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QUERVERWEIS AUF VERWANDTE
ANMELDUNGEN
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Diese
Anmeldung beansprucht den Nutzen der Priorität aus der provisorischen US-Anmeldung
mit der Nummer 60/401,707, eingereicht am 6. August 2002.
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Ein
Verfahren zum Herstellen von 5-(4-Fluorphenyl)-1-[2-((2R,4R)-4-hydroxy-6-oxotetrahydropyran-2-yl)-ethyl]-2-isopropyl-4-phenyl-1H-pyrrol-3-carbonsäurephenylamid,
einem Schlüsselintermediat
in der Synthese von Atorvastatin-Calcium,
wird beschrieben.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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5-(4-Fluorphenyl)-1-[2-((2R,4R)-4-hydroxy-6-oxotetrahydropyran-2-yl)-ethyl]-2-isopropyl-4-phenyl-1H-pyrrol-3-carbonsäurephenylamid
(I) ist ein Schlüsselintermediat
in der Synthese von Atorvastatin-Calcium (Lipitor®), auch
bekannt unter der chemischen Bezeichnung [R-(R*,R*)]-2-(4-Fluorphenyl)-β,δ-dihydroxy-5-(1-methylethyl)-3-phenyl-4-[(phenylamino)carbonyl]-1H-pyrrol-1-heptansäure-Calciumsalz
(2:1)-Trihydrat.
Atorvastatin-Calcium inhibiert die 3-Hydroxy-3-methylglutarylcoenzym-A-Reduktase (HMG-CoA-Reduktase)
und ist somit als hypolipidämisches
und/oder hypocholesterinämisches
Mittel zweckmäßig.
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Eine
Anzahl von Patenten wurde erteilt, welche Atorvastatin sowie Verfahren
und Schlüsselintermediate
zum Herstellen von Atorvastatin offenbaren. Diese schließen Folgendes
ein: die US-Patente mit den Nummern: 4,681,893, 5,273,995, 5,003,080,
5,097,045, 5,103,024, 5,124,482, 5,149,837, 5,155,251, 5,216,174, 5,245,047,
5,248,793, 5,280,126, 5,397,792, 5,342,952, 5,298,627, 5,446,054,
5,470,981, 5,489,690, 5,489,691, 5,510,488, 5,998,633, 6,087,511,
5,969,156, 6,121,461, 5,273,995, 6,476,235, 5,969,156 und 6,121,461.
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Bestehende
Herangehensweisen an die Herstellung von Schlüsselintermediat (I) wiesen
einige Unzulänglichkeiten
auf. Zum Beispiel beruhte eine Herangehensweise auf der Verwendung
eines teuren chiralen Rohmaterials ((R)-4-Cyano-3-hydroxybuttersäureethylester)
und einer diastereoselektiven Boranreduktion bei niedriger Temperatur.
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Schema
1 fasst eine alternative Herangehensweise zusammen, die in US-Patent
Nr. 6,476,235 offenbart ist. Die Hydrierung des β,δ-Diketoesters 2 in Gegenwart
eines chiralen Rutheniumkatalysators unter sauren Bedingungen lief
unter Erhalt des Diols 3 in mäßigen bis
guten Ausbeuten und 1:1 syn:anti-Diastereoselektivität hinsichtlich
der chiralen Zentren an C-3
und C-5 ab. Eine Anzahl zusätzlicher
Umwandlungen sind dann erforderlich, um die Stereochemie des Zentrums
bei C-3 in Di ol 3 wiederherzustellen, um das Schlüsselintermediat
(I) bereitzustellen. Diese Stufen schließen Folgendes ein: (a) intramolekulare
Cyclisierung von 3 unter Bereitstellung des Lactons 4; (b) Eliminierung
von Wasser aus Lacton 4 unter Bereitstellung des α,β-ungesättigten
Lactons 5; (c) Michael-Addition
mit facialer Selektivität
von Allyl- oder Benzylalkohol an das α,β-ungesättigte Lacton 5 unter Bereitstellung
des gesättigten
Lactons 6; und die Entfernung der Allyl- oder Benzylgruppierung
in Lacton 6 über
Hydrogenolyse stellte das Schlüsselintermediat
(I) bereit.
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Als
einleitende Sache („preliminary
matter") sei genannt,
dass die asymmetrische Hydrierung von Ketonen eine bekannte
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Umwandlung
in der organischen Synthese ist. Jedoch erhöht sich die Komplexität der Reaktion
im Fall von 1,3,5-Tricarbonylsystemen
und schlechte Ausbeuten und schlechte Stereoselektivitäten resultieren
häufig daraus.
Tatsächlich
zeigten Untersuchungen von Saburi (Tetrahedron, 1997, 1993; 49)
und Carpentier (Eur. J. Org. Chem. 1999; 3421) unabhängig niedrige
bis mäßige Diastereo-
und/oder Enantioselektivitäten
für asymmetrische
Hydrierungen bei Diketoestern.
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Darüber hinaus
macht die Tatsache, dass die in der Literatur offenbarten Verfahren
Hochdruckhydrierungen und verlängerte
Reaktionszeiten benötigen,
die Vorgehensweisen allgemein unpraktisch und nicht zugänglich für Herstellungsverfahren
in großem
Maßstab,
in welchen Sicherheit, Effizienz und Kosten kritische Überlegungen
sind.
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Als
ein Ergebnis verbleibt ein Bedarf für eine Herangehensweise an
die Herstellung von Schlüsselintermediat
(I), die effizient, kostengünstig
ist, mit einem Minimum an Umwandlungen abläuft und in guter Ausbeute und
hohen Leveln an Diastereoselektivität auftritt.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Diese
und andere Bedürfnisse
werden durch die vorliegende Erfindung erfüllt, welche auf ein Verfahren
zur Herstellung einer Verbindung der Formel (I) gerichtet ist
umfassend:
- (a)
Inkontaktbringen einer Verbindung der Formel (II) mit einem Übergangsmetallkatalysator,
wie in Anspruch 1 definiert, einer Wasserstoffquelle und einer Base
in einem Lösungsmittel
unter Erhalt einer Verbindung der Formel (III): worin:
R1 definiert ist als -XR, wobei X O, S oder
Se ist und R als Alkyl, Cycloalkyl, Arylalkyl, Aryl oder Heteroaryl definiert
ist, oder
R1 -NR2R3 ist, wobei R2 und
R3 unabhängig
Alkyl,
Cycloalkyl,
Arylalkyl oder
Aryl sind oder
R2 und R3 zusammengenommen
-(CH2)4-,
-(CH2)5
-(CH(R4)-CH2)3-,
-(CH(R4)-CH2)4-,
-(CH(R4)-(CH2)2-CH(R4))-,
-(CH(R4)-(CH2)3-CH(R4))-,
-CH2-CH2-A-CH2-CH2-,
-CH(R4)-CH2-A-CH2-CH2-,
-CH(R4)-CH2-A-CH2-CH(R4)- sind, wobei
R4 Alkyl mit eins bis vier Kohlenstoffatomen
ist, A O, S oder NH oder NR ist, wobei R als Alkyl, Aryl, Arylalkyl
oder Heteroaryl definiert ist;
- (b) Umwandlung der Verbindung der Formel (III), worin R1 wie oben definiert ist, in eine Verbindung
der Formel (IV) unter Verwendung einer Base; und
- (c) Inkontaktbringen der Verbindung der Formel (IV) mit einer
Säure in
einem Lösungsmittel
unter Erhalt einer Verbindung der Formel (I).
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Die
Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindung
der Formel (I) bereit
umfassend:
- (a) Inkontaktbringen einer Verbindung der Formel (V)
in einem Lösungsmittel
mit einem Übergangsmetallkatalysator,
einer Wasserstoffquelle und einer Base unter Erhalt einer Verbindung
der Formel (VI): worin
R'' als Me, Et oder t-Bu definiert ist;
- (b) Umwandlung der Verbindung der Formel (VI), worin R'' wie oben definiert ist, in einer Verbindung
der Formel (IV) unter Verwendung einer Base; und
- (c) Inkontaktbringen der Verbindung der Formel (IV) in einem
Lösungsmittel
mit einer Säure
unter Erhalt einer Verbindung der Formel (I).
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Wie
hierin offenbart, stellten wir überraschenderweise
und unerwartet fest, dass die Diolester der vorliegenden Erfindung,
(R)-7-[2-(4-Fluorphenyl)-5-isopropyl-3-phenyl-4-phenylcarbamoylpyrrol-1-yl]-3,5-dihydroxyheptansäureester,
direkt aus den entsprechenden 1,3,5-Tricarbonyl-Vorläufern in
einer hochstereoselektiven Weise über eine milde und effiziente
Ruthenium-katalysierte asymmetrische Transferhydrierungsreaktion unter
Verwendung eines Übergangsmetallkatalysators
mit chiralen nicht-racemischen Liganden erhalten werden kann. Die
Reaktion verläuft
mit guten Ausbeuten bei Raumtemperatur und Atmosphärendruck.
Das erfindungsgemäße Verfahren
ist somit in großem
Maßstab
sicherer und effizienter als frühere
Herangehensweisen, weil es den Bedarf an spezialisierter Hochdruckausrüstung und
die Verwendung von Wasserstoffgas vermeidet. Weil die Transferhydrierungsreaktion
mit hohen Leveln von syn-Diastereoselektivität abläuft, sind zusätzliche
Umwandlungen, um die Stereochemie des C-3-Zentrums zu korrigieren,
wie es in früheren
Herangehensweisen der Fall war, nicht erforderlich und die Gesamtzahl
der Stufen, die benötigt
wird, um die Verbindung der Formel (II) in das Schlüsselintermediat
(I) umzuwandeln, wird minimiert. Darüber hinaus vermeidet das erfindungsgemäße Verfahren
die Verwendung eines teuren, chi ralen Rohmaterials ((R)-4-Cyano-3-hydroxybuttersäureethylester)
und eine diastereoselektive Boranreduktion bei niedriger Temperatur,
wie es in früheren
Herangehensweisen an die Herstellung des Schlüsselintermediats (I) erforderlich
war.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Definitionen
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Der
Begriff „Alkyl" bedeutet einen geraden
oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen
und schließt
zum Beispiel Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sec-Butyl,
Isobutyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, n-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl und
dergleichen ein.
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Der
Begriff „Cycloalkyl" bedeutet einen gesättigten
Kohlenwasserstoffring mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen und schließt zum Beispiel
Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, Cyclooctyl
und dergleichen ein.
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„Alkoxy" und „Thioalkoxy" sind O-Alkyl oder
S-Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie oben für „Alkyl" definiert.
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Der
Begriff „Aryl" bedeutet einen aromatischen
Rest, welcher eine Phenylgruppe, eine Phenylalkylgruppe, eine Phenylgruppe,
substituiert mit 1 bis 4 Substituenten, ausgewählt aus Alkyl, wie oben definiert,
Alkoxy, wie oben definiert, Thioalkoxy, wie oben definiert, Halogen,
Trifluormethyl, Dialkylamino, wie oben für Alkyl definiert, Nitro, Cyano,
wie oben für Alkyl
definiert,
wobei n
2 eine
ganze Zahl von 1 bis 5 ist und Alkyl wie oben definiert ist, und
wie oben für Alkyl
und n
2 definiert, ist.
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Der
Begriff „Heteroaryl" bedeutet einen 5-
und 6-gliedrigen heteroaromatischen Rest, der gegebenenfalls an
einen Benzolring kondensiert sein kann, enthaltend 1 bis 3 Heteroatome,
ausgewählt
aus N, O und S, und schließt
zum Beispiel einen heteroaromatischen Rest ein, der 2- oder 3-Thienyl,
2- oder 3-Furanyl, 2- oder 3-Pyrrolyl, 2-, 3- oder 4-Pyridinyl,
2-Pyrazinyl, 2-,
4- oder 5-Pyrimidinyl, 3- oder 4-Pyridazinyl, 1H-Indol-6-yl, 1H-Indol-5-yl,
1H-Benzimidazol-6-yl, 1H-Benzimidazol-5-yl,
2-, 4- oder 5-Thiazolyl, 3-, 4- oder 5-Isothiazolyl, 2-, 4- oder 5-Imidiazolyl,
3-, 4- oder 5-Pyrazolyl
oder 2- oder 5-Thiadiazolyl und dergleichen ist, gegebenenfalls substituiert
mit einem Substituenten, ausgewählt
aus Alkyl, wie oben definiert, Alkoxy, wie oben definiert, Thioalkoxy,
wie oben definiert, Halogen, Trifluormethyl, Dialkylamino, wie oben
für Alkyl
definiert, Nitro, Cyano,
wie oben für Alkyl
definiert,
wobei n
2 eine
ganze Zahl von 1 bis 5 ist und Alkyl wie oben definiert ist, und
wie oben für Alkyl
und n
2 definiert.
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Der
Begriff „Aralkyl" bedeutet einen aromatischen
Rest, gebunden an einen Alkylrest, wobei Aryl und Alkyl wie oben
definiert sind, zum Beispiel Benzyl, Phenylethyl, 3-Phenylpropyl, (4-Chlorphenyl)methyl
und dergleichen.
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Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens
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Das
hierin offenbarte erfindungsgemäße Verfahren
ist in Schema 2 abgebildet und beginnt bei Stufe (a) mit der Transfer hydrierung
einer Verbindung der Formel (II) unter Bildung einer Verbindung
der Formel (III). In Stufe (b) wird die
-Gruppierung (typischerweise
ein Ester oder Amid) in der Verbindung der Formel (III) unter Bildung
der Säure (IV)
hydrolysiert. Schließlich
stellt in Stufe (c) die Lactonisierung der Säure (IV) das Schlüsselintermediat
(I) bereit.
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Als
einleitende Anmerkung sei gesagt, dass die Carbonylgruppen in der
Verbindung der Formel (II) in Schema 2 in der Ketoform gezeigt sind.
Jedoch kann eine Verbindung der Formel (II) eine „Keto-Enol"-Tautomerie durchlaufen
und somit in mehreren tautomeren Formen (II, II-a, II-b, II-c und
II-d), welche unten gezeigt sind, vorliegen, wobei alle davon von
der vorliegenden Erfindung umfasst werden.
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Stufe (a)
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
beginnt mit der Transferhydrierung einer Verbindung der Formel (II) unter
Bereitstellung einer Verbindung der Formel (III). In einer Ausführungsform
ist R
1 in einer Verbindung der Formel (II)
als -XR definiert, wobei X O, S oder Se ist und R als Alkyl, Cycloalkyl,
Arylalkyl, Aryl oder Heteroaryl definiert ist, oder
R
1 ist, wobei R
2 und
R
3 unabhängig
Alkyl,
Cycloalkyl,
Arylalkyl oder
Aryl sind, oder
R
2 und R
3 zusammengenommen
-(CH
2)
4-,
-(CH
2)
5-,
-(CH(R
4)-CH
2)
3-,
-(CH(R
4)-CH
2)
4-,
-(CH(R
4)-(CH
2)
2-CH(R
4))-,
-(CH(R
4)-(CH
2)
3-CH(R
4))-
-CH
2-CH
2-A-CH
2-CH
2-,
-CH(R
4)-CH
2-A-CH
2-CH
2-,
-CH(R
4)-CH
2-A-CH
2-CH(R
4)- sind,
wobei
R
4 Alkyl mit eins bis vier Kohlenstoffatomen
ist, A O, S oder NH oder NR ist, wobei R als Alkyl, Aryl, Arylalkyl
oder Heteroaryl definiert ist
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In
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist R1 in einer
Verbindung der Formel (II) OMe, OEt oder OtBu.
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In
Stufe (a) von Schema 2 wird die Verbindung der Formel (II) mit einem
Katalysator, wie zum Beispiel einem Übergangsmetallkatalysator mit
chiralen nicht-racemischen Liganden, in Gegenwart einer Wasserstoffquelle
und einer Base in Kontakt gebracht. „Inkontaktbringen" in Stufe (a) umfasst
das Mischen der Verbindung der Formel (II), von Ameisensäure, Base
und einem Übergangsmetallkatalysator
in einem Lösungsmittel
unter Bildung eines homogenen oder heterogenen Gemisches.
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Das
Lösungsmittel
in Stufe (a) ist typischerweise ein wasserfreies oder wässriges
polar aprotisches, polar protisches oder nicht-polares Lösungsmittel,
ein Keton oder Hexan. Somit ist das Lösungsmittel in Stufe (a) Acetonitril,
Ethylacetat, Tetrahydrofuran, Dimethylformamid, Diethylether, Methylenchlorid,
Chloroform, Methanol, Ethanol, Isopropanol, Toluol oder dergleichen
oder Gemische oder Kombinationen davon in Gegenwart oder Abwesenheit
von Wasser als Co-Solvens.
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Die
Konzentration der Verbindung der Formel (II) in dem Lösungsmittel
in Stufe (a) ist allgemein 0,2 Molar bis 0,6 Mo lar. Typischerweise
ist die Konzentration 0,3 Molar bis 0,5 Molar und vorzugsweise 0,35
bis 0,45 Molar.
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Der Übergangsmetallkatalysator
in Stufe (a) ist typischerweise ein chiraler, nicht-racemischer Übergangsmetallkatalysator. „Übergangsmetallkatalysator" bedeutet einen Katalysator,
der von einem der Übergangsmetallelemente,
wie sie in den Reihen 1B-8B des Periodensystems der Elemente bereitgestellt
werden, abgeleitet ist. Der chirale, nicht-racemische Übergangsmetallkatalysator,
der für
eine Verwendung in dem erfindungsgemäßen Verfahren in Erwägung gezogen
wird, schließt
Katalysatoren ein, die von den Elementen Ruthenium, Rhodium, Iridium
oder dergleichen abgeleitet sind.
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Der
chirale, nicht-racemische Übergangsmetallkatalysator
wird hergestellt, indem ein Katalysatorvorläufer mit einem chiralen, nicht-racemischen
Liganden in einem Lösungsmittel,
wie zum Beispiel Methanol, Ethanol, Isopropanol oder dergleichen,
gegebenenfalls in Gegenwart eines Co-Solvens, zum Beispiel Dichlormethan,
Tetrahydrofuran, Toluol oder dergleichen, und einer Base, wie Triethylamin,
gemäß den Verfahren,
wie sie dem Fachmann verfügbar
sind, umgesetzt wird.
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Katalysatorvorläufer, die
für eine
Verwendung in den erfindungsgemäßen Verfahren
in Erwägung
gezogen werden, schließen
[Dichloro-(1,5-cyclooctadien)]-ruthenium(II)-Oligomer, [RuCl2Benzol]2, [RuCl2p-Cymol]2, [RuCl2Mesitylen]2, [Dibromo-(1,5-cyclooctadien)]-ruthenium(II)-Dimer,
[Bis-(2-methallyl)cycloocta-1,5-dien]-ruthenium(II)-Komplex, Pentamethylcyclopentadienyliridium(III)-chlorid-Dimer
und Pentamethylcyclopentadienylrhodium(III)-chlorid-Dimer ein.
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Chirale,
nicht-racemische Liganden, die für
eine Verwendung in dem erfindungsgemäßen Verfahren in Erwägung gezogen
wer den, schließen
chirale, nicht-racemische Diphosphinliganden, sowie chirale Diaminliganden
ein. Derartige Liganden sind zum Beispiel von Noyori, Ryoji; Hashiguchi
und Shohei in Acc. Chem. Res. (1997), 30(2), 97-102; oder von Palmer,
Matthew J. und Wills, Martin in Tetrahedron: Asymmetry (1999), 10(11),
2045-2061, offenbart. Zum Beispiel können chirale Diaminliganden,
chirale Aminoalkoholliganden verwendet werden, um den chiralen,
nicht-racemischen Übergangsmetallkatalysator
herzustellen. Chirale Diaminliganden schließen die Verbindungen 7 und
8 ein. Chirale Aminoalkoholliganden („alcohol amine ligands") schließen Norephedrin
und dergleichen ein.
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Jedoch
kann jede Rhodium-, Iridium- oder Ruthenium (II)-Vorläufer/Diphosphin-
oder /Diamin-Ligand-Kombination in der Transferhydrierungsreaktion
von Stufe (a) eingesetzt werden.
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Einmal
hergestellt, wird der chirale, nicht-racemische Übergangsmetallkatalysator zu
einem Gemisch, umfassend die Verbindung der Formel (II), die Wasserstoffquelle,
Base und das Lösungsmittel,
zugegeben. Die Wasserstoffquelle, die für eine Verwendung in dem erfindungsgemäßen Prozess
in Erwägung
gezogen wird, ist ausgewählt
aus Isopropanol, Ameisensäure
und Ammoniumformiat. Wenn Isopropanol als Wasserstoffquelle gewählt wird,
ist es typischerweise in großem Überschuss
vorhanden und wird mit NaOH als Base verwendet. Wenn Ameisensäure als
Wasserstoffquelle gewählt
wird, wird ein Amin als Base gewählt.
Wenn Ammoniumformiat als Wasserstofftransfermittel gewählt wird,
kann ein Überschuss
an Ammoniak verwendet werden oder es können nur zwei Äquivalente
einer Base, wie hierin beschrieben, verwendet werden. Typischerweise
ist die Wasserstoffquelle, die in Stufe (a) in dem erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt wird, Ameisensäure.
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Wenn
Ameisensäure
als Wasserstoffquelle ausgewählt
wird, wird, wie zuvor angegeben, typischerweise ein Amin als Base
für die
Transferhydrierungsreaktion von Stufe (a) gewählt. Die Aminbase ist typischerweise
ausgewählt
aus Triethylamin, Trimethylamin, Ethyldimethylamin, Tri-n-propylamin,
Diisopropylethylamin, 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en (DBU), Lutidin,
Collidin, 4-Dimethylaminomethylpyridin, Diisopropylamin, Piperidin,
Pyrrolidin, Tri-n-butylamin, 4-Methylmorpholin und dergleichen.
Typischerweise ist die Aminbase jedoch Triethylamin.
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In
Stufe (a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
betragen die molaren Äquivalente
der Verbindung der Formel (II), der Wasserstoffquelle, der Base
bzw. des Übergangsmetallkatalysators
allgemein ein Äquivalent der
Verbindung der Formel (II); 2,0 bis 2,5 Äquivalente der Wasserstoffquelle;
5 Äquivalente
der Aminbase; und 0,05 bis 2 Molprozent des Übergangsmetallkatalysators.
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Typischerweise
betragen in Stufe (a) des erfindungsgemäßen Verfahrens die molaren Äquivalente
der Verbindung der Formel (II), der Wasserstoffquelle, der Base
bzw. des Übergangsmetallkatalysators
1 Äquivalent
der Verbindung der Formel (II); 2,1 bis 2,4 Äquivalente der Wasserstoffquelle;
4,1 bis 4,8 Äquivalente
der Aminbase; und 1 Mol-% des Übergangsmetallkatalysators.
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Das
Gemisch aus Stufe (a), umfassend die Verbindung der Formel (II),
den chiralen, nicht-racemischen Übergangsmetallka talysator,
die Wasserstoffquelle, die Base und das Lösungsmittel, wird umgewälzt, zum
Beispiel durch Einsetzen eines mechanischen Rührers, eines magnetischen Rührers oder
eines anderen Umwälzungsmittels,
das für
den Fachmann verfügbar
ist, bei einer Temperatur von 0 bis 50°C. Typischerweise ist die Temperatur
10 bis 40°C.
Vorzugsweise ist die Temperatur 20 bis 30°C.
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Der
Druck in Stufe (a) ist allgemein Atmosphärendruck oder 0,9 bis 1,1 Atmosphären. Typischerweise ist
der Druck 0,95 bis 1,05 Atmosphären.
Vorzugsweise ist der Druck 0,99 bis 1,02 Atmosphären.
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Das
Gemisch aus Stufe (a) wird bei der oben bereitgestellten Temperatur
und dem oben bereitgestellten Druck typischerweise gerührt oder
anderweitig umgewälzt,
bis die Reaktion vollständig
ist, wie mittels Dünnschichtchromatographie
oder einem beliebigen anderen geeigneten Überwachungsverfahren (gemessen),
das für
den Fachmann verfügbar
ist. Allgemein reichen die Reaktionszeiten von 6 bis 24 Stunden.
Typischerweise ist die Reaktionszeit für Stufe (a) von 12 bis 18 Stunden.
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Wenn
die Reaktion von Stufe (a) vollständig ist, wird das Lösungsmittel
durch Destillation bei atmosphärischem
oder vermindertem Druck entfernt, was die Verbindung der Formel
(III) als Rest zurücklässt, welcher
ohne weitere Aufreinigung in nachfolgenden Reaktionen verwendet
werden kann oder mittels Säulenchromatographie
oder mittels anderer geeigneter Mittel, die dem Fachmann bekannt
sind, aufgereinigt werden kann.
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Stufe (b)
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Die
Stufe (b) des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist in US-Patent
Nr. 6,476,235 offenbart. In Stufe (b) wird die Ester- oder Amidgruppierung
in der Verbindung der Formel (III) in einem Lösungsmittel unter basischen
Bedingungen in eine Säuregruppierung
in Verbindung (IV) umgewandelt. Somit wird der Ester zum Beispiel
in wässrigem
Methanol-Tetrahydrofuran oder dergleichen gelöst und er wird mit KOH behandelt.
Alternativ kann der Ester in wässrigem
THF oder einem nicht mit Wasser mischbaren Lösungsmittel, wie Dichlormethan,
und einem Phasentransferkatalysator gelöst werden. Derartige Verfahren
und Bedingungen sind bekannt und für den Fachmann leicht verfügbar.
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Stufe (c)
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Die
Stufe (c) des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist in US-Patent
Nr. 6,476,235 offenbart und stellt 1 bereit, welches ein zweckmäßiger Vorläufer bzw.
Precursor von Atorvastatin ist. Die Lactonisierung der Verbindung
(IV) in Stufe (c) des erfindungsgemäßen Verfahrens verläuft in Gegenwart
einer wässrigen
Säure unter
Bereitstellung des Schlüsselintermediats
(I). Zum Beispiel wird somit die Säure in Toluol in Gegenwart
einer katalytischen Menge HCl gerührt.
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BEISPIELE
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Die
folgenden Beispiele sollen verschiedene Ausführungsformen der Erfindung
veranschaulichen und sie sollen den Rahmen davon nicht einschränken.
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BEISPIEL 1
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Herstellung
von (3R,5R)-7-[2-(4-Fluorphenyl)-5-isopropyl-3-phenyl-4-phenylcarbamoylpyrrol-1-yl]-3,5-dihydroxyheptansäure-t.-Butylester
(VI-A)
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Ein
mit Argon inert gemachter („argon
inerted") Reaktor
wurde mit 7-[2-(4-Fluorphenyl)-5-isopropyl-3-phenyl-4-phenylcarbamoylpyrrol-1-yl]-3,5-dioxoheptansäure-t.-Butylester
(V-A, 100,0 mmol, hergestellt, wie in US-Patent Nr. 6,476,235 angegeben)
und Toluol (245 ml) beschickt. Zu dem Reaktionsgemisch wurde Triethylamin
(55 ml) zugegeben, gefolgt von der langsamen Zugabe von Ameisensäure (7,5
ml). Das Gefäß und sein
Inhalt wurden über
drei Vakuum/Argonspül(schritte)
entgast. Unter einem stetigen Argonfluss wurde der Komplex von Ruthenium,
[N-[(1R,2R)-2-(amino-κN)-1,2-diphenylethyl]-4-methylbenzolsulfonamidato-κN]-chloro-[(1,2,3,4,5,6-η)-1,3,5-trimethylbenzol]-,
(1,25 g) zugegeben und das Gefäß und sein
Inhalt wurden über
einen Vakuum/Argonspül(schritt)
entgast. Das Reaktionsgemisch wurde 24 Stunden lang gerührt und zu
einem schaumigen Feststoff kondensiert („condensed"). Der rohe (3R,5R)-7-[2-(4-Fluorphenyl)-5-isopropyl-3-phenyl-4-phenylcarbamoylpyrrol-1-yl]-3,5-dihydroxyheptansäure-t.-Butylester
kann ohne Aufreinigung durch die nachfolgenden Stufen geführt werden
oder er kann gegebenenfalls über
Flash-Säulenchromatographie
an Silicagel unter Elution mit Ethylacetat-Heptan-Gemischen isoliert
werden. HPLC-Analyse (YMC ODS AQ S5; 1 ml/min; 30°C; 254 nm:
CH3CN/H2O G/.1%
Ameisensäure,
60:40 (0-5 min) bis 100:0 (15-22 min) bis 60:40 (25 min)) zeigte
ein syn:anti-Verhältnis
von 6:1 (tr(syn) = 13,9 min, tr(anti)
== 13,5 min).
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BEISPIEL 2
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(3R,5R)-7-[2-(4-Fluorphenyl)-5-isopropyl-3-phenyl-4-phenylcarbamoylpyrrol-1-yl]-3,5-dihydroxyheptansäure (IV)
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Der
rohe (3R,5R)-7-[2-(4-Fluorphenyl)-5-isopropyl-3-phenyl-4-phenylcarbamoylpyrrol-1-yl]-3,5-dihydroxyheptansäure-t.-Butylester (VI-A)
wurde unter Verwendung eines Überschusses
von KOH/MeOH/Wasser in die Säure
umgewandelt, gefolgt von Lactonisierung in Toluol mit katalytischem
HCl. tR(3R,5R) = 26,97 min/tR(3S,5S)
= 33,8 min, tR(3R,5S) = 38,1 min/tR(3S,5R) = 61,0 min aus der chiralen HPLC-Analyse
(Chiral-Cel OF;
1 ml/min; 60°C;
254 nm; 20% IPA: Hexane) zeigten einen Enantiomerenüberschuss
des syn-Isomers von 85%, wobei die (R,R)-Konfiguration bevorzugt
war.