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Unterschubfeuerungsanlage mit Schubstangenantrieb für den Fördertisch
Die Erfindung bezieht sich auf Unterschubfeuerungsanlagen mit . Schubstangenantrieb
für einen hin und her gehenden Fördertisch, der den Boden der Brennstoffmulde bildet.
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Bekannte Unterschubfeuerungsanlagen dieser Art werden in ihrer Leistung
durch Veränderung der Drehzahl der Antriebsmaschine geregelt. Die Leistungsänderung
durch Änderung ;der Drehzahl der Antriebsmaschine bedingt regelbare Antriebsmaschinen
oder die Zwischenschaltung von Übersetzungsgetrieben. Die Leistungsänderung der
Federungsanlage durch Änderung der Vorschublänge des Fördertisches in ähnlicher
Weise, wie es bei Unterschubfeuerungsanlagen bekannt ist, bei denen der.Förderkolben
zeitweise mit einem Kreuzkopf gekuppelt wird und die Kupplung des'Förderkolbens
finit dem Kreuzkopf unter Umständen während cler Bewegung des Kreuzkopfes erfolgt,
kommt für Feuerungsanlagen mit hin und her gehendem Fördertisch nicht in Betracht,
da sich dabei nicht nur die Fördermenge, sondern auch die Brennstdffverteilung im
Feuerbett ändert, was unerwünscht ist: Um unter Anwendung einer in der Drehzahl
nicht regelbaren Antriebsmaschine bei gleichbleibender Vorschublänge zwecks Änderung
der Belastung der Anlage die Hubzahl des Fördertisches ändern zu können, ist gemäß
der Erfindung bei einer Unterschubfeuerungsanlage mit Schubstangenantrieb für einen,deniBoden4er
Brennstoffmulde bildenden Fördertisch mit der Schubstange ein Kreuzkopf verbunden
und der Fördertisch, der von dem Kreuzkopf bei seinem- Vorwärtsgang vorgeschoben
wird, zu seiner Kupplung mit dem Kreuzkopf bei dessen Rückwärtsgang mit -einer Klaue
versehen, die bei der Umkehrung der Bewegungsrichtung des vorgeschobenen Kreuzkopfes
durch eine einstellbare Schalteinrichtung in einstellbaren Zeitabständen mit demselben
verbunden wird. und bei der Umkehrung der Bewegungsrichtung des zurückgezogenen
Kreuzkopfes sich von demselben selbsttätig löst.
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Das Einklinken der Klaue erfolgt erfindungsgemäß über ein Hebelgestänge
-von einem Nockenscheibenschaltwerk, dessen Scheiben jeweils eine unterschiedliche
Anzahl von Nocken besitzen. Dabei kann das Hebelgestänge mit den einzelnen Scheiben
in Eingriff gebracht werden und bewirkt in Zeitabständen entsprechend der Anzahl.
der
Nocken; die die- betreffende Scheibe besitzt, eine Kupplung
des . Fördertisches mit dem Kreuzkopf. -Vorteilhafterweise wird auch das Nockenscheibenschaltwerk
von dem, Schubstangenantrieb angetrieben, so daß man mit einer An-
triebsmaschine
für die gesamte Unterschubfeuerungsanlage auskommt.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in beispielsweiser
Ausführungsform dargestellt. Es zeigen Abb. i eine Seitenansicht des Antriebes und
einen Längsschnitt in senkrechter Ebene durch den Feuerraum, Abb.2 Teilschnitte
nach den Linien und' 2a-2a der Abb. i, .
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Abb. 3 die Kupplungseinrichtung des Fördertisches mit der Antriebsvorrichtung
in vergrößertem Maßstabe, .
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Abb. 4 eine Draufsicht auf die Antriebsvorrichtung, Abb. 5 eine Ansicht
des Schaltkastens, teilweise im Schnitt, Abb. 6 eine andere : Ansicht des Schaltkastens,
teilweise im Schnitt, Abb. 7 eine Draufsicht auf. den geöffneten Schaltkasten, Abb.
S eine Ansicht der Schalträder und Abb. 91 eine Seitenansicht eines Schaltrades.
Die dargestellteUnterschubfeuerungsanlage besteht aus einem Kohlenaufgäbetrichter
A, einem Kohlenzuführungskanal B', einem Vor--schubteil C, einer Kohlenverteilungsgrube
D, einer LuftzuführungskammerE, RoststäbenF auf jeder Seite der Verteilungsgrube,
zusätzlichen Ausbrennrosten G und -einem Feuerraum H. Die Verbrennungsluft wird
der Kammer E von einem Gebläse E` zugeleitet.
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Der-. Vorschuhteil C besteht aus einem vor und zurück gehenden Tisch,
der den Boden der Kohlenverteilungsgrube D bildet und mit einem Kolben io unterhalb
des Kohlenaufgabetrichters A sowie mit Breiteren Vorschubstößeln i i und 12 versehen
ist. Wann der Tisch 9 hin und her geht, wird die Kohle mittels des Kolbens io. aus
dein- Trichter A durch den Kanal B hindurch. in die Ausbreitgrube D gedrückt. Die
Vorschubstößel ii und 12 dienen zur Weiterbeförderung - der Kohle in ' der Grube
D derart, daß dieselbe aus .der Grube hochsteigt und auf die Roststäbe F übertritt.
Beim Betrieb .der Anlage unterliegt die Kohle, solange sie sich in der Verteilungsgrube
D - befindet, einem Verkokungsprozeß und entzündet sich, «renn sie ' auf die Roststäbe
F gelängt, zwischen denen, hindurch die. Verbrennungsluft an .die Kohle herangeführt
wird.
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Die Bewegung des Vörschubteiles C. bewirkt :ein Rädervorgelege J,
das von einem mit gleichbleibender Umdrehungszahl umlaufenden Elektromotor 14 angetrieben
wird und über eine Kurbelwelle 16 und eine Pleuelstange 17 einen Kreuzkopf 15 hin
und her bewegt, der seinerseits -in Schlitzen i S der unten verlängerten Seitenwände
des Zuführungskanals B geführt wird. Das Rädervorgelege besteht aus einem Reduktionsgetriebe
1_9, dessen Triebwelle 2o mit dem Motor 14# durch einen Kettentrieb 21 verbunden
ist und dessen angetriebenes Endrad a2 auf der'Kurbelwelle 16- sitzt. Der. Kreuzkopf
15 ist nicht ständig, sondern nur in regelmäßig wiederkehrenden Zeitabständen mit
dem Tisch 9 verbunden, so daß der Kreuz-J#:opf zu gewissen Zeiten leer läuft. -Die
Kupplung des Kreuzkopfes 15 mit dein Tisch 9 erfolgt durch eine Klinkvorrichtung
23; welche eine um einen Bolzen 25 drehbare Klaue 24 besitzt, die dann, wenn der
Tisch 9 mit dem Antrieb verbunden ist, über einen Ansatz 26 des Kreuzkopfes greift.
Die Schaltung der Klinkvörrichtung wird durch ein Steuerwerk L bewirkt.
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Dieses ist so angeordnet und geschaltet, daß die Kupplung des Tisches
mit dem Antrieb- dann - erfolgt, wenn der Tisch am weitesten in die Feuerung hineingestoßen
ist. Um zu verhindern, daß die Klaiie sich selbständig löst, ist ihre Angriffsfläche
schräg nach hinten geneigt. Auf dieseWeise braucht das- 'Steuerwerk die Klaue nur
kurze Zeit zwangsläufig in Eingriff mit dem Kreuzkopf zu -halten. Wenn der Tisch
vollständig zurückgezogen_ ist und der Kreuzkopf zur entgegengesetzten Richtung
umkehrt, löst sich die Klaue 2q: infolge eines `am Drehzapfen 25 befestigten Gegengewichtes
27 selbsttätig von dem.Kreuzkopf, wobei sie nach obeiz schwingt und in dieser Lage
verbleibt, bis sie durch das Schaltwerk L wieder init dem Kreuzkopf in Eingriff
gebracht wird. Beim Vorwärtsgang des Kreuzkopfes drückt dieser mit seiner Endfläche
29 gegen einen entsprechenden Vorsprung 28 des Tisches 9, so daß er den Tisch mitnimmt,
wobei eine feste Kupplung zwischen dem Kreuzkopf und dem Tisch jedoch nicht besteht.
Daher kann der Kreuzkopf so lange leer laufen, als das Schaltwerkene Kupplung mittels
der Klaue 24 nicht bewirkt.
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Das Schaltwerk L besteht aus einem Gehäuse 30, welches beiderseits
.Lager 31 für eine Welle. 3:2 trägt. Auf der Welle 32 befinden sich mehrere
Nockenscheiben 33. 1n dem Gehäuse ist ferner bei 35 ein Hebel 34 gelagert, welcher
im Innern des Gehäuses einen Bolzen 36 trägt und außerhalb .des Gehäuses mit einer
Querstange 37 versehen ist. Auf dem Bolzen 36 ist eine Rolle 38 verschiebbar
angebracht, die durch ein Gabelstück 39 geführt wird. Letzteres ist mit einem auf
.einer- Bolzen 4o, der parallel zur
Welle 32 durch das Gehäuse geführt
ist, verschiebbaren Führungsstfick 44 verbunden, welches seinerseits mittels einer
Gabet 43 und einem Hebel 41 verschoben werden kann. Der Hebel 41_ ist durch einen
Bolzen 42 mit einem entsprechenden, bei 45 gelagerten Hebel 46 außerhalb des Gehäuses
verbunden, wobei letzterer noch mit einem Feststellhebel -,19, der mittels eines
an einer Kette 51 hängenden Stiftes 5o an einem Segment 47 mit Löchern 48 festgelegt
werden kann, versehen ist.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind auf der Welle 32 neun
sNockenräder a, b,
c, d ... i angeordnet, von denen das
erste Rad a frei von Nocken ist; so daß die Rolle 38 auf der Oberfläche dieses Rades
abläuft, ohne gehoben zu werden bzw. den Hebel 34 zu bewegen. Das zweite Rad bist
mit einem Nocken versehen, das dritte Rad c mit zwei Nocken usw., so daß das. neunte
Rad i acht Nocken aufweist. Mit Hilfe des Hebels 46 kann nun die; Rolle 38 auf eines
der Nockenräder 33 geschoben werden, und es kann mit Hilfe des Steilstiftes 5o in
dein Segment 47 diese Stellung festgehalten und abgelesen werden.
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Im Falle, daß .eine selbsttätige Einstellung des Schaltwerkes erfolgen
, soll, wird der Hebel 46 mit der Regelvorrichtung durch einen Seilzug 46d verbunden,
wobei an dein Hebel 46 ein Gegengewicht 46b angeordnet werden muß.
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Die Nockenräderwelle 32 erhält ihren Antrieb über ein Kettenrad 52
und eine Kette 56 von einem Kettenrad 55, welches seinerseits von der Kurbelwelle
16 über Zahnräder 53 und 54 angetrieben wird. Da die Kurbelwelle -mit gleichbleibender
Drehzahl angetrieben wird, läuft auch die Nockenscheibenwelle 3z. mit gleichbleibender
Drehzahl. Das Übersetzungsverhältnis zwischen der Kurbelwelle und der Nockenscheibe
ist bei dem Ausführungsbeispiel 8 : 1 und stimmt damit mit der Anzahl der Nockenräder
und Nocken des Schaltwerkes überein. Mit der gezeigten Einrichtung können acht Einstellungen
erhalten werden. Wird ein größerer Regelbereich durch das Schaltwerk gefordert,
so.muß entsprechend der V ermehrung' der Nockenscheiben bzw. Nocken auch das Übersetzungsverhältnis-
zwischen der Kurbelwelle und der Nockenscheibenwelle verändert werden.
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Ein Stößel 57 ist in einer Führung 58 derart angeordnet, daß die untere
Fläche der Querstange 37 des Hebels 34 auf das obere Ende des Stößels drückt, wenn
der Hebel 34 durch das Nockenschaltwerk geschwenkt wird. Der Stößel 57 wird mittels
einer Feder 59 mit dem Hebelarm 37 in Eingriff gehalten und ist am anderen Ende
mit einer Rolle 6o versehen, die in Eingriff mit .einem Hebelarm 6i der Klinkvorrichtung
23 steht. Wenn der Stößel 57 vom Schaltwerk nach unten gedrückt wird, drückt
die Rolle 6o den Hebel 61 ebenfalls nach unten und klinkt damit die Klaue 24 in
den Kreuzkopf i5 ein. Läßt der Hebel 34 den Stößel 57 frei, springt derselbe in
seine ursprüngliche Lage zurück. Das Gegengewicht 27 löst die Klaue wieder aus,
sobald der Vorwärtsgang des Tisches beginnt.
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Die Arbeitsweise der dargestellten Einrichtung ist folgende: Soll
die Unterschubfelxerungsanlage mit der Größtlast laufen, so ist . das Schaltwerk
so einzustellen, .daß die Rolle 38 auf der Nockenscheibe 33 mit- der größten Anzahl
Nocken abrollt. In diesem Falle wird die Klaue 24 von der Rolle 38 über den Hebel
34 und den Stößel 57 stets in den Kreuzkopf 15 eingehängt, sobald dieser zum Rücklauf
ansetzt. Soll mit geringerer Last gefahren werden, so schaltet man die Rolle 38
auf ein Nockenrad mit entsprechend geringerer Anzahl Nocken, z. B. bei Halblast
auf ein Rad mit der halben Anzahl Nocken wie bei Volllast. In diesem Falle wird
die Rolle 38 die Klaue bei der Hälfte der Kreuzkopfvorschube P nicht in den Kreuzkopf
einhängen, da die Klaue 24 infolge des angebrachten - Gegengewichtes 27 bei Ansatz
des Kreuzkopfes zum Rückgang von dieseln abgehoben bleibt, wenn die Rolle 38 nicht.auf
den Stößel 57 und damit nicht auf den Klinkenhebel 61 drückt. Auf diese Weise wird
der Tisch 9 nur die halbe Anzahl von Vorschuben wie bei Volllast ausführen und damit
nur die halbe Menge Kohlen in den Feuerraum führen.