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Wasserdichter und rissesicherer Fugenabschluß zwischen nebeneinander
versenkten Druckluftsenkkästen Bei der Druckluftgründung von Bauwerken mit großer
Grundfläche oder mit großer Längenausdehnung wird es häufig notwendig, den Gründungskörper
aus praktischen Gründen in eine Anzahl kleinerer aufzuteilen. Die hierbei entstehenden
einzelnen Senkkästen bilden später meistens Bestandteile des fertigen Bauwerks und
haben damit an der Erfüllung der an dieses zu stellenden besonderen Anforderungen
ihren wesentlichen Anteil. Dies bedingt wieder, daß Mittel 'und Wege gefunden werden
müssen, die schwachen Stellen des ganzen Gründungskörpers, d. h. die Fugen zwischen
den einzelnen Kästen derart auszubilden, daß sie bezüglich Dichtigkeit, Festigkeit
usw. @ebenso gut sind wie diese selbst und damit der zusammengesetzte Körper einem
in einem Zuge gegossenen gleichwertig ist. Bisher scheiterte eine einwandfreie und
sachgemäße Ausbildung der Abdichtung und sonstigen Behandlung dieser Fugen bei Druckluftgründungen
an der Unmöglichkeit, ohne besondere Hilfsmittel im Trockenen an sie heranzukommen.
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Der Erfindungsgedanke der vorliegenden Erfindung besteht nun darin,
daß man die benachbarten Schneiden der nebeneinander versenkten Druckluftsenkkästen
sich gegenr seitig derart übergreifen läßt, daß man von der Arbeitskammer des einen
Senkkastens aus im Trockenen an die Berührungsfuge herankommen und hier in einwandfreier
Weise die Maßnahmen für eine dichte und feste Fugenverbindung treffen kann.
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Der erfindungsgemäße Fugenabschluß sei an einem Beispiel aus dem Schleusen-
bzw. Dockbau erläutert. In Fig. i und z sind schematisch der normale Querschnitt
und Grundriß eines massiven Trockendocks dargestellt, das auf eine Anzahl von Dreiergruppen
von Druckluftsenkkästen a1, bi, a1 bzw. 72, b2, a2 usw. zu gründen
ist, die nach Fertigstellung des ganzen Bauwerks und nachdem sie ausbetoniert und
ihre Zwischenfugen geschlossen sind, die Docksohlplatte bilden. Diese Sohlplatte
hat vollständig dicht zu sein, weshalb ein besonders sorgfältiger Fugenabschluß
und eine späteren Setzrissen vorbeugende zugfesteVerankerung über die Fuge hinweg
zwischen den Senkkästen unerläßlich ist.
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Bekannt ist bisher, die seitlichen offenen Stirnflächen der zwischen
den benachbarten Einzelsenkkästen entstehenden Fugenräume (seitlich außen zutage
tretenden öffnungen der Fugenräume) durch Spundwände o. dgl. abzuschließen, wodurch
zunächst ein im Grundriß gesehen ringsum geschlossener, nur noch oben und unten
offener Kasten entsteht, der von einer in geeigneter Weise wasserdicht anschließend
darübergesetzten Taucherglocke
aus unter=.Drucklufthaltung den Zugang
zu dem Fugenraum und damit auch dessen Abdichtung und Ausfüllung _ ermöglicht. Dieses
Verfahren ist- aber außerordentlich umständlich und kostspielig.
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Bekannt ist ferner, die Fugen, nachdem, die vorbeschriebienen seitlichen
offenen Stirnflächen abgeschlossen sind, unter Wasser, haltung zu dichten. Eine
derartige Wasserhaltung neben seiner Einrichtung für die Druckluftgründung einzubauen,
ist aber ohne weiteres als wirtschaftlich abwegig zu bezeichnen. Auch kann, bei
stark wasserdurchlässigem Boden, der Fall eintreten, daß der Wasserandrang durch
die nach unten hin offenen Fugen hindurch so groß ist, daß zunächst in kostspieliger
Weise eine vorläufige, für den Zweck der Wasserhaltung genügende' untere Abdichtung
der Fugen (etwa durch Unterwasserbetonierung) erforderlich wird. Bei einem solchen
Verfahren erscheint der zu erzielende Fugenabschluß hinsichtlich Dichtigkeit und
Zug- (Biegungs-) Festigkeit ziemlich fragwürdig. 4 Der Bauvorgang nach der Erfindung
ist einfach und sicher und nutzt die Druckluftanlage voll aus. Die Senkkästen (Fig.
2) werden schachbrettartig abgesenkt, d. h. zunächst nur die Senkkästen a1, b2,
a3 usw., später dann dazwischen die restlichen Senkkästen bi, a2, bs usw.
Man senkt also zunächst die beiden Senkkästenai ab und betoniert ihre Arbeitskammern
aus. Ihre den Nachbarsenkkästen b1 zugewendeten Schneiden s1 (Fig. 3 und 4) tragen
eine vorkragende Leiste bzw. die Senkkastenwand ist oberhalb dieser Schneide etwas
nach innen abgesetzt, so daß sich beim nachfolgenden Absenken von Senkkasten bi
dessen benachbarte Schneide s2 auf die vorerwähnte Leiste (Ansatz c) aufsetzt. Die
so entstehende Berührungsfuge kann dann von der Arbeitskammer bi' des Senkkastens
b1 aus ohne Schwierigkeit im Trockenen und daher zuverlässig auf irgendeine geeignete,
für derartige Zwecke übliche Weise abgedichtet werden. Fig. ¢ zeigt z. B. eine Anordnung,
bei welcher ein- besonderer längs durchlaufender Hohlraum n geschaffen ist, der
einerseits begrenzt ist durch das nach unten hin verlängerte Eis@enschneidblech
s2 des Senkikastens b1, anderseits durch einen außen am Schneideransatz s1 von Senkkasten
a1 angebrachten durchlaufenden, nach oben ragenden Eisenblechstreifen m.. Nachdem
dieser @entsprechend zugeschnitten und abgebogen ist, kann er von der Arbeitskammer
bi aus mit der eisernen Schneidest verschweißt und der Fugenhohlraum n, gleichfalls
von der Arbeitskammer bi aus, etwa durch leine in der Schneide s2 vorgesehene Rohrzuführung
o hindurch mit einer gut dichtenden Masse (wie Torkretbeton, Sikamörtel, Bitumen)
vollgepreßt werden.
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Eine so ausgeführte Dichtung wird besonders hohe Anforderungen bezüglich
Wasserdichtheit erfüllen. In manchen Fällen wird es auch schon genügten, den unter
der Schneide s2 (Fig. 3) befindlichen Hohlraum sorgfältig mit Zement- oder Bitumenmörtel
auszufüllen. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die von der Arbeitskammer aus
herzustellende Dichtung jeder Forderung bezüglich der Wasserdichtheit angepaßt werden
kann: Ist in solcher Weise eine in ganzer Grundflächenausdehnung des Bauwerks gegen
Wasserdruck von unten her abgedichtete Konstruktion geschaffen, die mit den in der
üblichen oben angeführten Weise vorzusehenden senkrechten Fangedamm- und Spundbohlenabschlüssen
zusammen einen wasserdichten Kasten bildet, so kann letzterer ausgebaggert und ausgepumpt
werden, worauf die Fugenräume d im Trockenen vollends verschlossen werden können.
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In Fig.3 ist noch dargestellt, wie es bei der Erfindung möglich ist,
mit Hilfe quer in die Senkkastenschneide s1 einbetonierter, mit Innengewinde versehener
Rohrstücke und eiserner, unter Verwendung von Spannschlössern zwischen die Schneiden
der Arbeitskammer b.' zu spannender Zugstangen in einfacher Weise eine zugfeste
Verbindung mit ähnlich in den Nachbararbeitskammem a1' gleichlaufend vorzusehenden
Zugstangen herzustellen und so aus der Gesamtheit der einzelnen Druckluftsenkkästen
eine biegungsfeste Platte zu machen.