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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines länglichen
Produkts, bei dem man (a) eine ein halbkristallines Polymer und
Kohlenstoffnanoröhrchen
umfassende Masse herstellt, (b) zu einem länglichen Produkt extrusionsmäßig ausformt und
(c) das Produkt unter dem Schmelzpunkt des Polymers verstreckt.
Die Erfindung betrifft ferner ein hochfestes längliches Produkt, enthaltend
Nanoröhrchen,
erhältlich
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren,
insbesondere eine Nanoröhrchen
enthaltende Polyolefinfaser mit einer Zugfestigkeit größer 3,0 GPa.
Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Herstellung
von Verbunderzeugnissen, bei dem man erfindungsgemäße hochfeste
längliche Produkte,
bevorzugt Fasern, einsetzt, sowie auf Antiballistikverbunde, umfassend
die länglichen
Produkte.
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Ein
derartiges Verfahren ist aus der
WO 00/69958 A1 bekannt. Gemäß einem
darin beschriebenen Verfahren werden in Schritt (a) Kohlenstoffnanoröhrchen durch
Schmelzkonfektionierung in ein halbkristallines Polymer, und zwar
isotaktisches Polypropylen (iPP), eingearbeitet, wird die Masse
anschließend
in Schritt (b) aus der Schmelze zu Fasern ausgeformt, die man in
Schritt (c) im festen Zustand so verstreckt, daß die Kohlenstoffnanoröhrchen ausgerichtet
werden. Die erhaltenen iPP-Fasern sollen eine Zugfestigkeit von
bis zu etwa 2,3 GPa und einen Zugmodul bei 1%iger Dehnung von bis
zu etwa 21 GPa aufweisen. Das im festen Zustand maximal aufbringbare
Streckverhältnis
wird mit 1:6,3 angegeben.
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Weiterhin
sind in einer Polymermatrix eingebettete Nanofasern auch aus der
WO 01/92381 bekannt.
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Unter
einem länglichen
Produkt sind im Rahmen der vorliegenden Anmeldung alle länglichen Produkte
zu verstehen, welche in mindestens einer Richtung über eine
viel größere Abmessung
als in mindestens einer der anderen Richtung verfügen. Zu Beispielen
für derartige
längliche
Produkte zählen Fasern
oder Filamente, Bänder,
Bändchen
und Folien.
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Bei
Kohlenstoffnanoröhrchen,
die im folgenden auch als Nanoröhrchen
bezeichnet werden, handelt es sich um kohlenstoffbasierte Moleküle mit einem
dem Buckmisterfulleren (C
60) und anderen
Fullerenen konstruktionsanalogen Aufbau. Nanoröhrchen haben eine zylinderförmige Konstruktion
und können
zu nahezu endlosen Röhrchen
mit einer Länge
von 50 nm bis zu 10 mm wachsen. Dabei kann der Nanoröhrchendurchmesser
etwa 0,5–100
nm betragen. Zur Zeit werden Nanoröhrchen hauptsächlich aus
Kohlenstoff hergestellt, es können
aber auch andere Atome mitenthalten sein. Es wird auch von Nanoröhrchen aus
anderen Atomen wie Silicium, Stickstoff, Bor oder deren Mischungen
berichtet. Nanoröhrchen
würden
auch eine ideale Verstärkungsfaser für Polymerverbundstoffe
darstellen, da sie über
ein sehr hohes Aspektverhältnis
(Länge-zu-Durchmesser)
verfügen,
dabei aber immer noch kurz genug sind, um bei Einarbeitung in eine
Polymermatrix eine ausreichend gute Fließfähigkeit zu zeigen. Nanoröhrchen können über einen
nur einwandigen Aufbau verfügen
(einwandige Nanoröhrchen,
englische Abkürzung
SWNT), einen doppelwandigen Aufbau (DWNT) oder einen mehrwandigen
Aufbau (MWNT), der konzentrischen Zylindern mit mehreren Schichten ähnelt. Nanoröhrchen bilden
sehr leicht Aggregate aus bis zu 1000 Nanoröhrchen, beispielsweise in Form
von verzweigten Clustern grob parallel angeordneter Röhrchen,
verbunden über
einzelne Nanoröhrchen,
die sich in verschiedene Cluster erstrecken. Aus derartigen, auch
als Bündel
bekannten Aggregaten kann sich unter Agglomerierung ein Pulver oder
ein Flächenmaterial
bilden. Aufgrund der starken Teilchenwechselwirkung in Aggregaten
sind Nanoröhrchen
in der Regel nur schwer in organischen Lösungsmitteln zu dispergieren.
Mit der Herstellung von Nanoröhrchen,
insbesondere SWNT, und deren Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten
haben sich zahlreiche Veröffentlichungen
beschäftigt, siehe
zum Beispiel
WO 97/09272
A1 und
WO 98/19250
A1 .
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Das
Verfahren gemäß
WO 00/69958 A1 hat insofern
einen Nachteil, als die Zugfestigkeitseigenschaften der erhaltenen
iPP/Nanoröhrchen-Faser
immer noch nicht dem für
die anspruchsvollsten Anwendungen, wie Hochleistungskonstruktionsverbunde
oder Antiballistikkleidung, gewünschten
Niveau entsprechen.
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Die
vorliegende Erfindung hat zur Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung
eines ein halbkristallines Polymer und Kohlenstoffnanoröhrchen umfassende
länglichen
Produkts zur Verfügung
zu stellen, welches eine deutlich höhere Zugfestigkeit zeigt, als nach
dem bekannten Verfahren erzielt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem
Verfahren gemäß Anspruch
1, umfassend die genannten Schritte (a)–(c), wobei es sich in Schritt
(a) bei der Masse um eine kolloide Dispersion von Kohlenstoffnanoröhrchen in
einer Lösung
des Polymers handelt.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
daß eine
geringere Konzentration des teuren Nanoröhrchenmaterials ausreicht,
um eine gewisse Steigerung bei den Eigenschaften zu erzielen. Andererseits
ermöglicht
das Verfahren, eine höhere
Menge der Nanoröhrchen
in einer Polymermatrix zu dispergieren und zur größeren Festigkeit
beizutragen, als über
herkömmliches Mischen
der Schmelze möglich
wäre.
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Aus
der
EP 0055001 A1 ist
zwar bekannt, daß man
eine Füllstoffteilchen
enthaltende Polyethylenfaser über
ein Lösungs-Spinnverfahren
herstellen kann, in der Schrift wird jedoch weder die Verwendung
von Nanoröhrchen
noch eine kolloide Dispersion von Teilchen wie im erfindungsgemäßen Fall
offenbart oder nahegelegt. Zudem liegt die dort angegebene Zugfestigkeit
der Fasern nicht über
2,0 GPa.
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Unter
einer kolloiden Dispersion von Nanoröhrchen ist im Rahmen der vorliegenden
Anmeldung eine Dispersion von Nanoröhrchen in einem geeigneten
Lösungsmittel
zu verstehen, bei der Nanoröhrchen
zumindest als Gemisch von einzelnen Nanoröhrchen und kleinteiligen Aggregaten
dispergiert werden. Eine derartige kolloide Dispersion zeigt beispielsweise
keinen sichtbaren Bodensatz nach mindestens 10 Minuten ohne Rühren. Die
mittlere Teilchengröße von Aggregaten
in einer derartigen Dispersion liegt bei kleiner 250 nm bevorzugt
kleiner 200 nm, besonders bevorzugt kleiner 150 nm, äußerst besonders
bevorzugt kleiner 100 nm, insbesonders bevorzugt kleiner 50 nm und
ganz besonders bevorzugt kleiner 25 nm. Die mittlere Teilchengröße bedeutet
den mittleren scheinbaren Durchmesser, wie er mikroskopisch am Querschnitt
der aggregierten Nanoröhrchenteilchen
beobachtet wird. Lichtmikroskopisch sind in einer Probe einer derartigen
kolloiden Dispersion normalerweise keine Teilchen zu sehen. Zur
besseren Dispergierfähigkeit
verfügen
die Nanoröhrchen
bevorzugt über
eine mittlere Länge
des Röhrchens
von kleiner 20 Mikron, besonders bevorzugt kleiner 5 Mikron, insbesondere
bevorzugt kleiner 3 Mikron, äußerst bevorzugt
kleiner 1000 nm oder auch kleiner 500 nm. Die Vorteilhaftigkeit
der Herstellung einer Dispension von Aggregaten immer kleinerer
Größe besteht
darin, daß sich
die Nanoröhrchen
auch besser in der Polymermatrix dispergieren lassen, was zu einem
effektiveren Beitrag der Nanoröhrchen
zur mechanischen Belastbarkeit der Verbundfaser führen kann.
Die Nanoröhrchen
sollten jedoch nicht zu kurz sein, da ein hohes Aspektverhältnis stärker zu
einer hohen Festigkeit der fertigen Zusammensetzung beiträgt. Bevorzugt
zeigen die Nanoröhrchen
ein Aspektverhältnis
von mindestens 100, besonders bevorzugt mindestens 250, insbesondere
bevorzugt 500, äußerst bevorzugt
mindestens 1000, ganz besonders bevorzugt mindestens 2000. In
WO 98/39250 A1 werden
mehrere Möglichkeiten
beschrieben, die Länge
der Nanoröhrchen
gezielt einzustellen.
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Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren setzt
man aufgrund ihrer Eigenschaftskombination und zunehmenden Zugänglichkeit
Kohlenstoffnanoröhrchen
ein.
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Dabei
werden einwandige Nanoröhrchen (SWNT)
wegen ihres gegenüber
MWNT effektiveren Beitrags zur mechanischen Belastbarkeit eines
Verbunds pro Volumenanteil an Nanoröhrchen bevorzugt eingesetzt.
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Als
halbkristallines Polymer kommen für das erfindungsgemäße Verfahren
verschiedenste Polymere in Frage. Unter halbkristallin ist hierbei
zu verstehen, daß die
polymeren Moleküle
eine die rheologischen und/oder mechanischen Eigenschaften des Polymers
beeinflussende lokale Ordnung, die beim Erwärmen auf eine bestimmte Temperatur,
d. h. der Schmelztemperatur (Tm), gestört wird.
Bevorzugt wird ein Polymer eingesetzt, das beim Verstrecken oder
Dehnen einer das Polymer enthaltenden Zusammensetzung oder Lösung eine
deutliche molekulare Orientierung zeigt. Zu geeigneten Polymeren zählen Polyamide,
Polyester, Polyketone, Polyoxazole, Polyimidazole, Polyvinyle und
Polyolefine. Da ein Lösungsspinnverfahren
sich in der Regel wegen der großen
einzusetzenden und wiederzugewinnenden Lösungsmittelmengen aufwendiger
als ein Schmelzspinnverfahren gestaltet, wird das erfindungsgemäße Verfahren
bevorzugt auf ein halbkristallines Polymer angewendet, das sich
aufgrund eines zu hohen Schmelzpunkts oder einer zu hohen Viskosität nicht über Schmelzspinnen
verarbeiten läßt, beziehungsweise
auf ein Polymer, das sich beim Lösungsspinnverfahren
besser orientieren und dehnen läßt, was
in höherer
Festigkeit resultiert. Zu Beispielen für derartige Polymere zählen aromatische Polyamide,
wie Poly(paraphenylenterephthalamid), Polybenzoxazole oder Polybenzothiazole,
wie Poly(p-phenylen-2,6-benzobisoxazol),
Polyvinyle, wie Polyvinylalkohol, Polyacrylnitril oder deren Copolymere,
aliphatische Polyketone und Polyolefine, bevorzugt einer hohen molaren
Masse wie Polypropylene und Polyethylene. Das Lösungsspinnverfahren findet
auch bevorzugte Anwendung zur Herstellung von Fasern aus Vorgängerpolymeren,
die beim Spinnen eine Reaktion eingehen, wie Poly(2,6-diimidazo[4,5-b4',5'e]pyridinylen-1,4(2,5-dihydroxyphenylen).
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Ganz
allgemein kann ein Verfahren zur extrusionsmäßigen Ausformung eines länglichen
Produkts aus einer Polymerlösung,
das heißt
eben ein Lösungsspinnverfahren,
einen oder mehrere der folgenden Schritte umfassen: Herstellen einer
Polymerlösung,
Verspinnen der Lösung
zu einem länglichen Produkt;
Verstrecken des Produkts in seinem flüssigen Zustand (auch als Lösungsstrecken
bekannt); Erstarren des Produkts durch Abkühlen in Luft oder durch Abschrecken
in einem Nichtlösungsmittel;
Verstrecken des lösungsmittelhaltigen
erstarrten Produkts unter dem Schmelzpunkt (T
m)
des Polymers (auch als Gelstrecken bekannt); zumindest teilweise Abtrennen
des Lösungsmittels;
Verstrecken des erhaltenen festen Produkts, gegebenenfalls bei höherer Temperatur
aber immer noch unter T
m (Festphasenstrecken);
sowie Abtrennen des restlichen Lösungsmittels/Nichtlösungsmittel.
Der Schmelzpunkt (T
m) meint dabei den Schmelzpunkt
des Polymers an sich, bestimmt durch Thermoanalyse, wie zum Beispiel
der Spitzenschmelztemperatur gemäß der DSC-Analyse
(nach einem Standardverfahren wie in ISO 3146). Das Lösungsmittel
spinnverfahren für
ein aromatisches Polyamid wird beispielsweise in
EP 0939148 A1 , und für ein Polybenzoxazol
in beispielsweise
EP
0775222 A1 beschrieben. Ein Lösungs- oder Gelspinnverfahren
für hochmolekulare
Polyethylenfasern wird in
WO
01/73173 A1 näher
beschrieben. Je nach dem jeweils eingesetzten Polymer und Lösungsmittel
können
die oben angegebenen Schritte auch mehr oder weniger gleichzeitig stattfinden.
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Im
Falle von Polymeren mit einer hochsteifen Molekularkettenstruktur
können
daraus gebildete Polymerlösungen
ein lyotropes beziehungsweise (halb-)flüssigkristallines Verhalten
zeigen, wie zum Beispiel Poly(p-phenylenterephthalamid). Eine wesentliche
molekulare Orientierung wird in der Regel bereits beim Spinnen und
Lösungsstrecken
erzielt; bei diesem liegt die Temperatur normalerweise unter dem
Tm-Wert
des Polymers.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung eignet sich das bei dem normalerweise für das Lösungsspinnverfahren
des Polymers eingesetzte Lösungsmittel
auch als Lösungsmittel
zur Herstellung einer kolloiden Dispersion von Nanoröhrchen.
Hochpolare Polymere sind oft auch aufgrund ihrer hohen Kristallinität nur schwer
aufzulösen,
wobei für
das Lösungsspinnverfahren
Lösungsmittelsysteme
wie hochkonzentrierte starke Säuren
Einsatz finden. Bevorzugt setzt man derartige Lösungsmittel, wie zum Beispiel
in Spinnverfahren für
aromatische Polyamide eingesetzte rauchende Schwefelsäure beziehungsweise
Oleum auch zur Herstellung einer kolloiden Dispersion von Nanoröhrchen ein.
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Nach
einer anderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
umfassend die Schritte (a)–(c),
stellt man bei (a) die Masse dadurch her, daß man
- (a1)
eine kolloide Dispersion von Nanoröhrchen und gegebenenfalls anderen
Komponenten in einem Lösungsmittel
1 und
- (a2) eine Lösung
des Polymers in einem Lösemittel
2 vermischt, wobei die Lösungsmittel
1 und 2 miteinander mischbar sind,
- (b) die bei (a) erhaltene Mischung extrusionsmäßig ausformt
und
- (c) ein Gesamtstreckverhältnis
von mindestens 1:5 unter dem Schmelzpunkt des Polymers aufbringt.
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Diese
Ausführungsform
eignet sich insbesondere zur Herstellung von länglichen Produkten aus Polymeren,
die am besten in einem Lösungsmittel
aufgelöst
und daraus versponnen werden, das sich nur wenig als Lösungsmittel
zur Herstellung einer kolloiden Nanoröhrchendispersion eignet.
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Bevorzugt
werden im erfindungsgemäßen Verfahren
als Polymer Polyvinyle, wie Polyvinylalkohol, Polyacrylnitril oder
deren Copolymere, aliphatische Polyketone, wie ein alternierendes
Copolymer von Ethylen und Kohlenstoffmonoxid, um Polyolefine, bevorzugt
einer hohen Molmasse, eingesetzt. Besonders bevorzugt sind hochmolekulare
Polyolefine, wie Polypropylen und Polyethylen und ihre Copolymere,
weil man nach einem Lösungsspinnverfahren äußerste feste
Fasern erhalten kann. Ganz besonders bevorzugt verwendet man ein
hochmolekulares Polyethylen, wie ein ultrahochmolekulares Polyethylen
(UH-PE). Derartige Polyethylene verfügen über Molmassen über etwa
500.000 g/mol, besonders bevorzugt über etwa 1.000.000 g/mol (massen- beziehungsweise
gewichtsmittlere Molmasse Mw). Das Polyethylen
kann kleinere Mengen eines oder mehrerer anderer Alpha-Olefine als
Comonomer enthalten, wie zum Beispiel Propylen, Butylene, Penten, Hexan,
4-Methylpenten,
Octen und dergleichen. Bevorzugt ist das Polyethylen im wesentlichen
linear aufgebaut, worunter zu verstehen ist, daß das Polyethylen pro 100 Kohlenstoffatome
weniger als 1 Seitenkette oder Verzweigung, bevorzugt pro 500 weniger
als 1 und ganz besonders bevorzugt pro 1000 weniger als 1 enthält. Während derartige
hochmolekulare Polymere für
ein Schmelzextrusions- oder -spinnverfahren in der Schmelze zu viskos
sind, kann man mit einem Lösungsspinnverfahren,
speziell mit einem Gelspinnverfahren, längliche Produkte wie Polyethylenfasern
hoher Festigkeit und eines hohen Moduls herstellen. Verstreckt man
das Produkt beim Lösungs-,
Gel- und/oder Festphasenstrecken unter dem Tm-Wert,
erfahren die Zugfestigkeitseigenschaften eine merkliche Zunahme.
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Nach
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird eine kolloide Dispersion dadurch hergestellt, daß man Nanoröhrchen in
einem "guten Lösungsmittel" für Nanoröhrchen mechanisch
dispergiert, gegebenenfalls unter Beschallung, das heißt, unter
Ultraschallbeschwingung. Als geeignete Lösungsmittel werden in
WO 9839250 A1 verschiedenste
Kohlenwasserstoffe erwähnt.
Bevorzugt wählt
man das Lösungsmittel
(beziehungsweise Lösungsmittel
1 in Schritt (a1)) aus der Gruppe der halogenierten Kohlenwasserstoffe,
besonders bevorzugt aus chlorierten Kohlenwasserstoffen. Die Verwendung
dieser Lösungsmittel
führt zu
kleineren Bündeln
der Nanoröhrchen.
Zu geeigneten Beispielen zählen
chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe und chlorierte aromatische
Kohlenwasserstoffe. Die Verwendung von Lösungsmitteln wie 1,2-Dichlorethan
und 1,2-Dichlorbenzol kann zu sehr kleinen Aggregaten und etwas
vereinzelter Dispergierung führen.
Ferner wurde beobachtet, daß man
bei einer geringen Konzentration von Nanoröhrchen in Lösungsmittel 1 eine bessere
Dispergierung erreicht. Eine zu geringe Konzentration ist jedoch
nicht praktisch und kann zu Problemen in anschließenden Schritten
des erfindungsgemäßen Verfahrens
führen.
Ein geeigneter Konzentrationsbereich liegt daher bei 0,1–10 Masse-%
Nanoröhrchen
in Lösungsmittel
1, bevorzugt 0,5–5
Masse-% und besonders bevorzugt 1 bis 3 Masse-%. Die Konzentration
und Menge an (a1) wird bevorzugt so gewählt, daß die Mischung nach Kombination
mit (a2) etwa 0,5–20
Masse-% Nanoröhrchen
auf Basis des Polymers, bevorzugt bei etwa 1–15 Masse-% und ganz besonders
bevorzugt etwa 2–10
Masse-% enthält;
das ist auch die Konzentration der Nanoröhrchen in der am Ende erhaltenen Phase.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfassen die anderen Komponenten bei (a1) ein Dispersionshilfsmittel
wie zum Beispiel ein Tensid, wobei der Vorteil in einer noch besseren
Dispergierung besteht. Gegebenenfalls kann man Beschallung anwenden.
Bevorzugt verwendet man ein nichtionisches Tensid, wie ein Ester-
oder Amidderivat einer langkettigen Carbonsäure, wie eine Fettsäure oder
ein Copolymer mit zwei verschiedenartigen Blöcken. Für letzteres sind als typische
Beispiele zu nennen Verbindungen mit einem aliphatischen Polyethersegment,
beispielsweise auf Basis eines Alkylenoxids, kombiniert mit einem
stärker
apolaren Segment. Derartige Verbindungen eignen sich auch auf anderen
Anwendungsgebieten, wie in der Dispergierung von Farbmitteln in
einer Polymermatrix, und sind dem Fachmann bekannt. Ein weiteres
Beispiel für
ein geeignetes Dispersionshilfsmittel ist ein hochverzweigtes Oligomer
oder Copolymer mit sowohl polaren als apolaren Gruppen, wie zum
Beispiel ein copolymeres Polyesteramid. Mit einem derartigen hochverzweigten
Oligomer als Dispersionshilfsmittel kann man feinstdispergierte
Nanoröhrchen
erhalten.
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Bevorzugt
werden die Nanoröhrchen
mit dem Dispersionshilfsmittel als solches vor Verdünnen mit
Lösungsmittel
1 gemischt. Angesichts der sehr großen Oberfläche der Nanoröhrchen erweist sich
eine größere Menge
des Dispersionshilfsmittels als nützlich, das heißt man kann
der Masse der Nanoröhrchen
entsprechende oder übertreffende
Mengen verwenden. Der Vorteil der Verwendung von Dispersionshilfsmitteln
besteht darin, daß man
auch eine kolloide Dispersion in einem stärker polaren Lösungsmittel
herstellen kann. Ein vorteilhafter Effekt der Verwendung eines Tensids
beim Dispergieren von Nanoröhrchen
wurde auch in Chem. Mater. 2000, 12, 1049–1052 bei der Herstellung eines
duromeren Epoxidverbunds aus einer Acetonlösung gezeigt, zur Verwendung
von Nanoröhrchen
beim Faserspinnen ist der Veröffentlichung
jedoch nichts zu entnehmen.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird bei (a1) als andere Komponente bereits eine gewisse Menge des Polymers
zugesetzt. Dies kann vor, während
oder nach anfänglichen
Dispergierung der Nanoröhrchen erfolgen.
Es ist auch möglich,
das Polymer in einer separaten Menge des Lösungsmittels aufzulösen und
anschließend Nanoröhrchendispersion
und Polymerlösung
miteinander zu vereinen. Der Vorteil des Zusatzes einer gewissen
Menge des Polymers zu diesem Zeitpunkt besteht darin, daß das Polymer hilft,
eine erneute Aggregierung der Nanoröhrchen zu nicht dispergierten
Teilchen zu verhindern. Dabei ist die Polymerkonzentration in (a1)
bevorzugt vergleichsweise gering, beispielsweise weniger als 5 Masse-%
und bevorzugt weniger als 2,5 Masse-%, bezogen auf (a1), so daß die Viskosität der Mischung vergleichsweise
niedrig bleibt und so besseres Mischen und/oder Dispergieren gewährleistet.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann man die Dispersion A1 zunächst
mit einer niedrigen Konzentration der Komponenten herstellen, sie
aber nach Erhalt einer kolloiden Dispersion der Nanoröhrchen konzentrieren.
Das hat den Vorteil, einen möglichen
negativen Effekt von Lösungsmittel
1 auf die Herstellung des länglichen
Produkts aus der Polymerlösung nach
der Vereinigung von (a1) und (a2) zu mindern oder verhindern, während man
immer noch eine optimale Dispersion herstellen kann. Ein derartiger
negativer Effekt kann resultieren, falls durch Lösungsmittel 1 beispielsweise
ein Erstarren eines flüssigen Produkts
aus der Polymerlösung
zu einem lösungsmittelhaltigen
Gelprodukt beeinträchtigt
würde.
Insbesondere in dem Falle, daß (a1)
auch etwas Polymer enthält,
wird eine Wiederaggregierung von Nanoröhrchen zu Aggregaten bei einer
derartigen Konzentrierung verhindert.
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Nach
noch einer weiteren Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
setzt man wie in Schritt (a) chemisch modifizierte Nanoröhrchen ein. Durch
eine derartige Modifizierung kann das gegebenenfalls offene Röhrchen am
Ende oder auf der Oberfläche
eingeführte
funktionelle Gruppen aufweisen. Diese funktionellen Gruppen beeinflussen
die Oberflächeneigenschaften
der Nanoröhrchen
und tragen zur leichteren Dispergierung in einzelne Nanoröhrchen in
einem Lösungsmittel
bei. Derartige funktionelle Gruppen können auch zur erwünschten Festigkeitszunahme
des länglichen
Verbundprodukts beitragen. Die chemische Modifizierung von SWNT wird
unter anderem in der
WO
98/39250 A1 beschrieben.
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Wie
bereits oben erläutert,
handelt es sich bei Lösungsmittel
1 um ein mit Lösungsmittel
2 der Komponente (a2), bei dem es sich normalerweise um ein für die Lösungsverarbeitung
des betreffenden Polymers eingesetztes Lösungsmittel handelt, mischbares
Lösungsmittel
für Nanoröhrchen.
Im Falle von hochpolaren Polymeren wie aromatischen Polyamiden,
Polybenzoxazolen oder Polybenzothiazolen umfaßt Lösungsmittel 2 häufig eine
hochkonzentrierte starke Säure;
damit ist Lösungsmittel
1 mischbar und verträglich.
Für die
andere Gruppe der oben angegebenen Polymere ist Lösungsmittel
2 in der Regel ein organisches Lösungsmittel
mit, in Abhängigkeit vom
Polymer, einem polaren oder apolaren Charakter. Zu typischen Beispielen
zählen
N-Methylpyrrolidon, Dimethylacetamid, Alkohole oder Glykole sowie aliphatische
oder aromatische Kohlenwasserstoffe. Bevorzugt sind Lösungsmittel
(1) und Lösungsmittel (2)
gleich.
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Hochmolekulare
Polyolefine, insbesondere UH-PE, wie sie nach einer bevorzugten
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
eingesetzt werden, sind in vielen Lösungsmitteln nur bei hohen
Temperaturen löslich,
wobei erhaltene Lösungen
beim Abkühlen
zur einer gelartigen Masse, auch als Gelprodukt bezeichnet, erstarren
können.
Von diesem Effekt wird vorteilhafterweise Gebrauch gemacht bei der
sogenannten Gelverarbeitung oder Gelspinnung von UH-PE Lösungen zu
hochfesten länglichen
Produkten, insbesondere Fasern. Für dieses Verfahren als Lösungsmittel
2 geeignete Lösungsmittel
sind aliphatische, cycloaliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe
mit Siedepunkten von mindestens 100°C, bevorzugt mindestens gleich der
Extrusions- oder Spinntemperatur. Zur Abtrennung des Lösungsmittels
aus der Spinnfaser kann man verdampfen oder mit einem weiteren,
mit dem Gespinnlösemittel
mischbaren und ein Nichtlösungsmittel
für das
Polymer darstellenden Lösungsmittel extrahieren.
Bei ersteren wird das Verdampfen aus dem Spinnprodukt bevorzugt
nicht durch eine zu hohe Siedetemperatur des Lösungsmittels erschwert. Zu
typischen Beispielen zählen
Octan, Nonan, Decan oder Isomere davon sowie andere lineare oder
verzeigte Kohlenwasserstoffe, wie Paraffine, Benzine, Toluole oder
Xylole, Naphthalin oder hydrierte Derivate davon, wie Tetralin,
Decalin, aber auch halogenierte Kohlenwasserstoffe. Eine geeignete
Kombination von Lösungsmittel
1 und Lösungsmittel
2 ist Dichlorbenzol und Decalin. Dabei wird die Konzentration des
Polymers in Lösungsmittel
2 so gewählt,
daß (a2)
eine zum Verarbeiten dieser Lösung
in ähnliche
Produkte wie Fasern in Schritt (b) geeignete Viskosität hat, und
richtet sich nach dem Lösungsmittel,
der Molmasse und Typ des Polymers sowie nach Verarbeitungsbedingungen,
wie Temperaturen und Schergeschwindigkeit. Geeignete Konzentrationsbereiche können von
1 bis 50 Masse-% variieren, wobei für UH-PE ein typischer Bereich bei 2–30 Masse-%,
bevorzugt 5–15
Masse-% liegt.
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In
Schritt (b) des erfindungsgemäßen Verfahrens
verspinnt man die dispergierte Nanoröhrchen enthaltende Polymerlösung über mindestens eine Öffnung enthaltende
Spindüse
zu länglichen Produkten,
wie Fasern. Dabei können
die Abmessungen und geometrischen Verhältnisse der Öffnung deutlich
variieren und können
durch den Fachmann optimal auf die zur Anwendung kommende Art des Polymers
und des Lösungsmittels
eingestellt werden. Beim Austritt aus der Öffnung kann sich das Produkt zwar
immer noch in einem flüssigen
Zustand befinden, (Lösungsprodukt),
aber schon ausreichend Festigkeit zeigen, um das Verstrecken auszuhalten,
ehe das Produkt erstarrt. Generell wird das Lösungsprodukt vor dem Abkühlen, beispielsweise
in einem flüssigen
Bad, in Luft extrudiert, wobei das Produkt dabei hochverstreckt
werden kann. Das normalerweise als Verzug bezeichnete Lösungsstreckverhältnis, einschließlich einer
gegebenenfalls in der Öffnung
und dem Luftspalt stattfindenden Verstreckung, kann innerhalb weiter
Bereiche variieren, und zwar von 1 bis zu mehrere hundertfach, wobei
das Verstrecken unter dem Tm-Wert erfolgt.
Für Polymere
mit vergleichsweise flexiblen Molekülen, wie Polyolefinen, kann
ein vergleichsweise geringes Lösungsstreckverhältnis zur
Anwendung kommen, während
steifkettige Polymere in dieser Phase beträchtlich verstreckt werden. Das
Lösungsprodukt
kann man durch Anblasen mit Luft oder in einer ein Nichtlösungsmittel
für das
Polymer darstellenden Flüssigkeit
abkühlen.
Ist diese Flüssigkeit
mit Lösungsmittel
1 und/oder 2 mischbar, kann das Lösungsmittel aus der Faser extrahiert
werden. Die Flüssigkeit
ist in der Regel auch ein Nichtlösungsmittel
für die
Nanoröhrchen,
so daß diese
in der Polymerphase bleiben. Ist die Kühlflüssigkeit nicht mit Lösungsmittel
2 mischbar, so dient es lediglich als Alternative zum Anblasen.
In diesem Falle erhält
man ein erstarrtes Produkt, das immer noch Lösungsmittel 2 enthält. Dieses
lösungsmittelhaltige
Produkt wird allgemein als in einem Gelzustand befindlich bezeichnet
und Gelprodukt genannt. Teil des Lösungsmittels kann durch Extraktion
oder Verdampfen abgetrennt werden. Dabei kann man die Temperatur
erhöhen,
aber nicht so hoch, daß das
Polymer sich wieder auflösen
würde,
weil die Temperatur normalerweise unter dem Tm-Wert
liegt. Dieses Gelprodukt kann man wiederum verstrecken, wobei typische
Gelstreckverhältnisse
je nach Art des Polymers und den auf anderen Stufen (Lösung und
Festphase) aufgebrachten Streckverhältnissen zwischen 15 und etwa 100
und auch höher
variieren. Anschließend
kann man im verstrecken Produkt zurückgebliebene Lösungsmittel
durch Extrahieren oder Verdampfen abtrennen, wobei man jedoch wiederum
darauf achten sollte, nicht die Polymerkristallinität zu stören, indem man
die Temperatur zu stark erhöht,
das heißt
nicht auf über
die Temperatur zu erhöhen,
bei der das Gel sich wieder zu einer Lösung zurückbildet und nicht über Tm, bevorzugt mindestens mehrere Grade unter Tm, ehe die Faser im wesentlichen lösungsmittelfrei ist.
Dabei ist zu berücksichtigen,
daß der
Tm-Wert eines Polymers bei zunehmender molekularer
Orientierung beim Strecken steigen kann. Strecken und Lösungsmittelabtrennung
können
auch gleichzeitig stattfinden.
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Nach
Abtrennung des Lösungsmittels
kann man das Produkt anschließend
im festen Zustand unter Tm weiter verstrecken.
Das dabei aufbringbare Festphasenstreckverhältnis richtet sich wiederum nach
Art des Polymers und der auf den anderen Stufen (Lösung- und
Gelstrecken) aufgebrachten Streckverhältnisse. Ganz allgemein kann
das Festphasenstreckverhältnis
von 1 bis zu etwa 100 und noch mehr variieren. Bevorzugt erfolgt
ein Festphasenverstrecken bei erhöhter Temperatur bis knapp unter
dem kristallinen Schmelzpunkt Tm des Polymers
im Produkt. Das Festphasenstrecken kann auch mehrstufig erfolgen,
so beispielsweise bei verschiedenen, steigenden Temperaturen. Daraus
können
sich ein höheres
maximales Streckenverhältnis und
bessere mechanische Eigenschaften der Faser ergeben.
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Gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren beträgt das auf
das Produkt unter dem Schmelzpunkt des Polymers aufgebrachte Streckverhältnis mindestens
1:5. Bei diesem Streckverhältnis
handelt es sich um das Total- oder
Gesamtstreckverhältnis,
errechnet als Multiplizierung der auf das Produkt unter dem Schmelzpunkt
des Polymers auf den verschiedenen möglichen Stufen des Verfahrens
aufgebrachten Streckverhältnisse;
dazu zählen
gegebenenfalls das Lösungsstreckverhältnis, das
Gelstreckverhältnis und/oder
das Festphasenstreckverhältnis.
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Bevorzugt
beträgt
dieses unter Tm aufgebrachte Gesamtstreckverhältnis mindestens
1:10, vorzugsweise mindestens 1:20, insbesondere mindestens 1:50,
besonders bevorzugt mindestens 1:100 und ganz besonders bevorzugt
mindestens 1:200. Der Vorteil eines höheren unter Tm aufgebrachten
Streckverhältnisses
liegt in einer besseren Orientierung sowohl der Polymermoleküle als auch der
Nanoröhrchen,
was zu einer höheren
Zugfestigkeit führt.
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Die
Erfindung betrifft ferner hochfeste längliche Produkte, bevorzugt
Fasern, enthaltend Nanoröhrchen
erhältlich
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere hochfeste längliche Produkte, bevorzugt
Fasern, aus aromatischem Polyamid und Polyolefin, enthaltend Nanoröhrchen.
Insbesondere betrifft die Erfindung solche Fasern mit einer Zugfestigkeit
von höher
3,0 GPa, bevorzugt höher
3,5 GPa, besonders bevorzugt höher
4,0 GPa, insbesondere bevorzugt höher 4,5 GPa, noch weiter bevorzugt
höher 5,0
GPa, insbesondere höher
5,5 GPa, ganz besonders bevorzugt höher 5,5 GPa, ganz besonders
bevorzugt höher
6,0 GPa.
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Bevorzugt
erfolgt die Herstellung derartiger hochfester Polyolefinfasern aus
einer Zusammensetzung, enthaltend ultrahochmolekulares Polyethylen mit
einem massenmittleren Molekulargewicht von mehr als 500.000 g/mol
und Nanoröhrchen.
Derartige Polyolefinfasern kann man nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
im technischen Maßstab
als Multifilamentgarne herstellen. Polyethylenfasern einer derartigen
hohen Festigkeit wurden zwar schon in der Literatur erwähnt, aber
nur für
ein im Labormaßstab
hergestelltes Monofilament, das keine dispergierten Nanoröhrchen enthält.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung von Verbunderzeugnissen,
bei dem man hochfeste längliche
Produkte, wie Fasern, enthaltend Nanoröhrchen, erhältlich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
einsetzt. Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß man zur
Herstellung eines Erzeugnisses mit gewissen Eigenschaften eine geringere Fasermenge
einsetzen kann, beziehungsweise Erzeugnisse höherer mechanischer Belastbarkeit
herstellen kann. Zu Beispielen für
derartige Verbunderzeugnisse zählen
Seile, Netze, Kabel und Antiballistikverbunde wie Platten oder Schutzkleidung.
Die Nanoröhrchen
enthaltenden Fasern mit verbesserter Festigkeit sind insbesondere
vorteilhaft zur Herstellung von leichteren Antiballistikverbunden,
die immer noch die geforderte Schutzleistung bieten.