrößerung der
Konstruktionsspantenfläche, welche gemäß 7S
der Erfindung erzielt wird und mit 6 bezeichnet ist^ ist gleich oder ungefähr gleich
dem Flächeninhalt der schraffiert gezeichneten Fläche/, weiche bei einem Normalschiff
vorhanden ist und bei der neuen Schiffsform fortfällt.
In den Fig. 4 und 5 ist ebenfalls wieder die gestrichelte Wasserlinie eines Normalschiffes
mit ι bezeichnet, während die Wasserlinie des neuen Schiffes durch die voll ausgezogene
Linie 2 angedeutet ist. 9-9 stellt das normale umschriebene Rechteck dar.
10-10 und 11-11 sind Linien, die tangential
zu der Wasserlinie gezogen sind und so den Eintritts- bzw. den Austrittswinkel an der
Tiefladelinie und der Unterwasserlinie veranschaulichen.
Bei gleicher Verdrängung ist der Umfang des Mittschiffsspants bei der neuen Form geringer
als bei der alten Form. Hieraus ergibt sich eine Verringerung der benetzten Oberfläche und demgemäß des Reibungswiderstandes.
Die Verringerung des Spantumfanges und die Verringerung der Breite des Doppelbodens
zusammen mit der Höherlegung der neutralen Faser der Konstruktion bewirken
alle zusammen eine Ersparnis an Stahlgewicht und eine entsprechende Erhöhung der
Tragfähigkeit. Beispielsweise können bei einem Schiff von 400 Fuß Länge, dessen Breite an der Tiefladelinie um 10 % gegenüber
der Normalform vergrößert ist, schätzungsweise 70 bis 120 t Stahl, je nach
der Konstruktionsart, an Gewicht erspart werden. Die Vergrößerung der Reserveverdrängung,
welche dargestellt wird durch die schraffierte Fläche 8 in den Fig. 1, 2 und 3,
gestattet es, die Schiffe tiefer zu laden, als es bei einem Vergleichsschiff von Normal- n5
form zulässig wäre, und dadurch weiterhin die Tragfähigkeit schätzungsweise um eine
Gesamtsumme von 220 bis 270 t zu erhöhen. Selbstverständlich wird ein tieferes Eintauchen
nicht erzielt werden können bei Schiffen mit einem feineren Blockkoeffizienten
der Verdrängung als 0,68 im Hinblick
62571ο
auf die gesetzlichen Beschränkungen der internationalen" Fjeibordvorschriften.
Da die Breite des unteren -Teiles (in der Nähe der Kimm} des neuen Schiffes geringer
ist als die des Normalschiffes, so ist die Tauchtiefe bei leichter Belastung größer, demzufolge
auch die Tauchtiefe mit Ballast bei Verwendung desselben oder sogar eines geringeren
Ballastgewichtes als bei einem ίο Normalschiff. Dies stellt bekanntlich einen
besonderen Vorteil dar.
Von der Tiefladelinie aufwärts zum Deck kann die Seitenwandung des Schiffskörpers
dieselbe Krümmung beibehalten, wie es durch die voll ausgezogenen Linien in Fig. 1, 2 und
3 veranschaulicht ist, wobei lediglich darauf zu achten ist, daß dieBreite des Mittelschiffes
in einem Abstand von Vs des Konstruktionstiefganges über der Konstruktionswasserlinie
noch mindestens Qo°/o der größten Schiffsbreite beträgt, da diese Voraussetzung für
die Erzielung einer ausreichenden Stabilität bei endlichen Neigungen im Gegensatz,zu bekanntgewordenen
Schiffsformen von im ganzen ovalem oder elliptischem Querschnitt von maßgebender Bedeutung ist. Natürlich kann
die Seitenwandung auch von der Wasserlinie aus senkrecht aufsteigen, wie es durch die
gestrichelten Linien in den Fig. 1, 2 und 3 beispielsweise gezeigt ist. Hierdurch können
der Rauminhalt des Schiffskörpers, das zusätzliche Tragvermögen und die Deckfläche
vergrößert werden.
In den Fig. 6 und 7 sind ebenfalls wie in
den .vorhergehenden Figuren die Umrißlinien eines Rechtecks, dessen Grundfläche die
gleiche ist wie die Fläche des gewünschten Mittschiffsspantes des Schiffes und das im
wesentlichen die Form des Mittschiffsspantes eines Normalschiffes wiedergibt, durch die
gestrichelte Linie 1 veranschaulicht, während zwei verschiedene Formen des neuen Schiffes
durch die voll ausgezogene Linie 2 veranschaulicht sind. Um den Radius des Kreisbogens
zu bestimmen, der die Form der Seitenwand des Schiffskörpers darstellen soll,
kann die im nachfolgenden erläuterte Formel Anwendung finden. Diese ermöglicht die
Konstruktion eines Schiffes von irgendeiner gewünschten Vergrößerung in der Schiffsbreite oder von irgendeinem gewünschten
Verhältnis der Schiffsbreite zur Tiefe. Die Wiedergabe dieser Formel erfolgt mit der
ausdrücklichen Maßgabe, daß hierdurch die Erfindung nicht auf irgendeine besondere
Form beschränkt werden soll, sondern daß auch die Fig. 6 und 7 nur beispielsweise das
Grundsätzliche der Erfindung veranschaulichen.
i. Zugrunde gelegt wird ein Rechteck von den oben erwähnten Abmessungen, dessen
Form angenähert mit der Mittschiffsspantfiäche eines Schiffes von Normalform übereinstimmt und welches bis zum Punkt A auf
beiden Seiten um den gewünschten Betrag verbreitert wird.
In Fig. 6 beträgt diese Verbreiterung, welche im nachfolgenden mit χ bezeichnet
werden soll, auf jeder Seite 1O ■■'" der größten
Schiffsbreite, in Fig. 7 ■■.
Es ist schon darauf hingewiesen worden, daß die Anordnung nach Fig. 6 zweckmäßiger
ist, obwohl die Größe der Verbreiterung χ wechselnd sein kann, ganz nach der gewünschten
Schiffsart.
2. Auf der senkrechten Seitenlinie 1 der Normalschiffsform wird der Punkt B festgelegt,
und zwar in einem Abstand von der Tief ladelinie, der gleich 1Z3 des Abstandes d
der Tiefladelinie von der Grundlinie ist.
3. Es wird eine gerade Linie durch die Punkte AB gezogen, welche die Bodenlinie
im Punkt D trifft. '
4. Es wird nunmehr Punkt E auf der Geraden ABD festgelegt, und zwar in einer
senkrechten Entfernung von der Bodenlinie, die gleich V8 der Entfernung d in Fig. 6 und
gleich 1J19 der Entfernung d in Fig. 7 ist.
5. Die Gerade ABE bildet nunmehr die Sehne des Kreisbogens, dessen Bogenhöhe
gleich 9/10 χ in Fig. 6 und gleich 8/10 x in
Fig. 7 gewählt ist. :
6. Der Radius dieses Bogens, der die gewünschte Umrißlinie ergibt, kann mathematisch
errechnet werden durch folgende Formel:
Wenn c = Länge der Sehne ABE, ν = Bogenhöhe und
r = Radius des Bogens ist,
so ist
γ ^~7 .
21)
7. Von Punkt £ wird eine glatte Kurve nach unten gezogen, welche in die Bodenlinie
übergeht.
Bei Schiffen, bei denen χ klein ist, beispielsweise -^5-, liegt Punkt E zweckmäßig
in einem senkrechten Abstand von der Bodenlinie, der gleich 20% von d ist, und die
Bogenhöhe ist zweckmäßig x.
Die Ermittlung des Punkte E nach den gegebenen Erklärungen stützt sich auf tatsächliche
Versuche, welche auf Grund der Erfindung durchgeführt sind.
Natürlich kann der Kreisbogen bis zu jeder beliebigen Breite an der Tiefladelinie über
die tatsächlich erforderliche Breite hinaus erweitert werden, ebenso wie der einwärts ge-
krümmte Bogen sich so viel weiter erstrecken kann, daß ungefähr die gleiche Mittschiffsverdrängung
erzielt wird.
In Fig. 8 ist in voll ausgezogenen Linien eine Schiffsform nach der Erfindung veranschaulicht,
dessen größte Breitenabmessung um io°/o vergrößert ist. Das in gestrichelten
Linien gezeichnete Rechteck AEBDFCA besitzt den gleichen Flächeninhalt wie die
ίο gewünschte Mittschiffsspantfläche des neuen
Schiffes. Hierbei entspricht die Linie ABB der Tiefladelinie und die Linie CFD der
Bodenlinie des Schiffes. Die Vergrößerung der Breite an der Tief ladelinie beträgt io°/0
gegenüber der Breite ABB des Rechtecks. GHIJ veranschaulicht ein zweites Rechteck,
welches die Hauptabmessungen nach Breite und Tiefgang der neuen Schiffsform erkennen
läßt, während die Linien JB und IE die Kimmsenten darstellen. Die Spantlinie
schneidet die Kimmdiagonale bei K, und die Lage des Punktes K auf der Linie JE oder
IE beträgt 19% der Länge der Diagonale.
Die Erfindung kann mit besonderem Vorteil angewandt werden für Tankschiffe, welche
entweder ein Mittellängsschott oder zwei, drei oder mehr Längsschotte besitzen. Die
Erfindung ist jedoch auch für solche Schiffe geeignet, welche keine Längsschotte besitzen,
und sie ist auch anwendbar für Schiffe mit Längsspantsystem, Ouerspantensystem oder
mit kombiniertem Spantensystem.
Ein weiterer Vorteil bei der Anwendung auf Tankdampfern besteht darin, daß das Schiff
leichter auf Ballastfahrt eingestellt werden kann und daß bedeutend weniger Ballast notwendig
ist, um das Schiff bis zu demselben Tiefgang zu belasten wie ein normales Vergleichsschiff.
Beispielsweise wird ein Schiff von etwa 10000 t Tragfähigkeit (im belade- *o
nen Zustand), wenn es Ballastfahrt macht, bei Erreichung desselben Tiefganges wie ein
Normalschiff einige 1001 weniger Wasserballast brauchen.
Dadurch, daß die Seitenwände des Schiffskörpers
eine ganz oder annähernd kreisbogenförmige Gestalt besitzen, wird endlich der Vorteil erreicht, daß eine vorläufige Mitteilung
durch das Konstruktionsbüro über den Radius des Bogens gegeben und so die Arbeiter in die Lage gebracht werden können,
mit dem Biegen der Querspanten im Mittelteil des Schiffes zu beginnen, ohne daß sie auf
Angaben vom Spantenplan oder Zeichenbüro zu warten brauchen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Schiffsform für Fracht- und Passagierschiffe mit parallelem Mittelschiff von mindestens 30% der Schiffslänge und normalem Oberwasserschiff, bei dem die Breite des Mittelschiffes in einem Abstand von V3 des Konstruktionstiefganges über der Konstruktionswasserlinie mindestens 90% der größten, in der CWL liegenden Schiffsbreite beträgt, gekennzeichnet durch die Anwendung einer bogenförmigen, unter Vermeidung scharfer Krümmung in den Boden einlaufenden Hauptspantkontur in Verbindung mit einer Vergrößerung der Schiffsbreite um 5 bis 15 % gegenüber der Breite des unter Wasser flächengleichen normalen Rechteckhauptspantes gleicher Tiefe und einer Breite des flach ausgebildeten Bodens von nicht weniger als 1J3 der größten Schiffsbreite." Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB625715X | 1932-07-26 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE625715C true DE625715C (de) | 1936-02-19 |
Family
ID=10488274
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI46163D Expired DE625715C (de) | 1932-07-26 | 1932-12-29 | Schiffsform fuer Fracht- und Passagierschiffe mit parallelem Mittelschiff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE625715C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE741525C (de) * | 1940-11-03 | 1943-11-12 | Bergwerks Und Huettenbau Ges M | Flossartiges Binnenwasserfahrzeug |
DE4125187A1 (de) * | 1991-07-30 | 1993-02-04 | Klaus D Lehmann | Rumpf fuer wasserfahrzeuge, insbesondere segelboote und surfbretter |
-
1932
- 1932-12-29 DE DEI46163D patent/DE625715C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE741525C (de) * | 1940-11-03 | 1943-11-12 | Bergwerks Und Huettenbau Ges M | Flossartiges Binnenwasserfahrzeug |
DE4125187A1 (de) * | 1991-07-30 | 1993-02-04 | Klaus D Lehmann | Rumpf fuer wasserfahrzeuge, insbesondere segelboote und surfbretter |
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