DE617069C - Herstellungsverfahren fuer Glimmroehren mit selbstaendiger Entladung - Google Patents
Herstellungsverfahren fuer Glimmroehren mit selbstaendiger EntladungInfo
- Publication number
- DE617069C DE617069C DE1930617069D DE617069DD DE617069C DE 617069 C DE617069 C DE 617069C DE 1930617069 D DE1930617069 D DE 1930617069D DE 617069D D DE617069D D DE 617069DD DE 617069 C DE617069 C DE 617069C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- manufacturing process
- glow tubes
- cathode
- electrodes
- tubes
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01J—ELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
- H01J17/00—Gas-filled discharge tubes with solid cathode
- H01J17/02—Details
- H01J17/04—Electrodes; Screens
- H01J17/06—Cathodes
- H01J17/066—Cold cathodes
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01J—ELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
- H01J2893/00—Discharge tubes and lamps
- H01J2893/0064—Tubes with cold main electrodes (including cold cathodes)
- H01J2893/0065—Electrode systems
- H01J2893/0066—Construction, material, support, protection and temperature regulation of electrodes; Electrode cups
Landscapes
- Manufacture Of Electron Tubes, Discharge Lamp Vessels, Lead-In Wires, And The Like (AREA)
Description
Bei der Herstellung von Glimmröhren, welche für Zwecke der Überspannungssicherung,
der Strom- und Polanzeige, der Spannungsglättung, der Relaisbetätigung, der Signalgebung u. dgl. Verwendung finden sollen,
besteht ein wichtiges Problem in der Erzielung einer möglichst niedrigen Zündspan-'
nung. Für den Wert der Zündspannung ist, abgesehen von Elektrodenabstand und Gasfüllung,
die man den jeweiligen Verhältnissen entsprechend optimal zu wählen pflegt, in erster Linie der Kathodenfall der Elektroden
maßgebend. Um ihn zu erniedrigen, pflegt »man die Röhren mit einem Alkalimetall zu
beschicken, das sich als Überzug auf den Elektroden niederschlägt. In Anlehnung an
die mit Glühkathodenröhren gewonnenen Erfahrungen ist es auch schon vorgeschlagen,
worden, das Alkalimetall nicht unmittelbar auf dem Elektrodenmetall niederzuschlagen,
sondern letzteres vor Aufbringen des Alkaliüberzuges zu oxydieren. Auf allen diesen
Wegen vermag man jedoch kaum unter: eine Zündspannung von 80 bis 90 Volt heran terzukommen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, das auf der Basis der Erzeugung eines extrem
geringen Kathodenfalles die Herstellung von Glimmröhren mit sehr niedriger Zündspannung,
und zwar bis herab zu 60 oder sogar 50 Volt ermöglicht. Nach, der Erfindung wird
in an sich bekannter Weise von oxydierten Elektroden ausgegangen und eine Alkalibeschickung
verwendet. Statt jedoch das Al- , kalimetall nur auf die Elektroden aufzudampfen,
werden diese nach der Erfindung mit überhitztem Alkalidampf reduziert, wodurch
eine besondersartige Oberfläche von überaus günstigen Eigenschaften entsteht.
Ähnliche Verfahren sind zwar bereits schon zur Herstellung von Photozellen verwendet
worden. Ganz abgesehen davon, daß Entladungsröhren dieser Art jedoch.stets unterhalb
der Zündspannung, d. h. im Gebiet der selbständigen Entladung betrieben und regelmäßig
mit Gasdrucken gefüllt werden, die weit unterhalb des zur Erzielung minimaler
Zündspannungen erforderlichen Optimaldrukkes liegen, wurde die Formierung dort nur
für die Erzeugung eines besonders hohen Photoeffektes eingeführt. Hierfür mußte das
Formierverfahren in einer Form durchgeführt werden, die für Glimmröhren, d. h. für
billige Massenartikel, praktisch niemals in Frage kommen kann. Während jedoch bei
einer Photozelle der Photoeffekt über die ganze Fläche gleichmäßig verteilt sein muß,
haben Versuche gezeigt, daß es bei Glimmröhren zur Herabdrückung der Zündspannung
genügt, wenn eine einzige Stelle der Kathode den optimalen Oberflächenzustand erreicht,
so daß bei Glimmröhren eine verhältnismäßig oberflächliche, leicht maschinell durchführbare Behandlung mit überhitztem
Alkalimetalldampf zur Erzielung überaus niedrigliegender Zündspannungen genügt.
Neben der niedrigen Zündspannung erhält. man bei den erfindungsgemäß hergestellten
Glimmröhren eine besonders hohe Belastbarkeit. Der Grund hierfür dürfte darin liegen,
daß nach Behandlung" mit Überhitztemi Alkalimetalldampf auf der Kathode nur eine sehr
S dünne, durch" Molekulafkräfte gebundene
Schicht reinen Alkalimetall verbleibt. Solche Schichten werden bekanntlich bis zu
hohen Temperaturen zäh festgehalten und widerstehen auch der Belastung durch die
ίο Entladung besonders gut.
Schließlich ermöglicht die Erfindung es, innerhalb einer mit mehreren Elektroden ausgerüsteten
Glimmstrecke einzelne Elektroden oder Elektrodenteile zu bevorzugen. Während nämlich alle vorher nicht oxydierten
Elektroden während der Überhitzung des Alkalimetalldampfes ihre vorher etwa entstandenen
Alkaliüberzüge fast restlos verlieren und hierdurch einen hohen Kathodenfall gewinnen,
sinkt der Kathodenfall der vorher oxydierten Elektroden während dieses Überhitzungsvorganges
auf ein Minimum.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sei im einzelnen an Hand· der Abbildung
erläutert. Diese stellt ein Entladungsgefäß ι dar, welches z. B. als Glimmrelais dienen
soll und die drei Elektroden 2, 3 und 4 enthält. Die Elektrode 2 diene als Kathode
und sei z. B. aus Silberblech hergestellt. Bei
3d der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird diese Kathode zunächst
durch Glimmen in verdünntem Sauerstoff mit einer gleichmäßigen Oxydschicht überzogen.
Dann wird der Sauerstoff abgesaugt und das Alkalimetall, vorzugsweise Cäsium, .eingefüllt.
Hierbei tritt bereits eine gewisse Verfärbungdes zunächst blauen Silberoxydes ein.
Wird die Röhre anschließend für eine gewisse Zeit auf etwa 2000 erhitzt, so verfärbt sich
das Silberoxyd weiter und nimmt schließlich eine gelbrosa Färbung an, während die anderen
Elektroden blank bleiben. Diese besondere Färbung der als Kathode dienenden
'Elektrode 2 ist in der Zeichnung durch Schraffur angedeutet. Durch gleichzeitiges
dauerndes Pumpen wird dafür Sorge getragen, daß alles überschüssige Cäsium aus der
Röhre wieder entfernt wird. Nur das auf der Kathoden gebundene Cäsium bleibt zurück,
und zwar auch dann, wenn man kurzzeitig die Temperatur bis auf 2500 steigert.
Bei dieser Temperatur sind alle anderen Elektroden und die Glaswand natürlich praktisch
vollkommen frei von Alkalimetallen. Anschließend wird die Röhre mit Edelgas" unter
etwa 8 bis 12 mm Druck gefüllt.
An Stelle von Silber kann man natürlich auch andere Metalle, wie z. B. Kupfer oder
Wolfram, als Ausgangsoberfläche benutzen. Ebenso kann man an Stelle von Cäsium z. B.
das billigere Kalium einführen. Das Verfahren ändert sich hierdurch in seinem Wesen
nicht; ^nur die oben angegebenen optimalen Formierungstemperaturen erfahren natürlich
eine gewisse Verschiebung.
Da die Zündspannung der erfindungsgemäß hergestellten Glimmröhren eine nicht unerhebliche
Abhängigkeit von der Beleuchtung aufweist, empfiehlt es sich, soweit nicht gerade
die Lichtausstrahlung der Röhre benutzt werden soll, ihre Wandungen aus buntem, insbesondere blauem Glas herzustellen oder
die Glocke nach dem Abschmelzen mit einem lichtundurchlässigen Überzug aus Lack,
einem Phenolkondensationsprodukt o. dgl. zu versehen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Herstellungsverfahren für Glimmröhren mit selbständiger Entladung, deren Kathodenoberfläche durch Oxydation des Kathodenmaterials und durch Reduktion der Oxydschicht mit Hilfe von Alkalimetallen formiert ist, dadurch gekenn-« zeichnet, daß die Oxydschicht durch Einwirkung von überhitztem Alkalimetalldampf reduziert wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE617069T | 1930-07-26 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE617069C true DE617069C (de) | 1935-08-12 |
Family
ID=6577035
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930617069D Expired DE617069C (de) | 1930-07-26 | 1930-07-26 | Herstellungsverfahren fuer Glimmroehren mit selbstaendiger Entladung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE617069C (de) |
-
1930
- 1930-07-26 DE DE1930617069D patent/DE617069C/de not_active Expired
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2109903C2 (de) | Verfahren zum Herstellen einer Multialkali-Photokathode | |
DE846753C (de) | Verfahren zur Herstellung von Mosaikelektroden | |
DE617069C (de) | Herstellungsverfahren fuer Glimmroehren mit selbstaendiger Entladung | |
DE1639219A1 (de) | Verfahren zur Herstellung einer fotoempfindlichen,elektronenemittierenden Elektrode und nach dem Verfahren hergestellte Elektrode | |
DE734887C (de) | Elektrische Entladungsroehre mit einer oder mehreren nicht beheizten Elektroden oder sonstigen Innenteilen, welche wenigstens teilweise mit einer Kohlenstoffschicht ueberzogen sind, und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE634149C (de) | Verfahren zur Herstellung von Kathoden fuer Elektronenroehren | |
DE880038C (de) | Verfahren zur Herstellung einer Photozelle | |
DE852452C (de) | Legierung aus Gold und einem Alkalimetall | |
DE634026C (de) | Verfahren zur Herstellung von lichtelektrischen Zellen | |
AT136934B (de) | Verfahren zur Herstellung einer photoelektrischen Zelle. | |
AT136841B (de) | Verfahren zur Herstellung einer Glühkathode hoher Elektronenemission mit Zwischenschicht. | |
DE737996C (de) | Elektrische Entladungsroehre mit einem eine Sekundaeremissionselektrode enthaltenden Elektrodensystem | |
DE423178C (de) | Entladungsroehre mit Gluehkathode | |
DE589449C (de) | Verwendung von Platin- oder Platinmetallegierungen fuer Gegenstaende, die hohen Temperaturen ausgesetzt werden | |
DE641294C (de) | Verfahren zur Herstellung einer Alkaliphotozelle | |
AT145603B (de) | Verfahren zur Herstellung von Hochemissionskathoden. | |
DE746777C (de) | Verfahren zur Herstellung von Entladungsgefaessen mit Photokathode oder Sekundaeremissionskathoden | |
DE571504C (de) | Verfahren zur Herstellung von metallischen UEberzuegen, insbesondere aus Alkali- oder Erdalkalimetallen auf Elektroden | |
DE739645C (de) | Verfahren zur Vermeidung der Oxydation von Gluehkathoden bei der Behandlung von im gleichen elektrischen Entladungsgefaess angebrachten Photokathoden mit Sauerstoff | |
DE861729C (de) | Verfahren zur Herstellung einer lichtelektrischen Zelle | |
DE584117C (de) | Verfahren zur Verhuetung von Stromuebergangsverlusten zwischen den Leitern einer elektrischen Entladungsroehre mit Alkalimetalldampf | |
DE742937C (de) | Glimmlichtroehre zur optischen Spannungs- oder Druckanzeige | |
DE356901C (de) | Elektrische Gaslampe mit Glimmentladung | |
DE414517C (de) | Verfahren zur Herstellung von Entladungsroehren, vorzugsweise von Glimmlampen mit niedriger Betriebsspannung | |
DE491713C (de) | Verfahren zur Herstellung von Gluehkathoden aus schwer schmelzbaren Metallen mit Thoriumoxydueberzug, der durch Oxydierung einer Thorium-verbindung, z. B. Thoriumnitrat, erhalten wird |