DE617291C

DE617291C - Abschlussorgan fuer Gas- oder Fluessigkeitsleitungen mit einer elektrisch betaetigten Sperre

Info

Publication number: DE617291C
Application number: DER88587D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1933-08-20
Filing date: 1933-08-20
Publication date: 1935-08-16

Description

Es sind bereits Vorrichtungen bekanntgeworden mit einer elektrisch betriebenen Sperre für ferngesteuerte Ventile, bei welchen z. B. die Abschlußorgane von Benzinbehältern mittels elektromagnetischer Fernsteuerung gesperrt werden oder die Abschlußorgane von Gasleitungen in Gasbadeöfen mittels Fernsteuerung durch den Gas- oder Wasserdruck elektromagnetisch betätigt werden können.

Es sind auch elektrische Fernstellvorrichtungen für Ventile vorgeschlagen worden, die den Zweck haben, die im Inneren eines Hauses in der Gasleitung angeordneten Ventile im Falle einer Feuersbrunst von einem von dem Ventil entfernten Punkte aus zu schließen.

Es ist zu diesem Zweck im Inneren des Ventilgehäuses ein in die Stromleitung eingeschalteter, den Ventilkörper tragender Draht angeordnet, der bei Einschaltung des Stromes entweder selbst durchschmilzt und hierdurch den Ventilkörper auf seinen Sitz fallen läßt oder einen den Ventilkörper haltenden Ring zum Schmelzen bringt. Letztere Ventile sind nur für einmaligen Gebrauch verwendbar.

Andererseits sind bereits elektromagnetisch gesteuerte stopfbüchsenlose Ventile vorgeschlagen worden, bei denen ein den Ventilkörper tragender Weicheisenkörper durch mehrere Magnetspulen in verschiedene Stellungen bewegt und in diesen festgestellt werden kann. Zur Erregung der verschiedenen übereinanderliegenden Magnetspulen sind ein Umschalter sowie entsprechende Kontakte und Zuleitungen zu den einzelnen Magnetspulen vorgesehen. Die Betätigung der elektromagnetisch bewegten Sperrvorrichtung erfolgt mittels eines zweiten Schalters, wobei der Umschalter und der Schalter zwecks Fernsteuerung außerhalb des Ventilgehäuses angeordnet sind. Die verschiedenen Stellungen des den Ventilkörper tragenden Weicheisenkörpers entsprechen verschieden großen Ventilöffnungen.

Diese beschriebenen Vorrichtungen stellen alle verhältnismäßig komplizierte ferngesteuerte Ventile dar, die nur für ganz besondere Zwecke Verwendung finden.

Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein Abschlußorgan für Gasoder Flüssigkeitsleitungen mit einer elektrisch betätigten Sperre für das Bedienungsglied des Absehlußorganes.^ Die Erfindung soll darin bestehen, daß das Bedienungsglied des Abschlußorganes als Schalter für den Stromkreis des Elektromagneten der Sperre ausgebildet ist, wobei in den Stromkreis in an sich bekannter Weise eine Kontrollvorrichtung für den Gas- oder Flüssigkeitsstrom eingeschaltet ist. Hierdurch soll erreicht werden, daß die Betätigung des Bedienungsgliedes automatisch verhindert wird, wenn in

einem Kontrollstromkreis an der Gas- oder Flüssigkeitsleitung der Kontrollstrom durch abnormale Umstände versagt.

Der Zweck dieses Äbschlußorganes wird hier an Hand von zwei Beispielen aus den zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten gezeigt:

Das Abschlußorgan liegt an der Abflußleitung eines Flüssigkeitsbehälters. Die Flüssigkeit im Behälter selbst darf nie unter eine gewisse Minimalhöhe gelangen. In diesem Fall wird der Kontrollstromkreis über einen Tauchkontakt geführt, welcher den Stromkreis schließt, solange der Flüssigkeitsspiegel über der Minimalhöhe liegt, und den Stromkreis öffnet, wenn der Flüssigkeitsspiegel unter die Minimalhöhe gelangt.

Im letzteren Fall ist das AbschJußorgan

der Leitung automatisch gesperrt, was auch dann zutrifft, wenn irgendwie durch einen Defekt der Kontrollstrom im Stromkreis fehlt.

Eine ähnliche Sicherheit wird mit dieser einfachen und unauffälligen, im Abschlußorgan enthaltenen Sperre erzielt, wenn das Abschlußorgan als Gashahn von Kochherden, Bunsenbrennern usw. wirkt. Hier wird der Kpntrollstromkreis über einen gewöhnlichen elektrischen Zünder geführt. Ist der elektrische Zündstrom vorhanden, so kann beim öffnen des Äbschlußorganes nur die Entzündung des Gases stattfinden; ein Ausströmen unentzündeten Gases und die dadurch entstehende Vergiftungs- und Explosionsgefahr ist somit vermieden. Wenn dagegen der elektrische Zünder defekt ist und der elektrische Kontrollstrom daher fehlt, so ist das' öffnen des Äbschlußorganes der Gasleitung automatisch verhindert.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Fig. ι zeigt einen Aufriß mit Schnitt durch den Steuerungsteil eines Äbschlußorganes und
Fig. 2 einen Grundriß zu Fig. 1.

Fig. 3 ist ein Schaltungsschema des Stromkreises einer Sicherheits- und Kontrollvorrichtung und der Schalt- und Feststellvorrichtung des Äbschlußorganes. Ih der Leitung ι ist ein z.B. als Hahn ausgebildetes Abschlußorgan 2 vorhanden, auf welchem eine aus Isoliermaterial bestehende Scheibe 3 befestigt ist. Auf dem drehbaren Teil 4 des Äbschlußorganes 2 ist der von Hand betätigbare Steuer-ungsteil als Schaltknopf 5 ausgebildet und mittels einer Schraube 6 befestigt. Ein auf der Scheibe 3 angeordneter Spulenkörper 7 bildet mit der Wicklung 8 eine Magnetspule, in welcher im Innern ein Eisenkern 9 und eine Schraubenfeder ίο vorhanden ist. Der Eisenkern 9 ragt normalerweise in einen Schlitz ii des Schaltknopfes 5, und er kann mittels einer am Schaltknopf S befestigten Taste 12 entgegen dem Druck der Feder 10 aus dem Schlitz 11 herausgedrückt werden. An,der Scheibe 3 ist ferner ein Kontaktteil 13 und eine Kontaktfeder 14 befestigt, welche durch das vorstehende Ende einer in den Schaltknopf 5 eingeschraubten Schraube 15 bei geschlossenem Abschlußorgan vom Kontaktteil 13 abgehoben ist. In Fig. 3 ist ferner mit 16 eine Sicherheits- oder Kontrollvorrichtung angedeutet, und 17 bezeichnet die Stromquelle.

Die Wirkungsweise des beschriebenen Abschlußorganes ist folgende:

Wird mittels des Schaltknopfes 5 der drehbare Teil 4 des Äbschlußorganes 2 ein Stück aufgedreht, so gibt die Schraube 15 die Kontaktfeder 14 frei, so daß letztere mit dem Kontaktteil 13 Kontakt macht und den in Fi§l· 3 gezeichneten Stromkreis schließt. Wenn nunmehr im Stromkreis ein Strom fließt, so wird die Magnetspule 7, 8 erregt, und sie zieht den Kern aus dem Schlitz 11 heraus, wodurch die Sperrung des Äbschlußorganes aufgehoben und dasselbe geöffnet werden kann. Fließt dagegen beim Schließen der Schaltkontakte 13, 14 z. B. zufolge eines Fehlers in der Sicherheits- oder Kontrollvorrichtung 16 kein Strom im Stromkreis der Kontroll- oder Sicherheitsvorrichtung, so wird der Magnetkern^ nicht angezogen und somit die Sperrung durch die elektromagnetische Feststellvorrichtung 7 bis 11 nicht aufgehoben, so daß der Schaltknopf 5 nicht weitergedreht und somit das Abschlußorgane auch nicht geöffnet werden kann. Soll das Abschlußorgan 2 in diesem Falle dennoch geöffnet werden, so kann dies da- wo durch geschehen, daß der Magnetkern 9 mittels der Taste 12 von Hand niedergedrückt wird, worauf der Schaltknopf 5 beliebig verdreht und das Abschlußorgan geöffnet werden kann.

Der Schaltknopf 5 muß nicht, wie im vorstehenden Beispiel angegeben ist, in allen Fällen zur Betätigung des Äbschlußorganes dienen, sondern er könnte auch, wenn es die bauliche Anordnung als günstiger erscheinen läßt, am unteren Ende des drehbaren Teiles des Äbschlußorganes sitzen, und es könnte dann der drehbare Teil mittels eines beliebig ausgebildeten Griffes betätigt ^werden.

Claims

Patentansprüche:

i. Abschlußorgan für Gas- oder Flüssigkeitsleitungen mit einer elektrisch betätigten Sperre für das Bedienungsglied des Äbschlußorganes, dadurch gekennzeichnet, daß das Bedienungsglied (5) des

Abschlußorganes als Schalter für den Stromkreis des Elektromagneten (8) der Sperre (9) ausgebildet ist, wobei in den Stromkreis in an sich bekannter Weise eine Kontrollvorrichtung (16) für den Gas- oder Flüssigkeitsstrom eingeschaltet ist.
2. Abschlußorgan nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen von Hand zu betätigenden Schalter (12) für die Sperre (9) des Bedienungsgliedes (5) des Abschlußorganes.
3. Abschlußorgan nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakte (13, 14) für den Stromkreis und der Elektromagnet (8) mit seiner Sperre

(9) ortsfest auf dem Gehäuse des Abschlußorganes lagern, während das Bedienungsglied (5) des Abschlußorganes den Schalter (15) für die Kontakte (13, 14) und eine Gegenführung (11) für die Sperre (9) trägt.
4. Abschlußorgan nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Bedienungsglied (5) für das Abschlußorgan als hohler Schaltknopf ausgebildet ist, der mit der Achse (4) des Abschlußorganes verbunden ist und in dessen Innerem die auf dem Gehäuse des Abschlußorganes vorgesehenen Kontakte (13, 14) für die Sperre (9) mit dem Elektromagneten (8) angebracht sind.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen