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Versandkiste, bei der der Deckel ohne Nagelung und ohne Schloß befestigt
ist Die Erfindung betrifft eine Versandkiste zum wiederholten Gebrauch, die ohne
Nageleng geschlossen und für den Versand von Unbefugten nur mit Gewalt bzw. nach
Entfernung eines gsicherten Verschlusses geöffnet werden kann.
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Es ist bekannt, bei Versandkisten den Deckel ohne Nageleng mit Hilfe
durch Vorlegeschlösser gesicherter Stangen festzuhalten. Diese verhältnismäßig teueren
Einrichtungen erfordern, daß der Empfänger im Besitz eines Schlüssels ist. Dieselbe
Kiste läßt sich auch nur im Pendelverkehr zwischen zwei Stellen vertuenden, abgesehen
davon, daß ein Schloß für die Zwecke der Erfindung ungeeignet ist.
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Die Versandkiste soll von jedem Empfänger nach Entfernung der Sicherung
geöffnet werden können. Sie soll aber so eingerichtet sein, daß der Empfänger sofort
erkennen kann, ob ein unbefugter Eingriff erfolgt ist: Man hat bereits vorgeschlagen,
den Deckel durch Verschlußleisten ohne Schloß an der Kiste zu befestigen. Diese
bekannten Versandkisten besitzen den Nachteil, daß sie eine größere Anzahl loser
Teile erfordern, die leicht verlorengehen gehen können, und zur Anbringung der Verriegelung
eine wesentliche Verstärkung der Kistenwände und des Deckels notwendig ist, um die
an den Rändern vorgesehenen Verschlußleisten anbringen zu können. Dadurch wird aber
nicht nur der Herstellungspreis der Kiste verteuert, sondern vor allem das Gewicht
der Kiste ganz wesentlich erhöht und diese als Versandkiste ungeeignet.
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Ein anderer Vorschlag benutzt einen Ric: gelverschluß, der aber zwischen
von außen aufgelegten Leisten hergestellt ist, die ohne Schwierigkeit abzunehmen
sind und daher keine Sicherheit gegen unbefugtes Öffnen bieten.
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Demgegenüber wird der Erfindung gemäß der Deckel selbst auf der einen
Seite in eine Nut der Kistenwand eingelassen und auf der anderen Seite lediglich
durch einen Sperrstab verriegelt. Bei der Herstellung der Kiste sind also nur eine
bzw. zwei Nuten herzustellen und zwei Löcher, so daß die Herstellungskosten in keiner
Weise verteuert werden. Der größere Aufwand durch die Herstellung der Nuten wird
durch die Ersparnis der Vernagelung aufgehoben. Eine Erhöhung des Gewichts tritt
nicht ein. Ein großer Vorteil beruht darauf, daß der Sperrstab zugleich die Festigkeit
des Verschlusses erhöht, so daß die Kiste, auch wenn sie in umgekehrter Lage befördert
wird, also das Gewicht des Inhalts auf dem Deckel ruht, sich nicht selbsttätig öffnen
kann.
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Der Verschluß ist ebensowohl geeignet für große Kisten als für Kisten
kleiner Abmessungen.
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Das öffnen und Verschließen bietet für den Empfänger keine Schwierigkeiten.
Durch Anbringen einer Plombensicherung wird ein unbefugtes Öffnen verhindert, ohne
daß der Plombenverschluß die Aufgabe hat, den
Deckel zu halten,
also durch die Belastung des Deckels beeinflußt wird.
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Ein Ausführungsheispiel der Versandkiste ist in der Zeichnung veranschaulicht
und zeigt Fig. i die Kiste geschlossen in schaubildlicher Darstellung, Fig. 2 eine=
Draufsicht auf den vorderen Teil des Deckels, wobei in gestrichelten Linien die
Sperrleiste herausgezogen ist.
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Fig. 3 veranschaulicht einen Schnitt nach Linie 3-3 der Fig. 2 und
in gestrichelten Linien den angehobenen Deckel.
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Fig. q. ist ein Schnitt nach Linie 4-q. der Fig. 2.
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Hiernach wird die Versandleiste a im Ausführungsbeispiel mit einem
übergreifenden Deckel b versehen, dessen Rand bi an der einen Schmalseite mit einer
nach innen vorspringenden Verstärkungsleiste b2 versehen ist, die in eine entsprechende
Aussparung a1 einer schmalen Seitenwand eingreift. Die vorspringende Verstärkungsleiste
b2 besteht mit den Rahmenteilen aus einem Stück. Der Einschnitt d in der Seitenwand
ist an der Oberkante etwas abgerundet, 'um das Einsetzen und Herausnehmen des Deckels
an dieser Stelle zu erleichtern. Auf der gegenüberliegenden Schmalseite ist :etwas
höher gelegen wie die Aussparung a1 in die Seitenwand eine Aussparung a2 eingeschnitten.
Der übergreifende Deckelrand besitzt eine Aussparung bg, die mit der Aussparung
a2 zusammen einen vierkantigen Kanal bildet.
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Wenn der Deckel sich in der in Fig. i und 3 dargestellten Lage befindet,
in welcher der Vorsprung b2 auf der einen Seite in die Aussparung a1 eingreift,
kann man auf der gegenüberliegenden Seite, von vorn -gesehen, einen vierkantigen
Stab c einschieben. Diese Sperrleiste schließt als. Verbindungsstück den Kanal d-b'
und7verhindert das Abnehmen des Deckels. Der Stab c trägt an seinem einen Ende einen
Draht oder ein dünnes Drahtseil d, welches mit ihm fest verbunden ist, und zwar
kann das Drahtseil durch den Stab hindurchgehen oder in beliebiger anderer Weise
befestigt werden, so- daß es nicht durch Zug abgerissen werden kann. An der Längsleiste
des übergreifenden Deckels ist in einem kleinen Abstand von dem Stab c eine schräg
nach unten geführte Bohrung g durch den Deckel geführt (Fig. ¢). Man kann also nach
dernEinsetzen derLeiste das Ende des brahtseils oder Drahtes von oben durch .diese
Öffnung d hindurchführen und am unteren freien Ende eine Plombe e anlegen, welche
verhindert, daß der Draht aus dem Kanal d herausgezogen werden kann. Zweckmäßig
wird um die Ecke des übergreifenden Deckels an der Seite, an der der Sperrstab c
eingesetzt wird, -ein Verschlußband, z. B. ein Leinenstreifen, ein Blechstreifen
o. dgl. f, befestigt, derart, daß der Streifen mit seinem freien Ende, an dem eine
Zunge angebracht sein kann, um die Ecke herum über die Öffnung, durch die die Sperrleiste
c eingesetzt ist, nach vorn zu klappen. ist. Zwischen Leiste c und Kanal d sind
in das Verschlußband zwei Schlitze f 1 eingeschnitten, durch die später das freie
Drahtende d hindurchgezogen wird.
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Der Verschluß der Kiste erfolgt in folgender Weise: Die vorspringende
Leiste auf der einen Schmalseite des Deckels b= wird in den Schlitz a1 eingesetzt,
der Deckel heruntergeklappt und, wie in Fig. 2 und 3 veranschaulicht, der Sperrstab
c von vorn in den Kanal a2-b' eingeschoben. Hierauf klappt man das Band f um die
Ecke und zieht das freie Ende des - Drahtes d durch die beiden Schlitze f 1 so hindurch,
daß das Ende des Drahtes außen zu erkennen ist. Das freie Ende des Drahtes wird
dann durch den schräg nach unten führenden Kanal g gezogen und am unteren Ende mit
einer Plombe e versehen. Die Zunge kann gewünschtenfalls zurückgeklappt und durch
den linken Schlitz f1 eingesteckt werden. Der Verschluß ist nunmehr durch das Band
verdeckt, und ohne Durchschneiden des Drahtes zwischen den Schlitzen f l kann der
Sperrverschluß nicht geöffnet werden, es sei denn, daß die Plombe abgerissen wird.
Die Plombe verhindert, daß das freie Drahtende durch den Kanal g hindurchgezogen
wird.
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Kommt die Versandkiste an, so kann der Draht zwischen den beiden Schlitzen
f1 aufgeschnitten und die Klappe f zurückgeklappt werden, worauf man den Sperrstab
herausziehen und den Deckel freigeben kann. Bei kleinen.Versandkisten, die nicht
zurückgeschickt werden, kann der Bezieher die Kiste nach der Entleerung für seine
eigenen Zwecke verwenden. Versandkisten, die zurückgeschickt werden, können in gleicher
Weise wieder verschlossen werden, indem man einfach am Stabende eine dünne Schnur
befestigt, die dann durch den Kanal g gezogen und verknüpft wird.
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Die neue Kiste eignet sich sehr gut für den Massenversand. Sie ist
billig, bedarf keiner Nagelung und keines Schlosses und kann doch von Unberufenen
nicht geöffnet werden.
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An Stelle eines übergreifenden Deckels kann man auch einen in die
Kistenöffnung eingelegten Deckel verwenden. In diesem Fall wird die Kiste an der
einen Schmalseite an der Innenseite mit einem Schlitz versehen und auf der anderen
Seite mit einer Auflage für den Deckel, während der Sperrstab, wie vorher beschrieben,
von außen eingeschoben wird. Der Draht wird dann durch eine Durchbohrung
oder
einen Kanal an einer Kistenwand gezogen und in gleicher Weise, wie vorher beschrieben,
mit Hilfe einer Plombe gesichert.
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Natürlich kann man dieselbe Einrichtung auch an den Längsseiten anbringen.
Vorteilhafter ist die Einrichtung an der Schmalseite. Der übergreifende Deckel besitzt
gegenüber dem eingelassenen Deckel den Vorteil, daß er das Eindringen von Staub
und Wasser verhindert.
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Die Kiste kann aus Holz, Pappe oder Blech hergestellt werden. Eine
Papp- oder Blechkiste kann auch oben mit einem breiten Holzrahmen eingefaßt werden.