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Senkrechte Reduktionskammer für eine Ofenanlage zum Reduzieren von
Erzen Das Patent Goa 278 betrifft eine Ofenanlage zum Reduzieren von
Erzen und ähnlichen Ausgangsstoffen mittels Gase in einer Mehrzahl von Ofeneinheiten,
von denen jede aus einer Reduktionskammer und einem Wärmespeicher besteht und bei
der die hintereinandergeschalteten Ofeneinlheiten in einer, oder mehreren Reihen
hintereinander angeordnet sind, so daß die Gase zwischen und innerhalb der einzelnen
Ofeneinheiten eine im wesentlichen geradlinige Strömungsrichtung besitzen. Die Reduktionskammern
sind als senkrechte Kammern ausgebildet, die von oben -gefüllt und nach unten entleert
werden.
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Die Erfindung bezweckt eine weitere Ausgestaltung und Verbesserung
dieser Kammern. Zum Betriebe der_ Anlage ist es besonders wichtig, daß die in Betrieb
befindlichen Kammern vollkommen dicht gegen die Außenluft abgeschlossen sind. Ein
solcher Abschluß ist sehr schwer möglich, wenn der untere Verschluß der starken
Hitzeeinwirkung in der Kammer ausgesetzt ist, da er sich dann leicht verzieht und
undicht wird.
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Es ist wohl schon vorgeschlagen worden, den unteren Verschluß durch
Tieferlegen der Hitzeeinwirkung des Behandlungsraumes zu entziehen und dadurch eine
Kühlkammer unterhalb des eigentlichen Behandlungsraumes zu schaffen. Hierbei hat
sich aber die Schwierigkeit ergeben, daß durch ein und dasselbe Konstruktionselement
der gasdichte Abschluß des Kammerinhaltes von der Außenluft und außerdem die Abstützung
des im Innern befindlichen Gutes nur sehr schwer erreicht wird. Besonders wenn die
Beschickung sehr schwer ist oder noch heiß auf den eigentlichen Verschluß gelangt,
wird das stützende Element in einer Weise beeinflußt, daß keine Gasdichtigkeit mehr
erzielbar ist.
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Erfindungsgemäß werden alle diese Schwierigkeiten dadurch beseitigt,
daß zur Abstützung des in der Kammer ' befindlichen Gutes in genügendem Abstand
vom unteren Kammerende eine Stauplatte üblicher Art als unterer Verschluß vorgesehen
ist, wobei der gasdichte Verschluß während des Betriebes der-- Kammer durch eine
von: der Stauplatte völlig getrennte,' mit einem Tauchverschluß versehene Glocke
erfolgt. Hierdurch wird es ermöglicht, daß der eigentliche Verschluß während des
Betriebes immer kühl bleibt, so daß -ein Verziehen- durch Wärmeeinwirkung ausgeschlossen
ist. Abgesehen davon ist auch eine derartige Tauchglocke gerade gegen Verziehen
nicht so empfindlich wie beispielsweise die sonst üblichen unteren Kammerdeckel.
Zur
Herstellung des unteren Verschlusses ist erfindungsgemäß am ganzen Umfang des unteren
Kammerendes eine Tauchwand befestigt, die bei verschlossenem Zustand der Kammer
in die als Tauchtasse ausgebildete, am unteren Kammerende aufgehängte Glocke taucht.
Der Verschluß ist so auf einfachste Weise hergestellt und vollkommen gasdicht, wenn
dafür gesorgt wird, daß jeweils beim Einhängen der Tauchtasse die Tasse mit der
Absperrflüssigkeit gefüllt ist. An Stelle einer Flüssigkeit kann auch Sand Verwendung
finden. Die als Tauchtasse ausgebildete Glocke hat lediglich die Dichtung zu bewirken,
während die Abstützung des Gutes von der Stauplatte aufgenommen wird.
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In den Abbildungen ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigt Abb. z einen Längsschnitt durch eine Kammer, Abb. 2
einen Querschnitt durch die gleiche Einrichtung, während die Abb.3 und q. das untere
Kammerende im Querschnitt während des Entleerungsvorganges darstellen.
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a ist die aus feuerfestem Mauerwerk bestehende, im Erzreduktionsofen
liegende Reduktionskammer; sie ist zweckmäßig auch nach oben verlängert durch eine
trichterförmige metallische Füllkammer b von bekannter Art, deren Fassungsvermögen
zweckmäßig dem Rauminhalt der Kammer a angepaßt ist. Der Verschluß der Füllkammer
erfolgt durch eine Glocke d, die in eine ringsumlaufende Tauchtasse e eingreift.
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Nach unten ist die Kammer a durch eine metallische Kühlkammer f verlängert,
deren Wandung vorteilhaft als Kühlmantel g doppelwandig ausgeführt ist. Auch die
Kühlkammer f erhält zweckmäßig ein der Kammer a entsprechendes Fassungsvermögen.
Zur Abstützung des Reduktionsgutes dient eine Stauplatte h, die im Abstand vom unteren
Ende der Kühlkammer f angeordnet ist, wobei der Zwischenraum zwischen Stauplatte
und Kühlkammer an den Längsseiten der Kammer nach außen offen gelassen ist, um zur
Entleerung beispielsweise einen Stößel L einführen zu können. Die Schmalseiten i
und k der Platte h sind nach oben gebogen und an der Kühlkammer f befestigt,
so daß der Zwischenraum zwischen Platte h und Kühlkammer f an den Längsseiten der
Platte h nach außen hin abgeschlossen ist. Zum gasdichten Verschluß des unteren
Kammerendes dient die als Tauchtasse ausgebildete Glocke m, die an der Kühlkammer
f aufgehängt werden kann, wobei eine ringsumlaufende Tauchwand n in die Tauchtasse
eingreift.
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Der Betrieb der Einrichtung gestaltet sich in der Weise, daß nach
fertiger Reduktion eines 'Inhaltes der Kammer a diese von dem übrigen Ofen abgeschaltet
wird, worauf die Haube in abgenommen und der Stößel l in Tätigkeit gesetzt wird,
so daß bei jedem Stoß ein Teil des Gutes in einen bereitstehenden Wagen oder Behälter
gelangt. Entsprechend der der Kühlkammer f entnommenen Menge des Gutes sinkt die
Beschickung von oben her nach, so daß bei Beendigung des Entleerungsvorganges der
fertig reduzierte Inhalt der Kammer a sich in der Kühlkammer f
befindet,
während der vorher in der Füllkammer b befindliche Teil der Beschickung nunmehr
in die Kammer a zur Reduktion gelangt ist. Hierauf wird die Glocke m wieder eingehängt
und die den oberen Verschluß bildende Glocke d entfernt, so daß die Füllkammer b
mit frischem Gut gefüllt werden kann. Ist dies geschehen, so wird auch die Glocke
d wieder eingesetzt und die Kammer in den übrigen Ofenbetrieb eingeschaltet, so
daß das Verfahren von neuem beginnen kann.