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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Pleuromutiline mit pharmazeutischer,
z. B. antimikrobieller, Wirksamkeit.
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Pleuromutiline
sind aus der
WO 01/09095
A1 und der
WO
02/22580 A1 bekannt. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist die Bereitstellung neuartiger Pleuromutiline, die Verbesserungen
bezüglich
der Hepatotoxizität
aufweisen.
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Gemäß einem
Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung der Formel
bereit,
wobei
R
1 und R
1' Wasserstoff oder
Deuterium sind,
R
2, R
3 und
R
4 Wasserstoff oder Deuterium sind,
R
5 der Rest einer Aminosäure, z. B. ein Valyl- oder
Histidinylrest, ist,
X S oder N-ALK ist,
Piperidinyl oder Tetrahydropyridinyl
ist,
ALK(C
1-4)Alkyl, z. B. Methyl,
ist und
R
6 Wasserstoff, Hydroxy oder
(C
2-12)Acyloxy, z. B. (C
2-6)Alkylcarbonyloxy,
z. B. -O-CO-CH
3, ist,
mit der Maßgabe dass,
wenn
Piperidinyl und X S ist
R
6 etwas anderes als Wasserstoff ist.
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Gemäß einem
anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung
der Formel I bereit, wobei
R
1, R
1',
R
2, R
3 und R
4 Wasserstoff sind,
R
5 der
Rest einer Aminosäure,
z. B. ein Valyl- oder Histidinylrest, ist,
X S ist,
Piperidinyl oder Tetrahydropyridinyl
ist und
R
6 Hydroxy ist.
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Gemäß einem
anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung
der Formel I bereit, wobei
R
1, R
1',
R
2, R
3 und R
4 Wasserstoff sind,
R
5 ein
Rest einer Aminosäure,
z. B. Valyl oder Histidinyl, ist,
X N-ALK ist,
Piperidinyl ist,
ALK(C
1-4)Alkyl, z. B. Methyl, ist und
R
6 Hydroxy ist.
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Gemäß einem
anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung
der Formel I bereit, welche ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus
- – 14-O-[4-Hydroxy-N-valyl-piperidin-3-yl]-sulfanylacetylmutilin,
wie z. B. 14-O-[4-Hydroxy-N-(R)-valyl-piperidin-3-yl]-sulfanylacetylmutilin,
z. B. in Form eines Hydrochlorids,
- – 14-O-[3-Hydroxy-N-valyl-piperidin-4-yl]-sulfanylacetylmutilin,
wie z. B. 14-O-[3-Hydroxy-N-(R)-valyl-piperidin-4-yl]-sulfanylacetylmutilin,
z. B. in Form eines Hydrochlorids,
- – 14-O-[3-Hydroxy-N-histidinyl-piperidin-4-yl]-sulfanylacetylmutilin,
wie z. B. 14-O-[3-Hydroxy-N-(R)-histidinyl-piperidin-4-yl]-sulfanylacetylmutilin,
z. B. in Form eines Dihydrochlorids,
- – 14-O-[3-Hydroxy-N-valyl-piperidin-4-yl]-methylaminoacetylmutilin,
wie z. B. 14-O-[3-Hydroxy-N-(R)-valyl-piperidin-4-yl]-methylaminoacetylmutilin,
z. B. in Form eines Dihydrochlorids,
- – 14-O-[4-Hydroxy-N-valyl-piperidin-3-yl]-methylaminoacetylmutilin,
wie z. B. 14-O-[4-Hydroxy-N-(R)-valyl-piperidin-3-yl]-methylaminoacetylmutilin,
z. B. in Form eines Dihydrochlorids,
- – 14-O-[N-Valyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin-3-yl]-sulfanylacetylmutilin,
wie z. B. 14-O-[N-(R)-Valyl-1,2,3,6-tetrahydropyridin-3-yl]-sulfanylacetylmutilin,
und
- – 14-O-[N-Valyl)-1,4,5,6-tetrahydropyridin-4-yl]-sulfanylacetylmutilin,
wie z. B. 14-O-[N-(R)-Valyl-1,4,5,6-tetrahydropyridin-4-yl]-sulfanylacetylmutilin.
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Verbindungen
der Formel I können
durch Abspalten einer Schutzgruppe von Verbindungen der Formel I
hergestellt werden, bei denen funktionelle Gruppen, z. B. Aminogruppen,
geschützt
sind. Somit können
solche Verbindungen als Zwischenprodukte bei der Herstellung einer
Verbindung der Formel I nützlich
sein oder können
pharmazeutisch wirksam sein.
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Gemäß einem
anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung
der Formel
bereit, wobei
R
1 und R
1' Wasserstoff oder
Deuterium sind,
R
2, R
3 und
R
4 Wasserstoff oder Deuterium sind,
R
7 eine Schutzgruppe, z. B. BOC, oder der
Rest einer Aminosäure,
bei der die Aminogruppe geschützt
ist, z. B. N-BOC-geschütztes
Valyl oder Histidinyl, ist,
X S oder N-ALK ist,
Piperidinyl oder Tetrahydropyridinyl
ist,
ALK(C
1-4)Alkyl, z. B. Methyl,
ist und
R
8 Wasserstoff, Hydroxy oder
(C
2-12)Acyloxy, z. B. (C
2-6)Alkylcarbonyloxy,
z. B. -O-CO-CH
3, ist,
mit der Maßgabe dass,
wenn
Piperidinyl und X S ist,
R
8 etwas anderes als Wasserstoff ist.
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Bei
dem hier verwendeten BOC handelt es sich um tertiäres Butoxycarbonyl.
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Gemäß einem
anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung
der Formel II bereit, wobei
R
1, R
1',
R
2, R
3 und R
4 Wasserstoff sind,
R
7 tertiäres Butoxycarbonyl
oder der Rest einer Aminosäure,
bei der die Aminogruppe durch tertiäres Butoxycarbonyl geschützt ist,
z. B. N-BOC-geschütztes
Valyl oder Histidinyl, ist,
X S oder N-ALK ist,
Piperidinyl oder Tetrahydropyridinyl
ist,
ALK(C
1-4)Alkyl, z. B. Methyl,
ist und
R
8 Wasserstoff, Hydroxy oder
Acetoxy ist,
mit der Maßgabe
dass, wenn
Piperidinyl und X S ist,
R
8 etwas anderes als Wasserstoff ist.
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Die
Schutzgruppe inkludiert Schutzgruppen, die, falls gewünscht, z.
B. selektiv entfernt werden können,
und umfasst Schutzgruppen, die in der Chemie, z. B. in der (Pleuro)mutilin-Chemie,
gebräuchlich
sind, vorzugsweise BOC, welches BOC zum Beispiel durch Behandlung
mit etherischer HCl entfernt werden kann.
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Gemäß einem
anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung
der Formel II bereit, welche ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus
- – 14-O-[N-BOC-4-Hydroxy-piperidin-3-yl]-sulfanylacetylmutilin,
- – 14-O-[N-BOC-3-Hydroxy-piperidin-4-yl]-sulfanylacetylmutilin,
- – 14-O-[4-Hydroxy-N-BOC-piperidin-3-yl]-methylaminoacetylmutilin,
- – 14-O-[3-Hydroxy-N-BOC-piperidin-4-yl]-methylaminoacetylmutilin,
- – 14-O-[N-BOC-1,4,5,6-Tetrahydropyridin-4-yl]-sulfanylacetylmutilin,
wie z. B. 14-O-[N-BOC-1,4,5,6-Tetrahydropyridin-4(R*)-yl]-sulfanylacetylmutilin
und 14-O-[N-BOC-1,4,5,6-Tetrahydropyridin-4(S*)-yl]-sulfanylacetylmutilin,
- – 14-O-[4-Hydroxy-N-(N-BOC-valyl)-piperidin-3-yl]-sulfanylacetylmutilin,
wie z. B. 14-O-[4-Hydroxy-N-(N-BOC-(R)-valyl)-piperidin-3-yl]-sulfanylacetylmutilin,
z. B. in Form eines Hydrochlorids,
- – 14-O-[3-Hydroxy-N-(N-BOC-valyl)-piperidin-4-yl]-sulfanylacetylmutilin,
wie z. B. 14-O-[3-Hydroxy-N-(N-BOC-(R)-valyl)-piperidin-4-yl]-sulfanylacetylmutilin,
z. B. in Form eines Hydrochlorids,
- – 14-O-[4-Acetoxy-N-(N-BOC-valyl)-piperidin-3-yl]-sulfanylacetylmutilin,
wie z. B. 14-O-[4-Acetoxy-N-(N-BOC-(R)-valyl)-piperidin-3-yl]-sulfanylacetylmutilin,
z. B. in Form eines Hydrochlorids,
- – 14-O-[3-Acetoxy-N-(N-BOC-valyl)-piperidin-4-yl]-sulfanylacetylmutilin,
wie z. B. 14-O-[3-Acetoxy-N-(N-BOC-(R)-valyl)-piperidin-4-yl]-sulfanylacetylmutilin,
z. B. in Form eines Hydrochlorids,
- – 14-O-[3-Hydroxy-N-(N-BOC-histidinyl)-piperidin-4-yl]-sulfanylacetylmutilin,
wie z. B. 14-O-[3-Hydroxy-N-(N-BOC-(R)-histidinyl-piperidin-4-yl]-sulfanylacetylmutilin,
z. B. in Form eines Dihydrochlorids,
- – 14-O-[3-Hydroxy-N-(N-BOC)-valyl-piperidin-4-yl]-methylaminoacetylmutilin,
wie z. B. 14-O-[3-Hydroxy-N-(N-BOC)-(R)-valyl-piperidin-4-yl]-methylaminoacetylmutilin,
z. B. in Form eines Dihydrochlorids,
- – 14-O-[4-Hydroxy-N-(N-BOC)-valyl-piperidin-3-yl]-methylaminoacetylmutilin,
wie z. B. 14-O-[4-Hydroxy-N-(N-BOC)-(R)-valyl-piperidin-3-yl]-methylaminoacetylmutilin,
z. B. in Form eines Dihydrochlorids,
- – 14-O-[N-(N-BOC-Valyl)-1,4,5,6-tetrahydropyridin-4-yl]-sulfanylacetylmutilin,
wie z. B. 14-O-[N-(N-BOC-(R)-Valyl)-1,4,5,6-tetrahydropyridin-4-yl]-sulfanylacetylmutilin,
- – 14-O-[N-(N-BOC-Valyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin-3-yl]-sulfanylacetylmutilin,
wie z. B. 14-O-[N-(N-BOC-(R)-Valyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin-3-yl]-sulfanylacetylmutilin.
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In
einer Verbindung der Formel I oder der Formel II kann die Gruppe
X am Piperidin- oder Tetrahydropyridinring in jeglicher Position
mit Ausnahme der Position 1, z. B. in Position 2, 3, 4, 5 oder 6,
vorzugsweise in Position 3 oder 4, angebracht sein. In einer Verbindung
der Formel I oder der Formel II kann sich die Gruppe I, R6 bzw. die Gruppe R8 in
jeglicher Position des Piperidin- oder Tetrahydropyridinrings mit
Ausnahme der Position 1, z. B. in Position 2, 3, 4, 5 oder 6, vorzugsweise
in Position 3 oder 4, befinden. R8 ist vorzugsweise
ein Alkyl, z. B. (C1-20)Alkyl, wenn es sich
in Position 2 oder 6 befindet. Bei einer bevorzugten Gruppe von
Verbindungen der Formel I oder der Formel II befindet sich die Gruppe
X in Position 3 oder in Position 4; und R6 bzw. die
Gruppe R8 befindet sich in Position 3 oder
in Position 4.
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In
einer Verbindung der Formel I oder der Formel II kann jeder einzelne
Substituent ein bevorzugter Substituent sein, zum Beispiel unabhängig von
jedem anderen definierten Substituenten.
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„Ein Rest
einer (N-geschützten)
Aminosäure", wie hier verwendet,
bedeutet, dass die Carbonylgruppe der (geschützten) Aminosäure in einer
Verbindung der Formel I oder der Formel II an den Stickstoff der
Gruppe der Formel
gebunden ist und die -OH-Gruppe
dieser Aminosäurefunktion
fehlt, d. h. dass der N des Rings durch die Carboxylgruppe einer
Aminosäure
acyliert ist. Der Rest einer (N-geschützten) Aminosäure ist
vorzugsweise der Rest einer (N-geschützten) α-Aminosäure, z. B. einer natürlich vorkommenden α-Aminosäure, z.
B. (N-geschütztes)
Valyl oder (N-geschütztes) Histidinyl,
vorzugsweise (N-geschütztes)
R-Valyl.
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Durch
die vorliegende Erfindung bereitgestellte Verbindungen, z. B. eine
Verbindung der Formel I oder der Formel II, werden nachstehend als „Verbindung(en)
der (oder Verbindung(en) gemäß der) vorliegenden Erfindung" bezeichnet. Eine
erfindungsgemäße Verbindung
umfasst eine Verbindung in jeglicher Form, z. B. in freier Form,
in Form eines Salzes, in Form eines Solvats und in Form eines Salzes
und eines Solvats. Verbindungen der Formel II sind nützliche
Zwischenprodukte bei der Herstellung von Verbindungen der Formel
I. Verbindungen der Formel II können
jedoch auch eine pharmazeutische Wirksamkeit aufweisen, die zum
Beispiel jener von Verbindungen der Formel I ähnelt.
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Gemäß einem
anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung
der Formel I oder der Formel II in Form eines Salzes bereit.
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Solche
Salze umfassen vorzugsweise pharmazeutisch akzeptable Salze, obwohl
pharmazeutisch inakzeptable Salze, z. B. für Herstellungs-/Isolierungs-/Reinigungszwecke,
inkludiert sind.
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Ein
Salz einer erfindungsgemäßen Verbindung
umfasst ein Säureadditionssalz.
Säureadditionssalze umfassen
Salze einer Verbindung der Formel I oder der Formel II mit einer
Säure,
z. B. Fumarwasserstoffsäure,
Fumarsäure,
Naphthalin-1,5-Sulfonsäure,
Salzsäure,
Deuterochlorsäure;
z. B. Salzsäure
oder Deuterochlorsäure,
vorzugsweise Salzsäure.
Eine erfindungsgemäße Verbindung
kann in eine entsprechende Verbindung in Form eines Salzes umgewandelt
werden und umgekehrt. Eine erfindungsgemäße Verbindung in freier Form
oder in Form eines Salzes und in Form eines Solvats kann in eine
entsprechende Verbindung in freier Form oder in Form eines Salzes
in nicht solvatisierter Form umgewandelt werden und umgekehrt.
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Eine
erfindungsgemäße Verbindung
kann in Form von reinen Isomeren oder deren Mischungen, z. B. optischen
Isomeren, Diastereoisomeren, cis/trans-Konformeren, existieren.
Eine erfindungsgemäße Verbindung
kann zum Beispiel asymmetrische Kohlenstoffatome enthalten und kann
somit in Form von Enantiomeren oder Diastereoisomeren und deren
Mischungen, z. B. Racematen, existieren. Jedes asymmetrische Kohlenstoffatom,
an dem z. B. R6 und X angebracht sind, kann
in der (R)-, (S)- oder (R,S)-Konfiguration, vorzugsweise in der
(R)- oder (S)-Konfiguration, vorhanden sein. Die Gruppe, die durch
die Gruppe X an den Piperidinring in einer Verbindung der Formel
I oder der Formel II gebunden ist, kann zum Beispiel in der (R)-
oder (S)-Konfiguration oder in Form von Mischungen davon vorliegen.
Die Aminogruppe des Aminosäurerests,
z. B. des Valyl- oder Histidinylrests, welche das Stickstoffatom
des Piperidenrings acyliert, kann beispielsweise in der (S)-Konfiguration, in
der (R)-Konfiguration oder in Form von Mischungen davon vorliegen.
Isomere Mischungen können
in geeigneter Weise zum Beispiel gemäß einem herkömmlichen
Verfahren getrennt werden, um reine Isomere zu erhalten. Die vorliegende
Erfindung umfasst eine erfindungsgemäße Verbindung in jeglicher
isomerer Form und in jeglicher isomerer Mischung. Wo Tautomere existieren
können,
umfasst die vorliegende Erfindung auch Tautomere der Formel I oder
der Formel II. Die Konfiguration ist beim Mutilinring einer erfindungsgemäßen Verbindung
vorzugsweise dieselbe wie bei einem natürlich produzierten Mutilin.
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Isomere
Mischungen können
in geeigneter Weise zum Beispiel in Übereinstimmung mit, z. B. analog zu,
einem herkömmlichen
Verfahren getrennt werden, um reine Isomere zu erhalten.
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Gemäß einem
anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung einer Verbindung der Formel I oder der Formel II bereit,
welches die folgenden Schritte umfasst:
- A)
zur Herstellung einer Verbindung der Formel I oder der Formel II,
wobei Piperidinyl ist und die anderen
Reste so sind, wie obenstehend definiert, umfassend die folgenden
Schritte:
a) das Umsetzen einer Verbindung der Formel wobei
Prot eine Schutzgruppe, z. B. BOC, ist, X' -SH oder -NH-ALK ist und R6,
R8 und ALK so sind, wie obenstehend definiert,
mit einem 22-O-Tosylpleuromutilin und tert.But-OK, um eine Verbindung
der Formel II zu erhalten, wobei R7 eine
Schutzgruppe, z. B. BOC, ist und die anderen Reste so sind, wie
obenstehend definiert,
b) das Aufheben des Schutzes der Stickstoffgruppe
des Piperidinylrings in einer in Schritt a) erhaltenen Verbindung
zum Beispiel unter Verwendung von etherischer HCl, um eine Verbindung
der Formel I zu erhalten, wobei R5 Wasserstoff
ist und die anderen Reste so sind, wie obenstehend definiert,
c)
das Umsetzen einer in Schritt b) erhaltenen Verbindung mit einer
Aminogeschützten,
z. B. BOC-geschützten,
Aminosäure,
z. B. Valin oder Histidin, um eine Verbindung der Formel II zu erhalten,
wobei R7 der Rest einer geschützten Aminosäure, z.
B. geschütztes
Valin oder Histidin, vorzugsweise BOC-geschütztes Valin oder Histidin,
ist und die anderen Reste so sind, wie obenstehend definiert,
d)
das Aufheben des Schutzes der Aminogruppe des Aminosäurerests
einer in Schritt c) erhaltenen Verbindung, um eine Verbindung der
Formel I zu erhalten, wobei R5 ein Rest
einer Aminosäure,
z. B. Valyl oder Histidinyl, ist; z. B. in Form eines Salzes, wie
z. B. als Hydrochlorid,
e) gegebenenfalls das Einbringen von
Deuterium in eine in Schritt d) erhaltene Verbindung der Formel
I, um eine Verbindung der Formel I zu erhalten, wobei R2,
R3 und R4 Deuterium
sind und R1, R'1 und R5 so sind, wie obenstehend definiert,
- B) zur Herstellung einer Verbindung der Formel I oder der Formel
II, wobei Tetrahydropyridinyl ist,
- B1) wenn das Tetrahydropyridinyl ein 1,2,3,6-Tetrahydropyridinyl
ist,
a) das Umsetzen einer Verbindung der Formel wobei Prot' entweder eine Schutzgruppe
oder der Rest einer geschützten
Aminosäure
ist, wobei der Rest einer geschützten
Aminosäure
z. B. so ist, wie obenstehend definiert, und Prot'' eine Schutzgruppe, z. B. -CO-CH3, ist, in Gegenwart von DBU, um eine Verbindung
der Formel zu erhalten, wobei Prot' und Prot'' so sind, wie obenstehend definiert,
b)
das Entfernen der Schutzgruppe Prot'' von
einer Verbindung der Formel V, um eine Verbindung der Formel zu erhalten, wobei Prot' so ist, wie obenstehend
definiert,
c) das Umsetzen der Hydroxygruppe in einer Verbindung
der Formel VI mit Mesylchlorid und des erhaltenen Mesylats mit Thiapleuromutilin
oder HN-Alkylpleuromutilin,
um eine Verbindung der Formel II zu erhalten, wobei ein 1,2,3,6-Tetrahydropyridinyl
ist und die anderen Reste so sind, wie obenstehend definiert, und
d)
das Entfernen des schützenden
Prot', wenn Prot' eine Schutzgruppe
ist, um eine Verbindung der Formel I zu erhalten, wobei ein 1,2,3,6-Tetrahydropyridinyl
ist, R5 Wasserstoff ist und die anderen
Reste so sind, wie obenstehend definiert; oder das Entfernen der
Schutzgruppe vom Rest der geschützten
Aminosäure,
wenn Prot' der Rest einer
geschützten
Aminosäure
ist, um eine Verbindung der Formel I zu erhalten, wobei ein 1,2,3,6-Tetrahydropyridinyl
ist, R5 der Rest einer Aminosäure ist
und die anderen Reste so sind, wie obenstehend definiert;
- B2) wenn das Tetrahydropyridinyl ein 1,4,5,6-Tetrahydropyridinyl
ist,
a) das Umsetzen einer Verbindung der Formel wobei X' und Prot' so sind, wie obenstehend definiert,
mit 22-O-Tosylpleuromutilin in Gegenwart von n-Butyllithium, um
eine Verbindung der Formel II zu erhalten, wobei ein 1,4,5,6-Tetrahydropyridinyl
ist, R7 Prot' ist, wobei Prot' so ist, wie obenstehend definiert,
und die anderen Reste so sind, wie obenstehend definiert, und
b)
das Entfernen des schützenden
Prot', wenn Prot' eine Schutzgruppe
ist, um eine Verbindung der Formel I zu erhalten, wobei ein 1,4,5,6-Tetrahydropyridinyl
ist R7 Wasserstoff ist und die anderen Reste
so sind, wie obenstehend definiert; oder das Entfernen der Schutzgruppe
vom Rest der geschützten
Aminosäure,
wenn Prot' der Rest einer
geschützten
Aminosäure
ist, um eine Verbindung der Formel I zu erhalten, wobei ein 1,4,5,6-Tetrahydropyridinyl
ist, R5 der Rest einer Aminosäure ist
und die anderen Reste so sind, wie obenstehend definiert.
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Gemäß einem
weiteren bevorzugten Aspekt der vorliegenden Erfindung kann eine
Verbindung der Formel II und infolgedessen z. B. gemäß den Schritten
b) bis f) der vorliegenden Erfindung eine Verbindung der Formel
I, wobei
Piperidinyl, X S und R
6 Wasserstoff ist, durch Umsetzung einer
Verbindung der Formel
mit Thiapleuromutilin und
Al
2O
3 erhalten werden,
um eine Mischung von Verbindungen der Formel II zu erhalten, wobei
R
7 eine Schutzgruppe, z. B. BOC, ist und
wobei bei einer der Verbindungen der Mischung die Hydroxygruppe
sich in Position 3 und die Schwefelgruppe des Thiapleuromutilins
sich in Position 4 des Piperidinrings befindet und bei der anderen
Verbindung der Mischung die Hydroxygruppe sich in Position 4 und
die Schwefelgruppe des Thiapleuromutilins sich in Position 3 des
Piperidinrings befindet. Diese regioisomere Mischung kann
- – getrennt
werden, um reine Verbindungen der Formel II zu erhalten, welche
reinen Verbindungen der Formel II gemäß den Schritten b) bis f) der
vorliegenden Erfindung weiter behandelt werden können, um reine Verbindungen
der Formel I zu erhalten; oder
- – die
regioisomere Mischung von Verbindungen der Formel II kann gemäß den Schritten
b) bis f) der vorliegenden Erfindung weiter behandelt werden, um
eine Mischung entsprechender Regioisomere von Verbindungen der Formel
I zu erhalten, welche Mischung getrennt werden kann, um reine Verbindungen
der Formel I zu erhalten.
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Die
Trennung der Regioisomere kann in geeigneter Weise zum Beispiel
durch Chromatographie erfolgen.
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Wenn
in Schritt A)c) der vorliegenden Erfindung die Aminosäure in der
(R)-Form, z. B. als (R)-Valin, (R)-Histidin, verwendet wird, so
wird eine Verbindung der Formel I oder II erhalten, bei der die
Aminogruppe der (geschützten)
Aminosäuregruppe,
die am Stickstoffatom des Piperidinrings angebracht ist, in der
(R)-Konfiguration vorliegt; und wenn in Schritt A)c) der vorliegenden
Erfindung die Aminosäure
in der (S)-Form, z. B. als (S)-Valin, (S)-Histidin, verwendet wird,
so wird eine Verbindung der Formel I oder II erhalten, bei der die Aminogruppe
der (geschützten)
Aminosäuregruppe,
die am Stickstoffatom des Piperidinrings angebracht ist, in der
(S)-Konfiguration vorliegt.
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Die
Schutzgruppen in einem Produktionsverfahren umfassen geeignete Schutzgruppen,
z. B. solche, die in der organischen Chemie, z. B. in der (Pleuro)mutilin-Chemie,
nützlich
sind, zum Beispiel herkömmliche Schutzgruppen,
wie z. B. BOC oder -CO-CH3.
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Das
Ersetzen von Wasserstoffatomen in einer Verbindung der Formel I
oder der Formel II, z. B. in Form eines Salzes, durch Deuteriumatome
kann in geeigneter Weise zum Beispiel gemäß einem herkömmlichen Verfahren
oder zum Beispiel gemäß einem
hier beschriebenen Verfahren, z. B. durch Behandlung einer Verbindung
der Formel I oder der Formel II mit Deuterochlorsäure (DCl)
in einem geeigneten Lösungsmittel(system)
und Isolierung einer Verbindung der Formel I oder der Formel II
z. B. in Form eines Salzes erfolgen, in der Wasserstoffatome, z.
B. in der Bedeutung von R
2, R
3 und
R
4, durch Deuteriumatome ersetzt werden.
Die Herstellung einer Verbindung der Formel I oder der Formel II,
wobei R
1 und R'
1 Deuterium
sind, kann in geeigneter Weise zum Beispiel gemäß einem herkömmlichen
Verfahren erfolgen, und zwar z. B. durch Behandlung einer Verbindung
der Formel
wobei die Kohlenstoffatome,
die R
1 und R'
1, welche beide
Wasserstoff sind, tragen, zusammen eine Doppelbindung bilden und
wobei R
2, R
3 und
R
4 Wasserstoff sind, was eine bekannte Verbindung
ist, mit Deuterium, um eine Verbindung der Formel IX zu erhalten,
wobei R
1 und R'
1 Deuterium
und R
2, R
3 und R
4 Wasserstoff sind; und weiters durch Umsetzung
einer Verbindung der Formel IX, wobei R
1 und
R'
1 Deuterium
und R
2, R
3 und R
4 Wasserstoff sind, in geeigneter Weise zum
Beispiel gemäß einem
herkömmlichen
Verfahren, um eine Verbindung der Formel I oder der Formel II zu
erhalten, wobei R
1 und R'
1 Deuterium
und R
2, R
3 und R
4 Wasserstoff sind. R ist ein Rest, der durch
die Zugabe von Deuterium nicht chemisch beeinflusst wird, z. B.
-CO-CH
2OH.
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Zwischenprodukte
bei der Herstellung von Verbindungen der Formel I umfassen Verbindungen
der Formel III, III',
IV, V, VI, VII, VIII oder IX und sind bekannt oder können gemäß einem
herkömmlichen
Verfahren erhalten werden. Jede hier beschriebene Verbindung kann
in Übereinstimmung
mit, z. B. analog zu, einem herkömmlichen
Verfahren oder wie hier beschrieben hergestellt werden.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen,
einschließlich
z. B. einer Verbindung der Formel I, weisen eine pharmakologische
Wirksamkeit auf und sind daher als Arzneimittel verwendbar. Die
Verbindungen der Formel II können
nützliche
Zwischenprodukte bei der Herstellung von Verbindungen der Formel
I sein, welche jedoch ebenfalls eine pharmakologische Wirksamkeit
aufweisen können,
die zum Beispiel jener von Verbindungen der Formel I ähnelt.
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Die
aktiven Verbindungen der vorliegenden Erfindung (und z. B. Verbindungen
der Formel II) zeigen beispielsweise eine antimikrobielle, z. B.
antibakterielle Wirksamkeit gegen grampositive Bakterien und gramnegative
Bakterien, z. B. gramnegative Bakterien wie Escherichia coli, und
gegen grampositive Bakterien wie Staphylococcus aureus und außerdem Streptococcus
pyogenes und Streptococcus pneumoniae, Mykoplasmen, Chlamydien,
Helicobacter spec. und obligate Anaeroben, z. B. Bacteroides fragilis,
und zwar in vitro im Agar-Verdünnungstest
oder Mikroverdünnungstest
gemäß dem National
Committee for Clinical Laboratory Standards (NCCLS) 1997, Dokument
M7-A4, Band 17, Nr. 2: „Methods
for Dilution Antimicrobial Susceptibility Tests for Bacteria that
Grow Aerobically – Fourth
Edition, Approved Standard",
und beispielsweise in vivo bei systemischen Infektionen von Mäusen. Die
erfindungsgemäßen aktiven
Verbindungen zeigen ein überraschendes
Gesamtwirksamkeitsspektrum.
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Gemäß einem
anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung
der Formel I oder z. B. der Formel II zur Verwendung als Arzneimittel,
vorzugsweise als antimikrobielles Mittel, wie z. B. als Antibiotikum,
bereit.
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Für die pharmazeutische
Verwendung umfasst eine erfindungsgemäße Verbindung eine oder mehrere,
vorzugsweise eine erfindungsgemäße Verbindung,
zum Beispiel eine Kombination von zwei oder mehreren erfindungsgemäßen Verbindungen.
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Gemäß einem
anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung einer
erfindungsgemäßen Verbindung,
zum Beispiel einer Verbindung der Formel I oder z. B. der Formel
II, bereit, und zwar zur Herstellung eines Medikaments, z. B. einer
pharmazeutischen Zusammensetzung, zur Behandlung einer mikrobiellen
Erkrankung, beispielsweise einer Erkrankung, die durch Bakterien
vermittelt wird, z. B. durch Bakterien, die ausgewählt sind
aus Staphylococcus aureus, Streptococcus pyogenes, Streptococcus
pneumoniae, Mykoplasmen, Chlamydien, z. B. C. trachomatis und C.
pneumoniae und obligaten Anaeroben, einschließlich z. B. Penicillin- oder
mehrfach arzneimittelresistenter Stämme, z. B. von Streptococcus
pneumoniae, einschließlich
z. B. Vancomycin-resistenter Stämme,
z. B. von Enterococcus faecium; und einschließlich z. B. Methicillin-resistenter
Stämme,
z. B. von Staphylococcus aureus und Helicobacter spec., z. B. H.
pylori.
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Gemäß einem
anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine erfindungsgemäße Verbindung oder
eine erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung zur Verwendung bei der Herstellung eines Medikaments
zur Behandlung mikrobieller Erkrankungen bereit.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
zur Behandlung mikrobieller Erkrankungen eingesetzt werden, was
das Verabreichen einer wirksamen Menge einer erfindungsgemäßen Verbindung,
z. B. einer Verbindung der Formel I oder z. B. der Formel II, z.
B. in Form einer pharmazeutischen Zusammensetzung, einem Patienten,
der eine solche Behandlung benötigt,
umfasst.
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Behandlung
umfasst die Behandlung und die Prophylaxe.
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Für eine antimikrobielle
Behandlung variiert die passende Dosierung naturgemäß zum Beispiel
in Abhängigkeit
von der chemischen Beschaffenheit und den pharmakokinetischen Daten
einer verwendeten erfindungsgemäßen Verbindung,
dem individuellen Wirt, der Verabreichungsweise und der Beschaffenheit
und Schwere der Zustände,
die behandelt werden. Um zufriedenstellende Resultate bei größeren Säugetieren, zum
Beispiel Menschen, zu erzielen, liegt eine indizierte tägliche Dosis
im Allgemeinen jedoch im Bereich von etwa 0,1 bis 3 g, z. B. von
0,00125 g/kg bis 0,0375 g/kg, einer erfindungsgemäßen Verbindung,
die geeigneterweise zum Beispiel in getrennten Dosierungen bis zu
vier Mal täglich
verabreicht wird.
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Eine
erfindungsgemäße Verbindung
kann über
jeglichen herkömmlichen
Weg, zum Beispiel enteral, einschließlich z. B. einer nasalen,
bukkalen, rektalen, oralen Verabreichung, parenteral, einschließlich z.
B. einer intravenösen,
intramuskulären,
subkutanen Verabreichung, oder topisch, einschließlich z.
B. einer epikutanen, intranasalen, intratrachealen Verabreichung,
z. B. in Form von beschichteten oder unbeschichteten Tabletten,
Kapseln, injizierbaren Lösungen
oder Suspensionen, z. B. in Form von Ampullen, Phiolen, in Form
von Cremen, Gels, Pasten, Inhalationspulver, Schäumen, Tinkturen, Lippenstiften,
Tropfen, Sprays, oder in Form von Zäpfchen, z. B. in analoger Weise
zu Makroliden, wie z. B. Clarithromycin und Azithromycin, verabreicht werden.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in Form eines pharmazeutisch akzeptablen Salzes, z. B. eines Säureadditionssalzes
oder Metallsalzes, oder in freier Form, gegebenenfalls in Form eines
Solvats, verabreicht werden. Die erfindungsgemäßen Verbindungen in Form eines
Salzes weisen denselben Wirkungsgrad wie die erfindungsgemäßen Verbindungen
in freier Form, gegebenenfalls in Form eines Solvats, auf.
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Eine
erfindungsgemäße Verbindung
kann für
eine pharmazeutische Behandlung gemäß der vorliegenden Erfindung
alleine oder in Kombination mit einem oder mehreren anderen pharmazeutischen
Wirkstoffen verwendet werden. Solche anderen pharmazeutischen Wirkstoffe
umfassen zum Beispiel andere Antibiotika. Kombinationen umfassen
fixe Kombinationen, bei denen zwei oder mehrere pharmazeutische
Wirkstoffe in derselben Formulierung vorhanden sind; Kits, bei denen
zwei oder mehrere pharmazeutische Wirkstoffe in getrennten Formulierungen
in derselben Verpackung z. B. mit einer Anweisung für die gleichzeitige
Verabreichung verkauft werden; und freie Kombinationen, bei denen
die pharmazeutischen Wirkstoffe getrennt verpackt werden, jedoch
eine Anweisung für
die gleichzeitige oder sequenzielle Verabreichung erteilt wird.
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Gemäß einem
anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine pharmazeutische
Zusammensetzung bereit, umfassend eine erfindungsgemäße Verbindung,
z. B. eine Verbindung der Formel I oder z. B. der Formel II, in
freier Form oder in Form eines pharmazeutisch akzeptablen Salzes;
und/oder z. B. in Form eines Solvats; in Verbindung mit mindestens
einem pharmazeutischen Arzneimittelträger, z. B. Träger oder
Verdünnungsmittel,
einschließlich
z. B. Füllstoffen,
Bindemitteln, Desintegratoren, Fließverbesserer, Schmiermitteln, Zuckerstoffen
und Süßungsmitteln,
Aromastoffen, Konservierungsmitteln, Stabilisatoren, Benetzungsmitteln und/oder
Emulgatoren, Aufschlussmitteln, Salzen zum Regulieren des osmotischen
Drucks und/oder Puffer.
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Gemäß einem
anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung bereit, die ferner einen weiteren pharmazeutischen
Wirkstoff umfasst.
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Solche
pharmazeutischen Zusammensetzungen können in Übereinstimmung mit, z. B. analog
zu, einem herkömmlichen
Verfahren z. B. durch Misch-, Granulier-, Beschichtungs-, Auflösungs- oder
Gefriertrocknungsverfahren hergestellt werden.
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Die
Einheitsdosierungsform kann beispielsweise etwa 0,5 mg bis etwa
1500 mg, wie z. B. 1 mg bis etwa 500 mg, z. B. 1 mg bis etwa 100
mg, enthalten.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind außerdem
als veterinärmedizinische
Mittel, z. B. als veterinärmedizinische
aktive Verbindungen, zum Beispiel bei der Prophylaxe und Behandlung
mikrobieller, z. B. bakterieller Erkrankungen bei Tieren, wie z.
B. Geflügel, Schweinen
und Kälbern;
und zum Beispiel zum Verdünnen
von Flüssigkeiten
für die
künstliche
Besamung und für
Egg-Dipping-Techniken geeignet.
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Gemäß einem
anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung
der Formel I oder z. B. der Formel II zur Verwendung als veterinärmedizinisches
Mittel bereit.
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Gemäß einem
anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung
der Formel I oder z. B. der Formel II zur Herstellung einer veterinärmedizinischen
Zusammensetzung, die als veterinärmedizinisches
Mittel nützlich
ist, bereit.
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Gemäß einem
anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein veterinärmedizinisches
Verfahren zur Prophylaxe und Behandlung mikrobieller, z. B. bakterieller
Erkrankungen bereit, welches das Verabreichen einer wirksamen Menge
einer Verbindung der Formel I oder z. B. der Formel H, z. B. in
Form einer veterinärmedizinischen
Zusammensetzung, einem Patienten, der eine solche Behandlung benötigt, umfasst.
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Für die Verwendung
der erfindungsgemäßen aktiven
Verbindungen als veterinärmedizinisches
Mittel variiert die Dosierung naturgemäß in Abhängigkeit von der Größe und dem
Alter des Tiers und der gewünschten
Wirkung; für
eine prophylaktische Behandlung würden zum Beispiel relativ geringe
Dosierungen über
einen längeren
Zeitraum hinweg, z. B. von 1 bis 3 Wochen, verabreicht werden. Die
bevorzugten Dosierungen betragen im Trinkwasser 0,0125 bis 0,05
g/ml, insbesondere 0,0125 bis 0,025 g/ml; und in Futtermitteln 20
bis 400 g/metrischer Tonne, vorzugsweise 20 bis 200 g/metrischer
Tonne. Es wird bevorzugt, die erfindungsgemäßen aktiven Verbindungen Hühnern im
Trinkwasser, Schweinen im Futter und Kälbern oral oder parenteral,
z. B. in Form von oralen oder parenteralen Präparaten, als veterinärmedizinisches
Mittel zu verabreichen.
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Gemäß einem
anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung
der Formel
bereit, wobei
R
1P2 und R'
1P2 Wasserstoff oder Deuterium sind,
R
2P2, R
3P2 und R
4P2 Wasserstoff oder Deuterium sind und
R
5P2 Wasserstoff oder ein Rest einer Aminosäure ist.
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Gemäß einem
anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung
der Formel
bereit, wobei
R
1P3 und R'
1P3 Wasserstoff oder Deuterium sind,
R
2P3, R
3P3 und R
4p3 Wasserstoff oder Deuterium sind,
R
5P3 Wasserstoff oder ein Rest einer Aminosäure ist,
X
S oder N-ALK ist,
eine der gepunkteten Linien eine Bindung
und die andere keine Bindung ist; oder eine der gepunkteten Linien eine
Gruppe -OAc ist, die in der Position 2, 3, 4, 5 oder 6 am Piperidinring
angebracht ist, und die andere gepunktete Linie keine Bindung ist,
ALK
(C
1-4)Alkyl, z. B. Methyl, ist und
Ac
Wasserstoff oder (C
2-12)Acyl, z. B. eine
Gruppe -CO-CH
3, ist,
mit der Maßgabe, dass,
wenn X S und eine der gepunkteten Linien eine Gruppe OAc und die
andere gepunktete Linie keine Bindung ist, Ac etwas anderes als
Wasserstoff ist.
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In
den folgenden Beispielen sind alle Temperaturen in Grad Celsius
(°C) und
unkorrigiert.
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Die
folgenden Abkürzungen
werden verwendet:
- BOC
- tertiäres Butyloxycarbonyl
- DBU
- 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en(1,5-5)
- Diast.
- Mischungen von Diastereoisomeren
- EDC
- N-(3-Dimethylaminopropyl)-N-ethylcarbodiimid
- EE
- Ethylacetat
- EtOH
- Ethanol
- EX
- Beispiel
- HOBT
- Hydroxybenztriazol
- RT
- Raumtemperatur
- THF
- Tetrahydrofuran
- TRAF
- Tetrabutylammoniumfluorid
- Tert.But-OK
- tertiäres Butoxidkalium
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Die 1H-NMR-Daten werden in CDCl3 bestimmt,
falls nicht anders angegeben.
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Valyl
und N-BOC-Valyl sind Gruppen der Formel
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Histidinyl
und N-BOC-Histidinyl sind Gruppen der Formel
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N-BOC-3,4-Epoxypiperidin
ist eine Verbindung der Formel
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Pleuromutilin
ist eine Verbindung der Formel
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Eine
Gruppe der Formel
ist eine Gruppe der Formel
Pleuromutilin, welcher die Gruppe -CO-CH
2OH
fehlt.
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Thiapleuromutilin
ist eine Verbindung der Formel
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22-O-Tosylpleuromutilin
ist eine Verbindung der Formel
wobei Tos eine Tosylgruppe
ist.
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HN-Alkylpleuromutilin
ist eine Verbindung der Formel.
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Beispiel 1
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14-O-[N-BOC-4-Hydroxy-piperidin-3-yl]-sulfanylacetylmutilin
und 14-O-[N-BOC-3-Hydroxy-piperidin-4-yl]-sulfanylacetylmutilin
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40
g (neutral) aktiviertes, mit THF angefeuchtetes Al2O3 werden mit einer Lösung von 1,576 g Thiapleuromutilin
in 5 ml THF behandelt, und 0,398 g in 3 ml THF gelöstes N-BOC-3,4-Epoxypiperidin
werden zu der erhaltenen Mischung hinzugefügt. Al2O3 wird aus der erhaltenen Mischung abfiltriert,
das Lösungsmittel wird
aus dem erhaltenen Filtrat abgedampft, und der Verdampfungsrückstand,
der eine Mischung aus 14-O-[N-BOC-4-Hydroxy-piperidin-3-yl]-sulfanylacetylmutilin
und 14-O-[N-Boc-3-Hydroxy-piperidin-4-yl]-sulfanylacetylmutilin umfasst, wird
einer Chromatographie unterzogen. 14-O-[N-BOC-3-Hydroxy-piperidin-4-yl]-sulfanylacetylmutilin
und 14-O-[N-BOC-4-Hydroxy-piperidin-3-yl]-sulfanylacetylmutilin werden erhalten. 14-O-[N-BOC-3-Hydroxy-piperidin-4-yl]-sulfanylacetylmutilin
wird ebenso erhalten, indem 0,466 g N-BOC-3-Hydroxy-4-mercaptopiperidin
in 10 ml THF mit 0,224 g tert.But-OK in 20 ml THF umgesetzt werden, eine
Lösung
von 1,064 g 22-O-Tosylpleuromutilin in 5 ml THF zu der erhaltenen
Mischung hinzugefügt
wird, 1 ml 2-Butanon zu der erhaltenen Mischung tropfenweise hinzugefügt wird,
dies bei RT gerührt
und einer chromatographischen Reinigung unterzogen wird.
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Beispiel 2
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14-O-[4-Hydroxy-N-(N-BOC-valyl-piperidin-3-yl]-sulfanylacetylmutilin
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1,5
mmol in 5 ml CH2Cl2 gelöstes 14-O-[4-Hydroxy-piperidin-3-yl]-sulfanylacetylmutilin
werden mit 1,5 mmol HOBT, 1 mmol (R)-BOC-Valin und 1,5 mmol EDC
behandelt und bei RT gerührt.
Das Lösungsmittel
wird aus der erhaltenen Mischung abgedampft, der erhaltene Verdampfungsrückstand
wird mit EE vermischt, und die erhaltene Mischung wird mit 0,1 N
HCl und gesättigter
wässriger
NaHCO3-Lösung
extrahiert. Die erhaltene organische Phase wird getrocknet, und
das Lösungsmittel
wird abgedampft. 14-O-[4-Hydroxy-N-(N-BOC-(R)-valyl-piperidin-3-yl]-sulfanylacetylmutilin
wird erhalten.
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Beispiel 3
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14-O-[4-Hydroxy-N-(R)-valyl)-piperidin-3-yl]-sulfanylacetylmutilin
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1
mmol 14-O-[4-Hydroxy-N-(N-BOC-(R)-valyl-piperidin-3-yl]-sulfanylacetylmutilin
in 5 bis 8 ml CH2Cl2 wird
mit 1 bis 2 ml etherischer HCl behandelt, die erhaltene Mischung
wird bei RT gerührt,
und 14-O-[4-Hydroxy-N-(R)-valyl)-piperidin-3-yl]-sulfanylacetyl-mutilin
präzipitiert
in Form eines Hydrochlorids und wird durch Filtration isoliert.
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Beispiel 4
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14-O-[N-(N-BOC-Valyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin-3-yl]-sulfanylacetylmutilin
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a) 3-Mesyloxy-N-(N-BOC-(R)-valyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin
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0,894
g in 10 ml CH2Cl2 gelöstes N-(N-BOC-(R)-Valyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin-3-ol
werden mit 0,844 g 4-Dimethylaminopyridin und 0,31 g Methansulfonsäurechlorid
(Mesylchlorid) behandelt und ca. 24 Stunden lang gerührt, die
erhaltene Mischung wird mit 0,1 N HCl und CH2Cl2 behandelt, die erhaltene organische Phase wird
mit H2O und wässriger NaHCO3-Lösung gewaschen,
das Lösungsmittel
wird abgedampft und der Verdampfungsrückstand wird getrocknet. 3-Mesyloxy-N-(N-BOC-(R)-valyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin
wird erhalten. 1H-NMR(CDCl3):
6,1–5,85(m,
2H, HIV, HV), 4,5(m,
1H, NHCHCO), 3,7(s, 3H, CH3SO2), 1,2–0,9(m,
6H, (CH 3)2.
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b) 14-O-[N-(N-BOC-(R)-Valyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin-3-yl]-sulfanylacetylmutilin
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0,235
tert.But-OK, das in 5 ml THF gelöst
ist, wird mit Thiapleuromutilin in 10 ml THF behandelt, und 0,789
g 3-Mesyloxy-N-(N-BOC-(R)-valyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin in 10
ml THF werden zu der erhaltenen Mischung tropfenweise hinzugefügt. Die
erhaltene Mischung wird auf 90° erhitzt
und bei RT gerührt.
Die erhaltene Mischung wird mit verdünnter wässriger HCl behandelt, die
erhaltene organische Phase wird gewaschen, und das Lösungsmittel
wird abgedampft.
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14-O-[N-(N-BOC-(R)-Valyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin-3-yl]-sulfanylacetylmutilin
wird erhalten.
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Beispiel 5
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14-O-[N-BOC-1,4,5,6-Tetrahydropyridin-4-yl]-sulfanylacetylmutilin
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2,72
ml Diisopropylamin in 40 ml THF werden bei –40° mit 12 ml n-Butyllithium (1,6
M Lösung
in Hexan) behandelt, und die erhaltene Mischung wird gerührt, auf –10° erwärmt, und
eine Lösung
von 3,44 g N-BOC-1,2,5,6-Tetrahydropyridin in 20 ml THF wird tropfenweise
hinzugefügt.
Eine Lösung
von 22-O-Tosylpleuromutilin in 10 ml THF und 1 ml 2-Butanon werden
zu der erhaltenen Mischung hinzugefügt, und die erhaltene Mischung
wird bei RT gerührt.
Die erhaltene Mischung, die eine Mischung aus 14-O-[N-BOC-1,4,5,6-Tetrahydropyridin-4(R*)-yl]-sulfanylacetylmutilin
(VERBINDUNG A) und 14-O-[N-BOC-1,4,5,6-Tetrahydropyridin-4(S*)-yl]-sulfanylacetylmutilin
(VERBINDUNG B) umfasst, wird einer Chromatographie unterzogen, und
reine VERBINDUNG A und reine VERBINDUNG B werden erhalten.
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Beispiel 6
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14-O-[N-(N-BOC-Valyl)-1,4,5,6-Tetrahydropyridin-4-yl)-sulfanylacetylmutilin
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4,53
ml Diisopropylamin in 30 ml THF werden bei –40°C mit n-Butyllithium (1,6 M
Lösung
in n-Hexan) behandelt. Die erhaltene Mischung wird gerührt, auf –10° erwärmt, und
eine Lösung
von 5,02 g 3,4-Epithio-N(N-BOC-(R)-valyl)-piperidin in 30 ml THF
wird hinzugefügt.
Die erhaltene Mischung wird bei –10° ca. 3 Stunden lang gerührt, eine
Lösung
von 22-O-Tosylpleuromutilin in 20 ml THF und 5 ml 2-Butanon werden
hinzugefügt,
und die erhaltene Mischung wird bei RT gerührt. Die erhaltene Mischung
wird einer extrahierenden Aufarbeitung und einer Chromatographie
unterzogen. 14-O-[N-(N-BOC-(R)-Valyl)-1,4,5,6-tetrahydropyridin-4-yl]-sulfanylacetylmutilin
wird erhalten.
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Analog
zu dem, was in den vorhergehenden Beispielen beschrieben wurde,
jedoch unter Verwendung geeigneter Ausgangsmaterialien werden Verbindungen
der Formel
erhalten, wobei X, R
EX und R
IEX so sind,
wie in der untenstehenden TABELLE 1 dargelegt. Wenn eine Verbindung
in Salzform erhalten wird, ist dies in Spalte 6 angegeben. Die
1H- NMR
einer erhaltenen Verbindung (gegebenenfalls in Salzform) ist ebenfalls
in TABELLE 1 dargelegt. TABELLE
1
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Herstellung eines Ausgangsmaterials
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Beispiel A – Thiapleuromutilin
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a) Thiapleuromutilin in Form des Isothiuroniumsalzes
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Eine
Mischung aus 106,4 g 22-O-Tosylpleuromutilin, 15,2 g Thioharnstoff
und 250 ml Aceton wird ca. 1,5 Stunden lang refluxiert und gekühlt, und
das Lösungsmittel
wird aus der erhaltenen Mischung abgedampft, und der Verdampfungsrückstand
wird in vacuo getrocknet. Thiapleuromutilin in Form eines Isothiuroniumsalzes
wird erhalten. 1H-NMR: 9,82, 8,42 (2xb,
2H, NH2), 7,78, 7,2 (2xd, 4H, arom. HTosyl, J = 15, 8 Hz)
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a) Thiapleuromutilin
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24,4
g in 40 ml absolutem EtOH gelöstes
Thiapleuromutilin in Form eines Isothiuroniumsalzes wird mit 70
ml H2O verdünnt und auf 90° erwärmt. Die
erhaltene Mischung wird mit 7,6 g Natriumdisulfit in 35 ml H2O behandelt und 200 ml CH2Cl2 werden zu der erhaltenen Mischung hinzugefügt. Die
erhaltene Mischung wird für
ca. 1,5 Stunden auf 90° erwärmt und
abgekühlt.
Zwei Phasen entstehen und werden getrennt, die erhaltene organische
Phase wird gewaschen und getrocknet, das Lösungsmittel wird abgedampft,
und der Verdampfungsrückstand
wird durch Kieselgel filtriert. Thiapleuromutilin wird erhalten.
1H-NMR: 6,48 (dd, 1H, H19,
J19,20cis = 11 Hz, J19,20trans =
16,5 Hz), 5,75 (d, 1H, H14, J13,14 =
8,5 Hz), 5,38 (dd, 1H, H20, J20,20 =
1,5 Hz), 5,2 (dd, 1H, H20trans), 3,38 (dd,
1H, H11, J11,OH =
10,4 Hz, J11,10 = 6,6 Hz), ABX-System: vA = 3,21, vB = 3.18,
vx = 1,9 (H22, J22,sH = 8,2 Hz, JAB =
15,1 Hz, JAX = 8,2 Hz), 2,35 (quint. 1H,
H10, J10,17 = 8,2
Hz), 2,28, 2,2 (2H, HH2α,2β, J2α,2β =
15,5 Hz, J2α,1α =
J2α,1β =
5,5 Hz), 2,19) dd, 1H, H13, J13,13=
16 Hz, J13,14 = 8,5 Hz), 2,12 (b, 1H, H4), 1,9 (t, 1H, SH, J22,sH =
8,2 Hz), 1,79, 176 (2xq, 1H, H8equ., J7,8equ = 3,01 Hz, J8,8 =
14,5 Hz), 1,67 (m, 2H, H1, H6),
1,57, 1,53 (2xm, 1H, H7ax), 1,45 (s, 3H,
(CH3)15), 1,39,
1,36 (2xq, 1H, H7q, J7,7 =
7,23 Hz), 1,33 (d, 1H, H13'), 1,18 (s, 3H, (CH3)18), 1,12 (dd, 1H, H8ax,
J7,8ax = 1,14 Hz), 0,89 (d, 3H, (CH3)17, J10,17 =
6,54 Hz), 0,74 (d, 3H, CH3)16,
J6,16 = 6,5 Hz). 1H-NMR
(d6-DMSO): 2,85 (s, 1H, SH).
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Beispiel B – N-BOC-3,4-Epoxypiperidin
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a) N-BOC-1,2,5,6-Tetrahydropyridin
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2,02
g N-Methylmorpholin werden zu 1,66 g 1,2,5,6-Tetrahydropyridin in
25 ml CH2Cl2 hinzugefügt, die erhaltene
Mischung wird mit einer Lösung
von 4,36 g (BOC)2O in 30 ml CH2Cl2 behandelt, und die erhaltene Mischung wird
bei RT ca. 36 Stunden lang gerührt.
N-BOC-1,2,5,6-Tetrahydropyridin
wird erhalten. 1H-NMR: 5,82 (m, 1H, HIV), 5,64 (m, 1H, HIII),
3,86(b, 2H, HII), 3,47(t, 2H, HVI),
2,12 (b, 1H, HV), 1,46(m, 9H, (CH3)3).
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b) N-BOC-3,4-Epoxypiperidin
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Eine
Suspension von 6,2 g Chlorperbenzoesäure in 50 ml CH2Cl2 wird zu einer Lösung von 3,29 g N-BOC-1,2,5,6-Tetrahydropyridin
in 25 ml CH2Cl2 hinzugefügt, und
die erhaltene Mischung wird bei RT ca. 12 Stunden lang gerührt. Die
erhaltene Mischung wird mit gesättigter
wässriger
NaHCO3-Lösung
und 0,5 m wässriger
Na2S2O3-Lösung extrahiert,
und die erhaltene organische Phase wird gewaschen und getrocknet,
und das Lösungsmittel
wird abgedampft. N-BOC-3,4-Epoxypiperidin wird erhalten. 1H-NMR: 3,9, 3,65, 3,45, 3,1 (4xm, 4H, HII,HVI), 3,28, 3,2
(2xm, 2H, HIII, HIV),
2,05, 1,9 (2Xm, 2H, HV), 1,45 (s, 9H, (CH3)3).
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Beispiel C – N-(N-BOC-(R)-Valyl)-1,2,3,6-Tetrahydropyridin-3-ol
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a) N-(N-BOC-Valyl-1,2,5,6-tetrahydropyridin
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1,245
g Tetrahydropyridin in 50 ml CH2Cl2 werden mit 1,5 mmol HOBT pro mmol Tetrahydropyridin, 2,17
g N-BOC-(R)-Valin und 1,5 mmol EDC pro mmol Tetrahydropyridin behandelt,
und die erhaltene Mischung wird bei RT gerührt. Das Lösungsmittel wird aus der erhaltenen
Mischung abgedampft, der erhaltene Verdampfungsrückstand wird mit EE vermischt,
und die erhaltene Mischung wird mit 0,1 N HCl und gesättigter
wässriger NaHCO3-Lösung
extrahiert. Die erhaltene organische Phase wird getrocknet, und
das Lösungsmittel
wird abgedampft. N-(N-BOC-(R)-Valyl-1,2,5,6-tetrahydropyridin wird
erhalten.
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b) 3,4-Epoxy-N-(N-BOC-valyl-1,2,5,6-tetrahydropyridin
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3,44
g m-Chlorperbenzoesäure
in 50 ml CH2Cl2 werden
zu einer Lösung
von 2,82 g N-(N-BOC-(R)-Valyl-1,2,5,6-tetrahydropyridin
in 75 ml CH2Cl2 langsam
hinzugefügt,
und die erhaltene Mischung wird über
Nacht gerührt.
Die erhaltene Mischung wird mit wässriger NaHCO3-Lösung und
mit 0,5 m wässriger
Na2S2O3-Lösung extrahiert,
die erhaltenen Phasen werden getrennt, und das Lösungsmittel wird in vacuo aus
der organischen Phase abgedampft. 3,4-Epoxy-N-(N-BOC-(R)-valyl-1,2,5,6-tetrahydropyridin
wird erhalten.
1H-NMR: Rotamere: 5,3
(m, 1H, NHCHCO), 4,4 (m, 1H,
NHCHCO), 4,3, 4,1, 4,0 (3dd,
1H, HIII, J = 15,6 Hz), 3,88, 3,78, 3,65
(3xd, 1H, HIV, J = 15,6 Hz), 3,6, 3,45,
3,3 (3xm, 4H, HII,HVI),
1,45 (b, 9H(CH3)3),
1,0–0,85
(m, 6H, CH(CH 3)2).
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c) Brom-N-(N-BOC-valyl)-piperidin-3-ol
-
0,5
g Ph3PBr2 in 10
ml CH2Cl2 werden
mit 0,289 g 3,4-Epoxy-N-(N-BOC-(R)-valyl-1,2,5,6-tetrahydropyridin in 10 ml CH2Cl2 behandelt. Die
erhaltene Mischung wird auf eine Mischung von Eis/NaHCO3 gegossen, die
organische Phase wird abgetrennt, gewaschen und getrocknet, und
das Lösungsmittel
wird abgedampft. Eine Mischung aus 4(R*)-Brom-N-(N-BOC-(R)-valyl)-piperidin-3(R*)-ol
(VERBINDUNG A) und 4(S*)-Brom-N-(N-BOC-(R)-valyl)-piperidin-3(S*)-ol (VERBINDUNG
B) wird erhalten und durch Chromatographie getrennt.
- VERBINDUNG
A: 1H-NMR: Rotamere: 5,2 (m, 1H, NHCHCO), 4,3 (t, 1H, NHCHCO, J = 6,5 Hz), 4,25 (m,
1H, HIV), 3,88 (m, 1H, HIII),
2,4, 1,85 (2xm, 2H, HV), 1,43 (b, 9H(CH3)3), 0,98, 0,92
(2xd, 6H, CH(CH 3)2, J = 7 Hz).
- VERBINDUNG B: 1H-NMR: Rotamere: 5,25
(d, 1H, NHCHCO, J = 6,7 Hz),
4,45 (m, 1H, NHCHCO), 4,15
(m, 1H, HIV), 3,75 (m, 1H, HIII),
2,55, 2,3 (2xm, 2H, HV), 1,9 (m, 1H, CH(CH3)2), 1,42 (b, 9H(CH3)3), 0,9 (m, 6H, CH(CH 3)2).
-
d) 3-Acetoxy-4-brom-N-(N-BOC-valyl)-piperidin
-
0,57
g in Pyridin gelöstes
Brom-N-(N-BOC-valyl)-piperidin-3-ol werden mit 0,4 ml Acetanhydrid
behandelt, die erhaltene Mischung wird gerührt, und eine Mischung aus
3(R*)-Acetoxy-4(R*)-brom-N-(N-BOC-(R)-valyl)-piperidin (VERBINDUNG
A) und 3(S*)- Acetoxy-4(S*)-brom-N-(N-BOC-(R)-valyl)-piperidin
(VERBINDUNG B) wird erhalten und durch Chromatographie getrennt.
- VERBINDUNG A: 1H-NMR (d6-DMSO,
350 K): 6,4 (b, 1H, NHCHCO),
4,73 (dt, 1H, NHCHCO, J = 3,9
Hz, J = 7,7 Hz), 4,38 (dt, 1H, HIII, J =
4,4 Hz, J = 8,8 Hz), 4,18 (m, 1H, NHCHCO),
4,05, 3,8, 3,35 (3m, 4H, HII, HVI),
2,3 (s, 3H, OCOCH3), 1,38(s, 9H(CH3)3), 0,85(d, 6H,
CH (CH 3)2, J = 7 Hz).
- VERBINDUNG B: 1H-NMR (d6-DMSO,
350 K): 6,5 (b, 1H, NHCHCO),
4,72 (dt, 1H, HIV, J = 4,0 Hz, J = 7,7 Hz), 4,38
(dt, 1H, HIII, J = 4,4 Hz, J = 8,6 Hz),
4,2 (m, 1H, NHCHCO), 4,11,
3,78, 3,3 (3m, 4H, HII, HVI),
2,3 (s, 3H, OCOCH3), 1,37 (s, 9H(CH3)3), 0,85 (d, 6H,
CH(CH 3)2, J = 7 Hz).
-
e) 3-Acetoxy-N-(N-BOC-(R)-valyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin
-
1,684
g in 4 ml Toluol gelöstes
3-Acetoxy-4-brom-N-(N-BOC)-valyl)-piperidin werden in einem Einschlussrohr
mit 4 ml DBU behandelt und auf 90° erhitzt.
Die erhaltene Mischung wird mit EE behandelt, mit wässriger
HCl extrahiert, gewaschen, und das Lösungsmittel wird aus der erhaltenen
organischen Phase abgedampft. 3-Acetoxy-N-(N-BOC-(R)-valyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin
wird erhalten. 1H-NMR: Rotamere/Diast.: 5,95,
5,85, 5,25, 5,15 (4xm, 2H, HIV, HV), 4,51, 4,4 (2xdd, 1H, NHCHCO, J = 5,2 Hz, J = 9 Hz), 4,45, 4,15
(2xd, 1H, HVI, J = 15,2 Hz), 3,4, 3,2 (2xdd,
1H, HVI, J = 3,5 Hz), 2,02, 2,0, 1,95 (3xs,
3H, OCOCH3), 1,35 (s, 9H,(CH3)3), 0,85 (m, 6H, CH(CH 3)2).
-
f) N-(N-BOC-(R)-Valyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin-3-ol
-
0,254
g in 5 ml EtOH gelöstes
3-Acetoxy-N-(N-BOC-(R)-valyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin werden unter Eiskühlung mit
2N ethanolischem NaOH behandelt. Essigsäure wird zu der erhaltenen
Mischung hinzugefügt, um
die Reaktionsmischung zu neutralisieren, und das Lösungsmittel
wird abgedampft. Der erhaltene Verdampfungsrückstand wird mit CHCl3 vermischt, die erhaltene Mischung wird
mit NaCl-Lösung
gewaschen, die organische Phase wird getrocknet, und das Lösungsmittel
wird abgedampft. N-(N-BOC-(R)-Valyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin-3-ol wird erhalten. 1H-NMR: 5,9 (m, 2H, HIV,
HV), 4,51, 4,45 (2xdd, 1H, NHCHCO, J = 5,2 Hz, J = 9,0 Hz), 1,4 (b, 9H,(CH3)3), 0,9 (m, 6H,
CH(CH 3)2).
-
Beispiel D – Methylaminoacetylmutilin
-
13,33
g 22-O-Tosylpleuromutilin in 350 ml EtOH werden mit 5 ml CH3NH2 (33%-iger Lösung in
EtOH) behandelt, die erhaltene Mischung wird ca. 30 Stunden lang
refluxiert, und das Lösungsmittel
wird aus der erhaltenen Mischung abgedampft. Der Verdampfungsrückstand
wird mit EE behandelt, und die erhaltene Mischung wird mit 0,1 N
HCl extrahiert. Die erhaltene wässrige
Phase wird mit NaHCO3 behandelt und mit
EE extrahiert. Die erhaltene organische Phase wird getrocknet, und
das Lösungsmittel
wird abgedampft. Methylaminoacetylmutilin wird erhalten. 1H-NMR: AB-System: vA =
3,32, vB = 3,22 (2H, H22,
J22,NCH3 = 15 Hz), 2,42 (s, 3H, CH 3NH).
-
Beispiel E
-
N-BOC-1,2,5,6-Tetrahydropyridin
-
1,66
g 1,2,5,6-Tetrahydropyridin in 25 ml CH2Cl2 werden mit 2,02 g N-Methylmorpholin behandelt.
4,36 g (BOC)2O in 30 ml CH2Cl2 werden zu der erhaltenen Mischung hinzugefügt, und
die erhaltene Mischung wird ca. 36 Stunden lang reagieren gelassen.
Die erhaltene Mischung wird einer wässrigen Extraktion unterzogen, die
organische Phase wird getrocknet und abgedampt. N-BOC-1,2,5,6-Tetrahydropyridin
wird erhalten. 1H-NMR: 5,82 (m, 1H, HIV), 5,64 (m, 1H, HIII),
3,86(b, 2H, HII), 3,47(t, 2H, HVI),
2,12 (b, 1H, HV), 1,46(m, 9H, (CH3)3).
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Beispiel F
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3,4-Epithio-N(N-BOC-valyl)-piperidin
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2,91
g KSCN in 3 ml H2O werden zu einer Mischung
von 5,96 g 3,4-Epoxy-N-(N-BOC-valyl-1,2,5,6-tetrahydropyridin
in 10 ml absolutem EtOH hinzugefügt,
und die erhaltene Mischung wird bei RT 72 Stunden lang gerührt. Die
erhaltene Mischung wird einer wässrigen
Extraktion unterzogen, das Lösungsmittel
der erhaltenen organischen Phase wird abgedampft, und der Verdampfungsrückstand
wird einer Chromatographie unterzogen. 3,4-Epithio-N(N-BOC-(R)-valyl)-piperidin
wird erhalten. Schmelzpunkt: 69,71°