DE618695C

DE618695C - Vortriebsschild zur Herstellung von Tunneln, Schaechten u. dgl.

Info

Publication number: DE618695C
Application number: DEJ42838D
Authority: DE
Original assignee: FRANZ JANSEN DR ING
Current assignee: FRANZ JANSEN DR ING
Priority date: 1931-10-20
Filing date: 1931-10-20
Publication date: 1935-09-13

Description

Vortriebsschild zur Herstellung von Tunneln, Schächten u. dgl. Bei der Herstellung von Tunneln, Stollen oder ähnlichen unterirdischen Bauwerken wurden bei schwierigen Bodenverhältnissen an Stelle der Holzgetriebezimmerung feste oder aus einzelnen Blechen . zusammengesetzte Eisenschilde verwandt. Diese Schilde waren nur schwer steuerbar; vor allem waren Kurven und Querschnittsveränderungen mitihnen kaum herzustellen. Diese Nachteile sollen durch den gemäß der Erfindung ausgestalteten Schild -vermieden werden. = Der Mantel des Schildes ist aus Einzelmessern zusammengesetzt, die auf Lehrbögen. gelagert und auf diesen längs, quer sowie radial zur Tunnelachse beweglich. geführt -sind. Ein solcher Vortriebsschild ist leicht zu lenken und in seinem Querschnitt veränderbar. Seine Vortriebsbleche können einzeln vorgedrückt werden oder aber auch, zu einem festen Schild verbunden, auf einmal vorgetrieben -werden. Durch Einbringen von Dichtungen k_ ann er sogar trotz der Verwendung von Einzelblechen als fester, unter Luftdruck gesetzter Schild verwendet werden. Bei Besserung der Gebirgs- und Wasserverhältnisse sind die Vortriebsbleche jederzeit wieder voneinander lösbar und einzeln vorzudrücken.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen: Fig. i und 2 ein Ausführungsbeispiel für einen derartigen Schild im Quer- bzw. Längsschnitt schematisch, Fig. 3 bis ¢d Ausführungsbeispiele für Schild, Bleche, Bohlen usw. im Querschnitt, Fig.5 in Draufsicht, Fig.6 bis 6b schematisch das Steuern der Bleche bzw.- Verändern des Tunnelquerschnittes 7m Längsschnitt, Fig. 7 in Draufsicht, Fig. 8 einen eckigen Schild, Fig. 9 einen Stollen in Holzausbau im Quer- bzw. Längsschnitt.
Der Schilda gemäß Fig. i und 2 ist- beispielsweise so gebaut, daß er-aus den einzelnen ineinandergreifenden Blechen, Bohlen b, b1, b' usw., den zur Führung und Steuerung dienenden Trägern c und aus Stützbogen d zusammengesetzt- -wird. Unter .dem -Außenblech, z. B. bt in Fig. 3, ist ein Innenblech oder Formeisen j so angebracht, daß sich ein schloßartiger Spalt bildet, in den das Nachbarblech b eingreift. In diesen Schlössern sind die Bleche längs und quer zur Tunnelachse verschieblich, wobei Längsschlitze L, Führungsglieder n sowie Längsträger c zur Steuerung der Bleche dienen. Durch entsprechende Verschiebung der Längsträger sind auch Bewegungen der Bleche radial zur Tunnelachse möglich. Ansatzstücke i umklammern den oberen Flansch der Träger c, die an ihrem unteren Flansch durch umfassende Winkeleisen i' an den Stützbögen d gehalten werden. Der Einzelantrieb der Bleche kann von Hand, mittels Winden oder Pressen e in bekannter Weise bewerkstelligt werden. Werden die Bleche gegebienenfalls unter Abdichtung der Schloßplatten mittels der Führungsglieder rt miteinander verbunden, desgleichen die Längsträger c mit den Bogen d z. B. durch Keile, Spindeln k usw,. die die Längsträger in die Winkeleisen i' pressen, so wird der Schild starr. Er wird in bekannter Weise durch Pressen e, die sich gegen Druckbogen d2, Plattenring p und die Hinterfüllungh der Mauer m legen und an Klauen g der Träger c angreifen (s. Fig. 2), vorgedruckt.
Die Steuerung bzw. _ Querschnittsveränderung des Schildes geschieht nun, wie auf Fig. 6 bis 6b schematisch dargestellt, dadurch, daß die Längsträger c in den sie mit Spiel umfassenden Führungen!"!', S, mittels der Keile oder Spindeln k, k' in die neue Richtung gebracht, unter Umständen erst allein vorgetrieben werden (Fig. 6a), und so die ' BIeche, die gegebenenfalls auch allein vorgetrieben werden können, in die gewünschte Richtung oder Form zwingen.
Andere Ausführungsbeispiele für Blechverbindungen zeigen g und n' in Fig.3 sowie die Fig. q. bis q.b, ferner Fig. q.c und q.d, für Holzbohlen bo, die ebenso wie die Bleche auch fest mit den Trägern c verbunden sein können. Die Träger c könneft nach Fig. ¢c, q.d mittels' Glieder i"!, die wiederum- drurch i" mit d' verbunden sind, geführt werden. Bei der Herstellung stark gekrümmter Tunnelkurven und Querschnittsveränderungen werden die Führungswinkel i', S, verstellt, was auf einfachste Weise durch die umsetzbarem Schrauben o (Fig. 3 und. 5) oder beispielsweise durch SpindeIn u; v geschieht. '

Claims

PATENTANSPIZÜC$E':' r. Vortriebsschild zur Herstellung von Tunneln, Schächten und ähnlichen unter- -irdischen Bauwerken mit einem Mantel aus seitlich übereinandergreifenden, auf Lehrbögen gelagerten Vortriebsmessern, dadurch gekennzeichnet, daß die Vortriebsmesser sowohl radial zur Tunnelachse beweglich als auch quer verschiehlich geführt sind.
2. Vortriebsschild nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Bohlen, elastischen Blechstücken u. dgl. bestehenden Vortriebsmesser (b) mit Längsschlitzen (L) und mit in die Längsschlitze (L) der benachbarten Blechstücke eingreifenden und in diesen längs und quer verschieblichen lösbaren Führungsgliedern (n) versehen sind, mittels Keile (k, k') auf Längsträgern (c) abgestützt und durch die oberen Flansche der Längsträger (c) mit Spiel umfassende Ansatzwinkel (i) gegen Abheben von den Längsträgern (c) gesichert sind; die Längsträger (c) sind mittels Keile (k, k'), Spindeln (v) u. dgl. auf den Lehrbogen (d) abgestützt und durch an den Lehrbogen (d) lösbar befestigte, die unteren. Flansche der Längsträger (c) mit Spiel umfassende Winkeleisen (i') gegen 'Abheben gesichert-3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Längsträger (c) umfassenden unteren Winkeleisen (i') seitlich gegen versetzbare Schrauben (o), Spindeln (u) o. dgl. abgestützt sind, die an den Lehrbogen (d) befestigt sind. q.. Vorrichtung nach- den Ansprüchen 2 öder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsglieder (n) als Befestigungsmittel zur Verbindung der benachbarten Vorfrebsmesser (b) uusgebildet sind. 5.- Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis g., dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den übereinandergreifenden Teilen der Vortriebsmesser (b) Dichtungen angeordnet sind. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis .5, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsträger (c) auf den Lehrbogen (d) unabhängig von den Vortriebsmessern (b) längs verschieblich gelagert sind.