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Gewächshaus Gewächshäuser von mittleren und größeren Spannweiten werden
aus tragenden Bindern, Pfetten und Glassprossen aufgebaut. Bei größeren Spannweiten
benutzt man schwere Tragkonstruktionen, die nicht nur das Gewicht und die Baukosten
wesentlich erhöhen, sondern vor allen Dingen den Lichteinfall stark behindern.
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Erfindungsgemäß wird zur Beseitigung dieser Nachteile vorgeschlagen,
Gewächshäuser für größere Spannweiten in der Weise aufzubauen, daß aus einem Doppel-T-Profil
bestehende Sprossen unter Fortlassung von besonderen Bindern mit Pfetten als durchlaufende
Binder ausgebildet sind. Wie Berechnungen ergeben haben, sind die benötigten Doppel-T-Profile
nicht größer als -die zur Zeit allgemein verwendeten Holzsprossen. So kann man mit
einem kleinen Spezialprofil eines Doppel-T-Eisens von etwa 45 mm Steghöhe und 35
mm Flanschenbreite bei einem Gewicht von 3,5 kg/m bei Einzelschiffen Spannweiten
von 7 bis 8 m überbrücken. Mit einer geringeren Vergrößerung dieses Profils ist
man sogar in der Lage, Gewächshausschiffe mit einer Spannweite bis zu xz m herzustellen,
ohne daß besondere Binder erforderlich sind.
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Abgesehen davon, daß das Gewicht und die Baukosten durch die Erfindung
wesentlich verringert werden, ergibt sich zunächst der Vorteil eines einfacheren
Aufbaues. Die einzelnen Bindersprossen können unter Verwendung geeigneter Abstandshalter
an Ort und Stelle von ungeschulten Arbeitern, also vom Gärtner selbst, aneinandergefügt
werden.
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Der besondere Wert der Bauart nach der Erfindung besteht aber darin,
daß der Lichteinfall ganz bedeutend vergrößert wird, so daß sich eine entsprechende
Beschleunigung des Pflanzenwachstums ergibt.
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Ferner ergibt sich -nach dem Innern des Gewächshauses zu ein völlig
ebenes Glasdach ohne irgendwelche vorspringenden Teile, so daß das Schwitzwasser
an der Bindersprosse. und an den Glasscheiben ohne Unterbrechung vom First bis zur
Traufe ablaufen kann. Im Gegensatz zu den Verhältnissen bei den früheren Gewächshäusern
kann daher eine Beschädigung der Kulturen durch kaltes abtropfendes Wasser nicht
mehr eintreten.
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Durch den Fortfall vorspringender Teile wird weiter der Vorteil erreicht,
daß sich Schädlinge nicht mehr in dem Umfange an der Dachkonstruktion festsetzen
können, wie dies bei den bisherigen Bauarten der Fall war. Außerdem ist infolge
der glatten Innenfläche des Daches die Bekämpfung der Schädlinge durch Abspritzen
und Abwaschen erleichtert.
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Es sind an sich Gewächshauskonstruktionen ohne besondere Binder seit
langem bekannt,
doch handelt es sich hierbei um Gewächshäuser von
ganz geringer Spannweite (höchstens bis zu q. m), bei welchen die Sprossen sich
selbst tragen. Für den Aufbau solcher Häuser sind die verschiedensten Sprossenprofile
bekanntgeworden. So hat man in der Literatur u. a. vorgeschlagen, für die Herstellung
eines solchen Gewächshauses geringer Spannweite eine Eisensprosse zu verwenden,
die aus einem mit einer Trennleiste versehenen und zum Auflegen der Glasscheiben
dienenden Kopf, einem kurzen, kräftigen Steg und unteren Flügeln bestehen, welche
Tropfrinnen zur Ableitung des Schwitzwassers bilden. Für die Zwecke der Erfindung,
also zum Aufbau von Gewächshäusern größerer Spannweite, wäre ein solches entsprechend
vergrößertes Profil schon wegen seines hohen Gewichts nicht verwendbar.
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Bei der Bauart nach der Erfindung erfolgt die Anordnung der Glasscheiben
am einfachsten und zweckmäßigsten in der Weise, daß die Scheiben auf die unteren
Flanschen des Doppel-T-Profils aufgelegt werden. Auf diese Weise werden nämlich
den Lichteinfall versperrende besondere Trennleisten erübrigt.
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Um das Einsetzen der Scheiben von der Seite her besonders einfach
zu gestalten, ist die Verwendung von Spezial-Doppel-T-Profilen zweckmäßig. Z. B.
kann ein Doppel-T-Profil benutzt werden, bei welchem bei symmetrischer Anordnung
der Flanschen zum Steg der äußere Flansch eine geringere Breite hat als der innere.
Vorteilhafter ist noch ein Profil, bei welchem der äußere Flansch aus der Profilmitte
versetzt wird und die gleiche Länge wie der unversetzte innere Flansch erhält.
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Solche Profile haben den weiteren Vorteil, daß sie den Lichteinfall
weniger versperren, wenn bei den Ost- und Westseiten und bei den Dachflächen die
Versetzung des äußeren Flansches so erfolgt, daß der vorspringende Teil nach Süden
gerichtet ist.
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Bei Scheibenbefestigungen in Fensterrahmen von Wohnhäusern ist es
bekannt, doppel-T-artige Scheibeneinfassungen zu verwenden, bei denen durch Verkürzung
eines Flansches das Einsetzen der Scheibe erleichtert wird. Es handelt sich hierbei
aber nicht um tragende Konstruktionen. Auch wird hierbei der Vorteil des größeren
Lichteinfalls nicht ausgenutzt.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgedanke an dem Beispiel eines Einzelschiffes
dargestellt. Fig. i und 2 zeigen das Schiff in schematischer Darstellung im Querschnitt
und Grundriß. Fig. 3 ist ein Schnitt nach Linie III-III der Fig. i.
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Fig. q. ist ein Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. i.
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Fig. 5 zeigt einen der Fig. q. entsprechenden Schnitt bei Wahl eines
anderen Doppel-T-Profils. Fig. 6 zeigt einen Querschnitt in vergrößertem Maßstäbe.
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Fig. 7 ist ein Querschnitt durch das gewählte Spezial-Doppel-T-Profil
in größerem Maßstäbe. Wie Fig. i und 2 erkennen lassen, besteht das Treibhausschiff
lediglich aus einer Anzahl über den ganz°n Treibhaussquerschnitt durchlaufender
eiserner Sprossen mit Doppel-T-Profil. Fig. 3, q und 7 zeigen das günstigste Profil
eines solchen Doppel-T-Eisens, bei welchem in neuartiger Weise der äußere Flansch
= gegenüber dem inneren Flansch 2 versetzt angeordnet ist. Man kann daher die Glasscheiben
3 in der durch Fig. 3 und q. dargestellten einfachen Weise einsetzen.
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Fig. 5 zeigt ein anderes Doppel-T-Profil, bei welchem der äußere Flansch
=a geringere Abmessungen als der innere Flansch 2", besitzt. Auch bei diesem Profil
ist das Einsetzen der Glasscheiben von außen her ohne Schwierigkeiten möglich.
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Außer den durch Doppel-T-Eisen gebildeten Bindersprossen sind an der
Firste und an den Stoßstellen der Dachkonstruktion mit den Stehwänden Profileisen
q. vorgesehen, welche als Abstandshalter für die einzelnen nebeneinanderliegenden
Bindersprossen dienen. In Fig. 6 ist die Stoßstelle der Dachspresse mit der Stehwandsprosse
in größerem Maßstäbe dargestellt. Die Stoßstelle 5 wird zweckmäßig verschweißt.
Die Abstandshalter sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als einfache T-Eisen
q. ausgestaltet. In die Seitenwände sind in üblicher Weise verstellbare Lüftungsklappen
6 eingebaut.
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In Fig. i und 2 ist das Haus in der üblichen Weise so angeordnet,
daß seine Längsrichtung von Norden nach Süden gerichtet ist, so daß Fig. 3 einen
Horizontalschnitt auf der Westseite und Fig. q. einen Horizontalschnitt auf der
Ostseite darstellt. Die vorspringenden Teile der äußeren Flanschen sind also nach
Süden gerichtet. Dadurch ergibt sich die von den im Sinne der Pfeile verlaufenden
dünnen Linien angedeutete vorteilhafte Wirkung, daß der Lichteinfall namentlich
während der Übergangsjahreszeit stark begünstigt wird. Es fällt hierbei eine größere
Lichtmenge in das Haus als bei Verwendung eines Doppel-T-Profils normaler Form.