DE605630C

DE605630C - Verfahren zur Bestimmung der Tragfaehigkeit eines Baugrundes

Info

Publication number: DE605630C
Application number: DEG78712D
Authority: DE
Original assignee: Gruen & Bilfinger Akt Ges
Current assignee: Gruen & Bilfinger Akt Ges
Publication date: 1934-11-15

Description

Verfahren zur Bestimmung der Tragfähigkeit eines Baugrundes Bisher bekanntgewordene Verfahren zur Untersuchung der Tragfähigkeit eines Baugrundes in größerer Tiefe mit Hilfe eines Bohrrohres und einer Druckplatte ermöglichen keine genaue Beurteilung der Tragfähigkeit, da modellgesetzliche Gesichtspunkte dabei nicht berücksichtigt werden.
Bei diesen Verfahren wird eine Druckplatte benutzt, deren Durchmesser oder Hauptabmessungen gleich oder doch fast gleich dem Durchmesser bzw. dem Querschnitt des Rohres sind, so daß also der Querschnitt des Rohres durch die Druckplatte fast ausgefüllt wird. Bei einem gewissen Druck bildet sich unter dem Druckkörper im Erdmaterial eine Gleitfläche, auf der das gedrückte Material an die Oberfläche gepreßt -wird. Einem Ausweichen des gedrückten Materials auf der Gleitfläche an die Oberfläche stellt sich die gesamte überlagerung außerhalb des Rohres entgegen.
Die Einwirkung dieser Überlagerung auf das endgültige Bauwerk ist aber ganz wesentlich geringer 'als der Einfuß einer überlagerung derselben Höhe auf die verhältnismäßig kleine Druckplatte des Versuches. Infolgedessen ist das Ergebnis bei den Druckversuchen mit einer Druckplatte, die das Rohr fast ausfüllt, viel zu günstig, es kann sogar um ein Vielfaches zu günstig sein.
Durch die Erfindung wird ein Verfahren zur Prüfung der Tragfähigkeit eines Baugrundes offenbart, bei dem nicht so ungenaue Versuchsergebnisse wie bei den bekannten Verfahren erzielt werden. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß zwischen dem äußeren Umfang der Platte und dem Innendurchmesser des Rohres ein so großer Abstand vorhanden ist, daß der unter der Platte seitlich lhochgedrückte Baugrund innerhalb des Bohrrohres hochkommt. Es endet also die Gleitfläche innerhalb des Bohrrohres, und es hat die Überlagerung außerhalb des Bohrrohres auf den Druckversuch keinen Einfloß.
Die Erfindung möge an Hand der Abbil- dungen erläutert werden. Es stellen dar Abb. r einen Schnitt durch den Unterteil eines Bohrrohres mit einer Druckplatte gemäß der Erfindung, Abb. a einen Schnitt durch den Gegenstand der Abb. i nach der Linie IV-IV. In den Abbildungen bedeuten A den zu untersuchenden Baugrund, a das Unterende eines Bohrrohres und b eine Druckplatte. Nach der Erfindung ist der Durchmesser', der Druckplatte b wesentlich kleiner als der Innendurchmesser des Bohrrohresa. Somit kann bei einem Druckversuch an den Seiten der Platte hochgedrückter Baugrund innerhalb des Bohrrohres auftreten, d. h. es endet die Gleitfläche c, auf der sich das Material an die Oberfläche bewegt, innerhalb des Bohrrohres und nicht wie bisher außerhalb desselben. Die Belastung der Platte b wird in der bisher bekannten Weise vorgenommen, derart, daß eine Last unter Einschaltung einer hydraulischen Presse auf die Druckplatte wirkt. Die Einsenkung und der Druck werden in der bekannten Weisse gemessen.
Soll die seitliche Überlagerung bei dem späteren Bauwerk, für das die Druckversuche vorgenommen werden, berücksichtigt werden, so kann die Fläched zwischen Druckplatte und Rohrwand belastet werden. Die Höhe dieser Belastung wird bestimmt durch übertragung der Verhältnisse bei dem endgültigen Bauwerk auf die Verhältnisse bei den Druckplatten, unter Berücksichtigung der verschieden großen Grundfläche des endgültigen Bauwerkes und des Druckkörpers.
Durch Beseitigung des durch einen Versuch gedrückten Erdreichs können beliebig viele Druckversuche vorgenommen werden. Auf diese Weise bekommt man ein genaues Bild, wie sich der Baugrund ohne und "mit Überlagerung verhält.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Bestimmung der Tragfähigkeit eines Baugrundes unter Benutzung eines Bohrrohres und ,einer in diesem befindlichen Druckplatte, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen dem äußeren, Umfang der Druckplatte und dem inneren Umfang des Bohrrohres so groß gewählt wird, daß der von der Druckplatte seitlich hochgedrückte Baugrund innerhalb des Bohrrohres etwa auf der Gleitfläche, die dem Erdboden ohne seitliche überlagerung eigen ist, hochkommt.