DE605148C - Dokumentenschrank mit verschiebbarem und schwenkbarem Verschlussdeckel - Google Patents
Dokumentenschrank mit verschiebbarem und schwenkbarem VerschlussdeckelInfo
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- DE605148C DE605148C DE1930605148D DE605148DD DE605148C DE 605148 C DE605148 C DE 605148C DE 1930605148 D DE1930605148 D DE 1930605148D DE 605148D D DE605148D D DE 605148DD DE 605148 C DE605148 C DE 605148C
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Classifications
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A47—FURNITURE; DOMESTIC ARTICLES OR APPLIANCES; COFFEE MILLS; SPICE MILLS; SUCTION CLEANERS IN GENERAL
- A47B—TABLES; DESKS; OFFICE FURNITURE; CABINETS; DRAWERS; GENERAL DETAILS OF FURNITURE
- A47B51/00—Cabinets with means for moving compartments up and down
Description
Die Erfindung betrifft einen Dokumentenschrank oder -kasten, der insbesondere zur
feuersicheren Aufbewahrung wichtiger Geschäftsbücher, Karteien u. dgl. bestimmt ist. Es sind
derartige Behälter bekannt, die mit einem Verschlußdeckel versehen sind, der parallel zu
den Stirnflächen der Schrankwände verschiebbar und in eine zu der Verschiebungsrichtung senkrechte
Stellung schwenkbar gelagert ist.
Gemäß der Erfindung trägt der Deckel starre Ansätze, die im Winkel zur Verschiebungsrichtung stehen, und bei der Verschiebung und
Schwenkung des Deckels mit innerhalb des Schrankes angeordneten Führungen derart zusammenwirken,
daß der Deckel während der Längsverschiebung auf den Führungsmitteln gleitet und sich bei der Schwenkung mit den
Ansätzen auf diese Führungsmittel stützt. Hierdurch wird erreicht, daß die Einrichtungen zur
Lagerung und Führung des Deckels bei seiner Bewegung gänzlich innerhalb der feuerisolierten
Wände des Schrankes eingeschlossen sind und dennoch so wirken, daß der Deckel bei der
Öffnung ganz über die ihn tragenden Seitenwand hinausbefördert wird. Diese Lagerung der den
Deckel tragenden Glieder innerhalb der isolierten Wände des Schrankes hat vor allem den
Vorteil, daß die Mittel zur Führung des Deckels keine Wärme durch den Isolationsstoff hindurchleiten
können und daß der Deckel niemals lose werden kann, wenn der Schrank einem Feuer ausgesetzt wird. Bei den bekannten Dokumentenschränken
sind dagegen die Tragschienen für den Deckel auf der Außenseite des Schrankes angeordnet und es sind überhängende
Drehachsenteile erforderlich, um den Deckel bei seiner Bewegung über den Rand des
Schrankes hinauszutragen. Diese äußeren Ansätze beeinträchtigen die Feuersicherheit des
Schrankes.
Vorzugsweise sind die mit den innerhalb des Schrankes angeordneten Führungen zusammenwirkenden
Ansätze als Hebel ausgebildet, die bei ihrer Schwenkung zur .Öffnung
des Deckels zugleich einen beweglichen Einsatz 4-5 nach der offenen Seite des Schrankes befördern.
In. den Zeichnungen ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt:
Fig. ι eine Vorderansicht des Schranks gemäß der Erfindung, teilweise im Schnitt, um Einzelheiten
erkennbar zu machen;
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 2-2 in Fig. 1; er zeigt die Teile in der Verschlußlage;
Fig. 3 eine ähnliche Darstellung, jedoch bei geöffnetem Schrank;
Fig. 4 eine vergrößerte Teildarstellung, die im Schnitt nach der Linie 4-4 in Fig. 1 die Aus-
gestaltung des vorderen Endes des Deckels erkennen läßt;
Fig. 5 eine schaubildliche Teildarstellung der
oberen Vorderecke des Schrankes; Fig. 6 einen senkrechten Schnitt nach der
Linie 6-6 in Fig. 3;
Fig. 7 eine schaubildliche Darstellung des Abschlußdeckels nach Abnahme vom Schrank
mit nach unten gekehrtem Boden; Fig. 8 eine vergrößerte Teildarstellung eines
Schnittes nach der Linie 8-8 in Fig. 1; besonders wird die Anbringung des Schlosses veranschaulicht.
Der neue Akten- und Dokumentenschrank besteht aus einem Behälter 1, der oben offen
und durch einen Deckel 2 verschließbar ist, der gegen den Schrank bei der Bewegung in die
öffnungs- und Schließlage eine Gleit- und eine Schwenkbewegung ausführt und als Antriebs-
und Gegengewichtsglied für einen Einsatz 3 dient, der von einer Stellung, in welcher er nahe
dem oberen offenen Ende liegt, bis zum Boden bewegt werden kann. Wenn der Einsatz 3 sich
am oberen offenen Ende des Schrankes befindet, wie Fig. 3 zeigt, so werden die darin enthaltenen
Dokumente so gehalten, daß sie für den Gebrauch leicht zugänglich sind, während gleichzeitig die Aufzeichnungen geschützt und
im Schrank aufbewahrt sind, wenn der Einsatz sich am Boden befindet und der Deckel in der
Schließlage ist, so daß dadurch eine Zerstörung durch Feuer verhütet wird.
Der Schrank 1 wird vorteilhaft durch einen
Ständer 4 getragen, der aus Winkeleisen 5 und 6 gebildet ist, die an ihren Enden mit den
Füßen 7 verbunden sind, die an ihren unteren Enden Möbelrollen (Laufrollen) 8 tragen; somit
kann der Schrank vorteilhaft in dem Büro oder sonstigen Geschäftsraum, in dem er verwendet
wird, von Ort zu Ort bewegt werden. Der Ständer 4 ist vorzugsweise dauernd mit dem
Schrank 1 verbunden.
Der Schrank 1 ist aus einem äußeren Blechgehäuse 9 hergestellt, das einen aus einem Stück
bestehenden Körper 10 aus steinartigem feuerfesten Werkstoff einschließt, der ein Futter für
das Gehäuse 9 bildet. Das Gehäuse 9 und das Futter 10 des Schrankes 1 besitzen eine Vorderwand
ii, eine Rückwand 12 sowie zwei Seitenwände
13 und einen Boden 14. Der Steinkörper 10 ist jedoch am oberen Ende offen.
Das obere offene Ende des Schrankes zeigt eine besondere Ausbildung. Die oberen Ränder der
Seitenwandung 13 und der Rückwand 12 des Gehäuses 9 endigen in seitwärts und einwärts
vorspringenden Teilen 15, die an den inneren Rändern abwärts ragende Flansche 16 aufweisen,
welche die vorspringenden Teile eines Rahmens 17 umgreifen, der mit den Flanschen
15 und 16 einen Abschluß für die obere Seite und die Rückkante des Körpers 10 bildet, wie dies
besonders aus Fig. 3 und 6 erkennbar ist. Der Rahmen 17 bildet Abschlußnuten, die mit entsprechenden
Eingriffsteilen des Deckels 2 zusammenarbeiten . Das hintere Ende des Rahmens 17 (s. Fig. 3) ist mit einem einwärts in waagerechter
Richtung vorspringenden Teil 18 versehen, der am inneren Rand in einen nach unten
ragenden Wandteil 19 längs der Innenseite der Hinterwandung des Futterkörpers 10 übergeht.
In mittlerer Höhe ist er mit einer Auskröpfung 20 versehen, die eine nach innen offene Nut bildet.
Die untere Kante des Wandteiles 19 des Rahmens 17 ist bei 21 abgebogen und ist in die Masse des
einstückigen Futterkörpers 10 eingebettet, wie Fig. 3 zeigt. Nach Fig. 6 haben die Seitenteile
des Rahmens 17 waagerechte, einwärts ragende Teile 22 am unteren Ende der abwärts reichenden
Teile 16 des Gehäuses 9, und die Teile liegen ein wenig unter der waagerechten Ebene
durch den Teil 18 der Hinterwand des Schrankes bzw. des Rahmens 17. An den inneren Rändern
endigen diese Teile 22 des Rahmens 17 in aufwärts gerichtete Rundleisten 23 und von diesen
aus wieder gehen Wandteile 24 nach unten längs der Innenflächen der Seitenwandungen der Auskleidimg
10; sie endigen an den unteren Kanten in abgebogene Teile 25, welche in den Werkstoff
des Futters gemäß Fig. 6 eingebettet sind. Hierdurch werden nach oben offene Rinnen 27
an der Oberkante der Seitenwandungen des Schrankes gebildet, mit denen der Deckel zusammenwirkt.
Im Boden der Nuten oder Rinnen sind an deien waagerechten Teilen 22
Abdichtungs- und Abnutzungsstreifen 28 angebracht.
Die Vorderwand 11 des Schrankgehäuses endigt am oberen Rande unter der Oberkante
der Seitenwandung und unterhalb der waagerechten Ebene der Teile 22 des Kantenrahmens
17, wie aus Fig. 3, 4 und 5 deutlich erkennbar ist. Das Gehäuse 9 ist am oberen Rande der
Vorderwand 11 mit nach einwärts gerichteten Wandteilen 29 versehen, und am inneren Rand
dieses Teiles befindet sich ein aufwärts ge- *°5 bogener Teil 30, welcher an seinem oberen Rand
eine nach außen vorspringende Leiste 31 aufweist. Ein oberer innerer Kantenteil 32 aus
Blech, der sich an die Leiste 31 anschließt, läuft in einen abwärts ragenden inneren Wandteil 33 no
aus, der bündig mit der Innenfläche des Futters liegt (s. Fig. 4).
Auf die geschilderte Weise wird ein Metallrandrahmen und Schutz für das feuerfeste einstückige
Futter 10 am oberen Rand der Vorderwand 11 des Schrankes geschaffen, und es wird
weiter eine Leiste 31 erzeugt, die mit den Teilen 29 und 30 zusammen eine nach außen
offene Nut oder Rinne zu einem noch zu beschreibenden Zweck bildet.
Die Seitenwandungen 15 sind an gegenüberliegenden Enden der Vorderwand 11 des
Schrankes mit Aussparungen 34 versehen (s. Fig. 5), und zwar unmittelbar über dem Teil 29
der Seitenwand. Diese Aussparungen dienen zur Aufnahme von Lagerrollen 35, die auf Nabenteilen
36 drehbar sind; diese sind durch Schraubbolzen 38 an Stützteilen 37 befestigt. Die
Stützteile 37 sind am Ende an dem Kantenrahmen 17 in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise
angebracht. Der äußere Umfang der Rollen 35 springt über die waagerechte Ebene des oberen
Randes der Leisten 23 empor.
An den Innenflächen der Schrankseitenwandungen in der Nähe der Innenseite der
Vorderwand Ii und der Wandteile 33 sind Schwenkrollen 39 gelagert, und zwar so, daß
ihre Kränze ein wenig über die waagerechte Ebene durch den oberen Wandteil 32 der
Vorderwand des Gehäuses emporragen. Der
• Zweck der Rollen 39 und 35 wird aus der Be-Schreibung der Gestaltung und Arbeitsweise des
Deckels 2 hervorgehen.
Der Einsatz 3 besteht aus Blech und besitzt eine Bodenwandung 40, Seitenwandungen 41
und Stirnwandungen 42. Die Oberkanten der Seitenwandungen 41 (Fig. 6) sind mit auswärts
ragenden Flanschen versehen, welche einen nach unten ragenden rinnenartigen Rand 43 besitzen
und damit Rinneneisen 44 umfassen, welche sich über die ganze Länge des Behälters
zu dessen beiden Seiten erstrecken (Fig. 2 und 3). Die Rinneneisen 44 sind von den Seitenflächen
des Behälters in der aus Fig. 6 ersichtlichen Weise nach außen gerichtet. Die oberen
Flanschen der Rinneneisen haben abwärts ragende randartige Fortsätze, womit sie einen
Teil der Rinne des Eisens in der bei 45 gezeigten Weise abdecken. Unmittelbar unter den Rinneneisen
44 sitzt ein Paar gleichartig gestalteter Rinnen eisen 46. Diese Teile sind kürzer und befinden
sich in der Nähe des Vorderendes des Behälters an der Unterseite der Glieder 44, wie
besonders aus Fig. 2 und 3 zu ersehen ist. Rinneneisen 47, ähnlich den Gliedern 46, sind am Boden
des Schrankes angebracht und mit der Innenseite der Seitenwandungen 13 angrenzend an
die Innenwandungen des Futters 10 nahe .der Bodenwandung 14 befestigt, wie gleichfalls aus
Fig. 2 und 3 erkennbar ist. Diese Teile 47 sind nach Fig. 1 an Stücken 48 befestigt, welche in
den Körper 10 so eingebettet sind, daß eine feste Verankerung im Körper 10 für die Stücke 47
entsteht, die ebenfalls in der Nähe der Vöfderwand des Schrankes nach Fig. 2 liegen.
Von einem Gestänge nach Art einer Nürnberger Schere aus zwei Paaren sich kreuzender
Hebel 48, 49 ist je ein Paar an jeder Seite des Behälters nahe den Seitenwandungen 13 des
Schrankes angebracht. Die Hebel 48, 49 jedes Paares sind in der Mitte bei 50 verbunden und
die hinteren Enden jedes Hebels 48, 49 sind bei 51 und 52 an das hintere Ende der Innenflächen
der Seitenwandungen des Schrankes bzw. das hintere Ende der Seitenwandungen 41 des Behälters
angelenkt (s. Fig. 2 und 3). Die vorderen Enden der Hebel 48, 49 tragen Rollen, welche
in der gleichfalls aus. Fig. 2 und 3 und auch aus Fig. ι ersichtlichen Weise in den Rinnen 46 und
47 laufen. Durch dieses Scherengetriebe wird der Einsatz 3 gleichförmig geführt, wenn er von
seiner Stellung am Boden des Schrankes nach Fig. 2 in die Stellung nach Fig. 3 gehoben wird,
in welcher er sich am offenen Schrankende befindet, und es wird hierdurch das Einklemmen
(Schubladenwirkung) zwischen End- und Seitenwandungen bei der Benutzung des Deckels verhütet.
Der Einsatz 3 dient zur Aufnahme von Geschäftsbücherbehältern oder von Karteikästen
u. dgl., die verschiedene Karteikarten o. dgl. enthalten, die hochkant angeordnet sind, so daß
für Ermittlungszwecke der obere Kartenrand zugänglich ist.
Der Einsatz 3 hält diese Karten in der für die Benutzung geeigneten Lage, wenn er sich am
oberen Ende seines Verschiebungsweges in der Stellung nach Fig. 3 lind 6 befindet; in dieser
Stellung werden dann die oberen Ränder der Karteikarten über die oberen Kanten des
Schrankbehälters hervorragen. Falls es erwünscht ist, die Höhe zu verändern, über welche ■
die Karten aus dem Schrankbehälter herausragen, so läßt sich dies dadurch erzielen, daß
man einen Hilfsboden 53 einlegt, der sich mit abwärts gebogenen Randflanschen auf den
Boden 40 aufsetzt, so daß die Kartenbehälter entsprechend höher emporragen. Es kann eine
beliebige Anzahl von diesen Hilfsboden 53 übereinandergelegt werden, damit man die gewünschte
hohe Lage der Karten erzielt.
Der Abschlußdeckel 2 besteht aus einem Blechgehäuse, das das aus einem Stück bestehende
Futter 55 aus feuerfestem Stoff beliebiger bekannter Art aufnimmt. Der Hinterrand
des Deckels 2 ist gemäß Fig. 2 und 7 so gestaltet, daß ein Paar Vorsprünge 56, 57 ungleicher
Länge entsteht, zwischen denen eine Rinne 58 verbleibt.
Das Blechgehäuse 54 für den Deckel ragt um die Vorsprünge 56, 57 herum in die Nut 58, wie
aus Fig. 2 deutlich erkennbar ist, und schützt 1x0 dadurch die Plattenkanten. Die Vorsprünge 56,
57 sind so gestaltet, daß sie auf den Rand der Hinterwandung 12 des Schrankes passen, der
oben beschrieben wurde. Der Vorsprung 57 paßt in die Nut, die durch die Abkröpfung 20
gebildet wurde, und der Vorsprung 56 findet Platz in der Aussparung zwischen dem Teil 16
des Gehäuses 9 und dem Teil 18 des Kantenrahmens 17. Wenn das hintere Ende des
Deckels in der Abschlußlage ist, so sind die Teile in der aus Fig. 2 links oben ersichtlichen Weise
verspundet, und dieser dichte Abschluß an der
Hinterkante verhütet die Möglichkeit, daß Feuer in die Schrankkammer hineingelangen
kann.
Die Seitenränder des Deckels 2 weisen abwärts gerichtete Vorsprünge 59 auf, welche in
die Nuten 27 am Oberrand der Seitenwandungen passen. Nuten 60 im Deckel nehmen die Leisten
23 an den Oberrändern der Seitenwandungen des Schrankes auf, derart, daß bei geschlossenem
Deckel die Vorsprünge in den Nuten 60 mit den entsprechenden Teilen des Schrankes zusammen
einen Nut- und Federeingriff ergeben, so daß auch hier das Eindringen von Wärme oder
Hereinschlagen von Flammen in solchem Maße, daß der Schrankinhalt zerstört werden könnte,
verhütet wird. Die Seitenkanten des Deckels 2 weisen eine Blechumkleidung 54 auf, die den
Vorsprüngen 59 und den Nuten 60 folgt. An den Nuten selbst und den daran angrenzenden
ao Teilen ist der Deckel durch Profilstäbe 61 verstärkt,
die Z-Form aufweisen, wie Fig. 1 erkennen läßt. Diese Profilstäbe bilden Laufbahnen,
die das Gewicht des Deckels während der öffnungs- und Schließbewegungen abfangen
und mit denen die Lagerrollen 35 in der Oberwand des Deckels, die in den Nuten 60
laufen, in rollende Berührung gelangen.
An den Vorderenden der Nuten 60 sind die Seitenränder des Deckels in der aus Fig. 4 ersichtlichen
Weise bei 62 so ausgebildet, daß sie sich an die Rollen 35 in der Schließstellung des
Deckels anpassen. Die Laufschienen 61 und der darüberliegende Teil des Gehäuses 54 ist nach
Fig. 4 mit einem aufwärts geneigten Teil 63 über den Aussparungen 62 versehen, und zwar
zu beiden Seiten des Deckels. Wenn sich der Deckel in die Schließstellung bewegt, so gestattet
dieser abgebogene Teil 63 ein gewisses Abwärtsgehen des Deckels gegen das obere Schrankende,
derart, daß die Nuten und Vorsprünge in Deckel und Schrank fest ineinandereingreifen,
so daß ein dichter Abschluß entsteht.
An dem Rand 65 des Gehäuses 54 befindet ■sich ein Tragstück 64, das einen elastischen Abschlußkörper
66 (z. B. aus Gummi) längs des Vorderrandes des Deckels trägt, so daß eine Bewegung des Deckels in die Öffnungslage eine
elastische Anlage zwischen Vorderende des Deckels und Vorderwand des Schrankes bzw.
des Ständers eintritt und Beschädigungen des Schrankanstriches o. dgl. vermieden· werden,
und daß jedenfalls auch eine Berührung zwischen den Metallteilen von Schrank und Deckel verhindert
wird.
Der Vorderteil des Deckels weist einen nach vorn ragenden Teil auf, der sich auf den Teil 29
des oberen Teiles der Vorderwand aufsetzt. Ein einwärts gerichteter Vorsprung 661, der von
der Oberseite entfernt ist, bildet eine Nut zur Aufnahme der Leiste 31, so daß auch hier ein
feuerdichter Abschluß gebildet wird.
Das hintere Ende des Deckels ist mit starren Ansätzen 67 versehen, die in der aus Fig. 7 ersichtlichen
Weise nahe den Seitenkanten des Deckels sitzen. Diese Ansätze 67 sind mit 6g Flanschen 68 am Deckel befestigt, während
Arme von winkelförmigem Querschnitt seitlich vom Deckel aus vorspringen. Die Seitenteile 70
dieser Arme 69 tragen am freien Ende Lagerrollen 1JX, die in die Rinneneisen 44 am Einsatz
3 passen und darauf laufen (s. Fig. 1 bis 3 und 6). Die Teile 70 bilden Laufbahnen 72, die
auf den Schwenkrollen 39 aufruhen. Die Teüe7o
weisen Begrenzungsanschläge 73 auf, die zur Begrenzung der Bewegung der Arme über die
Rollen 39 hinweg dienen. Wenn die Schwenkrollen 39 gegen die Anschläge 73 treffen, so
wird sich der Deckel um die Teile 39 als Drehzapfen bewegen.
Die Ansätze 67 stützen das hintere Ende des Deckels während seiner Gleitbewegung in die
Schließlage infolge der Anlage der Lagerrollen 71 auf den Rinneneisen 44. Während dieser Bewegung
der Lagerrollen 71 in den Rinnen 44 ist der Einsatz 3 am Boden des Schrankes gelagert,
und der Deckel wird ein wenig oberhalb und außer Berührung mit dem Oberrande des
Schrankes abgestützt. Bewegt sich aber der Deckel in die Schließlage nach Fig. 2 — zu
dieser Zeit sinkt die obere Kante des Deckels go
soweit, daß sie in Berührung mit dem Oberrande der Vorderwand des Schrankes gelangt —,
laufen die Rollen 71 auf den abwärts geneigten Teilen 74 der Rinnen 44 und infolgedessen wird
auch das hintere Ende des Deckels genügend gesenkt, so daß er sich auf den Oberrand des
Schrankes aufsetzt. Auf diese Weise werden die gesamten Randteile des Deckels mit ihren Nuten
und Vorsprüngen mit den entsprechenden Teilen des Schrankes in Berührung kommen und
einen dichten Abschluß bilden, so daß Feuer und Hitze von außen nicht auf das Behälterinnere einwirken können.
Wenn" der Deckel aus einer Stellung nach Fig. 2 in die Stellung nach Fig. 3 gebracht und
geöffnet werden soll, so wird der Griff 75 am vorderen Rande des Deckels vom Benutzer
erfaßt"und vorwärts gezogen. Dabei werden die Laufrollen 71 auf den schrägen Teilen 74 der
Rinnen 44 emporrollen, und die Rollen 35 werden ϊ10
entsprechend auf die schrägen Teile 63 des Deckels einwirken, so daß dann der Deckel von
den Rollen 35 und 71 abgestützt ist und infolgedessen mit geringer Kraft aus dem Schrank
nach vorn gezogen werden kann.
Ist der Deckel in dieser Weise nach der Vorderseite des Schrankes abgezogen und nähert sich
das hintere Ende des Deckels der Vorderwand des Behälters, so werden die Schwenkrollen 39
auf die Teile 72 der Ansätze 6γ in der Nähe der
Befestigungsnansche 68 wirken und verursachen,
daß der Deckel infolge der allmählich ansteigen-
den Form der Berührungsbahn emporsteigt. Hierdurch beginnt gleichzeitig eine Änhubbewegung
des Einsatzes 3 aus der Stellung nach Fig. 2. Danach kann man den Vorderrand des
Deckels nach unten sinken lassen, so daß die Bahnteüe 72 über die die Schrankachse bildende
Rolle 39 hinweglaufen und einen wandernden Drehzapfen für den Deckel bilden, während sich
der Vorderrand allmählich abwärts in die Lage
ίο nach Fig. 3 bewegt. Diese Bewegung wird
durch das Gewicht des Deckels veranlaßt, das seinerseits den Einsatz 3 weiter in Richtung
auf das obere Schrankende so lange emporhebt, bis der Mittelteil 76 der Laufbahn 72 .an die
Rollen 39 gelangt. Hierdurch wird der Einsatz 3 so stark gehoben, daß er in seine Höchstlage
nach Fig. 3 gelangt.
Danach drückt der Benutzer das untere Deckelende gegen die Vorderwand des Schrankes.
Dies bewirkt den endgültigen Anhub des Behälters in die Stellung nach Fig. 3, während
die Bahnteüe 72 über die Rollen 39 so lange weiterlaufen, bis die Anschläge 73 auf die Rollen
treffen. Diese Bewegung des Deckels wird auch durch Eingriff der Innenfläche des Deckels mit
den Rollen 77 herbeigeführt, die an Haltern 78 an der Vorderwand 11 des Schrankes nahe
seinem oberen Rande angebracht sind (s. Fig. 2 und 3). Behälter und Deckel sind in der in
Fig. 3 dargestellten Lage durch beliebige Mittel gesichert, zu denen ein Paar Sperrhaken 79
gehören, die verschwenkbar an der Vorderwand 42 des Behälters bei 80 angebracht sind (s. Fig. 6).
Federn 81 suchen diese Haken in die Eingriffslage zu bewegen, derart, daß ihre Vorsprünge 82
über die Teile 69 greifen. Ein Antriebshebel 83 ist an dem Vorderende 42 des Behälters bei 84
verschwenkbar und greift mit Lenkern 85 zu beiden Seiten des Zapfens 84 an den Gliedern
79 an. Eine Feder 86 greift mit einem Ende am Hebel 83 an, während sie mit dem anderen
Ende an der Vorderwand 42 des Einsatzes 3 befestigt ist. Sie sucht die Haken im gleichen
Sinne zu bewegen wie die Feder 81. Verschwenkt man den Griff 83 in die erwähnte
Stellung nach Fig. 6, so wird dadurch die Abwärtsbewegung des Behälters und die Bewegung
des Deckels in die Schließlage möglich. Schließt man den Deckel, so spielen sich die
geschilderten Vorgänge in umgekehrter Weise ab.
Von besonderer Bedeutung ist die Art der
Lagerung und Bewegung des Deckels aus der Schließlage in die Offenlage und umgekehrt,
infolge deren bewirkt wird, daß die Gleitbewegung derart erfolgt, daß er im wesentlichen
den Schrank freilegt, bevor er abwärts geschwungen und an die Vorderwand des Schrankbehälters
angelegt wird. Infolge dieser besonderen Bauart und Wirkungsweise für die Bewegung des Deckels aus der offenen Lage in
die geschlossene Lage wird ersichtlich der Deckel in die Nähe der Vorderwand des Schrankes
liegen und nur geringen Raum einnehmen. Es muß infolgedessen ein besonderer Raum für
den Schrank vorgesehen sein, damit ein öffnen des Deckels möglich ist. Bei der beschriebenen
Bauart bewegt sich aber der Deckel in die Arbeitsfläche bei seiner Öffnungsbewegung und
wird dann abwärts aus dem Wege bewegt, so daß ,man zu dem Inhalt des Einsatzes 3 gelangen
kann. Auf diese Weise können die Schrankbehälter nebeneinander angeordnet werden und stören sich gegenseitig in ihrer
Arbeit nicht.
Karteibehälter für Rechnungskarten, wie sie in Banken u. dgl. verwendet werden, werden
im Einsatz 3 in einer beliebigen Höhe durch Verwendung der Hilfsböden 53 abgestützt, so
daß die Karten um das gewünschte Maß über den Oberrand des Schrankbehälters hervorragen
und so leicht zugänglich sind. Schränke dieser Art werden gewöhnlich in modernen
Großbetrieben vielfach gebraucht und bilden eine zweckmäßige Unterbringung für Karten,
durch die sie nicht nur sicher eingeschlossen, sondern auch während des Gebrauches in bequemer
Lage gehalten werden.
Besonders sei auch auf die besondere Beziehung hingewiesen, die zwischen Deckel und
Behälter durch die Ansätze 67 erzielt wird, g0
derart, daß bei der Bewegung in die Öfmungslage der Innenbehälter vom Boden des Schrankes
bis zum Rand gehoben wird, wobei gleichzeitig das Gewicht des Einsatzes 3 ausgeglichen
wird. Hierdurch wiederum wird erzielt, daß der Deckel sich leicht und bequem ohne große
Kraftanstrengung bewegen läßt. Es braucht weder der Deckel durch Kraftanwendung gehoben
zu werden noch der Behälter.
Da die Bewegung der Ansätze 67 beim Heben iOo
des Einsatzes vom Boden des Aufnahmeschrankes zu seinem oberen Rand nicht zentral
auf den Behälter wirkt, so würde dieser bestrebt sein, aus dem Behälter zu kippen und sich zu
verklemmen. Dies wird durch das Scherengetriebe verhütet, das eine gleichmäßige Hebung
sämtlicher Teile des Innenbehälters aus der Stellung nach Fig. 2 in die Stellung nach
Fig. 3 sichert.
Fig. ι und 8 lassen einen Verschluß zur Sicherung des Deckels in geschlossener Lage
erkennen, durch den ein Zugang zum Schrankinhalt für nicht befugte Personen verhütet wird.
Zu dieser Einrichtung gehört ein durch einen Schlüssel zu schließendes Zylinderschloß 87,
dessen Schließbolzen 88 in das Schließblech 89 eingreift, das in der abwärts ragenden Zunge
an der Vorderseite des Deckels untergebracht ist. Das Schloß 87 sitzt in einem besonderen
Träger 90 in der Mitte der Vorderwand 11 des Schrankes, der in das einstückige feuerfeste
Futter eingebettet ist und eine Aussparung 91
aufweist, so daß man zu dem Schloß 87 zwecks Entfernung und Ausbesserung gelangen kann.
An der Innenseite der Vorderwand 11 ist eine Deckplatte 92 vorgesehen, welche das innere
5 offene Ende der Aussparung 91 abschließt (s. Fig. 8).
Die Zeichnungen und Beschreibung betreffen ein Ausführungsbeispiel, bei der der Schrankbehälter
nur einen Raum aufweist. Naturgemäß kann aber der Schrank auch mit einer Mehrzahl
unabhängiger, benachbarter Kammern versehen sein, die je einen beweglichen Einsatz
aufweisen, der durch einen besonderen Deckelabschnitt in Betrieb gesetzt wird, welcher in
der gleichen Weise geöffnet wird wie der oben beschriebene Deckel 2. Diese Deckelabschnitte
können in geöffneter Stellung nebeneinander an der Vorderwand des Schrankes anliegen,
oder auch an den Seitenwandungen. Derartige Vielfachkammeranordnungen liegen im Schutzbereich
der Erfindung.
Claims (6)
- Patentansprüche:i. Dokumentenschrank mit Verschlußdeckel, der parallel zu den Stirnflächen der Schrankwände verschiebbar und in eine zu der Verschiebungsrichtung senkrechte Stellung schwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel starre Ansätze (67) trägt, die im Winkel zur Verschiebungsrichtung stehen und bei der Verschiebung und Schwenkung mit innerhalb des Schrankes angeordneten Führungen (39) derart zusammenwirken, daß der Deckel während der Längsverschiebung auf den Führungsmittehi (39) gleitet und sich bei der Schwenkung mit den Ansätzen (67) auf die Führungsmittel stützt.
- 2. Schrank nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansätze (67) Hebel bilden, die bei ihrer Schwenkung zur Öffnung des Deckels einen beweglichen Einsatz (3) nach der offenen Seite des Schrankes befördern.
- 3. Schrank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansätze (67) durch Anschläge (73) begrenzte Gleitbahnen (72) bilden, die mit als Schwenkachsen dienenden Rollen (39) an der Innenseite der Schrankvorderwand (11) zusammenarbeiten. ..
- 4. Schrank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebel (67) mittels Rollen (71) an ihren Enden in Längsschienen (44) des Einsatzes (3) geführt sind, dessen Anheben erst während des Abwärtsschwenkens des Deckels (2) erfolgt.
- 5. Schrank nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Sperrklinken (79) an dem heb- und senkbaren Einsatz (3) vorgesehen sind, die mit den Hebern (67) des Deckels (2) so zusammenwirken, daß sie diesen in der geöffneten Stellung und dabei den Einsatz (3) in gehobener Stellung sichern.
- 6. Schrank nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Deckel Laufschienen (60) vorhanden sind, die mit am Schrank angebrachten Rollen (36) zusammenarbeiten, die die Verschiebung erleichtern, und die an ihren äußeren Enden (bei 63) derart geneigt sind, daß sie eine geringe Senkung des Deckels gegenüber dem Schrank veranlassen, sobald dieser etwa in die Schließstellung gekommen ist, um auf diese Weise einen dichten Abschluß herbeizuführen.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US605148XA | 1930-02-07 | 1930-02-07 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE605148C true DE605148C (de) | 1934-11-08 |
Family
ID=22029973
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930605148D Expired DE605148C (de) | 1930-02-07 | 1930-10-14 | Dokumentenschrank mit verschiebbarem und schwenkbarem Verschlussdeckel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE605148C (de) |
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1930
- 1930-10-14 DE DE1930605148D patent/DE605148C/de not_active Expired
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