Die vorliegende Erfindung zeigt. nun eine weitere Ausbildung der Vorrichtung
nach Patent 87532 zur Anwendung des zuletzt beschriebenen Verfahrens, und
zwar werden durch die Kurven Schieberplatinen o. dgl. gesteuert, die den Stoffverschieberträger
derartig bewegen, daß der in einem Spannrahmen eingespannte zu bearbeitende Stoff
gegen die im Stichloch befindliche Nadel geschoben wird, wobei das gestochene Loch
in bekannter Weise allseitig erweitert und umnäht wird. Wichtig dabei ist, daß der
Stoff straff gespannt gehalten wird. Auf keinen Fall darf der Stoff nachgeben. Zu
diesem Zwecke ist ein besonderer Spannrahmen in einer Stichplatte verschiebbar,
in dem der Stoffverschieber der Vorrichtung den Stoff festklemmt. Die Verwendung
von Schieberplatinen, die von den Kurven gesteuert werden, gestattet eine schmale
Bauweise der Vorrichtung, die um so schwieriger zu erreichen ist, als ein besonderer
Stoffschieber angeordnet werden muß, der nach erfolgter Umnähung des aufgeweiteten
Loches den Stoff in der Nährichtung verschiebt und zu dessen Steuerung in der Vorrichtung
noch zwei besondere Kurven benötigt werden.
Das Gehäuse i wird mit der Klemme 2 an der Stoffdrückerstange 3 der
Nähmaschine befestigt. In dem Gehäuse sind auf eiüer Achse 4 mehrere Kurvenscheiben
5, 6, 7, »8 befestigt. Die Achse 4 wird mittels eines Schaltrades g von einem Schalthebel
=o durch eine Schaltklinke =i absatzweise bewegt, wobei die schlitzförmige Aussparung
i2 des Schalthebels =o an dem runden Ansatz der Nadelklemmschraube 13 der Nadelstange
14 angreift und von dieser ausgeschwungen wird. Damit nun der Eingriff der Schaltklinke
=i zum Schaltrad g verändert werden kann, ist die Schaltklinke =i auf einer besonderen
Platte 15 durch den Bolzen 16 drehbar befestigt, die durch zwei Schrauben 17 an
dem Schalthebel =o um die Achse 4 gedreht werden kann. Die Schlitze =8 in der Platte
15 begrenzen dabei die Verstellbarkeit. Diese Einstellung ist notwendig, damit die
Kurven 5, 6, 7, 8 in die genaue Zeitfolge zum Nadelstangenhub der Nähmaschine gebracht
werden können. Von der Kurve 7 wird ein Platinenschieber =g mittels des Bolzens
2o angetrieben. Der Schieber =g bewegt sich in einer Geradführung, welche ihm die
Achse 4 und der Bolzen 2i geben. Der Bolzen 21 geht ebenfalls wie die Achse 4 durch
die gesamte Vorrichtung hindurch und ist in den beiden Seitenwänden des Gehäuses
i gelagert. Damit die Schieber bewegt werden können, sind Schlitze 22 für die Achse
4 und 23 für den Bolzen 21 vorgesehen. Der Platinenschieber besitzt einen Arm 24,
der mit seinem Schlitz 25 einen Bolzen 26 einschließt. Der Bolzen 26 ist fest mit
dem Stoffschieberträger 27 verbunden. Durch den Platinenschieber =g wird der Stoffschieber
27 von der Kurve 7 vor und zurück bewegt, wobei der Stoffschieber 27 in einem Bolzen
28, der mit dem Gehäuse i fest verbunden ist, durch einen Schlitz 29 geführt wird.
Von der Kurve 8 wird ebenfalls ein Platinenschieber 3o verschoben, der ebenfalls
durch die Achse 4 und den Bolzen 21 in Schlitzen 22, 23 geradgeführt wird, Auch
dieser Schieber hat einen Arm 31, der ebenfalls am unteren Ende einen Schlitz 32
aufweist, in den der eine Arm 33 eines Winkelhebels angreift. Der Winkelhebel ist
um den am Gehäuse befestigten Bolzen 34 drehbar und trägt an dem anderen Schenkel
35 einen Bolzen 37, der in einem Schlitz 38 des Stoffschiebers geführt wird.
Bei der Verschiebung des Platinenschiebers 3o wird der Winkelhebel um den Drehbolzen
34 ausgeschwungen und bewegt durch den Bolzen 37 den Stoffschieber seitwärts, wobei
der Stoffschieber um den Bolzen 28 als- Drehpunkt ausschwingt. Der Stoffschieber
kann sowohl durch den Platinenschieber 3o mittels des Winkelhebels seitwärts ausgeschwungen
als auch durch den Platinenschieber =g mittels des Bolzens 26 vor und zurück bewegt
werden. Werden beide Schiebe von den Kurven gleichzeitig gesteuert, dann können
Schrägstiche nach allen Seiten hin erzeugt werden. Der Stoffschieberträger 27 besitzt
am vorderen Ende 38d eine konische Verstärkung. Diese Verstärkung bildet mit dem
Schieber 39 einen Rahmen, in dem de @ Stoff 4o festgeklemmt wird. Entsprechen der
allseitigen Verschiebung des Stoffschiebers 27 wird auch der Spannrahmen als Schieber
3 j in der Überdeckstichplatte 41 allseitig bewegt; Der Schieber 39 wird
durch die Scheiben 44 in der Stichplatte geführt, so daß der Schieber' nach oben
nicht entweichen kann. Sowohl die Verstärkung 38a des Stoffschieberträgers als auch
der Schieber 39 bilden zusammen, wie schon erwähnt, einen Stoffspannrahmen, der
viereckig oder rund geformt ist. Entsprechend der Bewegung des Stoffschieber= trägers
27 befindet sich in der Verstärkung 38a eine entsprechende Aussparung 43 für den
Nadeleinstich. Die Stichplatte 41 dagegen besitzt das übliche runde Stichloch 44.
Vor dem Stichloch ist noch ein länglicher Schlitz 45 in der Stichplatte angebracht,
in den der Vor= stecher 46, der entsprechend seinem kreisbogenförmigen Ausschlag
geformt ist, einschlägt. Demzufolge ist auch die Aussparung in der vorderen Verstärkung
38a des Stoffschieberträgers erweitert. Der Vorstecher 46 ist an dem Hebel 47 befestigt,
. der um den Drehbolzen48 ausschwingt und von der Kurve 5 durch den Bolzen 49 angetrieben
wird, und zwar so, daß er in den gespannten Stoff einschlägt und sich sogleich wieder
aus dem Loch entfernt, damit der Stoff von dem Stoffschieber nach den verschiedenen
Seiten verschoben werden kann. Ist das Loch eingeschlagen und der Stoffschieber
so bewegt worden, daß das Loch, wie in der Einleitung erwähnt, erweitert und unmäht
worden ist, dann werden von den zwei Kurven 5 zwei Hebel 50, @velche in dem Drehbolzen
51 gelagert sind, nach unten ausgeschwungen. Die Hebel stehen mit dem Bolzen
52 im Eingriff mit den Kurvenscheiben 5. An den Hebeln 50 sind die zwei Führungsbolzen
53 befestigt, wobei die beiden Schlitze 54 in den Gehäusewänden das Ausschwingen
des Hebels gestatten. In den zwei Führungsbolzen 53 sind zwei Träger 55 für zwei
weitere Stoffschieber mit den Schlitzen 56 vor- und rückwärts bewegbar. Die Träger
werden durch die gemeinsame Brücke 57 verbunden. Diese trägt einen Bolzen 58, in
den ein Schenkel 59 eines Platinenschiebers 6o eingreift. Der Platinenschieber 6o
wird mit dem Bolzen 61 von der Kurve 6 angetrieben und von der Achse 4,
dem
Bolzen 21 und den beiden Schlitzen 22, 23 geradgeführt. Die Träger 55 werden also
durch den Platinenschieber 6o nach vor und zurück bewegt, während sie durch die
beiden Hebel 50 nach unten und nach oben ausgeschwungen werden. An dem vorderen
Ende des Trägers 55 sind als weitere Stoffschieber zwei gezahnte Füße 62 zu beiden
Seiten des. Stoffschieberträgers 27 angebracht. Ist das och erweitert und fertig
umnäht, dann werden die Füßchenträger 55 durch den Hebel 5o nach unten ausgeschwungen;
die Füßchen legen sich auf den Stoff gegen die Stichplatte und heben die ganze Vorrichtung
etwa i bis 2 mm hoch, so daß die Verstärkung 38d des Stoffschieberträgers aus dem
rahmenförmigen Schieber 39 herauskommt, wobei die Stoffdrückerstange 33, die mit
der Vorrichtung ein Ganzes bildet, als Führung dient. Der Stoff wird also entspannt
und. wird von den Füßchen 62 der Träger 55 durch den Platinenschieber 6o um eine
Stichlänge in der Nährichtung nach hinten bewegt. Daraufhin werden die Träger 55
wieder von den Hebeln 50 nach oben bewegt, und die Verstärkung 38a des Stoffschieberträgers
klemmt den Stoff 40 in den Schieber 39 wieder fest, so daß ein neues Loch vorgestochen
und umnäht werden kann. In dieser Zeit werden die Stoffschieberfüßchen 62 wieder
leer über den Stoff zurückgeführt. Damit nun bei der Verschiebung des Stoffes in
der Nährichtung durch die Füßchen 62 der schieberförmige Spannrahmen 39 durch die
Reibung nicht mit nach hinten genommen werden kann, ist eine Feststellvorrichtung
vorgesehen, welche den Schieber 39 in seiner Lage festhält, und zwar trifft das
eine Füßchen 62 auf einen Bolzen 63 auf, der in einem Hebel 64 befestigt ist. Der
Hebel schwingt um einen in der Stichplatte befestigten Drehbolzen 65, wobei der
sektorähnliche Arm 66 des Hebels sich vor einen Stift 67 legt. Der Stift ist in
dem Schieber 39 befestigt. Beim Zurückschieben des Füßchens 62 wird der Hebel mittels
einer Feder 68 wieder in seine Ausgangslage zurückgebracht.