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Patentiert im Deutschen Reiche vom i. September ig33 ab Die hohe Preiswürdigkeit
des Gasöles gab Veranlassung, es statt des teureren Petroleums zu Koch- und Heizzwecken
zu verwenden. Die höherliegende Siedegrenze und die erhöhte Neigung zur Bildung
von Inkrustationen bei Verwendung dieses Brennstoffes verlangen jedoch besondere
Rücksichten hinsichtlich der Bauart, auf die bei den üblichen Petroleumbrennern
nicht Bedacht genommen zu werden braucht. Diese sind deshalb für den Betrieb mit
Gasöl ungeeignet, da sie wegen ihrer geringen, für Petroleumvergasung wohl ausreichende
Erwärmung des Brennstoffes (mit Gasöl beschickt) einesteils eine rußende, blakende
Flamme und damit eine unvollständige Verbrennung ergeben, anderenteils durch die
Kondensation der hochsiedenden Gasölbestandteile in kürzester Zeit im Innern zugesetzt
und so gebrauchsunfähig sind.
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Die Beseitigung dieser Schwierigkeiten gelingt nicht lediglich durch
Intensivierung des Vergasungsvorganges in dem bisherigen Beheizungssinn. Zwar konnte
durch Erzwingung höherer Temperaturen die Kondensation beseitigt werden. Bei kleiner
Flamme jedoch trat dann zwangsläufig eine Abkühlung des Brenners ein, so daß in
diesem Brennstadium Kondensationserscheinungen wieder störend auftreten mußten.
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Die bisherigen Gasölbrennerkonstruktionen haben eine Lösung dieser
entscheidenden Frage nicht gefunden. Die Lösung liegt darin, den üblichen Beheizungssinn
in der Weise zu ändern, daß bei kleiner Flamme eine größere Vorwärmung erzwungen
wird als bei großer Flamme. Dies wird bei dem Dämpfbrenner nach der Erfindung dadurch
erreicht, daß ein Einsatz in den Verbindungsraum zwischen dem auf einer Seite des
ölzuflußrohres angeordneten Verdampfer und dem mit Prallblechen versehenen Vergaserraum
angeordnet ist, die den Verbindungsraum nur zum Teil ausfüllt.
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Zweckmäßig wird hierbei innerhalb der Brennerkappe ein Überhitzer
angeordnet, der sich an das vom Vergaserraum kommende Gasleitungsrohr anschließt
und durch eine unterhalb der Brennerkappe vorgesehene Glocke und durch das Mischrohr
des Brenners begrenzt wird. Die Wirkung des Brenners ist ferner dadurch bedingt,
daß die oberste Lochreihe der in der Brennerkappe vorgesehenen Gasaustrittsöffnungen
unmittelbar unterhalb des Verdampfer- und Vergaserraumes angeordnet ist.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel, und
zwar in drnem Schnitt durch die Längsachse des Brenners dargestellt.
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Der Brenner ist durch den gelochten Gewindestutzen a mit dem nicht
gezeichneten Brennstoffbehälter verbunden. Durch das an den Gewindestutzen sich
anschließende Rohr b tritt das (O1 in den Verdampfer c, der von dem im Brenner gegenüber
angeordneten
Vergaserraum e durch einen den Verbindungsraum nur
zum Teil ausfüllenden Einsatz d getrennt ist. An den Vergaserraum schließt sich
das Gasleitungsrohr f an, das in den innerhalb der Brennerkappe m angeordneten und
durch eine Glocke g und das Mischrohr l begrenzten Überhitzerraum mündet. Das überhitzte
Gas tritt nunmehr in das Rohr i ein, das in die von ihr getragene Düse k ausläuft.
Unter Ansaugung von Luft strömt das Gas in das Mischrohr 1, mischt sich in der Brennerkappe
m gründlich mit der angesaugten Luft und tritt durch die in der Brennerkappe angeordneten
Öffnungen aus, wo es entzündet den Verdampfer- und Vergaserraum beheizt. Die oberste
Reihe der Gasaustrittsöffnungen ist unmittelbar unter dem Verdampfer- unä Vergaserraum
angeordnet.
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Das Anheizen des Brenners erfolgt durch die Anheizschale s, p. Ein
über der Anheizschale angeordnetes Zündrohr sorgt für eine sichere Zündung der Hauptflamme,
so daß beim Inbetriebsetzen des Brenners kein Gas unverbrannt entweichen kann.
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Um Kondensierungserscheinungen im Düsenrohr zu verhindern, wird es
durch besondere Wärmerippen p, die mit ihrem freien Ende in der Hauptflamme liegen,
zusätzlich beheizt.
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Durch diese Bauart des Brenners wird erreicht, das die Vergasung'und
Überhitzung des Brennstoffs in mehreren getrennten Räumen vorgenommen wird, die
wegen ihrer Geräumigkeit, im Vergleich zu den übrigen Rohren, die Gefahren einer
geringen, unvermeidlichen Kohlenstoffabscheidung bedeutungslos machen.
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Die Vergaser- und überhitzerräume liegen nebeneinander in derselben
Ebene über der unter ihnen hinweg seitlich strahlenden Flamme. Die große Flamme
ist wegen der größeren Strömungsgeschwindigkeit horizontaler gestreckt als die kleine
Flamme und berührt bei geeigneter Ausbildung der Verdampfer- und Vergaseraußenwände
nur deren Bodenfläche, während die kleine Flamme, mehr dem Wärmeauftrieb folgend,
ein steileres Profil zeigt, dadurch die Verdampfer- und Vergaseraußenwände in größerer
Fläche bestreicht und somit eine größere Beheizung des Brennstoffes gerade bei kleinerer
Flamme bewirkt. Auch die kleine Flamme ist auf Grund dieser Anordnung bei Verwendung
von Gasölen absolut blau und blakfrei, wobei Kondensationen unterbunden sind. Die
Materialbeanspruchung, die sonst besonders bei großer Flamme enorm ist, hält sich
in den üblichen Grenzen, da nur ein Bruchteil ihrer Wärme zur Vergasung herangezogen
wird.
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Ein weiterer, praktisch besonders gewichtiger Vorzug dieser Bauart
besteht darin, daß sie auch eine Verwendung leichter siedender Öle, selbst Leichtbenzin,
genau so gut gestattet, wie Gasöl, ohne daß irgendeine Veränderung am Brenner (kleinere
Düse usw.) notwendig ist. Der Brenner ist für alle diese Kohlenwasserstoffe und
deren beliebige Gemische unmittelbar gebrauchsfertig. Er paßt sich von selbst den
Erfordernissen des jeweiligen Brennstoffes an. Bei Benzin z. B., bei dem man seiner
leichteren Flüchtigkeit wegen eine größere Erwärmung des Brenners durch stärkere
Gasbildung annehmen müßte, tritt das Gegenteil ein. Der Brenner bleibt kühler als
bei Gasölen. Er ierhitzt sich von selbst eben- nur so stark, wie zur Vergasung des
jeweiligen Brennstoffes notwendig ist.