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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine bleifreie Lötkugel, die zur Verwendung
beim Löten
von elektronischen Komponenten geeignet ist.
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Technischer Hintergrund
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Heutzutage
wird von elektronischen Produkten gefordert, dass sie multifunktionell
sind und eine verringerte Größe aufweisen;
elektronische Komponenten, die den Kern von elektronischen Produkten
bilden, müssen
ebenfalls multifunktionell sein und eine verringerte Größe aufweisen.
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Bei
herkömmlichen
elektronischen Komponenten wird ein Halbleiter-Chip auf einem Anschlussdrahtrahmen
angebracht, der aus einem Metall wie Kupfer oder Alloy 42 (42 Ni-Fe-Legierung)
besteht, und der Chip wird elektrisch durch Drahtverbindung mit
Golddrähten
mit dem Anschlussdrahtrahmen verbunden, bevor dieser mit Keramik
oder Kunststoff verschlossen wird. Jedoch gibt es bei einer elektronischen
Komponente, die einen Anschlussdrahtrahmen verwendet, eine Beschränkung hinsichtlich
des Ausmaßes,
auf welches die Größe der elektronischen
Komponente verringert werden kann, da der Anschlussdrahtrahmen seinen
eigenen Platz auf einer Leiterplatte einnimmt. Die Verwendung eines
Anschlussdrahtrahmens legt auch der Betriebsgeschwindigkeit eine
Grenze auf, da der Anschlussdrahtrahmen die Länge elektrischer Verbindungen
erhöht, von
denen die Betriebsgeschwindigkeit abhängt.
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Im
Hinblick auf diese Probleme von elektronischen Komponenten, die
einen Anschlussdrahtrahmen verwenden, wurde eine andere Art von
elektronischer Komponente entwickelt, die als BGA (Kugelgitterandordnung; "ball grid array")- Gehäuse
bezeichnet wird. Das BGA-Gehäuse
verwendet Lötperlen,
die aus Lötkugeln
gebildet sind, um das Gehäuse
mit einer Leiterplatte zu verbinden und daran zu befestigen. Deshalb
ist die Länge
der elektrischen Verbindung kürzer
als bei elektronischen Komponenten, die Anschlussdrahtrahmen verwenden,
wodurch es möglich
wird, die Betriebsgeschwindigkeit zu erhöhen. Der Raum, der von einem
Anschlussdrahtrahmen eingenommen wird, ist nicht mehr erforderlich,
so dass es ein BGA-Gehäuse
auch möglich
macht, Raum einzusparen. Kürzlich
wurden kompaktere BGA-Gehäuse,
als FBGA (feine Kugelgitterandordnung; "fine ball grid array")-Gehäuse oder CSPs (Gehäuse von
Chip-Größe; "chip size packages") bezeichnet, mit
nahezu der gleichen Größe wie die
Chips, die darin verpackt sind, und mit einem feineren Elektrodenabstand
produziert. BGA-Gehäuse, einschließlich CSPs,
werden nun in großem
Umfang verwendet, und die Lötkugel-Anbringungstechnik
wird bei der Anbringung von elektronischen Komponenten vorherrschen.
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Ein
BGA-Gehäuse
weist ein Substrat auf, auf dem ein Halbleiter-Chip angebracht ist.
Das Substrat weist Lötperlen
auf seiner Rückseitenoberfläche auf,
die aus Lötkugeln
gebildet sind, die in einer gitterartigen Anordnung angeordnet sind.
In einem typischen Verfahren zur Bildung der Lötperlen wird eine Lötkugel-Zufuhrvorrichtung
verwendet, die mit einer Saugplatte ausgestattet ist. Die Saugplatte
weist Löcher
auf, die in der gleichen gitterartigen Anordnung wie die zu bildenden
Lötperlen
angeordnet ist. Die Lötkugeln
werden auf einem Substrat angeordnet, indem man eine Lötkugel in
jedes Loch der Zufuhrvorrichtung durch Saugen anordnet, welches
durch die Löcher
angewandt wird, und nach dem Anordnen der Zufuhrvorrichtung über einem Substrat
mit dem das Saugen aufhört,
um jede Kugel auf dem Substrat anzuordnen oder anzubringen. Die
Lötkugeln
werden durch die Klebrigkeit eines Lötflussmittels, das zuvor auf
der Oberfläche
des Substrats, auf der die Lötperlen
zu bilden sind, aufgetragen wurde, vorübergehend auf dem Substrat
in seiner Lage gehalten. Das Substrat, auf dem die Lötkugeln
angeordnet sind, wird dann in einem Reflow-Ofen erwärmt. Die
optische Überprüfung von
Lötkugeln,
die auf einem Substrat gebildet sind, wird durch Fokussierung durchgeführt, normalerweise
auf Lötperlen,
die eine glänzende
Oberfläche
aufweisen, oder in einigen Fällen
auf Lötkugeln,
die eine nicht glänzende
Oberfläche
aufweisen, so dass die Bildung von Lötperlen, von denen einige eine
glänzende Oberfläche aufweisen
und andere eine nicht glänzende
Oberfläche
aufweisen, es schwierig macht, den Fokus bei der optischen Überprüfung der
Lötperlen
einzustellen, und darin resultiert, dass einige der Perlen nicht identifiziert
werden können.
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Das
Lötmittel,
das beim Löten
am meisten verwendet wird, ist eine Sn-Pb-Legierung. Sn-Pb-Lötmittel ist von Alters her
verwendet worden und weist die Vorteile eines niedrigen Schmelzpunktes
und einer guten Lötbarkeit
auf. Zusätzlich
weist eine Sn-Pb-Legierung mit einem Sn-Gehalt von 63 Gew.-% oder
75 At-%, was eine repräsentative
Zusammensetzung für
ein Sn-Pb-Lötmittel
ist, die ausgezeichneten Eigenschaften auf, dass sie eine Lötverbindung
bildet, die eine glatte Oberfläche
mit gutem Glanz aufweist.
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Lötkugeln,
die aus einer Sn-Pb-Legierung hergestellt sind, weisen eine glatte
Oberfläche
auf, so dass sie unter Verwendung der oben beschriebenen Lötkugel-Zufuhrrichtung glatt
auf einem Substrat angebracht werden können. Zusätzlich bilden sie nach Erwärmen in
einem Reflow-Ofen Lötperlen
mit einer glatten und glänzenden
Oberfläche,
welche die optische Überprüfung der
Lötperlen
nicht stört.
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In
letzter Zeit ist die Verwendung eines Sn-Pb-Lötmittels aufgrund der toxischen
Natur von Pb nicht mehr bevorzugt worden. Wenn elektronische Abfallprodukte,
wie Computer, entsorgt werden, werden sie normalerweise auseinandergebaut,
um Kunststoff- und Metallteile für
ein Recycling zu entfernen. Leiterplatten, auf denen elektronische
Komponenten angebracht sind, sind nicht für ein Recycling angepasst,
da Kunststoff- und Metallteile darin kombiniert sind, so dass Leiterplatten
von elektronischen Abfallprodukten entfernt, zerkleinert und im
Boden vergraben werden. Wenn Regen, der aufgrund von Luftverschmutzung
angesäuert
worden ist, die im Boden vergrabenen zerkleinerten Leiterplatten
kontaktiert, kann das Blei (Pb) in dem Sn-Pb-Lötmittel herausgelöst werden
und Grundwasser kontaminieren. Wenn ein Mensch oder ein Tier über viele
Jahre fortwährend
bleihaltiges Wasser trinkt, gibt es eine Wahrscheinlichkeit für eine Bleiakkumulation
in dessen Körper,
wodurch eine Bleivergiftung verursacht wird.
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Demgemäß wird es
nun beim Löten
von elektronischen Komponenten aus Umweltgründen stark empfohlen, ein "bleifreies" Lötmittel
zu verwenden, das vollständig
bleifrei ist.
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Bleifreie
Lötmittel,
die derzeit als vielversprechend angesehen werden, sind Sn-Ag-Lötmittel
und im Hinblick auf ihre leichte Handhabung insbesondere Sn-Ag-Cu-Lötmittel. Die Dokumente
EP-A-1 213 089 und
US-B-6 231 691 offenbaren
Beispiele für
derartige Sn-Ag-Cu-Lötmittel.
Jedoch ist die Benetzbarkeit dieser bleifreien Lötmittel im Allgemeinen geringer
als jene von Sn-Pb-Lötmitteln.
Zum Beispiel zeigt ein bleifreies Sn-Ag-Cu-Lötmittel in einem Ausbreitungstest
einen Ausbreitungsfaktor, der etwa 80% von jenem eines Sn-Pb-Lötmittels
entspricht.
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Wenn
Lötkugeln
aus einem derartigen bleifreien Sn-Ag-Cu-Lötmittel hergestellt sind, weisen
die Oberflächen
der resultierenden Lötkugeln
Schrumpfhohlräume
und Falten auf, wodurch das Auftreten der oben erwähnten Probleme
beim Anbringen von Lötkugeln
auf einem Substrat unter Verwendung der oben beschriebenen Lötkugel-Zufuhrvorrichtung
erhöht
wird. Zusätzlich
tendieren nach Erwärmen
der Lötkugeln
in einem Reflow-Ofen zur Bildung von Lötperlen die Oberflächen der
resultierenden Lötperlen
dazu, bei einigen Lötperlen
glänzend
zu sein und bei anderen Lötperlen
nicht zu glänzen.
Die Bildung von glänzenden
Perlen, die zwischen nicht glänzenden
Perlen verteilt sind, macht eine optische Überprüfung der Lötperlen schwierig und erhöht die Rate
der Fehlidentifikation. Diese Nachteile waren ein Hindernis für die Verwendung
von bleifreien Lötmitteln
anstelle von herkömmlichen
Sn-Pb-Lötmitteln
als Material für
Lötkugeln.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Lötkugel aus einem bleifreien
Lötmittel
auf der Basis von Sn-Cu-Ag bereit, die eine glatte Oberfläche mit
wenigen oder keinen Schrumpfhohlräumen oder Falten aufweist.
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Spezieller
stellt die vorliegende Erfindung in einem Aspekt eine Lötkugel,
wie in Anspruch 1 definiert, bereit.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung auch ein
Substrat für
ein Kugelgitteranordnungs-Gehäuse
(einschließlich
CSP) bereit, wie in Anspruch 3 definiert.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Bildung von
Lötperlen,
wie in Anspruch 2 definiert.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
eine Elektronenphotomikrographie von Lötkugeln aus einem bleifreien
Sn-Cu-Ag-Co-Lötmittel
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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2 ist
eine Elektronenphotomikrographie von Lötkugeln aus einem bleifreien
Sn-Cu-Ag-Lötmittel.
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3 ist
eine Elektronenphotomikrographie von Lötkugeln aus einem herkömmlichen
Sn-Pb-Lötmittel.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Kugelförmige Lötkugeln
können
entweder durch erneutes Schmelzen von festen Lötmittelmassen einer gewissen
Größe, gefolgt
vom Abkühlen,
oder durch Bilden von Tröpfchen
einer gewissen Größe aus geschmolzenem
Lötmittel,
gefolgt von Abkühlen,
hergestellt werden. In beiden Verfahren wird geschmolzenes Lötmittel
einer gewissen Größe abgekühlt und
in einen Festkörper
verwandelt. Im Laufe der Verfestigung kristallisieren einige der
Elemente des Lötmittels
anfänglich
in der flüssigen
Masse aus und die resultierenden Kristalle, die als Kristallkeime
für das
Kristallwachstum dienen, wachsen allmählich, bis die gesamte Masse fest
wird. Dieses Kristallwachstum kann manchmal unidirektional, d. h.
in einer gewissen Richtung, stattfinden, wodurch Dendrite gebildet
werden.
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Wenn
geschmolzenes Lötmittel
zur Verfestigung abgekühlt
wird, verfestigt sich ein herkömmliches Sn-Pb-Lötmittel
und insbesondere ein eutektisches Sn-Pb- Lötmittel
in kurzer Zeit vollständig.
Im Gegensatz dazu benötigt
ein Sn-Cu-Ag-Lötmittel
eine längere
Zeit bis zur vollständigen
Verfestigung, wie durch seine DSK (Differentialscanning-Kalorimetrie)-Kurve
nahegelegt, in welcher der Verfestigungspeak breiter ist als der
eines Sn-Pb-Lötmittels.
Zusätzlich
weicht wegen der tatsächlichen
Abkühlungsgeschwindigkeit
bei der Verfestigung, die nicht langsam genug ist, um ein Gleichgewicht
zu erreichen, die Legierungszusammensetzung im Endverfestigungsstadium
von der eutektischen Zusammensetzung ab. Bei einem Sn-Cu-Ag-Lötmittel
wird diese Abweichung größer als
bei einem Sn-Pb-Lötmittel
und der Grad der Unterkühlung
ist ebenfalls größer. Als
Ergebnis tendiert die feste Lösung
beim Übergang
aus einer flüssigen
in eine feste Phase dazu, sich übermäßig zu bilden,
wodurch die Bildung von Dendriten oder groben Kristallen bewirkt
wird, welche, wenn sie wachsen, zur Bildung von Oberflächendefekten
führen,
wie Schrumpfhohlräumen
und Falten und signifikanten Oberflächenunregelmäßigkeiten.
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Während der
Verfestigung des geschmolzenen Lötmittels
wird es, wenn eine große
Anzahl von Kristallkeimen, die anfänglich auskristallisieren,
im geschmolzenen Lötmittel
vorliegt, schwierig, dass sich eine feste Lösung übermäßig bildet, was es wiederum
schwierig macht, Dendrite oder grobe Kristalle zu bilden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird Co in einer Menge von 0,01–2 Atomprozent (At-%) zu einem Sn-Cu-Ag-Lötmittel
gegeben. Jedes dieser Elemente weist einen Schmelzpunkt auf, der
viel höher
ist als jene von Sn, Cu und Ag. Deshalb kristallisieren bei der
Verfestigung von geschmolzenem Lötmittel
diese Elemente anfänglich
unter Bildung einer großen
Zahl von Kristallkeimen für
das Kristallwachstum aus. Es wurde gefunden, dass der Zusatz von
Co für
die Erzeugung von Lötkugeln
mit einer glatten Oberfläche
wirksam ist, in der die Bildung von Schrumpfhohlräumen und
Falten verhindert wird, wodurch es möglich wird, Lötkugeln
zu erzeugen, die glatt unter Verwendung einer Lötkugel-Zufuhrvorrichtung vom oben beschriebenen
Typ auf einem Substrat angebracht werden können. Die Lötkugeln können Lötperlen mit einer gleichmäßigen glänzenden Oberfläche bilden,
was die optische Überprüfung erleichtert
und das Auftreten von Fehlidentifikation minimiert.
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Diese
Auswirkungen sind nicht wahrnehmbar, wenn der Co-Gehalt weniger
als 0,01 At-% beträgt. Wenn
dieser Gehalt mehr als 2 At-% beträgt, wird das Co auf der Oberfläche der
Lötkugeln
abgetrennt, ohne dass es sich in denselben löst, wodurch die Benetzbarkeit
der Lötkugeln
verschlechtert wird, wenn sie geschmolzen werden, und die Oberflächenglätte und
der Glanz derselben nachteilig beeinflusst wird. Der Co-Gehalt liegt
bevorzugt im Bereich von 0,02–0,5
At-%.
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Der
Zusatz von mindestens einem Element der Eisengruppe zu einem bleifreien
Sn-Ag-Cu-Lötmittel ist
in den
U.S. Patenten 6,179,935 und
6,231,691 und in der
JP P11-216591A (1999) offenbart.
Jedoch gibt es dort keine Offenbarung im Hinblick auf die Erzeugung
oder Verwendung von Lötkugeln
für die
Perlenbildung oder das Oberflächenaussehen
des Lötmittels.
Die Kugelform, auf die in Spalte 12 des
U.S. Patents 6,179,935 Bezug genommen
wird, ist die Form von Lötmittelpulver
zur Verwendung in einem Cremelötmittel.
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Der
Ag- und Cu-Gehalt der Legierungszusammensetzung in einer bleifreien
Lötkugel
gemäß der vorliegenden
Erfindung beträgt
3–6 At-%
bzw. 1–3
At-%.
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Wenn
es in einer Menge von mindestens 3 At-% vorliegt, dient Ag dazu,
den Schmelzpunkt des Lötmittels
zu erniedrigen und die Benetzbarkeit und Festigkeit desselben zu
verbessern. Wenn jedoch der Ag-Gehalt über 6 At-% zunimmt, beeinflusst
es sowohl die Schmelztemperatur als auch die Benetzbarkeit des Lötmittels
nachteilig. Bevorzugt liegt der Ag-Gehalt im Bereich von 3–5 At-%.
Um den Schmelzpunkt des Lötmittels
zu erniedrigen, ist es auch vorzuziehen, dass der Ag-Gehalt so gewählt wird,
dass das Atomverhältnis
von Ag zu Sn etwa 3:70 beträgt.
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Wenn
es in einer Menge von mindestens 1 At-% vorliegt, dient Cu dazu,
die Festigkeit des Lötmittels zu
verbessern. Die Anwesenheit einer geringen Menge von Cu sorgt auch
dafür,
dass das Lötmittel
eine verbesserte Benetzbarkeit aufweist. Jedoch verursacht die Anwesenheit
einer übermäßigen Menge
an Cu, die größer als
4 At-% für
Cu ist, wie bei Silber eine Zunahme der Schmelztemperatur des Lötmittels
und verschlechtert dessen Benetzbarkeit. Vorzugsweise liegt der
Cu-Gehalt im Bereich von 1–3
At-%. Bevorzugter wird der Cu-Gehalt so ausgewählt, dass das Atomverhältnis von
Cu zu Sn etwa 1:70 beträgt.
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Obwohl
der Zusatz von Co für
die Verhütung
der Bildung von Dendriten während
der Verfestigung und Erzeugung von Lötkugeln mit einer glatten Oberfläche ohne
Schrumpfhohlräume
oder Falten wirksam ist, kann der Zusatz möglicherweise die Benetzbarkeit
der Lötkugeln
nachteilig beeinflussen. Um diese Möglichkeit auszuschalten, wird
Phosphor (P) in einer kleinen Menge zugesetzt. So stellt der Zusatz
von P sicher, dass das Lötmittel
eine gute Benetzbarkeit aufweisen kann, selbst wenn es Co enthält. Der
Gehalt an P liegt im Bereich von 0,04–4 At-%.
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In
einer Lötkugel
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist Sn der Rest der Zusammensetzung. Im allgemeinen liegt
der Sn-Gehalt in im Bereich von 86–96%.
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Zusätzlich kann
die Lötmittelzusammensetzung
unvermeidbare Verunreinigungen, wie Pb, Sb und Bi, in einer Gesamtmenge
von höchstens
0,2 At-% enthalten.
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Es
gibt keine Begrenzung des Durchmessers einer Lötkugel gemäß der vorliegenden Erfindung,
solange die Lötkugel
zur Verwendung bei der Bildung von Lötperlen auf einem Substrat
für ein
BGA-Gehäuse oder
CSP geeignet ist. Im Allgemeinen liegt der Durchmesser im Bereich
von 0,05 mm bis 1,0 mm.
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Lötkugeln
gemäß der vorliegenden
Erfindung können
durch ein Verfahren erzeugt werden, welches das Bilden von Massen
aus geschmolzenem Lötmittel
mit der oben beschriebenen Zusammensetzung mit nahezu gleichen Volumina
und die Verfestigung der Massen unter Bildung von Kugeln mit nahezu
gleichen Durchmessern umfasst.
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Beispiele
für so
ein Kugelbildungsverfahren umfassen ein Ölbadverfahren, wie im
U.S. Patent Nr. 5,653,783 und
in der
JP P07-300606A
(1995) offenbart, und ein direktes Verfahren, wie im
U.S. Patent Nr. 5,445,666 offenbart,
obwohl andere Verfahren verwendet werden können.
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Im Ölbadverfahren
wird ein Draht aus einem Lötmittel
mit einer vorbestimmten Zusammensetzung hergestellt und in Abschnitte
mit einer gegebenen Länge
geschnitten. Die Drahtabschnitte werden getrennt in ein Ölbad mit
einem vertikalen Temperaturgradienten getropft, wobei die Temperatur
in einem oberen Teil des Bades höher
ist als in einem unteren Teil, wodurch die Abschnitte im oberen
Teil schmelzen können
und sich verfestigen, während
sie im Ölbad
nach unten fallen.
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In
dem direkten Verfahren wird ein geschmolzenes Lötmittel mit einer vorbestimmten
Zusammensetzung hergestellt. Das geschmolzene Lötmittel wird in Tropfen einer
gegebenen Größe durch
eine Öffnung
oder Düse
getropft oder fallengelassen und dann verfestigt, während es
in der Kammer fällt.
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In
diesen beiden Verfahren weisen die resultierenden Lötkugeln
aufgrund der Wirkung der Oberflächenspannung
des geschmolzenen Lötmittels
eine kugelförmige
Form auf. Die folgenden Beispiele werden angegeben, um die vorliegende
Erfindung weiter zu erläutern.
Diese Beispiele sollen in jeder Hinsicht als erläuternd und nicht als beschränkend angesehen
werden.
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Beispiele
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Lötkugeln
mit einem Durchmesser von 0,5 mm wurden durch ein herkömmliches Ölbadverfahren
aus jedem der verschiedenen Lötmittel
mit den in Tabelle 1 gezeigten Zusammensetzungen erzeugt, und sie
wurden verwendet, um auf einem Substrat für ein BGA-Gehäuse Lötperlen
zu bilden, indem man die Lötkugeln unter
Verwendung einer Lötkugel-Zufuhrrichtung
mit Löchern
zum Ergreifen der Lötkugeln
durch Saugen anbrachte und dann das Substrat in einem Reflow-Ofen
bei einer Temperatur erwärmte,
die zur Bildung von Lötperlen
ausreichte.
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Die
Zuverlässigkeit
der Anbringung von Lötkugeln
wurde durch den Prozentsatz an Lötkugeln
bewertet, bei denen Probleme während
des Anbringens der Lötkugeln
auftraten, d. h., durch den Prozentsatz an Lötkugeln, der nicht von der
Lötkugel-Einspeisungsvorrichtung
durch Saugen erfasst wurde oder der aufgrund von einem Eingriff
in die Löcher
der Zufuhrvorrichtung nicht aus der Einspeisungsvorrichtung der
Zufuhrvorrichtung freigesetzt wurde.
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Zusätzlich wurden
die auf dem Substrat gebildeten Lötperlen durch eine optische Überprüfungsmaschine überprüft, welche
zum Überprüfen von
Lötperlen
entwickelt war, um das prozentuale Auftreten von Fehlidentifikation
der Lötperlen
bei dieser Überprüfung (dem
Prozentsatz an Lötperlen,
der nicht durch die Überprüfungsmaschine
identifiziert wurde) zu bestimmen.
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Die
bei jedem Lötmittel
erhaltenen Ergebnisse sind auch in Tabelle 1 gezeigt, zusammen mit
dem Oberflächenaussehen
der Lötkugeln,
wenn diese unter einem Rasterelektronenmikroskop (REM) betrachtet werden,
und dem Ausbreitungsfaktor, der durch einen herkömmlichen Ausbreitungstest auf
einer Kupferplatte bestimmt wurde.
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Elektronenphotomikrographien
von Lötkugeln
von Ansatz Nr. 1, Nr. 6 und Nr. 7 in Tabelle 1 sind in den
1,
2 bzw.
3 gezeigt. Tabelle 1
Ansatz
Nr. | Lötmittezusammensetzung
(Atom-%) | Kugeloberfläche | %
Anbringungsprobleme | % Fehlidentifikation1 | Ausbreitungsfaktor
(%) | Bemerkungen |
1 | Sn-3,8Ag-1,3Cu-0,02 Co | glatt | 0,01 | 0,04 | 82 | * |
2 | Sn-3AG-1,0Cu-0,02Co | glatt | 0,01 | 0,04 | 80 | * |
3 | Sn-5Ag-3,5Cu-0,02Co-3,4P | glatt | 0,01 | 0,04 | 78 | Erfind.3 |
4 | Sn-3,8Ag-1,3Cu-0,02Co | glatt | 0,01 | 0,04 | 82 | * |
5 | Sn-3,8Ag-1,3Cu-1,0Co-3,4P | glatt | 0,03 | 0,06 | 82 | Erfind. |
6 | Sn-3,8Ag-1,3Cu | unregelmäßig2 | 0,08 | 1,2 | 82 | Vergl.4 |
7 | Sn-25Pb | glatt | 0,01 | 0,03 | 92 | Vergl. |
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(Fußnoten)
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- 1 % Fehlidentifikation von Lötperlen
bei der optischen Überprüfung;
- 2 Signifikante Oberflächenunregelmäßigkeiten
und Schrumpfhohlräume
wurden beobachtet;
- 3 Beispiel dieser Erfindung;
- 4 Vergleichsbeispiel.
- * außerhalb
der Erfindung
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Wie
aus 2 und Tabelle 1 ersichtlich ist, zeigten Lötkugeln,
welche aus einem herkömmlichen
bleifreien Sn-Cu-Ag-Lötmittel
im Ansatz Nr. 6 hergestellt wurden, signifikante Oberflächenunregelmäßigkeiten
und wiesen Schrumpfhohlräume
auf ihrer Oberfläche
auf, als sie unter einem REM betrachtet wurden, woraus sich signifikant
erhöhte
Prozentsätze
des Auftretens von Anbringungsproblemen bei den Lötkugeln
und eine Fehlidentifikation bei der optischen Überprüfung der Lötperlen ergab.
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Wie
aus 1 ersichtlich ist, die Lötkugeln zeigt, die aus einem
bleifreien Lötmittel
des Ansatzes Nr. 1 hergestellt waren, indem 0,02 At-% Co dem Lötmittel
vom Ansatz Nr. 6 zugesetzt wurden, waren im Gegensatz dazu Oberflächenunregelmäßigkeiten
signifikant unterdrückt
und es wurden keine Schrumpfhohlräume auf den Oberflächen der
Lötkugeln
gefunden und die Oberflächen
der Lötkugeln
waren so glatt wie jene von Lötkugeln
aus einem herkömmlichen
Sn-Pb-Lötmittel
(3). Die Prozentsatz des Auftretens von Anbringungsproblemen
und Fehlidentifikation bei allen Lötkugeln gemäß der vorliegenden Erfindung
(Ansätze
Nr. 3 und 5) war so niedrig wie jener, der mit dem herkömmlichen
Sn-Pb-Lötmittel
im Ansatz Nr. 7 erhalten wurden.