DE603373C - Verfahren zur Gewinnung gereinigter Milchsaeure - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung gereinigter Milchsaeure

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DE603373C
DE603373C DEG83229D DEG0083229D DE603373C DE 603373 C DE603373 C DE 603373C DE G83229 D DEG83229 D DE G83229D DE G0083229 D DEG0083229 D DE G0083229D DE 603373 C DE603373 C DE 603373C
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lactic acid
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aqueous
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Grasselli Chemical Co
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Grasselli Chemical Co
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/42Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C51/48Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by liquid-liquid treatment

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung gereinigter Milchsäure Die mit Hilfe von Gärungsvorgängen -erhaltenen technischen wäßrigen Lösungen von Milchsäure enthalten verschiedene anorganische und organische Verunreinigungen, hei:-spielsweise Calciumsulfat und andere Salze, ferner flüchtige Stoffe, unvergärbare Zuckerarten, dunkle, färbende Stoffe u. dgl. In dieser rohen Form kann die MIch säure für verschiedene technische Zwecke verwendet werden, hingegen erfordert die Verwendung von Milchsäure für den menschlichen Genuß die Entfernung dieser Verunreinigungen. Zu diesem Zweck ist es üblich, die Milchsäure mit Äthyläther oder Amylallzohol zu extrahieren, in dem sie leicht löslich ist, und dann durch Abdestillieren des Lösungsmittels wi;ederzugewinnen.
  • Da die Milchsäure bei der Siedetemperatur des Amylalkohols zum Teil schon in ihr Anhydrid übergeht, hat man auch schon vorgeschlagen, die bei der Extraktion .erhaltene Lösung von Milchsäure in Amylalkohol mit Wasser zu extrahieren, um eine reine wäßrige Milchs.äurelösung ohne Destillation zu .erhalten. Dazu dürfte aber der Amylalkohol nicht geeignet sein, denn sowohl seine Löslichkeit in Wasser als auch seine Lösfähigkeit für Wasser sind sehr hoch und würden sehr hohe Lösungsmittelverluste verursachen. Dazu kommt, daß Amylalkohol mit wäßrigen Milchsäurelösungen sehr leicht Emulsionen bildet, die sich nur sehr langsam wieder trennen, so daßeine kontinuierliche Extraktion und Reextraktion praktisch nicht möglich ist. Bedenklich ist auch, daß der Amylalkohol ,erhebliche Anteile der Verunreinigungen technischer Milchsäure aufzulösen vermag.
  • Die vorliegende Erfindung beruht auf der Beobachtung, daß die Löslichkeitsverhältnisse von Milchsäure und Wasser in Isopropyläther dieses Lösungsmittels zur Gewinnung reiner Milchsäure aus ihren unreinen. wäßrigen Lösungen besonders geeignet machen und auch die Anwendung eines in sch geschlossenen Extraktionsverfahrens gestatten, demzufolge die wäßrige Milchsäurelösung mit Isopropylätherextrahiert wird und aus diesem durch Extraktion mit Wasser reine wä.ßrige Milchsäurelö.sungen gewonnen werden. Der Isopropyläther kann dann erneut zur Extraktion unreiner wäßriger Milchsäurelösungen verwendet werden.
  • Zur Herstellung konzentrierter Essigsäure und homologer flüchtiger Fettsäuren hat man zwar schon vorgeschlagen, die verdünnten wäßrigen Säurelösungen mit Isop,ropyläther zu :extrahieren und den Extrakt, der die gesamte Säure, aber auch Wasser enthält, einer Destillation zu unterwerfen. Das Wasser bildet nämlich mit dem Isopropyläther ein konstant siedendes Gemisch, so daß nach erfolgter Destillation konzentrierte -wäßrige Säurelösungen frei von Isopropyläther zurückbleiben. Nun ist aber die Milchsäure kein Homologes der Essigsäure und in sopropyläther sehr viel weniger löslich als diese; außerdem neigt sie zur Anhydridbildung beim Erhitzen. Es konnte demgemäß nicht vorausgesehen werden, daß der Isopropyläther bei der Extraktion und Reextrakti;on von Milchsäure ein geeignetes Lösungsmittel ist und gegenüber anderen hierfür vorgeschlagenen Lösungsmitteln besondere Vorteile bietet.
  • Werden ioo ccm einer wäßrigen Milch. säurelösung mit 44 Gewichtsprozenten Milchsäure mit dem gleichen Volumen Isopropyläther geschüttelt, so enthält dieser 2,3g Milchsäure in ioo ccm. Werden aber iooo ccm Isopropyläther angewandt, so gehen i 8149 Milchsäure in ihn über. Für eine i oprozentige Milchsäurelösung betragen die entsprechenden Zahlen 0,4 und 3,og. Im übrigen wird die Löslichkeit der Milchsäure von den in Betracht kommenden Verunreinigungen nicht nennenswert beeinfiußt; man. erhält die angegebenen Zahlen sowohl bei Verwendung reiner als auch verunreinigter Müchsäurelösungen. Daraus geht hervor, daß der Teilungskoeffizient der Milchsäure zwischen Wasser und . Isopropyläther sehr hoch isst. Demgemäß empfiehlt sich die Verwendung verhältnismäßig großer Isopropylätliermengen und die Benutzung konzentrierter Milchsäureilösungen, wie sie z. B. durch Eindampfen der Gärungsflüssigkeit erhalten werden. Praktisch werden wirtschaftliche Ergebnisse erst erhalten, wenn. man für jede Volumeneinheit der konzentrierten Milchsäurelösung wenigstens 5, besser aber mehr als ioVolumeneinheiten Isopropyläther verwendet.
  • Wird eine wäßrige Milchsäurelösung mit ¢4. Gewichtsteilen Milchsäure mit dem fünfzigfachen Volumen Isopropyläther so löst dieser 85 % der Gesamtsäure, während,eine Behandlung der Säurelösung mit dem gleichen Volumen Isopropyläther nur etwa 5 % der Gesamtsäure in dieses Lösungsmittel überführt. Diese verhältnismäßig geringe Löslichkeit mag die Verwendung von Isopropyläther als Extraktionsmittel für Milchsäure zunächst als undurchführbar erscheinen lassen. Bei der Ausführung der Erfindung, bei der die Milchsäure später aus der Isopröpylätherlösung mit Wasser extrahiert wird, hat sich aber diese geringe Löslichkeit als sehr günstig erwiesen, weil zur Extraktion eine geringere Wassermenge benötigt und eine konzentriertere Lösung erhalten wird.
  • In beiden Extraktionsstufen des Verfahrens gemäß der Erfindung ist die Verwendung ungewöhnlich großer Lösungsmittel-und Wassermengen natürlich überflüssig; eine bevorzugte Ausführungsform besteht darin, im Gegenstrom zu axbeiten, wobei das Lösungsmittel oder das Wasser zuerst mit den nahezu extrahierten Lösungen in Berührung kommt.
  • Außer . den als günstig zu betrachtenden Lösungseigenschaften des Isopropyläthexs in bezug auf Milchsäure bietet er noch seine Reihe weiterer Vorteile im Vergleich mit an-' deren bisher zur Extraktion von Milchsäure aus ihren wäßrigen Lösungen benutzten, Lösungsmitteln. Es konnte festgestellt werden, daß sich Wasser in Isopropyläther bei 25'C nur in dem Ausmaß von o,oa5 Volumprozenten löst, also in bedeutend geringerem Maße als etwa in Äthyläther oder gar Amylalkohol. Auch die Löslichkeit des Isopropyläthers in Wasser ist sehr gering und beträgt bei a5° C 1/2 Volumprozent. Diese beiden Tatsachen verhüten die hohen Lö:sungsmittelverluste, wie sie bei der Extraktion mit Äthyläther und vor allem mit Amylalkohol unvermeidlich sind. Ein weiterer Vorteil des Isopropyläthers bei der Verwendung als Extraktionsmittel für Milchsäure ist sein Siedepunkt, der bei: 67 bis 68° C liegt, so daß die durch Verdunstung verursachten Verluste sehr gering werden. Einer der Hauptvorteile des Isopropyläthers besteht aber darin, daß er für die in Gärungsmilchsäure gewölnilich,enthaltenen Verunreinigungen keine nennenswerte Lösungskraft ,aufweist.
  • Zur Ausführung der Erfindung kann man sich einer Einrichtung bedienen, die im wesentlichen aus zwei Extraktionskolonnen mit durchlochten Zwischenböden und Überläufen besteht. Die erste Kolonne wird von oben mit der unreinen Milchsäurelösung, von unten mit denn spezifisch leichteren Isopropyläther beschickt. Die beiden Flüssigkeiten bewegen sich im Gegenstrom, unten wird die extrahierte wäßrige Lösung abgezogen, während die oben überfließende Milchsäurelösung in Isopropyläther der zweiten Kolonne von unten her zugeführt wird. In diese zweite Kolonne wird von 'oben her reines Wasser eingeführt; die `beiden Flüssigkeiten bewegen sich wieder im Gegenstrom. Der oben überfließende extrahierte Isopropyläther wirdwieder in die erste Kolonne zurückgeleitet, während die unten abfließende reine wäßrige Milchsäurelösung gebrauchfertig ist und bei Bedarf konzentriert werden kann. Beispi-e1 In einem praktischen Fall wurde die erste Kolonne einer Einrichtung, die der geschilderten entsprach, mit einer wäßrigen Milchsäurelösung beschickt, die durch Konzentrieren von Gärungsmilchsäure bis auf 44 Gewichtsprozente Milchsäuregehalt gewonnen wurde. Von unten wurde der Kolonne Isopropyläther zugeführt, und zwar die sechszehnfache Volumenmenge der wäßrigen Milchsäurelösung. Die Zahl der Zwischenböden der Kolonne betrug sechs. Die vom Boden der Kolonne abgezogene wäßrige Milchsäurelösung enthielt noch etwa 2o % der gesamten zugeführten Milchsäure, außerdem aber praktisch alle Verunreinigungen der Ausgangslösung. Einige der Verunreinigungen waren dabei in solcher Konzentration vorhanden, daß sie in an sich bekannter Weise entfernt werden konnten, wodurch die Restsäure für bestimmte technische Zwecke, bei denen eine gefärbte unreine Säure verwendbar ist, benutzbar wurde.
  • Der vom oberen Teil der Kolonne abgezogene Isopropyläther enthielt etwa 2 Gewichtsprozente Milchsäure, war aber praktisch frei von den anorganischen Salzen, den Restzukkern und den färbenden Stoffen der verwendeten wäßrigen Ausgangslösung. Diese Ätherlösung wurde in der zweiten Kolonne mit Frischwasser extrahiert, wobei das Volumenverhältnis von Äther zu Wasser etwa 25:I betrug. Man erhielt auf diese Weise eine etwa 3 5prozentige Milchsäwrelösung von leicht bernsteingelber Färbung, die nach dem Abtreiben kleiner gelöster Isopropylätherrnengen für alle menschlichen Genußzwecke geeignet war. Der extrahierte Isopropyläther wurde erneut zur Extraktion in der ersten Kolonne benutzt.
  • Das Mengenverhältnis von Isopropyläther und Frischwasser hängt ausschließlich voll wirtschaftlichen Erwägungen ab und kann demgemäß in weiten Grenzen abgeändert werden. Da nun genießbare Milchsäure in viel kleineren Mengen gebraucht wird als technische Säure, wird es in vielen Fällen genügen, nur einen kleinen Teil der in der Gä- rungslösung enthaltenen Milchsäure zu extrahieren, und in solchen Fällen wird man mit verhältnismäßig kleinen Mengen Isopropyläther arbeiten, etwa mit der fünf- oder sechsfachen Volumenmenge der wäßrigen Lösung. Anderseits hängt die Konzentration der am Schluß erhaltenen reinen wäßrigen Milchsäur elösung von der in der zweiten Extraktionsstufe verwendeten Wassermenge ab, die dementsprechend geregelt werden kann. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die in dem extrahierten Isopropyläther zurückbleibende Milchsäureanenge nicht verloren ist, da ja der Äther abwechselnd in beiden Extraktionsstufen verwendet wird.
  • Die Erfindung ist natürlich nicht auf die Verwendung von Kolonnenextraktionsapparaten beschränkt, es können auch andere Einrichtungen verwendet werden, die eine Mischung oder Berührung von Flüssigkeiten von verschiedenem spezifischem Gewicht und eine Extraktion, vorzugsweise im Gegenstrom, gestatten, beispielsweise eine Batterie von geeigneten Behältern.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung gereinig, ter Milchsäure durch Extraktion wäßriger, vorzugsweise nach dem Gärungsverfahren hergestellter Milchs.äurelösungen 'mit einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel, das dann mit Wasser reextrahiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß man als Extraktionsmittel Isopropyläther verwendet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Extraktionen im Gegenstrom erfolgen.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die unreine wäßrige Milchsäurelösung mit einem Vielfachen ihres Volumens an Isopropyläther extrahiert, während man zur Extraktion der Milchsäure aus dem Isopropyläther nur einen Bruchteil seines Volumens an Wasser verwendet.
DEG83229D 1932-07-27 1932-07-27 Verfahren zur Gewinnung gereinigter Milchsaeure Expired DE603373C (de)

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