DE608254C - Elektrolytische Zelle, insbesondere zur Gewinnung von Wasserstoff und Sauerstoff - Google Patents
Elektrolytische Zelle, insbesondere zur Gewinnung von Wasserstoff und SauerstoffInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
22. JANUAR 1935
22. JANUAR 1935
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JVl 608 KLASSE 12i GRUPPE
Alexander Thomas Stuart in Toronto, Kanada
Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. April 1931 ab
Die Erfindung betrifft eine elektrolytische Zelle, deren Elektroden abwechselnde Polarität
besitzen.
Solche Zellen sind bereits bekannt, sie haben aber den Mangel, daß ein Umlauf des
Elektrolyten nur innerhalb jedes Einzelabteiles der Zelle stattfindet, eine Mischung
des Anolyten mit dem Katholyten oder umgekehrt dagegen unmöglich ist. Damit ist der Nachteil verbunden, daß der Elektrolyt
in einem Abteil der einen Polarität allmählich in seiner Wirkung schwächer wird, während
sich der Elektrolyt des Elektrodenabteils der anderen Polarität anreichert bzw. in seiner
Wirkung stärker wird. Dies bedingt eine Veiringerung des Wirkungsgrades der Zelle.
Durch den Gegenstand der Erfindung ist dieser Mangel beseitigt, und zwar erfindungsgemäß
dadurch, daß in der Zelle durch zwischen den Elektroden und um die Elektroden der einen Polarität herum angeordnete
senkrechte poröse Scheidewände Räume gebildet sind, die unten offen in den mit Elektrolyt
gefüllten Zellentrog münden, während sie oben mit zwei oberhalb der Elektrodenräume
angeordneten Gassammeiräumen verbunden sind, von denen in den mit einem
Auslaß für den Sauerstoff versehenen einen Gassammeiraum die oberen Enden der
Anodenräume, in den mit einem Auslaß für den Wasserstoff versehenen anderen Gassatnmelraum
die oberen Enden der Kathodenräume einmünden, und daß jeder der Gassammelräume mit einem Kanal versehen ist,
der am Boden des Zellentroges mündet.
Durch diese Einrichtung wird sowohl der Anolyt als auch der Katholyt den Abteilen
oben entnommen und dem Boden der Zelle zugeführt, wo beide eine Mischung erfahren
und als solche von neuem durch die Abteile umlaufen; der Elektrolyt wird auf diese
Weise innerhalb der Zelle auf gleichbleibender normaler Spannung durch alle Elektrodenabteile
hindurch erhalten. Die Mischung von Anolyt und Katholyt kann noch in erhöhtem Maße dadurch gesichert werden, daß
alle Elektrodenabteile unten geschlossen und der von dem Gassammeiraum für die Anodenabteile
kommende Kanal mit einem am Boden der Kathodenabteile einmündenden Verteiler, dagegen der vom Gassammeiraum
für die Kathodenabteile kommende Kanal mit einem am Boden der Anodenabteile einmündenden
Verteiler verbunden ist.
Vorteilhaft können zur Regelung des Umlaufes in die von den Gassammeiräumen
kommenden Kanäle Steuerorgane eingebaut sein.
Auf den beigefügten Zeichnungen ist die Erfindung in zwei Ausführungsformen veranschaulicht,
und zwar zeigt Abb. ι einen senkrechten Schnitt durch die Zelle nach Linie B-B der Abb. 2.
Abb. 2 ist ein senkrechter Schnitt nach Linie A-A der Abb. 1.
Abb. 3 zeigt eine zweite Ausführungsform im Schnitt entsprechend demjenigen gemäß
Abb. i, und
Abb. 4 zeigt die gleiche Ausführungsform in einem demjenigen nach Abb. 3 entsprechenden
senkrechten Schnitt.
Abb. 5 zeigt die Ausführungsform nach Abb. ι und 2 im waagerechten Schnitt nach
Linie 5-5 der Abb. i, und
Abb. 6 stellt die Ausführungsform nach Abb. 3 und 4 dar im waagerechten Schnitt
nach Linie 6-6 der Abb. 3.
Die Zelle besteht aus einem Trog A, einer Mehrzahl von Elektroden, die abwechselnd
als Kathoden C und Anoden A angeordnet sind, und aus porösen Zwischenwänden D,
die zwischen die Anoden und Kathoden geschaltet sind, um den während der Zerlegung
des Elektrolyten frei werdenden Wasserstoff und Sauerstoff zu trennen. Es kann eine beliebige
Anzahl von Elektroden verwendet werden.
Jede Elektrode besteht aus einer Stromzuführung und einer Gruppe dünner, schmaler
Streifen, die senkrecht in im wesentlichen parallelen Ebenen voneinander gesondert angeordnet
und gemeinsam unmittelbar mit der Stromzuführung verbunden sind. Die Stromzuführungen
16 der Kathoden C sind mit dem negativen Pol, die Stromzuführungen 17 der
Anoden^ mit dem positiven Pol der Stromquelle verbunden.
Über jeder Kathode C und diese überhängend befindet sich eine kannelierte Haube 20,
und an dem Umfang der ganzen Haubengruppe sind vier Platten 22 zum Aufhängen der Hauben am Deckel der Zelle befestigt.
♦5 Die Platten 22 bilden zusammen mit der Gruppe von Hauben 20 über den Elektroden
einen Sammelraum 22C. Zwischen den Hauben
20 befinden sich freie Räume 22&, von denen je einer über jeder Anode A liegt.
Diese freien Räume dienen der Zirkulation des Anolyten und der anodischen Produkte
in dem Sammelraum 22C. Jede Anode A ist
von einer zum Beispiel röhrenförmig ausgebildeten Scheidewand D umgeben, die oben
und unten offen ist und von den Hauben 20 bis unter den Boden der Elektroden reicht,
um die anodischen und kathodischen Produkte der Elektrolyse zu trennen. Jede Zwischenwand
ist an den anstoßenden Wandungen zweier benachbarter Hauben 20 befestigt, und die Dicke der Scheidewand entspricht der
Breite der elektrolytischen Spalten zwischen den Anoden und Kathoden. Die Scheidewände
teilen die Zelle in eine Mehrzahl von abwechselnd angeordneten Anoden- und Kathodenkammern 1, 2, 3, 4 und 5 und halten
in Verbindung mit den kannelierten Hauben die Trennung des Anolyten und Katholyten
und der anodischen, und kathodischen Produkte in ihren zugehörigen Kammern aufrecht.
Der Sauerstoff und derAnolyt steigen nach dem oberen Teil der Anodenkammern empor
und gehen durch die Räume 226 in den Gassammelraum
22C, der von den Platten 22 und
den kannelierten Hauben gebildet wird. Diese Platten und Hauben halten den Anolyten und
den Sauerstoff von· dem Katholyten und dem Wasserstoff getrennt. Die Hauben 20 erstrecken
sich in Längsrichtung der Zelle und über das Ende des Sammelraumes 22C hinaus.
Der Katholyt erfüllt die Kathodenkammern und' den oberen Teil 35 der Zelle außerhalb
des Sammelraumes 22C bis auf wenige
Zoll vom Zellendeckel.
Die kathodischen Produkte steigen durch die Kathodenkammern 1, 3, 5 nach den Hauben
empor und werden von diesen nach den Enden der Zellen außerhalb des Raumes 22C
in den Sammelraum 35 geführt, von dem sie go nach dem Wasserstoffauslaß 23 gelangen. Der
Katholyt zirkuliert durch die Kathodenkammern i, 3, 5 zu den Hauben-nach oben, von
denen er nach den Enden der Zelle abgelenkt wird, um durch den Kanal 53 nach dem
Boden 36 zu fließen, während sich der Wasserstoff absondert und unter dem Zellendeckel
sammelt. Im Boden des Sammelraumes 22C
befindet sich eine Öffnung 24, die von einem Flansch 25 umgeben- ist, von dem ein bis zum
Boden der Zelle 36 reichendes Asbestrohr 26 herabhängt. Der Anolyt erfüllt die Anodenkammern
2, 4 und den Sammelraum 22C bis auf wenige Zoll unter dem Zellendeckel und
geht durch das Rohr 26 abwärts. Er mischt sich mit dem Katholyten unterhalb der Anoden- und Kathodenkammern 1, 2, 3, 4, 5.
Um den Umlauf des Elektrolyten zu regeln, kann die Öffnung 24 mit einem Ventil oder
einer Klappe 30 versehen sein. Dieses Ventil befindet sich an einer oder mehreren Stangen
31, die über den Zellendeckel hinausragen und mit einer oder mehreren Riegelmuttern
32 versehen sind, durch die sie eingestellt werden können. Durch völliges Schließen des
Ventils oder der Klappe kann der Umlauf des Anolyten aufgehoben und durch völliges
Öffnen des Ventils kann ein schneller Umlauf erhalten werden. Die Schnelligkeit des Umlaufes
ist zwischen diesen äußersten Werten durch die Einstellung des Ventils oder der
Klappe regelbar.
Während des Verlaufs des Zellenprozesses steigt der freiwerdende Sauerstoff durch die
Anodenkammern empor und gelangt in den binderartigen Körper, aus dem er durch den
Sauerstoffauslaß 27 entweicht. Der in den Kathodenkammern erzeugte Wasserstoff geht
nach oben in die Hauben und wird von diesen nach den Enden der Zelle geleitet, von wo er
durch den Wasserstoffauslaß 23 entweicht.
Bei der Ausführungsform nach Abb. 3 und 4 wird ein vorgeschriebener Kreislauf des
Elektrolyten dadurch erhalten, daß der untere Teil des Rohres 26 mit einer Sammelleitung
50 und letztere mit dem unteren Teil einer jeden Kathodenkammer durch ein Rohr 51
verbunden wird, so daß der im Rohr 26 nach unten und durch das Sammelrohr 50 gehende
Anolyt gezwungen ist, in die Kathodenkammern C überzutreten. Die oberen Teile der
Kathodenkammern C sind durch Rohre 52 mit einem Rohr 53 verbunden, das mit einem
Wasserstoffauslaß 54 versehen ist. Der untere Teil des Rohres 53 ist mit einem Sammelrohr
55 verbunden, das seinerseits durch Rohre 56 mit den Anodenkammern A in Verbindung
steht. Auf diese Weise wird 4er Katholyt gezwungen, in die Anodenkammern überzutreten.
Die Geschwindigkeit des Umlaufes durch die Rohre 52 wird durch ein Ventil
oder eine Klappe 57 geregelt, das bzw. die dem Ventil oder der Klappe 30 gleicht. Durch
das Schließen der Klappen, das ein Aufhören der Zirkulation zur Folge hat, steigt sofort
die Spannung der Zelle, womit eine Verminderung der Zellenleistung verbunden ist.
Durch öffnen der Klappe beginnt der Umlauf von neuem, so daß die Spannung auf den
normalen Wert fällt und die Zellenleistung wieder hergestellt wird.
Claims (3)
- Patentansprüche:
- i. Elektrolytische Zelle, insbesondere zur Gewinnung von Wasserstoff und Sauerstoff, dadurch gekennzeichnet, daß durch zwischen den Elektroden und um die Elektroden der einen Polarität (A bzw. C) herum angeordnete senkrechte poröse Scheidewände (D) Räume (1, 2,
- 3) 4) 5) gebildet sind, die unten offen in den mit Elektrolyt gefüllten Zellentrog (A) münden, während sie oben mit zwei oberhalb der Elektrodenräume angeordneten Gassammeiräumen (22C, 35) verbunden sind, von denen in den mit einem Auslaß (27) für den Sauerstoff versehenen einen Gassammeiraum (22C) die oberen Enden der Anodenräume (2, 4), in den mit einem Auslaß (23) für den Wasserstoff versehenen anderen Gassammeiraum (35) die oberen Enden der Kathodenräume (1, 3, 5) einmünden, und daß jeder der Gassammeiräume (22C, 35) mit einem Kanal (26 bzw. 53) versehen ist, der am Boden (36) des Zellentroges (A) mündet.2. Elektrolytische Zelle, insbesondere zur Gewinnung von Wasserstoff und Sauerstoff, dadurch gekennzeichnet, daß durch zwischen den Elektroden und um die Elektroden der einen Polarität (A bzw. C) herum angeordnete senkrechte poröse Scheidewände (D) Räume (i, 2, 3> 4) 5) gebildet sind, die unten geschlossen sind und die oben mit zwei oberhalb der Elektrodenräume angeordneten Gassammelräumen (22C, 35) verbunden sind, von denen in den mit einem Auslaß (27) für den Sauerstoff versehenen einen Gassammelraum (22C) die oberen Enden der Anodenräume (2, 4), in den mit einem Auslaß (23) für den Wasserstoff versehenen anderen Gassammeiraum (35) die oberen Enden der Kathodenräume (1, 3, 5) einmünden und von denen der Gassammelraum (22C) durch einen Kanal (26) mit einem am Boden der Kathodenräume (1, 3, 5) einmündenden Verteiler (50, 51), dagegen der Gassammeiraum (35) durch einen Kanal (53) mit einem am Boden der Anodenräume (2, 4) einmündenden Verteiler (55, 56) in Verbindung steht.3. Zelle nach Anspruch 1 bzw. 2, dadurch gekennzeichnet, daß in die von den Gassammeiräumen (22^ 35) zum Boden (36) des Zellentroges bzw. zu den Elektrodenräumen führenden Elektrolytkanäle bzw. -leitungen Drosselventile (30, 57) eingebaut sind.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CA368115X | 1930-04-22 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE608254C true DE608254C (de) | 1935-01-22 |
Family
ID=4171481
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEST47532D Expired DE608254C (de) | 1930-04-22 | 1931-04-22 | Elektrolytische Zelle, insbesondere zur Gewinnung von Wasserstoff und Sauerstoff |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE608254C (de) |
FR (1) | FR715802A (de) |
GB (1) | GB368115A (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2460342A1 (fr) * | 1979-07-05 | 1981-01-23 | Creusot Loire | Installation d'electrolyse pour la production de gaz |
EP0105956A1 (de) * | 1982-10-13 | 1984-04-25 | Hydor Corporation | Elektrolysegerät zur Wasserzersetzung in Wasserstoff- und Sauerstoffgase |
-
1931
- 1931-04-13 GB GB10874/31A patent/GB368115A/en not_active Expired
- 1931-04-21 FR FR715802D patent/FR715802A/fr not_active Expired
- 1931-04-22 DE DEST47532D patent/DE608254C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR715802A (fr) | 1931-12-10 |
GB368115A (en) | 1932-03-03 |
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