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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ansticken von Schnüren oder dergleichen mit Hilfe von drehbaren Soutacherädern oder dergleichen.
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Vorrichtungen zum Ansticken von Verzierungsmaterialien gibt es schon seit rund hundert Jahren. Bei der Soutachestickerei wird schnur- oder bandförmiges Material in der gewünschten Verzierungsform auf den Stickboden aufgestickt. Wenn nachfolgend nur von Schnüren die Rede ist, dient dies der besseren Verständlichkeit. Mit der beispielhaften Nennung von Schnüren ist also keinerlei Beschränkung beabsichtigt.
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Die
FR 467 481 beschreibt eine Pantographen-Stickmaschine mit einem Antriebsorgan zur Betätigung einer Vielzahl von Soutacherädern zum Ansticken von Kordeln, Schnüren, Litzen, Chenille, Perlenschnüren und ähnlichen Verzierungsmaterialien. Die Soutacheräder besitzen eine zentrale Öffnung für den Durchgang der Sticknadel und eine periphere Öffnung, durch welche die auf den Stoff aufzustickende Schnur oder dergleichen geführt ist. Es können auch mehrere periphere Öffnungen verschiedener Grösse vorhanden sein. Beim Aufsticken der Schnur werden die Soutacheräder mittels eines Lochbandes entsprechend dem Verlauf des Musters verdreht und die Schnur abwechslungsweise mit Stichen auf der einen und der andern Seite der Schnur auf den Stoff aufgestickt.
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Die
CH 563 486 zeigt eine Stickmaschine, bei der eine Mehrzahl von Soutacherädern durch das Maschinenprogramm gesteuert mittels Zahnstangen verdreht werden.
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Die
US 6,957,615 beschreibt eine Steppmaschine mit einer Mehrzahl von Soutacherädern, die durch das Maschinenprogramm gesteuert von einem Motor über Zahnriemen verdreht werden.
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Die angeführten Beispiele zeigen, dass es kompliziert ist, Stick- und Steppmaschinen mit Soutachevorrichtungen auszurüsten oder diese wieder zu entfernen, wenn sie nicht mehr benötigt werden oder z.Bsp. der Wunsch besteht, Vorrichtungen zum Aufsticken von Pailletten zu montieren.
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Keine dieser bekannten Soutachevorrichtungen sieht ein Schneiden der Schnüre vor, wenn ein Muster fertig gestellt wurde. Dies hat den Nachteil, dass die einzelnen Muster durch Schnurlängen miteinander verbunden sind, welche später in aufwendiger Handarbeit entfernt werden müssen. Die entfernten Schnurlängen stellen auch unerwünschten Abfall dar. Dass in über hundert Jahren Soutachestickerei das Problem des Schneidens nicht gelöst wurde, hat unter anderem den Grund darin, dass bei Schifflistickmaschinen die Nadeln in engen Abständen von einem französischen Zoll (27,08 cm) angeordnet sind, und somit kaum Platz für eine Schneidvorrichtung besteht. Zudem stellt sich das Problem, wie nach dem Schneiden ein problemloses Ansticken ermöglicht werden soll.
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In der nicht vorveröffentlichten
Schweizerischen Patentanmeldung Nr. 00078/ 06 wird eine Vorrichtung zum Ansticken von Schnüren oder dergleichen beschrieben, welche eine durch den Nadelstössel der Stickmaschine betätigbare Kupplung zum Einkuppeln aufweist und durch eine Rückstellvorrichtung auskuppelbar ist. Diese Vorrichtung hat unter anderem den Vorteil, dass sie leicht an einer beliebigen Stickstelle eingesetzt oder durch eine Vorrichtung zum Ansticken von Pailletten ersetzt werden kann. Da die jeweilige Vorrichtung oder Soutachekopf nur für eine einzige Stickstelle bestimmt ist, können solche Vorrichtungen in beliebigen Rapporten eingesetzt werden, wobei der 8/4 -Rapport der kleinste mögliche Rapport ist (ein Soutachekopf für jede zweite Stickstelle). Diese Soutacheköpfe weisen jedoch wie der übrige Stand der Technik keine Schneideinrichtung für die Schnur auf.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Ansticken von Schnüren oder dergleichen zu schaffen, mit welcher die Schnur geschnitten werden kann und welche es erlaubt, den Schnuranfang problemlos wieder anzusticken.
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Gemäss der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass ein Soutacherad in einem Support drehbar gelagert ist und dass am Support eine Schneidvorrichtung und eine Klemmvorrichtung zum Schneiden bzw. Festhalten der Schnur angeordnet sind. Vorteilhaft ist die Schneidvorrichtung seitlich am Support angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass die Schnur nahe an der Stelle abegeschnitten wird, wo sie durch Aufsticken fest mit dem Stickboden verbunden wurde. Zweckmässigerweise besitzt die Schneidvorrichtung ein stationäres Messer und ein bewegliches Messer. Dies ermöglicht einen Schneidvorgang wie mit einer Schere. Das stationäre Messer kann durch eine auf dem Support angeordnete Platte gebildet sein, an welcher eine Schneidkante ausgebildet ist. Dies ermöglicht ein Schneiden trotz engen Platzverhältnissen. Das bewegliche Messer kann dabei als ein zur Schneidkante verschenkbarer Hebel ausgebildet sein, welcher mit einer horizontal angeordneten Welle verbunden ist. Um ein sauberes Schneiden zu ermöglichen, ist zweckmässigerweise das bewegliche Messer durch eine Feder gegen das stationäre Messer vorgespannt.
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Als Klemmvorrichtung dient vorteilhaft eine unten am Support angeordnete Blattfeder. Dadurch wird auf engem Raum ein Festklemmen der Schnur ermöglicht. Um ein sicheres Festklemmen der Schnur zu ermöglichen, kann die Schneidvorrichtung ein Betätigungselement aufweisen, welches Druck auf die Blattfeder ausübt.
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Eine vorteilhafte Ausführung der Vorrichtung sieht ein Schaltorgan vor, das durch die Steuerung der Stickmaschine betätigbar ist, um die Vorrichtung an- oder abzuschalten. Dieses Schaltorgan kann durch den Nadelstössel der Stickmaschine anschaltbar sein. Es wäre aber auch möglich, beispielsweise ein Solenoid oder einen pneumatischen Zylinder zum Anschalten vorzusehen. Das Solenoid oder der pneumatische Zylinder könnten in diesem Fall auch das Abschalten und Schneiden der Schnur veranlassen.
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Vorzugsweise wird eine Rückstellvorrichtung vorgesehen, um das Schaltorgan wieder abzuschalten. Diese Rückstellvorrichtung weist vorteilhaft eine Schaltstange zur Bedienung einer Vielzahl von Stickstellen auf.
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Die Schneidvorrichtung und/oder die Klemmvorrichtung ist zweckmässigerweise durch die Rückstellvorrichtung betätigbar. Dadurch erübrigt sich ein spezielles Organ zur Betätigung der Schneidvorrichtung. Die Rückstellvorrichtung ist zu diesem Zweck zweckmässigerweise mit einem justierbaren Gestänge mit dem beweglichen Messer der Schneidvorrichtung verbunden.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht eine Schnurbremse vor. Dadurch wird die Schnur beim Ansticken gestreckt gehalten, was ein sauberes Aufsticken der Schnur begünstigt. Die Schnurbremse kann eine Anzahl von Stiften aufweisen, um welche die Schnur geführt werden kann. Der Bremseffekt auf die Schnur und somit die Schnurspannung wird umso grösser, um je mehr Stifte die Schnur gewickelt ist.
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Die Erfindung betrifft auch eine Stick- oder Steppmaschine mit mindestens einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 23.
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Vorteilhaft weist die Stick- oder Steppmaschine auch mindestens eine Vorrichtung zum Ansticken von Pailletten oder dergleichen auf. Dies ermöglicht es, gesteuert durch das Stickprogramm, wahlweise Schnüre oder Pailletten aufzusticken.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Anzahl von auf einer Schifflistickmaschine montierter Soutache- und Paillettenköpfen, wobei auch die allen Köpfen gemeinsame Antriebseinrichtung ersichtlich ist, die wahlweise dem Antrieb der Soutacheköpfe und der Paillettenköpfe dient. Ebenfalls ersichtlich ist die den Soutacheköpfen und Paillettenköpfen gemeinsame Rückstellvorrichtung,
- Fig. 2
- den Soutachekopf im ausgekuppelten Zustand,
- Fig. 3
- den Soutachekopf nach erfolgter Aktivierung durch den Nadelstössel,
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung eines Soutachekopfs vor dem Schneiden der Schnur,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht des Soutachekopfs von Figur 5,
- Fig. 6
- den Soutachekopf von Fig. 4 und 5 von hinten betrachtet,
- Fig. 7 bis 9
- den Soutachekopf wie in den Figuren 4 bis 6, jedoch nach dem Schneiden und Klemmen der Schnur,
- Fig. 10
- eine Seitenansicht der Soutacheeinrichtung, wobei auch die Schnurbremse ersichtlich ist,
- Fig. 11
- eine perspektivische Ansicht der Schnurbremse nach dem Einlegen der Schnur,
- Fig. 12
- eine perspektivische Ansicht der Schnurbremse in geöffnetem Zustand,
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In den Figuren 1 bis 12 wird der Nadelfaden und der Schiffchenfaden nicht dargestellt, weil dies die Übersichtlichkeit beeinträchtigen würde und andererseits, weil dies der Stickereifachmann für das Verständnis der Erfindung nicht benötigt. Aus den gleichen Gründen ist der zu bestickende Stoff in den Figuren nicht dargestellt. Eine Ausnahme bildet Figur 10, wo der Stoff 18 und auch die Schiffchenbahn 20 ersichtlich sind. Ebenfalls dargestellt sind der Stoffdrücker 52 und die Fadenleiter 54, 58 für den Nadelfaden.
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Figur 1 zeigt eine Anzahl von im 16/4 - Rapport (ein Paillettenkopf 10 und Soutachekopf 10' für jede vierte Stickstelle) auf einer Schifflistickmaschine angeordneten Paillettenköpfen 10 und Soutacheköpfen 10'. Diese sind leicht auswechselbar mit Schrauben 14 am winkelförmigen Träger 12 (Fig. 1, 2 und 3) der Maschine befestigt, wobei Führungsstifte 16 (Fig. 4) für genaue Platzierung sorgen. Dem Antrieb dient eine von der Maschinensteuerung steuerbare Antriebseinrichtung 15. Die Antriebseinrichtung 15 besitzt einen Motor 17, z.Bsp. Schrittschaltmotor, mit welchem eine sich über die ganze Maschinenlänge sich erstreckende Welle mit Zahnrädern oder eine Zahnwelle 19 antreibbar ist, mit welcher die Soutache- und Paillettenköpfe 10, 10' gekuppelt werden können. Der Antriebsstrang führt somit vom Motor 17 über Zahnwelle 19, Kupplungsrad 51, Zahnrad 53 auf der Antriebswelle 57 (Fig.1 und 4).
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Zum Auskuppeln dient eine Rückstellvorrichtung 21. Diese ist ebenfalls von der Maschinensteuerung ansteuerbar und besteht im Wesentlichen aus einem pneumatischen Zylinder 23, dessen Kolben 25 an einen Hebel 27 angelenkt ist, der eine Schaltstange 29 verschwenken kann. Die Schaltstange 29 erstreckt sich über die ganze Maschinenlänge und besitzt bei jedem Soutache- und Paillettenkopf 10, 10' einen Greifer 30, welcher bei Betätigung der Rückstellvorrichtung 21 entweder die Soutacheköpfe 10' oder die Paillettenköpfe 10 auskuppelt. In Figur 1 sind auch die Nadelstössel 31 mit den Nadeln 33 ersichtlich. An jedem Nadelstössel 31, dem ein Soutachekopf 10' oder ein Paillettenkopf 10 zugeordnet ist, ist eine Schaltnocke 35 befestigt, welche dem Einkuppeln dient.
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Die Kupplung 49 des Soutachekopfes 10' weist ein Kupplungsrad 51 auf, welches nach dem Einkuppeln mit der Zahnwelle 19 (Fig. 1) in Eingriff steht (Fig. 3). Das Kupplungsrad 51 ist auf dem Hebel 55 (Fig. 4) gelagert, welcher um die Antriebswelle 57 verschwenkbar ist. Eine Feder 56 ist bestrebt, den Hebel 55 in einer Stellung zu halten, in welcher das Kupplungsrad 51 in Eingriff mit der Zahnwelle 19 ist. Das Kupplungsrad 51 steht in dauerndem Eingriff mit dem Zahnrad 53 (Fig. 4), das auf der Antriebswelle 57 sitzt.
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Der Hebel 55 besitzt zwei Arme 59, 61. Am Arm 59 ist das Kupplungsrad 51 drehbar gelagert und am anderen Arm 61 befindet sich ein vom Nadelstössel 31 und dem Greifer 30 der Rückstellvorrichtung 21 (Fig. 2) betätigbares Schaltorgan 65 zur Ein- und Ausschaltung der Kupplung 49.
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Wenn auch eine direkte Betätigung der Kupplung 49 durch den Nadelstössel 31 möglich wäre, wird die Verwendung eines Schaltorgans 65 zur Betätigung der Kupplung 49 vorgezogen. Das Schaltorgan 65 ist so ausgestaltet, dass der Hebel 55 starr und nicht bloss durch die Kraft der Feder 56 in der eingekuppelten Stellung gehalten wird.
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Wie die Figur 4 zeigt, weist das Schaltorgan 65 einen Betätigungshebel 67 auf, an welchem ein Schaltarm 68 angeordnet ist. Der Betätigungshebel 67 ist in der einen Drehrichtung durch den Nadelstössel 31 und in der anderen Drehrichtung durch die Schaltstange 29 der Rückstellvorrichtung 21 verschwenkbar. Der Betätigungshebel 67 ist über die Welle 66 mit einer Kurvenscheibe 69 verbunden, welche durch die Feder 73 gegen einen Zapfen 71 gepresst wird. Die Kurvenscheibe 69 ist zwischen den Stellungen "Aus" und "Ein" verdrehbar, welche die Ausschaltstellung (Fig. 2) bzw. die Einschaltstellung (Fig. 3) der Kupplung 49 festlegen. Von einer dieser Stellungen zur andern verläuft die Kurvenbahn 72 (Fig. 5). Bis zur Mitte der Kurvenbahn 72 wird die Feder 73 weiter gespannt und dann wieder etwas entspannt. In der Ausschaltstellung bzw. der Einschaltstellung wird die Kurvenscheibe 69 durch die Feder 73 festgehalten.
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Die durch den Nadelstössel 31 bewirkte Bewegung der Kurvenscheibe 69 verursacht eine Verschwenkung des Hebels 55, so dass das Kupplungsrad 51 in Eingriff mit der Zahnwelle 19 kommt (Fig. 3). Wird die Kurvenscheibe 69 durch die Rückstellvorrichtung 21 mittels des Arms 30 in entgegengesetzter Richtung bewegt, kommt das Kupplungsrad 51 wieder ausser Eingriff mit der Zahnwelle 19, aber ein Zahn einer Klinke 75 (Fig. 4) greift in das Kupplungsrad 51, um dieses zu blockieren.
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Dadurch wird über das Zahnrad 53 die Antriebswelle 57 blockiert. Bei einem Soutachekopf hat dies zur Folge, dass das Soutacherad 85 arretiert wird.
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Vorangehend wurde bereits der Antriebsstrang vom Motor 17 über Zahnwelle 19, Kupplungsrad 51, Zahnrad 53 zur Antriebswelle 57 beschrieben. Die Antriebswelle 57 ist in den Seitenwänden 36, 38 gelagert. Auf der Antriebswelle 57 ist ein Kegelrad 79 angeordnet, das mit einem weiteren Kegelrad 81 in Eingriff steht, welches mit einem Zahnriemenrad (nicht ersichtlich) verbunden ist. Das Zahnriemenrad dient dem Antrieb des gezähnten Soutacherads 85 mittels eines Zahnriemens 87. Jeder Soutachekopf 10' besitzt nur ein einziges Soutacherad 85.
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Das Soutacherad 85 besitzt eine zentrale Öffnung 89 für den Durchgang der Sticknadel 33 (Fig.1) und mindestens eine periphere Öffnung 91 durch welche die auf den Stoff aufzustickende Schnur 95 oder dergleichen geführt ist. Soutacheräder sind aus dem einleitend angeführten Stand der Technik bekannt.
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Bis hier entspricht die Beschreibung im Wesentlichen jener der
schweizerischen Patentanmeldung Nr. 00078/06 , auf welche für weitere Details verwiesen wird.
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Die Schneidvorrichtung 84 gemäss den Figuren 4 bis 9 besitzt ein stationäres Messer 86 und ein bewegliches Messer 88. Das stationäre Messer 86 wird durch ein Stahlblech gebildet, an welcher seitlich eine Schneide 90 ausgebildet ist. Das Stahlblech bildet ein Teil des aus mehreren Blechstücken gebildeten Supports 46. Das bewegliche Messer 88 ist als ein zur Schneide 90 verschwenkbarer Hebel ausgebildet, der mit einer horizontal angeordneten Welle 92 verbunden ist. Diese Welle ist in den Seitenwänden 36, 38 gelagert. Durch eine zwischen einem Stellring 94 und der Seitenwand 38 angeordneten Feder 96 wird das bewegliche Messer 88 gegen das stationäre Messer 86 vorgespannt. Das bewegliche Messer 88 ist über ein justierbares Gestänge 98 mit der Schaltstange 29 der Rückstellvorrichtung 21 gekuppelt.
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Als Klemmvorrichtung für die Schnur 95 dient eine unten am Support 46 angeordnete Blattfeder 24. Zur Verstärkung der Klemmwirkung kann ein am beweglichen Messer 88 angeordneter Stift 26 beim und nach Vollendung des Schneidvorgangs auf die Blattfeder 24 drücken.
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Eine Schnurbremse 32 (Fig. 10 bis 12) dient dazu, die Schnur 95 immer leicht gespannt zu halten. Dadurch wird eine unerwünschte Schlaufenbildung verhindert, wenn die Schnur 95 durch das Soutacherad 85 verschwenkt wird. Die Schnurbremse 32 weist eine Anzahl von Stiften 94 auf, um welche die Schnur 95 geführt werden kann. Um je mehr Stifte 94 die Schnur 95 gewickelt ist, umso grösser wird der Bremseffekt. Ein Klappdeckel 40 verhindert, dass die Schnur 95 aus der Schnurbremse 32 herausgezogen wird.
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Die Soutacheköpfe 10' arbeiten wie folgt: Verlangt das Programm das Ansticken von Schnüren 95, z.Bsp. durch jeden zweiten Soutachekopf, so werden bei den entsprechenden Stickstellen durch die Nadelstössel 31 die Kupplungen 49 betätigt und die entsprechenden Soutacheköpfe 10' beginnen mit dem Ansticken der Schnüre 95. Dabei werden gesteuert durch die Maschinensteuerung die Soutacheräder 85 einerseits entsprechend dem Kurvenverlauf des Musters ausgerichtet und andererseits die Schnur 95 bei den einzelnen Stichen auf die eine oder andere Seite ausgelenkt, so dass die Stiche in der Regel abwechslungsweise auf der einen oder der anderen Seite der Schnur 95 erfolgen, so dass der Nadelfaden die Schnur 95 umwickelt und diese zusammen mit dem Schiffchenfaden auf dem Stoff feststickt. Bei relativ steifen Schnüren 95 erfolgen die Stiche entlang einer zick-zack-förmigen Linie, so dass die Schnur nicht oder nur wenig ausgelenkt werden muss.
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Nach dem Aufsticken des Schnurmusters wird durch die Maschinensteuerung die Rückstellvorrichtung 21 geöffnet, was das Öffnen der Kupplung 49 und der Schneidvorrichtung 84 zur Folge hat. Danach wird das Gatter der Stickmaschine so verschoben, dass die Schnur 95 unter die Blattfeder 24 zu liegen kommt und dabei festgeklemmt wird. Weiter wird durch die Maschinensteuerung die Rückstellvorrichtung 21 geschlossen. Dadurch wird über das Gestänge 98 die Schneidvorrichtung 84 betätigt und somit die Schnur 45 geschnitten. Der Stift 26 drückt auf die Blattfeder 24 und verstärkt die Klemmwirkung. Damit ist sichergestellt, dass der Schnuranfang für das Ansticken des folgenden Musters sicher festgehalten wird.
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Zusammenfassend kann folgendes festgehalten werden: Die Soutache-Vorrichtung besitzt ein Soutacherad 85, das in einem Support 46 drehbar gelagert ist. Der Antrieb des Soutacherades 85 erfolgt durch eine von der Maschinensteuerung steuerbare Antriebseinrichtung 15. Der Antriebsstrang führt vom Motor 15 über Zahnwelle 19, Kupplungsrad 51, Zahnrad 53, Kegelrad 79, Kegelrad 81, Zahnriemenrad (nicht sichtbar), und Zahnriemen 87 zum Soutacherad 85. Das Kupplungsrad 51 ist ein Teil der Kupplung 49, die durch den Nadelstössel 31 eingekuppelt werden kann. Dem Auskuppeln dient eine durch die Maschinensteuerung steuerbare Rückstellvorrichtung 21, welche eine Schaltstange 29 aufweist. Durch die Schaltstange 29 ist auch über ein Gestänge 98 die Schneidvorrichtung 84 betätigbar, um nach dem Aufsticken eines Schnurmusters die Schnur 95 zu schneiden. Dabei wird so vorgegangen, dass nach dem Aufsticken des Schnurmusters das bewegliche Messer 88 durch die Rückstellvorrichtung 21 geöffnet wird, das Gatter der Stickmaschine so verschoben wird, dass die Schnur 95 unter die Blattfeder 24 zu liegen kommt und festgeklemmt wird. Bewegt sich beim schliessen durch die Rückstellvorrichtung 21 das bewegliche Messer 88 gegen das stationäre Messer 86 drückt der Stift 26 auf die Blattfeder 24 und verstärkt die Klemmwirkung. Dadurch wird der neue Schnuranfang zum Ansticken des folgenden Musters sicher festgehalten.