DE615983C - Schnelltelegraphierverfahren, bei dem im Empfaenger die ankommenden Zeichenstroeme die zueinander senkrecht verlaufenden Bewegungen zweier Empfangsorgane derart steuern, dass diese zusammen mit einem zu ihren beiden Bewegungsrichtungen senkrecht stehenden Lichtstrahl aus einem vorzugsweise quadratischen Zeichentraeger ein Zeichen auswaehl en - Google Patents

Schnelltelegraphierverfahren, bei dem im Empfaenger die ankommenden Zeichenstroeme die zueinander senkrecht verlaufenden Bewegungen zweier Empfangsorgane derart steuern, dass diese zusammen mit einem zu ihren beiden Bewegungsrichtungen senkrecht stehenden Lichtstrahl aus einem vorzugsweise quadratischen Zeichentraeger ein Zeichen auswaehl en

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DE615983C DE1930615983D DE615983DD DE615983C DE 615983 C DE615983 C DE 615983C DE 1930615983 D DE1930615983 D DE 1930615983D DE 615983D D DE615983D D DE 615983DD DE 615983 C DE615983 C DE 615983C
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Description

Es sind Empfangsapparate für Telegraphic bekannt, bei denen die empfangende Sendung in Buchstabenschrift wiedergegeben wird. Das wird erreicht durch die Einwirkung eines Lichtstrahles auf ein lichtempfindliches Band, das nach der Belichtung automatisch entwickelt und fixiert wird. Dabei werden dem Lichtstrahl Ouerschnittsformen von der Form der niederzuschreibenden Buchstaben gegeben. Zur Bildung der gewünschten Querschnittsf orm werdendie ankommendeirfZeichmströme zwei senkrecht zueinander beweglichen Empfangsorganen zugeführt, die einen auf den beiden Bewegungsrichtungen senkrecht stehenden Lichtstrahl derart ablenken, daß ein vorzugsweise quadratischer Zeichenträger in seiner ganzen Größe abgetastet werden kann. Je nach der Größe der Ströme und ihrer Richtung wird der Lichtstrahl beispielsweise mittels eines Spiegels mehr oder weniger abgelenkt.
Diese Anordnung hat den Nachteil, daß Schwankungen im Übertragungsmedium bei drahtloser Übertragung durch die bekannten Schwunderscheinungen eine Schwankung der Stromstärken verursachen, so^ daß fehlerhafte Wiedergabe erfolgt.
Erfindungsgemäß werden deshalb die beiden Empfangsorgane gleichzeitig durch je einen aus einer oder mehreren verschiedenen Einzelfrequenzen gebildeten Wellenzug von ihrer Mittellage aus abgelenkt. Ein weiteres Erfindungsmerkmal besteht darin, daß das eine Empfängsorgan 6" den Lichtstrahl selbst mit Hilfe eines Spiegels M1 (Fig· 8) verschiebt, wodurch das andere Empfangsorgan S1 einen Rahmen mit den Buchstabenschablonen für die Projizierung senkrecht zum Lichtstrahl und senkrecht zur Spiegelbewegung verschiebt.
Eine Anordnung unter Verwendung der Erfindung ist in den Zeichpungeii dargestellt.
Die ganze Einrichtung enthält zwölf Telegraphierkanäle, die gleichzeitig mit vorher gelochten Streifen mit Schreibmaschinengeschwindigkeit beschickt werden und von denen jeder an der Empfangsstelle die vollkommen automatische Umsetzung in Druckzeichen auf zwölf unabhängige Streifen ergibt.
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Bei einer Tastgeschwindigkeit von 50 Wörtern in der Minute kommt man für diese zwölf Kanäle zusammen auf eine Geschwindigkeit von 600 Wörtern pro Minute für die gesamte Anlage.
Die Aussendung eines Buchstabens wird durch einen Sendeverteiler (Fig. 2 und 3) bewirkt, indem eine bestimmte Frequenzkombination gesendet wird, die für den Buchstaben charakteristisch ist und dessen Dauer unabhängig von diesem Buchstaben • eine feste ist. Derselbe Verteiler sendet noch zwischen zwei Buchstaben ein Synchronisierungszeichen auf einer siebenten unabhängigen Frequenz, wodurch die Rotation eines Empfangsverteilers (Fig. 9) festgelegt wird, der durch einen Synchronmotor mitgenommen wird.
Da das eigentliche Empfangsorgan, der ao Umsetzer, den zwölf Kanälen gemeinsam ist, muß er eine Sehreibgeschwindigkeit von 600 Wörtern pro Minute ermöglichen. Die beweglichen Teile müssen passend gedämpft werden und die Gleichgewichtslagen stabil sein. Man gibt zu diesem Zwecke den beweglichen Teilen eine große Leichtigkeit und benutzt anstatt Federn nur elektrodynamische Kräfte. In den nachfolgenden Kapiteln sollen die Einzelteile näher beschrieben werden, und zwar behandeln Kapitel I bis V die Sendestelle, Kapitel VI bis IX die Empfangsstelle. Die einzelnen Kapitel sind:
Kapitel I: Die Perforiervorrichtungen. II: Der Sendeverteiler. III: Die Sender.
IV: Die Niederfrequenzmaschinen. V: Die Energiequellen. VI: Der Umsetzer. VII: Der Verteiler. VIII: Die Dunkelkammer und die
automatische Entwicklung. IX: Der elektrische Teil, enthaltend
1. die gesamten Selektionskreise, die den Steuerkreis des Umsetzers beeinflussen,
2. die Steuerkreise des Synchronmotors oder Verteilers,
3. die verschiedenen Energiequellen.
Kapitel I. Die Perforiervorrichtungen
Man verwendet einen bekannten Telegraphenlocher für Zeichen gleicher Länge.
Außer der Lochreihe in der Mitte zum Streifenvorschub enthält jeder Buchstabe auf einer Seite dieser Perforationen ein Loch größeren Durchmessers, das immer an derselben Stelle in dem einem Buchstaben entsprechenden Raum ausgestanzt ist, und auf der anderen Seite Löcher von demselben
großen Durchmesser, eins, zwei, drei oder höchstens vier an der Zahl, die verschieden zwischen diesen angeordnet sind und der Frequenzkombination des Buchstabens entsprechen.
Wie bei der gewöhnlichen Perforiervorrichtung gestattet es die Maschine, die nur 40 Tasten besitzt, das Spiel der Buchstaben durch aufeinanderfolgendes Niederdrücken zweier beliebiger Tasten zu vervollständigen, die eine neue Kombination der beiden Perforationen ergeben, die jedem angeschlagenen Buchstaben entsprechen.
Dieses erreicht man durch Verriegelung des Vorschubes des Papiers nach dem Anschlagen der ersten Taste; diese Verriegelung wird durch einen Hebel gesteuert, der vor Niederdrücken dieser ersten Taste betätigt wird; man gibt dann die erste Taste und den So ersten Hebel frei und drückt auf die zweite Taste der Kombination.
Kapitel II. Der Sendeverteiler
Der Sendeverteiler besteht aus drei drehbaren Kommutatoren (Fig. 2), die durch einen Elektromotor mit Geschwindigkeitsuntersetzung und Wechselgetriebe angetrieben werden, das 80, 160, 240 und 320 Umdrehungen pro Minute ergibt.
Der erste Kommutator enthält einen drehenden Kontakt, der den beispielsweise durch einen Akkumulator gelieferten Strom auf eine Anzahl symmetrisch im Kreise angeordneter Bürsten 1 überträgt, etwa zwölf an der Zahl, die an eine gleiche Zahl von Ausrückelektromagneten der Sender gemäß Kapitel III angeschlossen sind.
Der zweite Kommutator enthält einen Kontakt von verstellbarer Länge, der nacheinander die zwölf an die zwölf Bürsten 2 angeschlossenen Sender mit der Sendeleitung 3 verbindet.
Der dritte Kommutator schließlich enthält i°5 zwölf drehbare Kontakte, die an die Sendeleitung angeschlossen und derartig angeordnet sind, daß sie in der Zeit in Wirkung treten, die zwischen zwei aufeinanderfolgenden Sendungen seitens des zweiten Kommu- 11Q tators liegen; der Kommutator sammelt den Strom, der durch eine feste, an den Synchronwechselstrommotor angeschlossene Bürste zugeführt wird.
Um die Zeitpunkte, in denen die verschiedenen Organe in Wirksamkeit treten, in Übereinstimmung zu bringen, kann der erste Kommutator derart geregelt werden, daß die Auslösung der Sender in dem passenden Augenblick vor dem Vorbeigang des Kontaktes des zweiten Kommutators unter der entsprechenden Bürste stattfindet. Dieser
Kontakt des zweiten Kommutators hat eine trapezförmige Oberfläche (Fig. 3), so daß die Sendezeit gegenüber der Rahezeit geändert werden kann, indem man die Bürsten parallel zur Drehachse verschiebt.
Der Durchmesser der Kommutatoren ist
derart, daß für eine Geschwindigkeit von beispielsweise 240 Umdrehungen pro Minute, entsprechend 600 Wörtern- pro Minute, die
ίο Wirkungsdauern folgende sind:
1. etwa Y10 Sekunde für die Erregung der Elektromagneten der Senderauslösung,
2. 7'5/IOoo bis is/iooo Sekunde für die Aussendungen auf der Leitung,
8/iooo Sekunde für die Synchronisierung.
Kapitel III. Die Sender
Das Sendegerät hat folgende Funktionen:
1. Es hebt den Streifen an und legt ihn gegen sechs feste Kontaktvorrichtungen, die mit sechs Wechselstromgeneratoren verschiedener Frequenzen verbunden sind, deren Kombinationen die Buchstaben ergeben, sowie gegen den Steuerkontakt, der mit dem zweiten Kommutator des Sendeverteilers verbunden ist.
Man könnte auch die Kontaktvorrichtungen beweglich und das Band fest anordnen.
2. Es führt den Streifen zurück, so daß er von der Kontaktvorrichtung freikommt, damit er durch einen Kamm vorgeschoben werden kann, dessen Zähne in die Mittellochung eingreifen.
3. Es verhindert jede unzeitige Aussendung, wenn kein Papierstreifen eingeschaltet ist oder wenn der Streifen zu Ende geht.
Die beiden ersten Effekte werden durch einen Nocken und zwei Rollenhebel erzielt^ wobei das Ganze durch den Elektromagneten in Bewegung gesetzt wird, der durch den ersten Kommutator des Sendeverteilers gesteuert wird.
Der dritte Effekt wird durch zweiKontaktvorrichtungen erreicht, von denen die eine an der Eintrittsseite und die andere an der Austrittsseite des Papiers in dem Apparat liegt, wobei der Streifen, wenn er eingelegt ist, die Isolation zwischen den Kontakten bildet.
Bei dem Kontakt der einen oder der anderen dieser parallel geschalteten Kontaktvorrichtungen ist der Auslöseelektromagnet kurzgeschlossen, so daß der Sender stillsteht.
Um die diese Elektromagneten speisende Stromquelle beim. Kurzschließen der Elektromagneten zu schützen, sind ihnen Widerstände vorgeschaltet.
Es sind ebenso viele Sender vorhanden als Bürsten um jeden Kommutator herum, also zwölf in diesem Falle. Diese Sender werden durch Riemenantrieb mit regelbarer Geschwindigkeit von einem Elektromotor angetrieben.
Die allgemeine Anordnung ergibt sich aus Fig. 4.
Der Nocken 1 ist in vier Abschnitte geteilt, nämlich: AOB, BOC, COD und DOA, wo- , hei O der Mittelpunkt des Nockens ist. Die eben beschriebenen Wege werden durch die aus der Fig. 4 ersichtliche Steuernut gebildet.
In diese Steuernut greift eine erste Rolle 2 ein, die durch einen waagerechten Hebel 3 ein angelenktes Parallelogramm 3, 4, 5 mitfesten Achsen 6 und 7 betätigt, dessen verlängerte Seite 4 eine Führung trägt, in der der perforierte Papierstreifen 9 läuft.
Zwei isolierte Kontaktvorrichtungen 10 und 11 schließen den Elektromagneten E über die Masse der Führung 8 kurz, wenn der Papierstreifen nicht eingelegt ist oder zu Ende geht.
Oberhalb der Führung 8 befinden sich die Kontaktvorrichtungen 12, die an die. Niederfrequenzgeneratoren angeschlossen sind, und die Kontaktvorrichtung 13 zur Regelung der Sendung. In der Führung 8 befindet sich, von ihr elektrisch isoliert, ein Metallblock 14, der als Kollektor für alle diejenigen Kontaktvorrichtungen 12 dient, die durch die entsprechenden Löcher des perforierten Streifens haben hindurchdringen können.
In die Steuernut 1 greift eine zweite Rolle 15 ein, die den vertikalen Hebel 16 betätigt, der bei 17 angelenkt ist und mit seinem freien Ende den Kamm 18 betätigt, der in einem Schlitz 19 der Führung 8 liegt.
Der Nocken 1 ist mit einer Scheibe 20 verbunden, die eine Klinke .21 trägt, die durch eine Feder 22 in das Klinkenrad 23 gedruckt wird. Dieses Klinkenrad wird von irgendeinem Motor kontinuierlich und gleichmäßig gedreht. Ein Elektromagnet E, der durch den drehenden Kontakt F (erster Verteilungskommutator des Kapitels II) über eine Batterie G und einen Widerstand R gesteuert wird, gibt die Klinke 21 frei, die in das Rad 23 einklinkt und den Nocken 1 im Sinne des Pfeiles / mitnimmt. Am Ende einer Umdrehung hebt der Elektromagnet E die Klinke aus, und bleibt der Nocken in seiner Ruhestellung stehen. Wenn man das Klinkenrad mit 510 Touren pro Minute rotieren läßt, ist die Sendedauer des Senders 30/100 Sekunde, während der Sendeverteiler maximal Sendüngen von 13/1Ooo °ei der Geschwindigkeit von 240 Touren, entsprechend 600 Wörtern pro Minute, zuläßt. Man hat also mehr als doppelte Sicherheit.
Die Wirkungsweise ist folgende:
Der Nocken drehe sich im Sinne des Pfeiles / und beginne seine Bewegung in dem
Augenblick, wo die Rolle 2 sich wieder über dem Radius OA befindet. In diesem Augenblick ist die Führung 8 in der tiefsten Stellung; in demselben Augenblick befindet sich die Rolle 15 über dem Radius OB, der Kamm 18 ganz links in dem Schlitz 19, so daß seine Zähne durch die mittlere Lochreihe des Streifens 9 hindurchgehen. Während der Drehung im Sinne des Pfeiles bleibt der Hebel 3 für die Zeit stillstehend, wo die Rolle 2 den Weg AOB zurücklegt, während der Hebel 16 nach rechts gedrückt wird und dabei die Bürste 18 und damit den Streifen 9 auf die Länge eines Buchstabens mitnimmt.
Sobald diese Abschnitte durchlaufen sind, tritt die Rolle 15 ihrerseits in den Abschnitt COD ein, wodurch die Bürste in ihrer rechten Stellung stillgesetzt wird, während die Rolle 2, die in den Abschnitt BOC eingetreten ist, angehoben wird und dabei die Führung 8 gegen die Kontaktvorrichtungen 12 und 13 mitnimmt und gleichzeitig das Papier 9 von der Bürste 18 frei macht.
Darauf durchläuft die Rolle 2 den Abschnitt COD und hält dabei die Führung 8 in ihrer oberen Stellung fest, während die Rolle 15, die ihrerseits in den Abschnitt DOA eingreift, den Hebel 16 nach links führt, so daß die Bürste 18 das Papier beim Heruntergehen der Führung? wieder aufnehmen kann usw.
Kapitel IV. Die Niederfrequenzmaschinen
Der Niederfrequenzgenerator enthält einen mit Zähnen versehenen Rotor, deren Breite gleich dem halben polaren Einschnittsweg ist; dieser Rotor dreht sich zwischen den Schenkeln eines Dauermagneten, auf dem einige Windungen isolierten Drähten die von der Variation herrührenden Flußschwebungen in Wechselstrom transformieren. Sieben stufenförmig angeordnete Wechselstromgeneratoren, die beispielsweise einen Frequenzbereich von 700 bis 2200 Perioden pro Sekunde für die Signale und eine Frequenz von 2500 Perioden für die Synchronisierung haben, sitzen auf einer gemeinsamen Achse eines Elektromotors unter Zwischenschaltung einer elektrischen Kupplung, deren Erregung durch einen Zentrifugalregler unterbrochen wird, wenn die Geschwindigkeit des Motors eine bestimmte Grenze übersteigt, und umgekehrt.
Kapitel V. Die Energiequellen
Als Energiequellen werden bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel benötigt:
1. eine Akkumulatorenbatterie von 6 Violt, die etwa 6 Ampere für die fünf Elektromagneten und die magnetische Kupplung zu liefern hat,
2. eine Wechselstromquelle von iioVolt
und 50 Perioden, die etwa 7 Ampere oder 0,9 kW für die zwölf Motoren der Perforiervorrichtung, den Motor für den Wechselstromgenerator und die zwölf Sender und den Motor für den Sendeverteiler zu liefern hat.
KapitelVI. Der Umsetzer
Der Umsetzer an der Empfangsstelle hat den Zweck, die Frequenzkombinationen, die die Zeichen bilden, in lesbare Buchstaben umzusetzen. Dieses Gerät besteht aus zwei doppelten Magnetkreisen 1 und 2 (Fig. 6), die senkrecht zueinander angeordnet sind und jeder eine Aluminiumspule betätigen, von denen eine zwei unter 45 ° geneigte Spiegel und die andere einen Film trägt, auf den 48 Buchstaben und Zeichen mikrophotographiert sind. Eine bewegliche kurzgeschlossene Schleife 6" aus sehr dünnem Aluminium, die entweder die beiden Spiegel oder den Film trägt, ist frei beweglich in dem Luftraum e der beiden Polstücke ι und 2 angeordnet. Diese Polstücke werden durch Spulen 3 und 4, die von Wechselstrom durchflossen werden, in entgegengesetztem Sinne magnetisiert. Die Schleife nimmt eine stabile Stellung ein, wenn der Fluß Null ist, und wird immer in diese Gleichgewichtsstellung durch die Ströme zurückgeführt, die dann induziert werden, sobald die Schleife sich aus der Stellung, bei der der Fluß Null ist, herausbewegt. Diese Gleichgewichtsstellung wird durch Regelung der Beziehung der Flüsse in ι und 2 bestimmt.
Wenn beide Flüsse im gleichen Verhältnis verstärkt werden, bleibt die Gleichgewichtsstellung ungeändert; werden die Rückholkräfte gleichzeitig vergrößert, so sind die Bewegungen sehr schnell.
Andererseits werden durch Überlagern eines Gleichstromes, der ein festes Feld hervorruft, über den obenerwähnten Wechselstrom in den Spulen 3 und 4 während der Verschiebungen der Schleife Foucaultsche Ströme induziert, die die notwendige Dämpfung ergeben.
Man regelt also die Eigenfrequenz und Dämpfung durch den absoluten Wert des Wechsel- und Gleichstromes, während die Gleichgewichtslagen ausschließlich durch das Verhältnis der Wechselstromstärken in den Spulen 3 und 4 bestimmt werden.
Dem Wechselstrom gibt man zweckmäßig eine Frequenz von 4500 Perioden pro Sekünde. Diese Frequenz muß wesentlich höher sein als die Eigenfrequenz des Gerätes; bei den angenommenen Zahlen entspricht eine Bewegung von Vioo Sekunde noch 45 Perioden des Speisestromes.
Hierdurch kann man das Gewicht der beweglichen Teile auf etwa 0.2 g reduzieren.
Die Spiegel sind bei m (Fig. 7) angeklebt und reflektieren die Lichtstrahlen i; der Film / ist, wie in Fig. 5 angegeben, angeordnet und tragt in seiner Mitte ein durchsichtiges Quadrat, das den Lichtstrahl in der Ruhestellung abfängt.
Den Weg dieses Lichtstrahles erkennt man aus Fig. 8.
Bei α springt zwischen Elektroden der durch den Empfangsverteiler (Kapitel VII) gesteuerte Funke über; die ausgesandten Strahlen werden durch den Hohlspiegel mc und den Kondensator C auf den Film f kondensiert, nachdem sie zuvor auf den mit der Schleife 6" schwingenden Spiegel Wi1 und dann durch die festen Prismen P1 und P2 reflektiert sind, so daß sie das Bild des Films f stark beleuchten.
Das durch den zweiten Spiegel m2, der synchron mit dem Spiegel 7% oszilliert, reflektierte Bild wird durch das Objektiv 0 aufgefangen, das es vergrößert auf der drehenden Trommel t photographiert, nachdem es auf einem der Drehspiegel P3 reflektiert und durch das Fenster e hindurchgegangen ist. Auf diese Weise erhält man ein festes Lichtbündel zwischen α und mit das zwischen f% und m2 beweglich und zwischen W2 und P2 wieder fest ist. Der Spiegel M1 nimmt bei seiner Verschiebung das Lichtbündel mit, das über die Prismen P1 und P2 im Sinne ihrer Länge hinwegstreicht, ebenso wie der Film/ in einer Richtung senkrecht zur Verschiebungsrichtung des Spiegels, der Spiegel m2 nimmt das Bild auf.
K a ρ i t e 1 VII. Der Verteiler
Der Empfangssynchronverteiler (Fig. 9) besteht aus drei Kommutatoren, die mit einer Einrichtung gekuppelt sind, die, zwölf schraubenförmig angeordnete Prismen P3 trägt. Das Ganze wird durch einen Synchronmotor mit 24 Polen angetrieben, der sich mit derselben Geschwindigkeit dreht wie der Sendeverteiler (Kapitel II).
Der erste Kommutator 1 regelt durch den Unterbrechungsextrastrom das Aufleuchten des Funkens und trägt zu diesem Zwecke zwölf Kontakte, an denen eine oder zwei Bürsten schleifen.
Der zweite Kontakt 2 steuert das Zurückholen der beweglichen Teile des Umsetzers in die Gleichgewichtsmittelstellung, sobald der Funke, d. h. die photographische Belichtung, stattgefunden hat. Näheres hierüber wird in Kapitel IX mitgeteilt. Eine Ausführungsmöglichkeit besteht in zwölf rechteckigen oder trapezförmigen Kontakten derselben Art wie die des Sendeverteilers gemäß Kapitel II, auf. denen zwei Bürsten aufliegen, die im Kreise und parallel zur Drehachse verschoben werden können.
Der dritte Kommutator 3, gegen den sich eine feste Bürste legt, dient zum Anlassen des Synchronmotors.
. Nachfolgend einige Konstruktionswerte:
Die Abmessungen der Kontakte sind so, daß für die Normalgeschwindigkeit von 250 Touren pro Minute
für den Kommutator 2 die Rückholdauer zwischen 8/1000 und I4/1Ooo Sekunde regelbar ist, während- die Hinholdauer ls/10oo bis 7/iooo Sekunde beträgt;
für den Kommutator 1 die Dauer des Ent-Stehens des Stromes 18/iooo Sekunde und das Ausschalten, das den Extrastrom erzeugt, 3/iooo Sekunde beträgt.
Der Synchronmotor wird durch die Synchronisierungszeichen betrieben, die vom Sendeverteiler ausgesandt und an der Empfangsstelle gleichgerichtet und verstärkt werden.
Der Stator ist von Hand verschiebbar, um die bekannte Phaserteinstellung zu ermögliehen oder um das Auftreten des Funkens im richtigen Augenblick hervorzurufen.
Angelassen wird dieser Motor wie ein Repulsionsmotor, indem ein Schiebewiderstand4 allmählich kurzgeschlossen wird.
Durch, eine Neonlampe 5 kann vermittels des Stroboskopeffekte.s der Synchronismus beobachtet werden.
Kapitel VIII. Die Dunkelkammer und die automatische Entwicklung
In Kapitel VI, das sich auf Fig. 8 bezieht, ist erwähnt, daß der Lichtstrahl auf das lichtempfindliche Papier auftrifft, nachdem er von den Prismen Pg reflektiert ist. Die Trommel t, von der sich das Papier abwickelt, bildet mit der Achse der Prismen einen Winkel von 45°. Hierdurch wird für jedes Prisma der Abstand zwischen dem Objektiv und dem photographierten Bild konstant gehalten; man erhält eine Gleichheit der Wege OAB, OCD und derjenigen, die allen anderen Zwischenstellungen gemäß Fig. 9 entsprechen, die die Prismen nacheinander auf der Linie des Lichtstrahles annehmen. Dieses hat unter anderem den Vorteil, einen Buchstaben von etwa quadratischem Querschnitt aufzunehmen und zu photographieren, indem man ihm einen rechteckigen Querschnitt gibt, dessen Höhe 1,414mal größer ist als die Breite, was das Lesen erleichtert.
K a ρ i t e 1IX. Der elektrische Teil
Das Schaltbild gemäß Fig. 10 zeigt die elektrische Anordnung.
61598a
Da ein Aggregat durch drei Frequenzen
betätigt werden muß, verwendet man drei Verstärker, die auf die Frequenzen Z1, fs, f.
abgestimmt sind und au die sich Gleichlichter D anschließen.
Die Signale, die die Verstärker betätigen, blockieren den Anodenstrom der drei Röhren R1, R2, R3 und hindern sie infolgedessen, diejenigen Spannungen zu verstärken, die
ίο von der Wechselstromquelle F über die Transformatoren tt, £2) t3 kommen.
Die Anodenkreise der drei Röhren sind mit dem Gitter einer Röhre P mittels der Transformatoren T1, T3, T3 über Potentiometer R gekoppelt, derart, daß beim Fehlen von durch die Verstärker Z1, f2, fs aufgenommenen Empfangssignalen die Spannung für T1 plus 10 Volt, für T8 plus 20 Volt, für T3 minus 30 Volt, insgesamt also gleich Null ist.
Man erhält also folgende sechs mögliche Kombinationen:
-f ία V; + 20 V; -f 30 V; — 10 V; —20 V; —30 V,
wobei diese drei letzteren der Phasenumkehr entsprechen.
Diese Spannungen erregen dann den Gitterkreis der Röhre P1 je nachdem die Frequenzen/i, fs, f3 getrennt oder zu je zwei und zwei kombiniert empfangen werden. Es genügt, das Niveau der die Röhren R1, R2r R3 blockierenden Signale über einen gewissen Schwellenwert zu erhöhen, damit über diesem Schwellenwert der Endeffekt unabhängig von ihrer Amplitude ist.
r sind regelbare Widerstände; desgleichen kann der Kreis er geregelt werden.
Der Anodenkreis der Röhre P wird von einer hochgespannten Stromquelle B gespeist, die die Primärwicklung eines Transformators T durchfließt, dessen Sekundärwicklung an die Klemmen eines Kondensators C gelegt ist. Dieser Kondensator liegt in einer Wheatstoneschen Brücke, deren vier Zweige einerseits gebildet werden durch die beiden in Reihe geschalteten Spulen eines Umsetzerelementes mit einer solchen Kopplung, daß sich zwei Flüsse im entgegengesetzten Sinn ergeben, und andererseits durch die beiden in Reihe geschalteten Spulen der Sekundärwicklung eines Transformators t, dessen Primärwicklung durch die obenerwähnte Wechselstromquelle / gespeist "wird.
Beim Fehlen von von T kommender Energie ist die Brücke im Gleichgewicht und nimmt der Umsetzer die Mittelnullstellung ein wegen der Gleichheit der beiden magnetischen Flüsse, die auf die beiden entgegengesetzten Seiten der Schleife wirken, die den beweglichen Teil bildet
Wenn unter der Wirkung der Signale bei T eine Leistung auftritt, entsteht ein Differentialstrom, der das Brückengleichgewicht zerstört; der bewegliche Teil nimmi eine neue Gleichgewichtsstellung rechts oder links von der Nullstellung ein.
d ist der Drehkontakt des zweiten Empfangsverteilerkommutators (Kapitel VII).
Beim Schließen dieses Kontaktes wird die vom Transformator Γ zum Kondensator C gehende Energie kurzgeschlossen, die Brücke kommt wieder ins Gleichgewicht, und der bewegliche Teil geht sofort in seine Nullstellung zurück.
.Die Batterie ρ liefert den Spulen η den Gleichstrom, der dem Umsetzer den gewünschtenDämpfungsfluß gibt. Dieser Gleichstrom ist nach dem Transformator t hin durch die Kapazitäten C1 und C2 gesperrt, während der Wechselstrom von t nach p durch die Spulen Zb1 und b2i gesperrt wird.
Man erkennt aus dem Schaltbild, daß man durch Vergrößern der Erregung der Wechselstromquelle F in keiner Weise etwas an den Gleichgewichtsstellungen ändert, da man die Klemmenspannungen der Transformatoren t bis i3 in demselben Verhältnis vergrößert.
Was die Steuerung des Synchronmotors betrifft, so ist in Kapitel VII dargelegt, daß der Empfangsverteiler durch einen Synchronmotor mitgenommen wird, der durch diejenigen Synchronisierungszeichen gespeist wird, die während der Lücken zwischen den Buchstaben durch den dritten Kondensator ausgesendet werden.
Diese Synchronisierungszeichen werden an der Empfangsstelle durch eine Selektionseinrichtung Z1 verstärkt und gleichgerichtet und nach der Gleichrichtung durch mehrere Rohren verstärkt, die die Betriebsenergie für den Synchronmotor liefern.

Claims (6)

  1. Patentansprüche:
    i. Schnelltelegraphierverfahren, bei dem im Empfänger die ankommenden Zeichenströme die zueinander senkrecht verlaufenden Bewegungen zweier Empfangsorgane derart steuern, 'daß diese zusammen mit einem zu ihren beiden Bewegungsrichtungen senkrecht stehenden Lichtstrahl aus einem vorzugsweise quadratischen Zeichenträger ein Zeichen auswählen und die photographische Registrierung des ausgewählten Zeichens \reranlassen, dadurch gekennzeichnet, daß beide Empfangsorgane (S und S1) gleichzeitig durch je einen aus einer oder mehreren verschiedenen Einzelfrequenzen gebildeten Wellenzug von ihrer Mittellage aus abgelenkt werden und daß ferner das eine Empfangsorgaji (S) den Lichtstrahl selbst
    mit Hilfe eines Spiegels (mv Fig. 8) verschiebt, während das andere Empfangsorgan (Si) einen Rahmen mit den Buchstabenschablonen für die Projizierung senkrecht zum Lichtstrahl und senkrecht zur Spiegelbewegung verschiebt.
  2. 2. Empfänger für ein System nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß beide Verschiebungen getrennt durch zwei Elektromagnete bewirkt werden, die als beweglichen Teil eine kurzgeschlossene Schleife und als festen Teil' zwei ähnliche Magnetkreise enthalten, wobei die Eigenfrequenzen jeder dieser elektromagnetischen Apparate durch den Mittelwert des S teuer Wechselfeldes und die Dämpfung durch den Wert eines überlagerten Gleichstromfeldes geregelt wird, während die Gleichgewichtslagen durch das Verhältnis der Wechselfelder der beiden Magnetkreise bestimmt werden und dieses Verhältnis selbst durch die eigene Frequenzkombination des empfangenen Signals gesteuert wird.
  3. 3. Empfänger für ein System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mittels Selektion empfangenen Frequenzen in jedem der Geräte einen Steuerwechselstrom auslösen, dessen Wert und Phase von den empfangenen Frequenzkombinationen abhängig ist und der durch Brückenschaltung für jeden der beiden Apparate, das Feld in dem einen der Magnetkreise vergrößert und in dem anderen verkleinert.
  4. 4. Telegraphiesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Zeichen von dem nächsten Zeichen durch ein Synchronisierungszeichen getrennt ist, während andererseits nach dem Senden eines Buchstabens auf einem ersten Telegraphierkanal und nach dem Senden eines Synchronisierzeichens ein Buchstabe auf einem zweiten Kanal gesendet wird usf., Ms alle Kanäle erschöpft isind.
  5. 5. Sender für ein System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sendung durch einen gemäß dem angenommenen Code perforierten Streifen ausgelöst wird und die Perforationen das Schließen der höher frequenten Stromkreise gestatten.
  6. 6. Sende- und Empfangssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenzen an der Empfangsstelle in Filtern ausgesiebt werden, die selbst Blockierungen betätigen, wobei die durch diese Blockierungen bewirkten Kombinationen innerhalb weiter Grenzen von den Stromamplituden unabhängig sind und nur von den Frequenzkombinationen abhängig sind.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
DE1930615983D 1929-07-10 1930-07-02 Schnelltelegraphierverfahren, bei dem im Empfaenger die ankommenden Zeichenstroeme die zueinander senkrecht verlaufenden Bewegungen zweier Empfangsorgane derart steuern, dass diese zusammen mit einem zu ihren beiden Bewegungsrichtungen senkrecht stehenden Lichtstrahl aus einem vorzugsweise quadratischen Zeichentraeger ein Zeichen auswaehl en Expired DE615983C (de)

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