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Verfahren zur Verbindung der einzelnen Abschnitte eines Unterwassertunnels
unter Benutzung einer Taucherglocke Dem neuen Verfahren liegt die bekannte Bauweise
zugrunde, nach welcher einzelne Abschnitte des Tunnelkörpers fertig auf die Wassersohle
versenkt und dort miteinander, verbunden werden. Das neue Verfahren betrifft die
Verbindungsweise der Enden der Abschnitte, welche in an sich bekannter Weise entlang
einer Führung abgesenkt werden., Man hat schon zur Herstellung der dichten Verbindung
zweier solcher Abschnitte Taucherglocken benutzt, im besonderen so, daß mit ihrer
Hilfe die Fugen zwischen zwei Abschnitten durch eine seitliche Zumauerung geschlossen
wurden, ein Verfahren, welches mancherlei Schwierigkeiten und Nachteile hatte, deren
Beseitigung der besondere Zweck der Erfindung ist.
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Im besonderen hat man schon die Endseiten zweier Tunnelabschnitte
so eingerichtet, daß eine zeitweilige Abdichtung der senkrechten Fugen durch eingetriebene
Pfähle bewirkt wurde, daß darauf eine Taucherglocke abgesenkt wurde und durch diese
in der Kammer zwischen den geschlossenen Stirnwänden der Tunnelabschnitte die endgültigen,
senkrechten und waagrechten Zwischenstücke zwischen den Stirnenden eingebaut wurden.
Hiervon unterscheidet sich die Erfindung zunächst dadurch, daß eine zeitliche Abdichtung,
und zwar der senkrechten Fugen und der waagerechten Fuge im Scheitel der Tunnelabschnitte
aus der Taucherglocke selbst bewirkt wird, und daß dann die so zwischen den Stirnenden
gebildete Kammer durch eine Schleuse nach dem einen Tunnelabschnitt geöffnet und
von hier aus unter Druck gesetzt wird, und daß der endgültige Ausbau nun mittels
dieser Schleuse erfolgt.
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Hieraus ergibt sich nicht nur eine einfachere Apparatur und Arbeitsweise
im ganzen, sondern die Taucherglocke kann auch nach Herstellung der zeitweiligen
Abdichtung sofort wieder entfernt werden.
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Abb. r und a zeigen im Grundriß und Längenschnitt die aneinandergelagerten-
Tunnelabschnitte mit der Taucherglockeneinrichtung.
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Abb. 3, q. und 5 stellen eine besondere Ausführungsform einer Vorrichtung
dar, bei der die Taucherglocke und der für die möglichst nahe anschließende Lagerung
des zweiten Tunnelabschnittes erforderliche Führungskörper miteinander zu einer
Einheit verbunden sind.
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In Abb. z und 2 sind die zusammenstoßenden Enden von zwei Tunnelabschnitten
A und C dargestellt. Die lichten Stirnöffnungen sind durch Bleche E und F dicht
abgeschlossen worden, bevor die Abschnitte unter Wasser gebracht wurden. In die
Stirnbleche sind Schleusenkammern T, 1l, 1" 1g eingebaut. Durch das Aneinanderlagern
der beiden Abschnitte
ist zwischen den Stirnblechen und mit Rücksicht
auf die etwas vorkragenden Ränder der Tunnelabschnitte A und C ein Hohlraum H entstanden,
welcher zunächst noch ringsum durch die Trennfuge zwischen den Tunnelab$chnitten
mit der umgebenden Wassermasse in Verbindung steht. Diese Trennfuge besteht insbesondere
aus:-dem oberen waagerechten Teil O und den beiden senkrechten seitlichen Teilen
N und N :L, Nachdem die Tunnelabscbnitte A und C unter Aufwendung
der gebotenen Vorsicht und Anwendung von Führungen und Sicherungen an sich bekannter
Art gegen Lageveränderungen während und- nach. dem Absenken in die dargestellte
Lage gebracht sind; wird mittels einer bekannten Tragschiffeinrichtung eine Taucherglocke
K- über die ganze obere Trennfuge O gestült -und mit Hilfe beliebiger, hier nicht
dargestellter leicht herstellbarer Vorrichtungen, mit der Schneide L vorübergehend
fest und luftdicht abschließend auf der Decke der Tunnelabschnitte A und C befestigt.
Diese Vorrichtungen sind so ausgebildet, daß sie von dem Arbeitsraum 11I der Taucherglocke
K aus befestigt und gelöst werden können. Sie bieten die Möglichkeit, in der Taucherglocke
K den Luftdruck über das Maß zu steigern, das der über der Arbeitsstelle stehenden
Wassersäule entspricht.
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Von dem Arbeitsraum 11i! der Taucherglocke K aus werden nunmehr die
am Umfang des Zwischenraumes H verbliebenen Fugen N, Ni und O in folgender Weise
gedichtet: Wie aus Abb. r ersichtlich, sind in den nun äneinanderliegenden Flächen
N und Ni der beiden Tunnelabschnitte A und C senkrechte Nuten in bekannter Weise
so ausgespart, daß sie von -dem Arbeitsraum 1W der Taucherglocke K aus durch einen
gemeinsamen Dichtungskörper aus geeigneten Stoffen dicht schließend ausgefüllt werden
können.
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Der waagerechte zwischen den oberen Stirnkanten der Tunnelabschnitte
A und C verbliebene schmale Spalte O wird ebenfalls von der Taucherglocke K aus
in an sich bekannter Weise durch einen vorläufigen Dichtungskörper, im allgemeinen
trapezförmigen Querschnittes; abgedichtet.
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Nachdem nun der Hohlraum H an den Stoßstellen O, N und IV,
abgedichtet -ist, kann die Taucherglocke K wieder abgehoben und der Hohlraum H beispielsweise
von dem fertiggestellten Tunnelstück A aus mit Druckluft gefüllt und durch die Schleusen
I; 1i usw. bestiegen werden.
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Der Zwischenraum H ist nun ein Drucklüftarbeitsraum, der nach oben
-und den Seiten abgedichtet ist und unten auf der Gewässersohle so- dicht aufsitzt,
daß der Druck in ihm gehalten werden kann. In dieser Arbeitskammer kann durch Zusammenfügen
der Tunnelrohre und nachträgliches Ausbetonieren des Zwischenraumes zwischen den
Stirnkanten der Tunneiabschnitte und dem Tunnelrohr eine feste und wasserdichte
endgültige Verbindung der beiden Tunnelstücke ausgeführt werden.
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In vielen Fällen wird es sich empfehlen, die bei dem Versenken der
einzelnen Tunnelstücke . erforderliche Führung mit der zur Dichtung des Hohlraumes
H (Abb. z, 2 und 5) dienenden Taucherglocke K zu vereinigen. Abb. 3 zeigt die Ausbildung
einer derartigen vereinigten Vorrichtung. i11 ist die bruckluftkammer der Taucherglocke,
auf der das fachwerkartige Führungsgerüst T angebracht ist. In das Fachwerk sind
einzelne Schwimmkammern U eingebaut, mit deren Hilfe die Vorrichtung schwimmfähig
gemacht werden kann. -Zum Gebrauch wird die Vorrichtung schwimmend über
-das Stirnende des zuletzt versenkten -Tunnelstückes A gebracht, durch Belastung
der Schwimmkammern U auf dieses abgesenkt, von dem Arbeitsraum IbT der Taucherglocke
aus auf dem Stirnende des Tunnelstückes so befestigt, daß sie- zunächst als Führung
für das Tunnelstück C mit Hilfe der Führungsleisten T dient. Nach dem Versenken
dieses Stückes (Abb. q.) wird die V orrichtung von der Arbeitskammer 111 aus von
der Decke des Tunnelstückes A gelöst, durch Leeren der Schwimmkammern U zum Aufschwimmen
gebracht und über den Zwischenraum H zwischen den Tunnelstücken
A und C durch Belastung der Schwimmkammern U von neuem versenkt, um nun als
Arbeitsraum für die Dichtung der Fugen des Hohlraumes H gemäß der vorhergegangenen
Be= Schreibung zu dienen (Abb. 5).