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Schaltungsanordnung zur Erzeugung der Gittervorspannung bei Gegentakt---
und Parallelschaltung von Entladungsröhren Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung
für Verstärker mit _ in Gegentakt oder parallel arbeitenden Entladungsröhren, bei
welcher die Gittervorspannung durch den Spannungsabfall an einem vorn Anodenstrom
durchflossenen Widerstand gebildet wird.
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Bei. Parallel- oder Gegentaktschaltung von Entladungsröhren ist es
wichtig, die Röhren am gleichen oder annähernd gleichen Punkt der Charakteristik
zu betreiben. Bei Hochleistungsstufen ist es deshalb üblich, in den Anodenkreis
einer jeden Röhre (evtl. umschaltbar) ein Meßinstrument einzubauen, welches deal
Anodengleichstrom anzeigt. und außerdem die Gittervorspannung jeder einzelnen Röhre
regulierbar zu machen, indem z. B. jeder Röhre eine getrennte Gittervorspannungsbatterie
zugeordnet wird. Bei der Bedienung der @-erstärkeranordnung ist dann darauf zu achten,
daß alle Röhren annähernd den gleichen Anodengleichstrom haben. Bei etzanschlußgeräten,
bei denen man Batterien in weitestem Umfange vermeiden will. ist es auch vielfach
üblich. die notwendige Gittervorspannung dem Netz zu entnehmen. Diese Gittervorspannung
erzeugt man in der Weise, (laß man den Anodenstrom der Röhre oder der Röhren über
einen an geeigneter Stelle in deal Anodenkreis eingeschalteten passend ewählten
\\'iclerstand fliehen lädt und (teil g i
Spannungsabfall all diesem Widerstand
benutzt. Eine Schaltung dieser Art zeigt die Abb. i. Zwei Röhren i und 2 sind parallel
geschaltet. indem ihre Anoden 3 und -4, die Gitter 5 und 6 sowie die Kathoden ;
und 8 verbunden sind. Zwischen Gitter und Kathoden ist die Sekundärspule 9 eines
Transformators io geschaltet. Der bei i i eintretende Anodengleichstrom fließt über
die Primärwicklung 12 des Ausgangstransformators 13 zu den Anoden 3 und 4. Die beiden
Kathoden i und b sind mit dem einen Ende 14. eines Widerstandes 15 verbunden, dessen
anderes Ende zu dem negativen Pol 16 der Anodenstromquelle führt. Durch den Widerstand
15 fließt somit der - gesamte Anodenstrom, und es wird ein Spannungsabfall hervorgerufen,
dessen Größe von dem Anodenstrom und der Größe des Widerstandes abhängig ist. Zwischen
14 und 16 liegt also eine Cgleicbspannung. Da Punkt 14. mit den Kathoden ; und 8
direkt verbunden ist und Punkt 16 über die Drossel 1; und die Sekundärspule c1 mit
den Gittern in' \: erbindung stellt, so liegt zwischen den Kathoden und den Gittern
eine Gleichspannung, die gleich dem Spannungsabfall an dem Widerstand 15 ist. funkt
16. welcher mit dem Gitter in Verbindung stellt. ist negativ gegenüber dein Punkt
14. Steigt die Anodenspannung, so wird auch
der Spannungsabfall
i 3 größer und somit die negative Gittervorspannung automatisch Höher. Bei dieser
Schaltung haben also beide Röhren <-leiche Gitterspannung. Sind die Charakteristiken
der Röhren verschieden, so werden die Anodenströme beider Röhren nicht deich. und
es wird nur eitle unvollkoniniene Ausnutzung der Schaltungsanordnung möglich
sein. Die Kondensatoren i8 und ig sowie die Drossel 1; stellen eine elektrische
eiche dar, durch welche verhindert werden soll, daß der Anodenwechselstrom über
den Widerstand i5 zur Anodenstroniquelle fließt.
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Es wurde ferner bereits vorgeschlagen. die in Abb. i angegebene Schaltung
dahingehend ::bzuändeni. daß für jede Röhre ein besonderer Abgriff an dem vom g,-meinsamen
Anodenstroh durchflossenen Widerstand i; vorgesehen wird. Diese Anordnung besitzt
den Nachteil. daß ini Falle einer Einissionsänderung der einen Röhre auch die Vorspannung
(leg davon nicht betroffenen Röhre beeinfluiit wird.
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Dieser -Nachteil wird gemäß der Erfindung dadurch vermieden. claß
zur Erzeugung der Gittervorspannung bei Gegentakt- und Parallelschaltung vonEntladungsröhren
mit Gittern, «-elche nicht gleiche Charakteristik haben, die Gitterv orspannung
durch den Spannungsabfall an einem im Anodenkreis .Jeder Röhre liegenden, vorn Anodengleichstrom
durchflossenen Widerstand erzeugt wird. , 1?iil Ausführungsbeispiel für zwei parallel
geschaltete Röhren analog der Abb. i zeigt die Abb. 2. Zwei Röhren i und 2 Eilid
parallel geschaltet. indem ihre Alluden 3 und 4 sowie ihre Gitter 5 und 6 verbunden
sind. '/.wischen den Gittern und (lein negativen Pol 16 der Anodenstromquelle liegt
die Sekundärspule g eines Eingangstransformators io. Der hei 11, dem positiven Pol
der Anodenstromquelle eintretende Strom fließt über die Primärspule 12 des Ausgangstransformators
13 zu den beiden Anoden 3 und .4. Der Anodenstrom der Röhre 1 fließt über
die l@athiide; durch einen Widerstand 2o zu dein negativen Pol io der Anodenstroniquelle
und der Anodenstrom der Röhre 2 über die Kathode f den Widerstand =i zum negativen
Pol 16 der Anodenstromquelle. Der Spanlittligaabfall, der durch den Anodenstrom
der Röhre i in dein Widerstand 2o, d. 1i. zwischen den I'tinkten _>? und 16 auftritt.
liegt über einer Drossel 1; zwischen Gitter _3 und KathOde 7. Mit steigendem Anodenstrom
steigt auch der Spannungsabfall. Pulikt 1(i, der zuni Gitter führt, ist negativ
gegenüber dein Punkt 22, der finit der Kathode ; verbunden ist. 1?itsprechend
liegen die Verhältnisse bei der Röhre 2. Hier tritt all dem Widerstand 21, also
an den Punkten 23 und 16, ein dein Anodenstrom entsprechender Spannungsabfall auf,
der zwischen Gitter 6 und Kathode 8 g,^.-legt ist. Sind die Anodenströme durch beide
Röhren die gleichen und sind auch beide Widerstände von gleicher Größe, so liegt
bei beiden Röhren zwischen Gittern und Kathoden die gleiche Spannung. Ist jedoch
der Strom in der einen Röhre größer ä @s in der anderen, so liegt an der Röhre auch
eine entsprechend höhere Vorspannung. Bei dieser Schaltun- haben beide Gitter gleiches
Potential, jedoch können die Spannungen gegenüber den Kathoden verschiedene sein,
d. h.. es kann zwischen beiden Kathoden eine Potentialdifferenz auftreten. Durch
entsprechende Dimensionierung der Widerstände 20 und 21, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme
voll zusätzlichen Gitterbatterien, entsteht für jede Röhre eine besondere Gittervorspannung.
In den meisten Fällen wird der \\'iderstand 20 gleich 21 sein.
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Die Kondensatoren 2q., 25, 26 und 2; dienen dazu, zu verhindern, daß
der Anodenwechselstrom über -die Anodenstroinquelle fließt.
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Die Abb.3 zeigt ein entsprechendes Beispiel für zwei in Gegentaktschaltung
befindliche Röhren. io ist' der Eingangstransforinator mit der Sekundärwicklung
g. i und a sind zwei Entladungsröhren, deren Gitter 5 und 6 in Gegentakt an den
Enden der Sekundärspule 9 angeschlossen sind. Die Anodeil 3 und 4 sind in Gegentakt
mit den Enden der Primärspule 1'2 des Ausgangstransforniatora 13 verbunden. Die
Kathoden ; und S sind über die Widerstände 25 und 29 finit dein negativen Pol 16
der Anodenstroinquelle verbunden. i i ist der positive Pol der Anodens s tromquelle.
Die Drossel 17 ini Verein finit den Kondensatoren 29, 30, 31 und 32 dienen
wieder in bekannter Weise dazu, einen Weg für den Anodenwechselstrom bzw. den Gitterwechselstrom
zu schaffen.
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In manchen Fällen wird es günstig sein, die Gitterspannungen nicht
an Ohnischen, sondern an spannungsabhängigen Wider-. nden zu erzeugen. Verlangt
man z. h. stmöglichst gleichen Stroni in beiden Röhren, so würde ein Eisenwasserstoff-
oder ein \Volfratnwasserstoffwiderstaild eine nünstigc t_liarakteristik ergeben.