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Verfahren zum Bedrucken von Textilstoffen pflanzlichen Ursprungs mit
Küpenfarbstoffen Es ist bekannt, daß durch Bedrucken von Baumwolle mit Küpenfarbstoffen
unter Mitverw endeng von Ferrosulfat oder Zinnchlorür und nachfolgende Behandlung
mit konzentrierter Natronlauge bei 7o bis 8o° C glänzendere und kräftigere Drucke
als bei Verwendung von Hydrosulfit enthaltenden alkalischen Küpenfarbstoffdruckpasten
und nachfolgendem Dämpfen :erhalten werden (vgl. die Patentschriften 132 402, 140
573 und 16.7 o77). Man erhält jedoch keine scharf stehenden Druckmuster,
da ein gewisses Auslaufen (Bluten) des Farbstoffes während des Verfahrens erfolgt.
Ferner w erden erhebliche Mengen Natriumhydroxyd und Schwefelsäure verbraucht.
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Es wurde nun gefunden, daß es gelingt, Küpenfarbstoffe bei Mitverwendung
eines reduzierenden Eisen- ioder Zinnsalzes und alkalischer Nachbehandlung unter
Vermeidung dieser Nachteile zu drucken, wenn zur Nachbehandlung Natronlauge wesentlich
höherer Konzentration und Temperatur als bisher verwendet und nach Abkühlen anschließend
unter Spannung mercerisiert wird. Die Natronlauge bzw. das Natriumhydroxyd wird
dabei vollständig wiedergewonnen und ferner eine besonders reibechte Fixierung des
Küpenfarbstoffes Herreicht. Während der ,Wiedergewinnung der Natronlauge in der
üblichen Weise wird das bei der Nachbehandlung mit Schwefelsäure entstehende Natriumsulfat
in Calciumsulfat und Natronlauge umgewandelt, wobei sich abgelöster Küpienfarbstoff
im Niederschlag absetzt, so daß die Natronlauge in der üblichen Wiedergewinnungsvorrichtung
gebrauchsfähig auf Mercerisierstärke gebracht werden kann.
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Das bedruckte Gewebe wird durch eine Natronlauge geführt, deren Gehalt
an Natriumhydroxyd in weiten Grenzen schwanken und bis zu 36,5 %, vorzugsweise jedoch
zwischen ao % und 25 %, betragen kann und die leine Temperatur von 93 bis z 12'
C besitzen kann. Es 'kann aber auch ,eine höhere Temperatur, z. B. von r 15'
C, angewendet werden. Temperatur und Konzentration sind in gewissem Maße voneinander
abhängig. Bei Anwendung einer Natronlauge, die 13,5 -°!o Natriumhydroxydenthält,
reicht eine Temperatur von 6o° C aus, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. - Bei Caledonblau-RC
(vgl. Colour Index Nr. III4) genügt eine Temperatur von 40° C bei seinem Gehalt
von 25 % Natriumhydnoxyd.
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Ist die anfängliche Konzentration der Natronlauge höher als normale
Mercerislerstärke,
se kann ein zweites Bad benutzt werden, dessen
Konzentration entsprechend schwächer ist. Der Gehalt des Gewebes an Natronlaugze
entspricht dann beim Verlassen des zweiten Bades der zum Mereerisierenerforderlichen.
Stärke. Nachdem das bedruckte und getrocknete Gewebe in einem Zeitraum, der je nach
der Tiefe dies Eindruckens und der Menge des zu fixierenden Farbstoffes zwischen
io und 5o Sekunden schwankt, durch die Natronlauge gelaufen ist, wird ges über Kühlhülsen
oder -zylinder, durch welche kaltes Wasser strömt, sodann durch ein kaltes Bad geleitet,
das Natronlauge in der zum Mercerisieren ,erforderlichen Konzentration (vorzugsweise
mit einem Gehalt von 21,5 % Natriumhydroxyd) enthält, und. darauf in der üblich
Weise auf einen Spgnnrahmen oder eine andere geeignete Vorrichtung gebracht. Schließlich
wird die Natronlauge mit kaltem Wasser ausgewaschen .und das Eisenhydr-@oxyd durch:
Beharideln mit -Schwefelsäure oder Salzsäure 'entfernt. Anschließend wird der Stoff
in der üblichen Weise gewaschen und: geseift. Es ist darauf zu achten, daß die zur
Anwendung kommenden Gewebe leicht gebleicht sind und keine Oxy oellulose enthalten,
da der Stoff sonst steif wird. In diesem Falle ist zur Beseitigung der Steifheit
eine mechanische Nachbehandlung erforderlich. Um einen besonders geschmeidigen Griff
zii erzielen, können die meroerisierten Gewebe mit einem geeigneten sulfonierten
Fett, z. B. Präsx24bitöl V (vgl. S c h ix 1 t z, Farbstofftabel.-Zen, 7. Auflage,
Band 2, Seite 313), behandelt werden, während die Meroerisierflüssigkeit in bekannter
Weise Durchdringungsmittel enthalten kann.
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Beispiel Ein gebleichter Baumwollstoff wird mit einer Paste bedruckt,
die 20 g Caledonblau-RC-Paste, io.g Ferr..osulfat, 5 ccm Milchsäure, q.oprozentig,
und 95 ccm einer Mischung von gleichen Teilen indischem. und arabischem Gummi als
Verdickungsmittel enthält.
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Nach dem Drucken wird das Gewebe getrocknet und in 15 Sekunden durch
sein Bad, das Natronlauge von i i o° C, die ->5 % Natriumhydroxydenthält; gezogen,
sodann über zwei mit kaltem Wasser gefüllte Zylinder und schließlich durch ein Meraerisierbad
geführt, unter Spannung mercerisiert, gewaschen, mit Schwefelsäure von der Dichte
11/2 oder i Stunde behandelt, sodann geseift und gespült.