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Verfahren zur Herstellung von Isolierplatten aus Kork Die Erfindung
bezieht sich auf die Herstellung von Isolierplatten ;aus Kork durch Verfestigen
der mit Pech o. dgl. versetzten Korkteilchen unter Preßdruck in fortlaufendem Arbeitsgang.
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Nach bekannten Verfahren werden die Korkplatten für die Isolation
von Kühlräumen, Dächern u. dgl. dadurch hergestellt, daß man Korkschrot mit Bindemitteln,
wie Pech, Stärke, mischt, die Mischung meiner Form mit Preßdruck behandelt und den
gebildeten Formkörper nach erfolgtem Abbinden entformt. Dabei muß das Gut während
des Abbindens bzw. des Erkaltens in der Form bleiben. Man benötigt deshalb eine
sehr große Anzahl von Formen von zumeist großem Gewicht. Die schwierige Handhabung
der großen Formen und die erforderliche große Anzahl derselben bedeuten eine nachteilige
Belastung dieser Verfahren. .
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Es ist auch bekannt, zur Herstellung von Korkplatten in stetigem Arbeitsgang
ein endloses Preßband mit einer Formrinne zu verwenden. Hierbei wird das zu verformende
Gut m einer aus einzelnen .rinnenförmigen Behältern sich zusammensetzenden Führungsrinne
geleitet und dabei zunächst durch einen Erhitzungs- und hierauf durch einen Kühlraum
geführt. Die Rinnen, die nach. oben hin durch ein runter Druck aufgepreßtes endloses
Band abgedeckt sind, erfordern, daß die Wärme- bzw. Kälteeinwirkungen zunächst die
Wandungen der Umhüllung des Gutes durchdringen müssen. Die Folge ist ein sehr großer
Aufwand an Zeit füreinwandfreie Durchdringung der gesamten Materialschicht, welcher
dieser Art der Behandlung jede wirtschaftliche Bedeutung raubt, insbesondere weil
in Rücksicht auf die ununterbrochene Arweitsweise und die erforderliche lange Behandlungsdauer
sehr große Anlagen erforderlich sind.
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Nach der Erfindung wird nun derart verfahren, daß man beim Verfestigen
der mit Pech versetzten Korkteilchen mit Hilfe von Preßdruck in förtlaufendemArbeitsgang,
z. B. zwischen laufenden Bändern, Hilfsmaßnahmen zur Anwendung bringt, die eine
- Abbindung bzw. Verfestigung des Gutes während seines Durchganges so beschleunigen,
daß die gebildeten Platten die Preßvorrichtung formbeständig verlassen.
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Man erreicht dieses Ziel erfindungsgemäß, indem man durch das eingeführte
Gut während des Durchganges durch die Vorrichtung auf dasselbe wirksame Gase oder
Flüssigkeiten, z. B. solche, welche die Bindemittel oder Zusatzstoffe verfestigen
oder die Teile des Isoliermittels selbst in .entsprechender -Weise verändern, hindurchführt.
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Zur Erreichung dieser Aufgabe k_ ann man sich. verschiedener Mittel
bedienen. Man kann -z. B. ein heißes Gemisch von Korkteilchen; dem das Bindemittel
Pech @o. dgl.einverleibt ist, durch .eine aus zwei umkaufenden Bändern bestehende
Preßvorrichtung.führen, mit der Maßgabe; daß durch Kühlen für rasche Verfestigung
gesorgt wird, indem vorteilhaft
vorgekühlte Luft oder andere Gase
durch die wandernde Masse gesaugt oder gepreßt werden. Hierzu sind durchlässige
Bänder, z. B. durchlochte Stahlbänder, erforderlich. Versuche haben gezeigt, daß
man Mischungen von Korkschrot mit heißem Pech durch Hindurchblasen oder -saugen.
von Luft bereits etwa in 1/2 Minute zum Erkalten bringen kann. und so mit einer
verhältnismäßig kleinen Preßvorrichtung verhältnismäßig große Mengen von einwandfreien
Formkörpern erreicht. Die Höhe des anzuwendenden Über-oder Unterdruckes ist abhängig
von der Dicke der Platten sowie der Dichte der jeweiligen Zusammensetzung des zu
behandelnden Gemisches; imallgemeinen beträgt t der Überdruck toder Unterdruck etwa
ioo bis zoo nun Hg.
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Man bat bereits vorgeschlagen, Korkschrot durch Erhitzen
unter Sauerstoffabschluß mit Hilfe von Gasen, die durch das Korkklein geleitet werden,
zur Ausdehnung zu veranlassen. Bei: dieser Arbeitsweise liegen, selbst wenn ein
leichtes Anpressen der Korkteilchen durch das Gewicht der die Rinnen abdeckenden
Deckel bis zu einem gewissen Grade bewirkt wird, die Korkkörner lose aufeinander,
so daß der der Ausdehnung des Korkkleins dienende Gasstrom, welcher z. B. durch
Schornsteinzug hindurchgesaugt werden kann, leichten Durchgang findet.
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Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung dagegen wird Korkschrot und
Pech o. dgL zwischen den Laufbändern der Maschine unter Druck zusammengepreßt, und
zwar beispielsweise solchem. von i 5 ooo kg/qm. Auch die zur Verfestigung durchgepreßten
Gase bedürfen, wie bereits oben erwähnt wurde, eines ganz erheblichen Druckaufwandes.
Ein Einfiuß sich verfestigenden Klebemittels auf die Durchlässigkeit des gepreßten
Formlings macht sich wider Erwarten nicht hindernd geltend. -An. Stelle gas- oder
dampfförmiger Mittel können gemäß Erfindung auch flüssige Kühlmittel, z. B. Wasser,
verwendet werden..
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Die durchgeführten Mittel können gegebenenfalls der Art des verwendeten
Bindemittels angepaßt werden, z. B. derart, daß zwischen Bindemitteln -einerseits
und Kühlmitteln. andererseits chemische Reaktionen stattfinden, welche die rasche
Verfestigung herbeizuführen oder zu begünstigen vermögen.
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So kann man z.. B. bei Verwendung von Wasserglas iz dgL als Bindemittel
Gase durch die unter Preßdruck wandernde Masse saugen, welche das Wasserglas zu
raschem, Erstarren bringen.
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Man kann. z. B. die Verfestigung der Korkmasse auch derart beschleunigen,
daß man derselben schnell abbindende bzw. schnell erhärtende Bindemittel oder -
Mischungen von Bindemitteln einverleibt oder den gewöhnlichen Bindemitteln noch
Hilfsstoffe zusetzt, die ein rasches Abbinden und Verfestigen bewirken. So kann
man z. B. bei der Behandlung von Kautschuk oder kautschukartige Stoffe als Bindemittel
enthaltender Korkmasse derart vorgehen, daß man zur Beschleunigung des Abbindungsvorganges
geeignete Mengen von Schwefelsäume zugibt. Auch in diesen Fällen werden noch beschleunigende
Wirkungen durch Durchsangen von Gasen oder-Flüssigkeiten, welche befähigt sind,
durch Wärmezufuhr oder durch Kühlwirkung oder durch chemische Einwirkung den Verfestigungsprozeß
zu begünstigen, erzielt.
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Zur Durchführung des Verfahrens kann man sich z. B. umlaufender, durch
Preßwalzen o. dgl. angetriebener Bänder oder Kettenglieder bedienen, die .zweckmäßig
auf gewünschten Abstand voneinander ,eingestellt werden können. Die der Preßvorrichtung
zugeführte Masse kann durch Einlegen von Zwischenleisten. - to. dgl. in .einzelne
Platten, Steine -o. dgl. unterteilt werden oder als laufendes Band durch die Preßvorrichtung
geführt und- beim, 'Verlassen derselben in einzehie Platten o. dgl, zerschnittien
werden. Durch geeignete Seitenstücke kann. das Herausquellen der Masse aus den,
laufenden Bändern verhütet und für Bildung glatter Seitenflächen Sorge getragen
werden, Man kann z. B. neben einem oberen und einem unteren laufenden. Band auch
noch Seitenbänder laufen lassien. -Beispiel . -6 kg flüssiges Pech mit einer Temperatur
von aoo° C werden, mit 6 kg Korkschrot innig vermischt: Die erlaltene Masse,
-welche -eine Temperatur von etwa ioo bis i 5o° C besitzt, wird durch eine aus laufenden
durchlochten Stahlbändern bestehende Vorrichtung geführt und gleichzeitig. durch
-einen Luftstrom gewöhnlicher Temperatur, welcher z. B. durch ein. Turbogebläse
erzeugt wird, gekühlt. Es resultiert eine. Platte von etwa zoo cm. Länge, 5o crn
-Breite und io cm Dicke.