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Oberlichtöffner Bekanntlich ist das Öffnen und Schließen der Oberlichtfenster,
die infolge ihrer Höhe schwer zugänglich sind, mit gewissen Schwierigkeiten verbunden,
und es sind daher bereits verschiedene Vorrichtungen vorgeschlagen worden, um ein
leichteres Öffnen und Schließen herbeizuführen. Im wesentlichen kann man bei diesen
ÖffnungsvorrichtungenzweiArten unterscheiden, und zwar i. solche, die mit Schubstangen
und Scherenhebeln arbeiten und 2. solche, die mit Zahnstangen und Zahnstangengetrieben
ausgerüstet sind.
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Bei der Benutzung von Schubstangen sind Scherenhebel erforderlich,
um die an sich starke Reibung zu vermindern und um eine geeignete Übersetzung zu
schaffen. Bei der Benutzung von Zahnrädern ist bisher die durch derartige Getriebe
geschaffene Reibungsverminderung für ausreichend erachtet worden, so daß man unmittelbar
von den Zahnrädern aus auf die Fensterflügel arbeitet. Es ist jedoch nun zu berücksichtigen,
daß Fenster, die ja doch dem Witteiungswechsel in sehr starkem Maße ausgesetzt sind
und demzufolge, namentlich, wenn es sich um Holzfenster handelt, dauernd sich verziehen,
oftmals nur schwer ein wirklich dichtes Schließen ermöglichen, wozu es erforderlich
ist, daß sie namentlich auch an der; frei herumschwingenden Kante möglichst dicht
gegen den Fensterrahmen gepreßt werden. Weder reit den üblichen Schubstangenöffnern
noch auch mit den mit Zahnrädern arbeitenden Vorrichtungen läßt sich aber ein solcher
stets dichter Schluß des Fensters herbeiführen.
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Mit der Erfindung wird daher vorgeschlagen, einerseits aus den Schubstangen-
und andererseits aus den Zahnrädergetrieben für derartige Öffnungs- und Schließvorrichtungen
die günstigsten Teile zu entnehmen und derart zu kombinieren, daß man einen in allen
Fällen wirklich brauchbaren Öffner erhält. Das Hauptmerkmal der Erfindung besteht
demzufolge darin, daß der die Öffnung und Schließung der Oberlichtflügel bewirkende
Scherenhebel durch die Drehbewegung einer Sperrbacke geöffnet und geschlossen wird,
wobei diese Sperrbacke infolge ihres sich um eine am beweglichen Oberlichtflügel
vorgesehene Rolle ragenden gebördelten und vorspringenden Randes als Verriegelungsorgan
des geschlossenen Fensters dient und gleichzeitig durch eine an ihrem unteren Ende
vorgesehene, beim Öffnen gegen ein auf dem beweglichen Fensterflügel angebrachtes
Winkelschließblech drückende und somit die Öffnungsbewegung auslösende Rolle als
An-und Abdruckorgan wirkt.
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Die Erfindung benutzt also neben dem Zahnrad und dem Zahnstangengetriebe
den Scherenhebel, um das Fenster zu bewegen, und außerdem eine mit dem Scherenhebel
in Verbindung stehende Sperrbacke, die das wirklich feste Heranziehen der frei ausschwingenden
Fensterkante an den Rahmen und damit den erforderlichen dichten Abschluß des ganzen
Fensters herbeiführt.
Selbstverständlich muß nun, da diese Sperrbacke
einerseits als wirkliches Abschlußorgan, andererseits aber, wie angegeben, auch
als Mittel zum Öffnen des Fensters dienen soll, was insbesondere dann von Wirksamkeit
ist, wenn das Fenster etwas klemmen sollte, dafür gesorgt werden, daß ihre Bewegung
auch in gewisser bestimmter Weise von dem Sperrhebel aus gesteuert wird, so daß
sie sich im richtigen Augenblick auch bewegt und nicht etwa durch frühzeitiges Einlegen
in die Verschlußstellung den wirklichen Abschluß des Fensters verhindert oder durch
zu spätes Bewegen beim Öffnen das Aufklappen des Fensterflügels nicht durchzuführen
gestattet. Demzufolge wird mit der Erfindung vorgeschlagen, den einen Arm des Scherenhebels
an seinem mittleren Teil zu verbreitern, wobei der verbreiterte Teil etwa halbmondförmig
ausgebuchtet und mit einem Langloch ausgestattet ist, in welches ein auf dem Verbindungsteil
zwischen Spreizhebel und Sperrbacke angebrachter Stift erst dann hinabgleiten kann,
wenn ein auf dem Verbindungsteil oberhalb des ersten Stiftes vorgesehener zweiter
Stift über die Spitze der verbreiterten Fläche des Verbindungsteiles gelangt ist
und nunmehr in die halbmondförmige Ausbuchtung hinabgleitet. Die Bewegung der Sperrbacke
wird somit stets erst dann eintreten, wenn der Spreizhebel die richtige Stellung
einnimmt, welche die Bewegung des Verbindungshebels zwischen ihm und der Sperrbacke
ermöglicht.
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In der Zeichnung ist ein praktisches Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Oberlichtöffners dargestellt, und zwar zeigt Abb. 1 den Antriebsmechanismus des
Oberlichtöffners in einer Seitenansicht, Abb. 2 eine Vorderansicht desselben, Abb.3
den eigentlichen Oberlichtöffner in einer Seitenansicht, Abb. q. eine Rückansicht
desselben, Abb. 5 einen Querschnitt nach der Linie I-I der Abb. 3 und q., Abb. 6
eine Seitenansicht der Lagerung des oberen Zahnrades, Abb. 7 eine Draufsicht auf
das am beweglichen Fensterrahmen befestigte Winkelschließblech der Verriegelungsvorrichtung.
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Der Oberlichtöffner gemäß der Erfind'ung besteht aus einem am unteren
Teil des Fensterstocks in erreichbarer Höhe befestigten Antriebsmechanismus und
aus einer am oberen Teil des Fensterstocks und Oberlichtrahmens selbst angebrachten
Vorrichtung, durch welche die Schließung, Öffnung und Verriegelung bewirkt wird.
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Der hebelartige, an seinem inneren Ende gabelförmig ausgebildete Handgriff
i trägt zwischen der Gabel 2 ein Zahnrad 3, das mit einem im Fensterstock verschraubten
Lager q. vermittels eines Bolzens 5 verbunden ist, der sowohl durch den Mittelpunkt
des Zahnrades 3 als auch durch die Gabel 2 des Handgriffs i hindurchgeht. . Das
Zahnrad 3 läuft außerdem zwischen zwei am Lager q. vorgesehenen Schutzblechen 6,
wodurch es verdeckt wird und außerdem gefälliger aussieht.
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Die Drehbewegung des Zahnrades 3 wird auf eine an ihrem unteren Ende
mit einer gewissen Anzahl von den Zähnen des Zahnrades 3 entsprechenden Löchern
versehene, in den Fensterstock eingelegte und von einem auf diesem verschraubten
Flacheisen 7 außerhalb des Eingriffs des Zahnrades verdeckte Zahnstange 8 übertragen-.
Diese Zahnstange 8 ist bis in Höhe des Oberlichtfensters verlängert und an ihrem
oberen Ende ebenfalls mit Löchern versehen, in welche die Zähne eines zweiten oberen,
in den Fensterstock eingelassenen und in einer Gleitführung g für die Zahnstange
laufenden Zahnrades io eingreifen. Dieses obere Zahnrad io ist mit einer zentralen,
viereckigen Öffnung ausgestattet, durch welche ein Vierkanteisen il hindurchgeht
und bis auf die freiliegende Seite des Fensterstocks durch diesen selbst hindurchgeführt
ist, um hier den eigentlichen Öffnungsmechanismus des Oberlichtöffners in Bewegung
zu setzen.
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Dieser Öffnungsmechanismus besteht aus einer Sperrbacke 12 besonderer
Ausbildung (s. Abb. 3), welche auf dem Vierkant ii sitzt, der in einer im inneren
Fensterstock zwischen den beiden Fensterrahmen verschraubten Platte 13 gelagert
ist. Am unteren Ende der Sperrbacke 12 befindet sich eine durch einen Bolzen 14
befestigte Rolle 15 und zwischen der Sperrbacke 12 und der Rolle 15 ein angelenktes
Verbindungsteil 16, welches die Verbindung mit dem Arme 17 des mit Hilfe eines Bolzens
18 auf der Platte 13 befestigten Scherenhebels 17, ig herstellt. Der zweite Arm
zg dieses Scherenhebels 17, ig ist in 2o angelenkt und kann mit Hilfe eines an seinem
äußeren Ende angeordneten Stiftes 2r in eine geeignete Bohrung eingreifen, die im
unteren Teil des auf dem beweglichen Fensterrahmen befestigten Winkelschließbleches
22 vorgesehen ist. Der durch die Bohrung des Winkelschließbleches 22 hindurchgehende
Stift 2i kann durch einen auf jenem angeordneten kleinen Riegel 23
festgemacht
und wieder gelöst werden, wenn der bewegliche Fensterrahmen von dem unbeweglichen
Fensterstock heruntergeklappt oder abgenommen wird. Der untere Teil des erwähnten
Winkelschließbleches 22 ist etwas nach vorn verlängert und hier mit einer Bohrung
24 versehen, in welche ein Stift des anderen Fensterrahmdns derart eingreifen kann,
daß äußerer und innerer Fensterrahmen in zwangläufiger Verbindung stehen und auf
diese Weise gleichzeitig geöffnet und geschlossen werden können.
Die
Abriegelung des sich in geschlossener Lage befindlichen Fensters wird dadurch erreicht,
daß ein vom oberen Teil der Sperrbacke 12 gebildeter, gebördelter und vorspringender
Rand 25 sich nach dem Zusammenklappen des Scherenhebels 17, ig um eine Rolle 26
legt, die im oberen und inneren Teil des senkrechten Schenkels des Winkelschließbleches
22 vorgesehen ist, dessen zweiter waagerechter Schenkel auf dem inneren Fensterrahmen
verschraubt ist. Dieser zweite waagerechte Schenkel ist auf einer bestimmten Entfernung
hinter der Rolle 26 durchbrochen (Abb. 7), um einen Eingriff des vorspringenden
Randes 25 der Sperrbacke 12 zu gestatten. In dieser Lage ist das geschlossene Fenster
verriegelt und kann nur durch Ausschwenken des Handhebels i wieder geöffnet weiden.
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Die Wirkungsweise des Oberlichtöffners gemäß der Erfindung ist folgende:
Die Drehbewegung des unteren Zahnrades 3 wird auf die Zahnstange 2 übertragen, welche
angehoben wird und auf diese Weise das obere Zahnrad io in Drehung versetzt. Sodann
wird durch Vermittlung des Vierkants ii die Sperrbacke i2 und dadurch auch der Verbindungsteil
16 angehoben, wobei sich die beiden Arme 17 und ig des Scherenhebels öffnen und
das Fenster hinausschieben.
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Das Öffnen des Fensters wird durch die am unteren Ende der Sperrbacke
12 angeordnete Rolle i5 gefördert, die bei einem Anheben der Sperrbacke 12 mit beträchtlicher
Kraft gegen das am beweglichen Fensterrahmen befestigte Winkelschließblech 22 drückt,
was besonders wichtig ist, falls die beiden Fensterteile aus irgendeinem Grunde
festgeklemmt sind. Das Öffnen des Fensters erfolgt somit durch Vermittlung zweier
Kräfte: einerseits durch den von der Rolle 15 auf das Winkelschließblech 22 ausgeübten
Druck, andererseits durch die Schubkraft des sich öffnenden Scherenhebels 17, ig,
welche die von der Rolle 15 ausgelöste Bewegung vervollständigt und verstärkt.
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Das Schließen des Fensters wird'durch Umkehrung der beschriebenen
Bewegung bewirkt. Das Zahnrad 3 führt dabei eine entgegengesetzte Bewegung aus und
überträgt diese dann über die Zahnstange 8 und das obere Zahnrad io auf die Sperrbacke
12, welche den Verbindungsteil 16 hinunterdrückt und dadurch die beiden Arme des
Scherenhebels 17, 19 schließt. Dabei wird die Sperrbacke 12 derart dem senkrechten
Schenkel des Winkelschließbleches 22 genähert, daß der vorspringende Rand 25 der
Sperrbacke i2 hinter die am Winkelschließblech 22 befestigte Rolle 26 greifen und
somit das geschlossene Fenster in dieser Lage verriegeln kann.
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Der Arm 17 des Scherenhebels ist an seinem mittleren Teil (s. Abb.
3) verbreitert und mit einem Langloch 27 ausgestattet, in welchem ein auf dem unteren
Ende des Verbindungsteiles 16 vorgesehener Stift 28 gleitet. Dieser kann im Langloch
27 erst dann hinabgleiten, wenn ein auf dem Verbindungsteil 16 oberhalb des Stiftes
28 angeordneter zweiter Stift 2,9 durch die vollständige Bewegung der beschriebenen
Vorrichtung über die Spitze 3o des verbreiterten Mittelteils gelangt ist und plötzlich
in dessen halbmondförmige Ausbuchtung gleitet; diese Bewegung ist notwendig, um
die Sperrbacke 12 mit ihrem gebördelten Rand 25 durch Weiterdrehen hinter die Rolle
26 des Winkelschließbleches 22 zu schieben und dadurch den Fensterflügel zu verriegeln.
Die Abhängigkeit der Bewegung des Verbindungsteiles 16 vom Abgleiten des Stiftes
29 von der Spitze soll verhindern, daß der Stift 28 in den unteren Teil des Langloches
27 hinabgleitet, bevor die Rolle 26 in einer solchen Stellung an die Sperrbacke
i2 herangebracht worden ist, daß der vorspringende Rand 25 der Backe 12 sich um
die Rolle 26 des Winkelschließbleches 22 legt und dadurch das Fenster in geschlossener
Lage abriegelt. Hierdurch wird außerdem noch ein leichtes Öffnen und Schließen des
Scherenhebels 17, ig bewirkt sowie eine zusätzliche Sicherung der Abriegelung.
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Um eine leichtere Wirkungsweise des Oberlichtöffners zu erzielen,
bringt man in vorteilhafter Weise an jedem Fenster zwei der beschriebenen Vorrichtungen
an, die an den beiden Innenseiten des betreffenden Fensterstockes zwischen den Oberlichtrahmen
angebracht werden. Der eine dieser Oberlichtöffner wird in der oben beschriebenen
Weise durch den auf der betreffenden Seite des Fensterstockes vorgesehenen Handgriff
i vorgetrieben und dessen Bewegung vermittels des durch das Fenster hindurchgehenden
Vierkants ii auf den zweiten auf der entgegengesetzten Seite angebrachten Oberlichtöffner
übertragen.
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Dieser Oberlichtöffner kann auch vollständig im Fensterstock eingelassen
und mit einem Schutzblech verdeckt sein, in welchem Falle er unsichtbar wird, was
einerseits gefälliger wirkt uiid andererseits den ganzen Mechanismus vor Staub und
Witterungseinflüssen schützt.