DE606824C - Bodenfraeser - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 11. DEZEMBER 1934

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVl 606824 KLASSE 45 a GRUPPE

Rudolf Ebell in Kassel-Wilhelmshöhe Bodenfräser

Patentiert im Deutschen Reiche λόπι 2/.JuIi 1932 ab

Gegenstand der Erfindung ist ein neuartiger Bodenfräser, bestehend aus einem oder mehreren um eine gemeinschaftliche Hauptantriebswelle mittels Rahmen oder Scheibe angeordneten Fräsern.

Das Wesen der Erfindung bestellt darin, daß diese Fräser nicht nur beim Drehen der Hauptantriebswelle mit umlaufen, sondern auch noch eine eigene Umdrehungsbewegung, und zwar von größerer Geschwindigkeit erhalten, als sie die Hauptantriebswelle hat. Dabei ist auch die Umfangsgeschwindigkeit der Triebräder der Maschine geringer als diejenige der Fräser. Dadurch, daß so die Fräser außer der bekannten Vorschubbewegung noch eine Umlatifbewegung um ihre eigenen Achsen erhalten, die schneller ist, als der Fräser sich auf seinem Umlaufwege fortbewegt, wird der beim Vorschub der Ma-

ao schine vom Fräser abzunehmende Span durch die Fräserzinken auf deren Umlaufweg unterfräst, fortbewegt und als Saatbett abgelegt. Ein weiterer Vorteil ist der, daß die Umdrehungsgeschwindigkeit der Hauptantriebs-

welle zu derjenigen der einzelnen Fräserwellen in ein bestimmtes Verhältnis gebracht werden kann. Es kann z. B., ohne daß die Umdrehungsgeschwindigkeit der Fräserzinken unter die erforderliche Mindestumdrehung gebracht wird, die Umdrehungsgeschwindigkeit der Hauptantriebswelle verringert werden, um eine breitere Ackerfläche ohne Kraftvermehrung zu bearbeiten, so daß Arbeitsgänge über den Acker erspart werden. Bei den bekannten Fräsern ist ein derartiger Ausgleich ohne Kraftmehraufwand nicht möglich.

Bei der Spanunterfräsung erfolgt die Abtrennung der Bodenteile horizontal gegenüber der Abtrennung des Spanes in vertikaler Richtung bei den bekannten Fräsern.

Das hat den Vorteil, daß der Boden im Wege des Zuges anstatt im Wege des Drukkes zerkleinert wird. Der angestrebte Zweck, den Boden mit Fräsern so anzugreifen, wie es durch das mehrgelenkige tierische Scharrorgan geschieht, ist somit erreicht.

Es ist bekannt, daß Fräserzinken schneller umlaufen, als sie sich beim Vorschub bewegen. Auch sind Fräser mit umlaufenden Werkzeugen bekanntgeworden, denen eine zusätzliche Aufundabbewegung erteilt wird. Endlich sind auch Fräser bekannt, die mittels Hebel um eine Achse schwenkbar sind. Derartigen Bodenfräsern fehlt aber das Merkmal der Umlaufbewegung, die beim Erfindungsgegenstand zu der Vorschubbewegung hinzukommt; auch fehlt ihnen die bei der Umlaufbewegung und Vorschubbewegung vorgesehene schnellere Fräserzinken-Umdrehung.· Mit solchen Fräsern können daher die anfallenden Späne nicht unterfräst werden; dieses ist auch nicht beabsichtigt.

In der Zeichnung ist die Erfindung durch einige Ausführungsbeispiele dargestellt, und zwar zeigt Abb. 1 eine Seitenansicht und Abb. 2 eine Draufsicht des Fräsers mit Antriebsvorrichtung der Werkzeugwellen b und

der Hauptantriebswelle α und deren Antrieb über das Triebrad der Maschine vom Motor aus. Die Abb. 3 zeigt einen Fräser, dessen Fräserzinken sich überschneiden. Durch diese Bauart wird nicht nur der Durchmesser des Aggregates geringer, sondern die abgefrästen Krümel λν-erden auf dem Wege zur Saatbettablage weiter zerrieben und innig vermischt. In der Abb. 4 ist ein Bodenprofil mit unterfrästem Span ν und der Ablage w als Saatbett dargestellt. Aus der Abb. 5 ist der Antrieb der Fräserwellen b mittels der Zahnräder ^ ersichtlich, die durch das große Zahnrad r, welches bei t festgehalten wird, ihren Antrieb erhalten. Dieser Antriebsmechanismus ist, wie bei e ersichtlich, staubdicht eingekapselt. Die Abb. 6 und 7 zeigen den Antrieb mit verschieden großen Rädern r und s.

Erfolgt z. B. vom Motor η aus in bekannter Weise der Antrieb der Welle/ der Triebräder m (Abb. ι und 2) über das Kettengetriebe/, 0, k, so wird die Hauptantriebswelle α mittels des Kettengetriebes /, g, h ge- dreht, so daß die vier Fräser c mit umlaufen. Gleichzeitig werden auch die Fräserwellen b über die Räder r, s gedreht, und zwar schneller als die Hauptantriebswelle α. Da sich die Maschine bei diesem Antrieb langsamer fortbewegt, als sich die Fräserwellen umdrehen und auf ihrem Umlauf bewegen, wird der anfallende Span von den Fräserzinken unterfräst, wobei die Krümel mitgenommen und zum Saatbett abgelegt werden.

Die Maschine kann mittels eines Zughakens p auch an einen Schlepper angehängt oder von Zugtieren gezogen werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Bodenfräser, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Fräser so um eine gemeinschaftliche Hauptantriebswelle mittels Rahmen oder Scheibe fest gruppiert sind, daß sie bei deren Drehung nicht nur mit umlaufen, sondern daß ihre Wellen auch noch eine eigene Drehbewegung von größerer Geschwindigkeit als die Haupt-• antriebswelle erhalten, so daß die Fräserzinken bei ihrer die Geschwindigkeit ihrer Vorschubbewegung übertreffenden Umlaufbewegung den abzufräsenden Span unterfräsen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   Serum, gedruckt in der