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Verfahren zum Verleimen von Furnierplatten Gegenstand vorliegender
Erfindung bildet ein Verfahren zum Verleimen von. Furnierplatten unter Anwendung
von Druck und Hitze, bei dem fein gepulverte Abfälle von pflanzlich gegerbtem Leder
als -Klebstoff angewendet werden.
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Es ist bereits bekannt, eine durch feinste Zerkleinerung von ungegerbter
Haut hergestellte homogene streichfähige Mässe auf Holzflächen aufzubringen und
diese dann unter Wärme und Druck zu vereinigen.
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Es sind weiter Verfahren zum Verbinden von Holz bZkanit, bei denen
fein verteilte Eiweißstoffe, denen Gerbstoffe zugesetzt sind, bei Gegenwart von
Wasser und unter Anwendung von erhöhter Temperatur als Klebstoffe verwendet werden.
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Schließlich ist -es auch bekannt, Sperrholz unter Verwendung von Folien
aus mit Gerbstoffen versetzten Eiweißstoffen zu verleimen.
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Von den bekannten Verfahren unterscheidet sich die vorliegende Erfindung
dadurch, daß fein pulverisierte Abfälle von pflanzlich gegerbtem Leder als Klebstoff
zum Verleimen von Furnierplatten unter Anwendung von Druck und Hitze verwendet werden.
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Die erfindungsgemäß ausgeführten Verleimungen zeichnen sich neben
großer Festigkeit durch große Haltbarkeit aus. Versuche haben gezeigt, daB. Hölzverleimungen,
die unter Verwendung von mit pflanzlichen Gerbstoffen versetztem tierischem Leim
ausgeführt wurden, diesegutenEigenschaften,nicht zeigen.
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Dien . nach der Erfindung zur Verleimung von Furnerplatten verwendeten
fein pulverisierten Abfällen -von pflanzlich gegerbtem Leder können an sich bekannte
Stoffe zugesetzt werden, die die Wasserbeständigkeit erhöhen und die Gärung verhindern,
wie Aldehyde, Chromate, Phenole, mehrwertige Alkohole, Chlorhydrine u. dgl. Ferner
können alkalisch reagierende Stoffe, wie Ätzalkali, Natriumsilicat, Borax, Ammoniak
u. dgl., zur Erzielung einer besseren Suspension in Wasser, sowie auch Weichmachungsmittel,
wie Glycerin, Glykole, zugesetzt werden. Auch können die Abfälle in Mischung mit
anderen bekannten Klebstoffen verwendet werden.
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Es wurde weiter gefunden, daß eine noch bessere Verleimung erzielt
werden kann, wenn das pflanzlich gegerbte Leder vor seiner Verpulvereng durch Erwärmen
mit Wasser hehandelt wird. Ein solches Erwärmen, falls es nicht länger als a Stunden
bei einer über dem Siedepunkt des Wassers liegenden Temperatur dauert, hat keine
bemerkenswerteAüS-laugung der Gerbstoffe und keine Hydrolyse des Kollagens zur Folge,
ändert aber die kolloidale Struktur des Leders und erleichtert ebenso seine Zerkleinerung
wie auch die Bildang
einer beständigen Suspension aus dem Lederpulver.
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Zur Ausführung der Verleimung wird das Leder in -irgendeinem- bekannten
Zerkleinerungsapparat fein gepulvert; denn die Festigkeit der Verleimung hängt von
der Feinheit des Lederpulvers ab. Sehr gute Resultate werden erzielt bei einer Größe
der Pulverteilchen in den Grenzen von io bis 8o u.
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Das fein gepulverte pflanzlich gegerbte Leder kann beim Verleimen
von Furnierplatten entweder auf die angefeuchtete Oberfläche der Furnierplatten
aufgeschüttet oder durch Vermischen des Lederpulvers mit Wasser in Form .einer Suspension
auf die Oberfläche mittels der in der Furnierindustrie üblichen. Leimanstrichwalzen
aufgebracht werden. Beständige Suspensionen werden leicht durch Anrühren von i Teil
Lederpulver mit a bis 5 Teilen. Wasser ;erhalten.
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Zwecks Verleimung müssen die Platten der Einwirkung von. Druck und
Hitze unterzogen werden. Zweckmäßig werden hierbei Temperaturen von 9o bis 14.0'
und ein Druck von i o bis a 5 kg/cm2 angewendet.
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Bleispiel i Die Abfälle von pflanzlich gegerbtem Leder, in beliebiger
Weise bis zum dispersen Grade, bei welchem das Pulver durch ein Sieb von 3ooo bis
e.000 öffnungen pro cm2 durchfällt, zerkleinert, werden auf die feuchte Fläche der
Fiu-nierblätter in der Menge 3o g pro m@ mittels eines Siebes bzw. eines pneumatischen
Streuapparates aufgetragen. Dann werden die einzelnen Furnierblätter Übereinandergeschichtet
und in. einer mehrstöckigen hydraulischen Presse bei :einer Temperatur der Preßplattexi
voll etwa 110 bis 140' 15 Minuten unter Druck gehalten.
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Die auf diese Weise hergestellten Furnierplatten weisen eine maximale
Reißfestigkeit von 30 bis q,0 kg/cm-' in trockenem und von 6 bis i ö kg/cm2
in nassem Zustande . auf. Beispiel Die Furnierblätter werden wie in Beispiel i verleimt,
mit dem Unterschiede, daß das Lederpulver zuerst mit z bis B % Glycerin, Glykol
oder dessen Chlorhydrinen und z bis 5 % Phenol, q. bis 6 % Formaldehyd oder einer
äquivalenten Menge seiner Polymere oder Formaldehyd abspaltender Stoffe angefeuchtet
wird.
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- Beispiel 3 .
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Die Furnierblätter werden wie in Beispiel,-verleimt, mit dem Unterschiede
jedoch, daß das Lederpulver zuerst mit 5 bis 2o % fein zerkleinertem technischem
Blutalbumin oder Casein oder zerkleinerten Preßkuchen ölhaltiger Samen vermengt
wird.
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Beispiel q.
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Die Verleimung der Furnierplatten wird nach den Bleispielen i bis
3 ausgeführt, mit dem Unterschiede; daß die Lederabfälle vor ihrer Zerkleinerung
mit Wasser bei 9o bis ioo° i bis 3 Stunden, wobei das Verhältnis des lufttrockenen
Leders zur Wassermenge 1:3 oder i : i o beträgt, erwärmt werden.