DE61103C

DE61103C - Krücke

Info

Publication number: DE61103C
Application number: DENDAT61103D
Authority: DE
Original assignee: H. TREULEBEN in Babenhausen, Bayern
Anticipated expiration: 1911-06-09

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 30: Gesundheitspflege.

Krücke.

Die vorliegende Vorrichtung soll gelenkkranken Personen das Gehen ermöglichen bezw. in der Weise erleichtern, dafs der Kranke unter möglichst geringen Schmerzen gehen kann. Ihre Aufgabe geht aber insofern noch weiter, als sie minder schwer Erkrankte allmälig wieder an das selbstständige Gehen gewöhnen soll, indem der Kranke bei Anwendung derselben den Fufs langsam wieder gebrauchen lernt.

Die Vorrichtung besteht aus einer krückenartigen Stütze, die aus zwei durch einen senkrechten Bolzen gegen einander beweglichen Theilen gebildet wird und eine schwingende Auflageplatte für den Fufs besitzt. Der erkrankte Fufs ist demnach gegen die Stütze oder auch umgekehrt die Stütze gegen den Fufs in zwei zu einander senkrechten Ebenen innerhalb gewisser Grenzen frei beweglich, und es kann deshalb die Bewegung der Stütze beim Gehen auf den Fufs nicht schmerzend einwirken; andererseits kann aber der Kranke die Fufsspitze beim Gehen mit benutzen, um so den Fufs durch Uebung allgemach wieder zu stärken und bei Besserung seines Zustandes zum Gehen wieder tauglich zu machen.

Veranlassung zu der vorliegenden Erfindung gab das Gelenkleiden eines Kindes von ungefähr 8 Jahren, dem das Gehen unmöglich geworden war. Die gewöhnliche Krücke erwies sich als ungeeignet, und so erfafste denn der Erfinder den Gedanken, eine in sich bewegliche Stütze mit beweglicher Auflage für den kranken Fufs herzustellen. Der Erfolg sprach für ihn.: das kranke Kind lernte mit seiner Vorrichtung in kurzer Zeit gehen, und als besonders werthvoll erwies sich hierbei auch der Umstand, dafs die Fufsspitze, wie weiter oben erläutert, beim Gehen mitbenutzt werden kann. Von ärztlicher Seite ist denn auch die Vorrichtung schon lobend anerkannt worden.

In der beiliegenden Zeichnung stellt

Fig. ι ein Schaubild,

Fig. 2 eine Vorderansicht der Vorrichtung und

Fig. 3 deren unteren Theil in gröfserem Mafsstabe dar.

Die zur Unterstützung des Körpers und zum Tragen des kranken Fufses dienende Stütze besteht aus zwei Theilen : einem längeren oberen A und einem kurzen unteren B. Beide Theile sind mit angebogenen Knaggen α und b versehen, durch welche der Bolzen c hindurchgeht. A kann deshalb gegen B frei gedreht werden. Um eine Verstellung der Länge der Stütze zu ermöglichen, kann, wie gezeichnet, A aus zwei gegen einander verschiebbaren Schienen a^l und α² zusammengesetzt sein. Die Einstellung beider Theile gegen einander erfolgt durch Schrauben d, welche sich entweder in Schlitzen des einen Theiles a¹ führen oder bei Verstellung herausgenommen und durch ein anderes Loch in a¹ hindurchgesteckt werden. e ist ein Auflagepolster für die Achsel, f ein Griff für die Hand, welcher zweckmä'fsig ebenfalls verstellbar ist.

In dem unteren bügeiförmigen Theil B ist um einen waagrechten Bolzen g¹ schwingend

die Auflageplatte g für den Fufs gelagert. Um dem Fufs einen sicheren Halt zu geben, wird es -zweckmä'fsig sein, die Platte g mit einer Sohlplatte h auszurüsten und diese mit der Sohle eines Schuhes fest zu verbinden (s. Fig. 3) oder an derselben Ansätze oder dergleichen anzubringen, gegen welche sich die Schuhsohle stützen kann. Der waagrechte Steg B¹ wird zweckmäfsig mit elastischem Stoff belegt, um das Ausgleiten zu verhindern und ein geräuschloses Gehen mit der Vorrichtung zu ermöglichen.

Beim Gebrauch kann der Körper, mit ihm der Theil A beliebig gedreht und gewendet werden, ohne den kranken Fufs in eine gezwungene Stellung zu bringen.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine Krücke, bestehend aus dem verstellbaren Theile A und dem an letzterem mittelst Bolzens c drehbar angebrachten Theile B, an welch letzterem die zur Unterstützung des Fufses dienende Platte g um die Achse g¹ drehbar angeordnet ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.