DE607433C

DE607433C - Schienenfahrzeug mit einem Fuehrerhaus fuer beide Fahrtrichtungen

Info

Publication number: DE607433C
Application number: DEM125184D
Authority: DE
Original assignee: Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon Buhrle AG
Current assignee: Rheinmetall Air Defence AG
Priority date: 1933-09-07
Filing date: 1933-10-06
Publication date: 1934-12-27

Description

Es sind Schienenfahrzeuge bekannt, bei denen statt der bisher meist üblichen Anordnung der Führeristände an den Fahrzeugenden ein in Fahrzeugmitte und oft erhöht angebrachtas Führerhaus vorhanden ist. Dieses Führerhaus enthält außer Brems- und Signalvorrichtungen die Steuerapparate für Fahrtrichtung und Geschwindigkeit. Wenn der Führer diese Vorrichtungen immer in

ίο der gleichen Anordnung vor sich haben soll, so ist es notwendig, dieselben doppelt anzuordnen.

Neuere Schienenfahrzeuge erhalten für den Führer Sitzgelegenheit. In dem in Fahrzeugmitte liegenden Führerhaus kann ein nach der Fahrtrichtung einstellbarer Führersitz vorgesehen sein. In diesem Falle kann die Steuerapparatur für Fahrtrichtung und Geschwindigkeit und deren Betätigung wesent-

ao lieh vereinfacht werden, wenn gemäß der Erfindung der Fahrtrichtungssinn durch das Einstellen des Sitzes in die gewünschte Fahrtrichtung festgelegt ist. Der Führer hat dadurch die Umsteuerung der Fahrtrichtung nicht mehr bewußt zu besorgen. Er fährt stets in der Richtung, in der er sitzt.

Die schematische Zeichnung zeigt Ausfülirungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes. Fig. ι zeigt ein in Fahrzeugmitte liegendes Führerhaus. Mit dem drehbaren Sitz 1 mit niederen Seitenlehnen (s. die Draufsicht 'Fig. 2) ist der Fahrwendeschalter 2 oder dessen Steuervorrichtung verbunden. Zu beiden Seiten des Sitzes in der Fahrtrichtung befinden sich, die Schalteinrichtungen4 (z.B. Wechselgetriebe, Spannungs-, Stufen- und Erregungsregelung) .

Zwischen dem Führersitz 1 und den Schalteinrichtungen 3 sind die üblichen Verriegelungen vorgesehen. Der Führersitz 1 bzw. der Wendeschalter 2 sind drehbar, wenn die Schalteinrichtungen 3 in Nullstellung sich befinden. Die Geschwindigkeits-Reguliervorrichtung 4, 4 ist drehbar, wenn der Führersitz ι in der einen Fahrtrichtung steht. In den Varianten Fig. 4 und 5 ist gezeigt, wie an Stelle eines drehbaren Sitzes auch ein Führersitz mit umklappbarer Rückenlehne verwendet werden kann.

Nach dem Ausführungsbeispiel Fig. 3 genügt es, wenn nur eine Geschwindigkeits-Reguliervorrichtung 4' vorgesehen ist. Dabei ist die Einrichtung 4' vom Sitz 1 aus selbsttätig mit der in Fahrtrichtung vorne liegenden Schalteinrichtung 3 gekuppelt, während die hinten liegende Schaltvorrichtung 3 in der Nullstellung blockiert ist.

Die neue Einrichtung vereinfacht die Führerstandsausrüstung, indem die Steuereinrichtungen für Fahrtrichtungs- und Ge-

schwindigkeitswechsel nur einmal benötigt werden. Außerdem wird die Bedienung dieser Einrichtungen wesentlich erleichtert, da die Umsteuerung der Fahrtrichtung, welche Anlaß zu Fehlschaltungen geben kann, dem Führer abgenommen, wird. Schließlich ist es möglich, das Führerhaus mit wesentlich kleineren Abmessungen zu bauen, was besonders bei Leichtfahrzeugen wichtig ist.

Claims

Patentansprüche:

i. Schienenfahrzeug mit einem Führerhaus für beide Fahrtrichtungen und mit einem nach der Fahrtrichtung einstellbaren Führersitz, dadurch gekennzeichnet, daß der Fahrtrichtungssinn durch das Einstellen des Sitzes (1) in die gewünschte Fahrtrichtung festgelegt ist.
2. Schienenfahrzeug nach Anspruch. 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch den in die Fahrtrichtung drehbaren Führersitz (1) die in Fahrtrichtung vorne liegende Schalteinrichtung für die Geschwindigkeits-ReguHervorrichtung (4) freigegeben wird, während die hinten liegende Schalteinrichtung in der Nullstellung verriegelt ist.
3. Schienenfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in Fahrtrichtung vorne liegende Schalteinrichtung mit der nur einfach vorhandenen Geschwindigkeits - Reguliervorrichtung (4') gekuppelt wird, während die hintere Schaltvorrichtung in der Nullstellung verriegelt ist.
4. Schienenfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch .gekennzeichnet, daß in den einstellbaren Führersitz (1) eine Vorrichtung eingebaut ist, welche die Betätigung· der Geschwindigkeits-Reguliervorrichtung· (4) nur bei besetztem Führersitz (1) freigibt, bei unbesetztem Sitz unterbricht bzw. auf Null zurückschaltet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen