DE618790C

DE618790C - Radial beaufschlagte Gegenlaufturbine

Info

Publication number: DE618790C
Application number: DEI46473D
Authority: DE
Inventors: Hans Kasparek
Original assignee: INT LJUNGSTROEMTURBINEN UNION
Current assignee: INT LJUNGSTROEMTURBINEN UNION
Priority date: 1933-02-11
Filing date: 1933-02-11
Publication date: 1935-09-14

Description

Gegenstand des Patents 569 206 ist eine radialbeaufschlagte Gegenlaufturbine mit zwei achsgleich nebeneinanderliegenden Rädern, bei welcher zur Verminderung des in der Gegenlaufbeschaufelung zu verarbeitenden Gefälles den Gegenlaufstufen weitere Schaufelstufen mit feststehender Leitvorrichtung vorgeschaltet sind. Diese vorgeschalteten Stufen sind in einem Gehäuse der Gegenlaufturbine untergebracht.

Die Erfindung beschäftigt sich mit der Aufgabe, für eine Turbine nach dem Hauptpatent, die teilbeaufschlagte Stufen mit Düsenregelung besitzt, die Vorschaltstufen vorteilhaft unterzubringen, und erreicht dieses dadurch, daß die Vorschaltstufen am äußeren Umfang eines Gegenlaufrades oder beider Gegenlaufräder angebracht sind und die radial beaufschlagte Gegenlaufbeschaufelung von außen nach innen durchströmt ist.

Der Vorteil dieser Anordnung liegt insbesondere in folgendem. Die Düsenregelung einer Turbine ist bekanntlich um so- wirksamer, je größer das Gefälle ist, das in dem teilweise beaufschlagten Rad verarbeitet werden kann. Das Gefälle wird aber nur dann groß, wenn auch der Beaufschlagungsdurchmesser groß gewählt werden kann. Man kann das erreichen, wenn man entsprechend einem älteren Vorschlage die teilbeaufschlagte Gleichdruckbeschaufelung auf einem besonderen Vorschaltrad unterbringt, das in das Gehäuse der Gegenlaufturbine eingebaut ist. Hieraus ergibt sich aber ein erhöhter Aufwand an Baumitteln und auch eine Vergrößerung der Baulänge des Maschinensatzes. Soweit man bisher daran gedacht hat, dieses besondere Vorschaltrad zu vermeiden, liegen die Gleichdruckstufen auf einem kleinen Durchmesser, weil der Dampf von innen nach außen geführt wird. Beim Gegenstande der Erfindung dagegen ergibt sich ein großer Beaufschlagungsdurchmesser, weil der Dampf von außen nach innen zugeführt wird. Das ergibt aber eine wirksame Regelung der Maschine bei veränderlicher Belastung.

In den Abb. 1 bis 3 sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.

In der Abb. 1 sind mit 1 und 2 die beiden radialbeaufschlagten Gegenlaufräder dargestellt. Das Rad 1 trägt gemäß der Erfindung eine Gleichdruckbeschaufelung 3, deren zugehörige Düsen mit 4 bezeichnet sind. Die Dampfkammer, von der die Düsen 4 abgehen,

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Hans Kasparek in Ludwigshöhe b. Nürnberg.

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ist in einzelne Teilkammern unterteilt, die zu- und abgeschaltet werden können, so daß der Beaufschlagungsbogen der Beschaufelung 3 geändert werden kann. Nach, Durchströmen der Gleichdruckbeschaufelung 3 biegt der Dampf in die radiale Richtung um und durchströmt die radial beaufschlagte Beschaufelung in Richtung auf die Achse zu. Er tritt dann durch die Bohrungen 5 des Rades 2 in to den Abdampfstutzen 6 ein.

Die Vbrschaltbeschaufelung ist in diesem Ausführungsbeispiel als einreihige Gleichdruckbeschaufelung dargestellt. Es ist naturgemäß ohne weiteres möglich, hierfür eine zweireihige Beschaufelung (Curtis-Beschaufelung) zu verwenden. Auch ändert es grundsätzlich nichts an der Erfindung, wenn an Stelle der dargestellten axialen Beschaufelung der Vorschaltstufen eine radiale Beaufschlagung gewählt wird.

Bei der Ausführungsform nach der Abb¹. 2 tragen beide Räder 1 und 2 Schaufelreihen 3 und 3°. Diese Schaufelreihen sind dann gegenläufig. Der Dampf tritt durch Bohrungen 7 in die radial beaufschlagte Beschaufelung ein. Die Anordnung der gegenläufigen Gleichdruckstufen ist besonders vorteilhaft, denn die axial beaufschlagten Schaufeln können auf einem größeren Beaufschlagungsdurchmesser angebracht werden, und da sie außerdem im Gegenlauf arbeiten, verarbeiten sie ein größeres Gefälle, als es eine einfach umlaufende Stufe wie in Abb. 1 vermag. Man kann also auf diese Weise den Regelstufen ein großes Wärmegefälle zuweisen, was sich auf die Teillasten günstig auswirkt.

Die Abb. 3 zeigt die Anwendung des Erfindungsgedankens auf eine Entnahmeturbine. Der aus den, gegenläufigen Vorschaltstufen 3 und 3^a austretende Dampf tritt in die Entnahmeleitung 8 über. Eine Teilmenge dieses Dampfes wird gegebenenfalls über ein gesteuertes Ventil durch die Leitung 9 wieder in die Maschine zurückgeführt und gelangt durch die Bohrungen 7 in dem Rad 2 zur radial beaufschlagten Gegenlaufbeschauf elung. Bei dieser Ausführung sind Dichtungen 10, erforderlich. Bringt man außerdem eine Dichtung an der Stelle 12 an, so erhält man, wenn man die Scheibe 1 mit Bohrungen 13 versieht, einen bei allen Belastungen und allen Entnahmemengen völligen Ausgleich der axialen Schubkräfte.

Claims

Patentansprüche:

1. Radial beaufschlagte Gegenlauf turbine nach Patent 569 206 mit zwei achsgleich neheneinanderliegenden Rädern und im gleichen Gehäuse als teilbeaufschlagte Stufen mit Düsenregelung untergebrachten Vorschaltstufen, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschaltstufen am äußeren Umfange eines Gegenlaufrades oder beider Gegenlaufräder angebracht sind und die radial beaufschlagte Gegenlaufbeschaufelung von außen nach innen durchströmt ist.

2. Turbine nach Anspruch 1, bei der beide Gegenlaufräder je einen Schaufelkranz als Vorschaltstufe tragen, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schaufelkränze zusammen eine Gegenlaufstufe bilden.

3. Turbine nach Anspruch 2, dadurch "gekennzeichnet, daß der Dampf aus der Gegenlaufvorschaltstufe durch Bohrungen in mindestens einem der beiden Räder der radial beaufschlagten Gegenlaufbeschaufelung zugeführt wird.

4. Turbine nach Anspruch 1 oder 2, da- So durch gekennzeichnet, daß die? Vorschaltstufen durch Dichtungen vom Raum der Gegenlaufbeschaufelung getrennt und mit dieser über einen Umführungskanal in Verbindung stehen, dem Dampf entnommen werden kann (Abb. 3).

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen