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Steilrohrkessel Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Steilrohrkessel
nach Patent 593 768 mit einer Obertrommel und einer Untertrommel und zwei durch
eine Zugscheidewand getrennten, beide Trommeln verbindenden Rohrbündeln. Von diesen
Rohrhündeln besteht das untere, voll beheizte Bündel aus Steigrohren, während das
obere Bündel zum Teil durch Abdeckgehäuse dem Einfluß. der Heizgase entzogen ist,
wodurch sich ein gesicherter Wasserrücklauf ergibt. Die Abdeck-ehäuse mit den Fallrohren
lassen Kanäle für den Rauc1igasabzug frei, in denen teilweise weitere Kesselheizfläche,
teilweise überhitzerheizfläche untergebracht ist. Gemäß dem Hauptpatent kann die
Rauchgasverteilung auf diese teils mit Kessel-, teils mit überhitzerheizfläahe besetzten
Kanäle durch Rauchgasklappen beeinflußt werden, um die Dampftemperatur leicht regeln
zu können. Dabei ist vorgeschlagen worden, die Klappen hinter der ü berhitzerheizfläche
anzuordnen. Dieser Vorschlag hat den Nachteil, daß eine große überhitzerheizflächeerforderlich
ist, wenn die gewünschte Überhitzungstemperatur auch bei kleinen Dampfmengen erzielt
werden soll. Es besteht dann nämlich lediglich die Möglichkeit, die hinter den überhitzern
liegenden Klappen vollkommen zu öffnen, was jedoch nicht ,ausschließt, daß ein Teil
der Rauchgase nicht durch die mit den überhitzern besetzten Rauchgaszüge, sondern
durch die parallel geschalteten, mit Wass,errahren besietzten Rauchgaszüge strömt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gesamten Rauchgase für
die Beheizung des überbitzers auszunutzen, wenn eine hohe überhitzungsüemperatur
gefordert wird. Zu diesem Zwecke wird vorgeschlagen, die zur Regelung der Gasverteilung
dienenden Klappen in den mit Kesselheizfläche besetzten Kanälen anzuordnen. Die
besonderen Vorteile dieser Anordnung der Klappen sind darin zu sehen, daß die Rauchgase
bei geschlossenen Klappen aussclffießlich durch die mit überhitzerheizfläche besetzten
Kanäle strömen, wodurch die überhitzerheizfläche klein gehalten werden kann. Erst
wenn die überhitzungstempieratur unzulässig ansteigt, werden die Klappen geöffnet,
so daß ein Teil der Rauchgase am Überhitzer vorbei zur Kesselheizfläche geleitet
werden kann, wo er für die Dampferzeugung ausgenutzt wird. Auf diese Weise wird
eine einfache und sicher wirksame Regelung der Überhitzung unter Wahrung kleiner
Oberhitzerheizfläch:en gewährleistet.
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Es ist zwar bei Schiffskesseln mit einer großen zentral angeordneten
Obertrommel und mit mehreren kleineren beidseitig angeordneten Untertrommeln bekannt,
durch Abschaltung der Rauchgase vom letzten Kesselzug die überhitzer in den abziehenden
R.auchgasstrom einzuschalten. Diese Anordnung unterscheidet sich indessen vom Gegenstand
der Erfindung grundsätzlich dadurch, daß es sich dabei nicht um einen Zweitrommelkessel
handelt, bei welchem zur Sicherstellung
eines einwandfreien Wasserumlaufes
besondere Mittel ergriffen werden müssen und bei welchem sich durch die Wahl der
Mittel hierfür die Aufgabe ergibt, dafür zu sorgen, daß die in den Abzugskanälen
für den Rauchgasstrom angeordnete Überhitzerheizfläche richtig beheizt wird. Deshalb
gewinnt der Vorschlag der Zusatzerfindung für die Regelung der Gasverteilung in
den mit Kesselheizfläche besetzten Kanälen erst besondere Biedeutung in Verbindung
mit einem Kessel des Hauptpatentes.
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Die zur Regelung der Gasverteilung dienenden Rauchgasklappen ordnet
man zweckmäßig am Ende der Züge an. Im normalen. Betriebe liegen sie dann außerhalb
des Rauchgasstromes und sind dessen Angriff nicht ausgesetzt. Werden sie aber geöffnet,
so kommen sie nur mit stark abgekühlten Gasen in Berührung. Ein noch besserer Schutz
kann erzielt werden, wenn zwischen den Klappen und dem anschließenden, die Vereinigung
der einzelnen Heizgaszüge bildenden Rauchga.skanalteil noch ein :oder mehrere weitere
Wass-errohrreihen ,angeordnet sind, so daß die geschlossenen Klappen auch von rückwärts
keine unerwünschte Hitze .erhalten können. An diesen. Wasserrohren lassen sich gleichzeitig
in sehr einfacher Weise die Klappen befestigen.
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Die Zeichnung zeigt die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel. In
Abb. i ist ein Längsschnitt durch einen der mit überhitzerheizfläche ausgefüllten
Kanäle gemäß der LinieA-A in Abb. 9- dargestellt, die einen Querschnitt durch :einen
erfindungsgemäß ausgebildeten Steilrohrkessel wiedergibt.
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Abb. 3 zeigt einen Schnitt durch einen mit zusätzlicher Kesselheizfläche
versehenen Kanal nach der Linie B-B in Abb. z, der zum Regeln der Überhitzungstemperatur
dient, und Abb. q einen Schnitt durch .einen -der mit abgedeckten Fallrohren
besetzten Kanäle nach C-C in Abb. z.
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Abb. 5 und 6 lassen Einzelheiten der Rauchgasklappenanordnungerkennen.
Der Steilrohrkessel besteht aus der Obertrommel i und der Untertrommel z, zwischen
denen die von den Rauchgasen voll beheizten Steigtohre 3 untergebracht sind. Durch
die Zugscheidewand ¢ werden die Rauchgase in den zweiten Zug umgelenkt. Soweit die
benötigte Kesselheizfläche nicht unterhalb der Zugscheidewand q. untergebracht werden
kann, sind auch über der letzteren weitere Steigrohre 5 angeordnet. Außer diesen
Steigrohrbündeln 5 sind im zweiten Rauchgaszug überhitzerheizflächen 6 vorgesehen,
und zwischen diesen befnden sich vor der Berührung mit den Rauchgasen geschützte
Rohrbündel 7, deren Rohre als Fallrohre dienen. Ihr Schutz besteht nach unten aus
der bis zur Obertrommel i verlängerten Zugscheidewand q.; an den Seiten und oben
können sie durch Platten abgedeckt werden. Man erhält auf diese Weise selbst bei
den breitesten Kesseln einen gesicherten Wasserumlauf. Gemäß der vorliegenden Erfindung
sind. nun in den mit Kesselheizfläche 5 versehenen Rauchgaska.nälen Rauchgasklappen
8 zur Regelung der Rauchgasverteilung auf die mit Wasser- und mit überhitzerrohren
gefüllten Züge untergebracht. Damit die Rauchgase schon abgekühlt an die Klappen
herankommen, werden diese zweckmäßig am Ende der Rauchgaskanäle angeordnet. Einen
Schutz der Klappen 8 vor von rückwärts herantretender Hitze erreicht man durch Anordnung
vorn mehreren Wasserr ohrreihen g zwischen den Klappen 8 und dem anschließenden
Rauchgashauptkanal i o. Die Klappen 8 können dabei leicht an diesen nachgeschalteten
Rohreng befestigt werden, und zwar geschieht dies vorteilhaft unter Vermeidung einer
durchgehenden Welle durch gelenkige Lagerung an auf deal Röhren g befestigten Schellen
i i. Die Betätigung der in verdlmler Richtung schuppenartig übereinandergreifenden
Klappen erfolgt im allgemeinen mittels Zugketten.