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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft modulare Baueinheiten zur Verwendung beim Errichten
von weitgehend vorfabrizierten Büros,
Hotels und Wohnblöcken
und Gebäuden ähnlicher
Natur. Derartige modulare Baueinheiten sind boxartige Strukturen,
welche abseits der Baustelle hergestellt und ausgestattet werden
und dann zu einer Baustelle für
eine schlussendliche Montage transportiert werden können, um
das Innere der Räume
eines Gebäudes
zu bilden. Ds Gebäude wird
montiert durch Aufeinanderstapeln der einzelnen Module in horizontaler
und vertikaler Reihung und Miteinander-Verbinden derselben, um eine
starre Struktur zu bilden. Die Erfindung schafft einen neuen Mechanismus
zum Miteinander-Verbinden der benachbarten Module. Die Erfindung
betrifft auch ein Verfahren zum Errichten eines Gebäudes unter
Verwendung von derartigen modularen Baueinheiten, und insbesondere
die Ausrichtung eines derartigen Gebäudes und das Nivellieren der
unteren oder Erdgeschoßeinheiten.
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Stand der Technik
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Insbesondere
bei der Konstruktion von Hotels, Appartments und Studentenunterkünften ist
es bekannt, die Gebäude
aus Leichtgewichtgebäudemodulen
zu konstruieren, von denen jedes eine Stahlskelettschale ist, welche
aus Leichtgewichtstrukturstahlabschnitten gebildet ist, welche in eine
boxartige Struktur verschweißt
werden und mit Wandmaterial, wie beispielsweise Gipskartonwand, Sperrholz-
oder OSB-Platten ausgekleidet werden. Jedes Gebäudemodul wird anfangs als eine
derartige ausgekleidete Schale hergestellt, und wird dann in den
gewünschten
Standard der inneren Dekoration in einer Fabrik ausgestattet, bevor
es zu der endgültigen
Baustelle zum Einbau in ein Gebäude
transportiert wird. Das Dokument
DE 298 08 134 U offenbart ein Gebäudemodul
mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
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Auf
der Baustelle werden die Module mit einem Kran von einem Fahrzeug
oder Lastwagen, auf welchem sie transportiert wurden, abgehoben
und in vertikalen und horizontalen Reihen, welche zusammen wirken,
um die verbundenen Räume
des fertigen Gebäudes
zu ergeben, gestapelt. Für
niedrige Gebäude
ist die Genauigkeit, welche beim Stapelprozess erforderlich ist,
relativ gering. Es macht einen sehr kleinen Unterschied für die Endstabilität des Gebäudes, ob
die einzelnen Module exakt vertikal übereinander gestapelt sind,
und man nimmt im Allgemeinen an, dass es ausreicht, wenn die einzelnen
Gebäudemoduleinheiten
per Hand in ihre Endpositionen manövriert werden, wenn sie von
dem Kran abgesenkt werden. Für
höhere
Gebäude
ist die Genauigkeit der vertikalen Ausrichtung der einzelnen Gebäudeeinheiten
in der Reihe von zunehmender Wichtigkeit. Bisher war jedoch die
Genauigkeit des Stapelns vollständig
abhängig
von der Kunst des Kranführers, die
oberste Gebäudeeinheit
statisch zu halten, während
ausgebildete Arbeiter sie per Hand in die vertikal ausgerichtete
exakte Position manövrierten,
bevor die Spannung im Kabel des Krans nachgelassen wurde und die
Gebäudeeinheit
ihre Endposition über den
unteren Einheiten in dem Stapel einnahm.
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Es
ist eine Aufgabe dieser Erfindung, für eine derartige Gebäudemoduleinheit
und ein solches System eine Einrichtung zum automatischen und genauen
Ausrichten der vertikal benachbarten Gebäudeeinheiten in dem Stapel
vorzuschlagen. Indem die Ausrichtung automatisiert und im Wesentlichen
unabhängig
von der Kunst der Arbeiter, welche die Gebäudemoduleinheiten in Position
manövrieren
gemacht wird, ist es möglich,
die Höhe
von Gebäuden, welche
aus solchen Modulareinheiten hergestellt werden, bei Beschäftigung
von ungelernten Arbeitern, von einem vorherigen praktischen Maximum von
etwa fünf
Stockwerken bis auf zwanzig bis dreißig Stockwerke zu steigern.
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Die Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine modulare Baueinheit, wie sie in den Ansprüchen 1 bis
6 spezifiziert ist. Die Kantenpositionierungseinrichtung, welche
durch den kooperierenden Positionierungsflansch und die Umfangsausnehmung
vertikal benachbarter Module geschaffen wird, macht es möglich, die
modularen Baueinheiten, eine über
der anderen, in Reihe, mit einem Minimum an Einsatz qualifizierter
Arbeit zu positionieren. Vorzugsweise hat die Umfangsausnehmung
eine innere Seitenwand, welche schräg nach oben und nach innen
relativ zu den Gebäudemodul verläuft, um
das vertikal anschließende
Gebäudemodul
in Position zu führen,
wenn die Module während der
Errichtung eines Gebäudes
hieraus eines über dem
anderen gestapelt werden. Dementsprechend muss das Aufbauteam, welches
das Modul in Position manövriert,
wenn es von einem Kran abgesenkt wird, nur das angehobene Modul
in den Bereich von zwei oder drei Zentimetern seiner Endposition
steuern, und die abgeschrägte
innere Seitenwand der Umfangsausnehmung reicht aus, um das Modul
in seine exakte Endposition zu führen.
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Die
Gebäudemodule
gemäß der Erfindung können wie
beschrieben und beansprucht in der ebenfalls anhängigen Patentanmeldung Nr.
WO68004 , welche mit der vorliegenden
Anmeldung eingereicht wurde, konstruiert und miteinander horizontal
und vertikal verbunden werden, wie dies in der
WO68006 , welche zusammen mit dieser
Anmeldung angemeldet wurde, beschrieben ist. Sie können aus einer
verkleideten Skelettschale von Gebäudestrukturelementen, wie sie
in der ebenfalls anhängigen Patentanmeldung
Nr.
WO68007 , welche hiermit
eingereicht wurde, beschrieben sind, hergestellt werden.
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Schließlich sieht
die Erfindung ein Verfahren zum Errichten eines Gebäudes wie
in Anspruch 7 spezifiziert ist vor.
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Zeichnungen
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1 zeigt
eine perspektivische Ansicht einer modularen Baueinheit gemäß der Erfindung.
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2 zeigt
einen Schnitt entlang der Linie A-A einer oberen Ecke der Gebäudeeinheit
von 1.
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3 zeigt
eine Schnittansicht entlang der Linie B-B durch eine Bodenkante
der Gebäudeeinheit
nach 1.
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4 zeigt
eine perspektivische Ansicht einer Nivellierungseinheit zur Verwendung
mit der modularen Baueinheit gemäß den 1 bis 3.
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1 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines kompletten Gebäudemoduls
1,
welches gemäß der ebenfalls
anhängigen
Patentanmeldung Nr.
WO68004 konstruiert
ist und zusätzlich
mit der Kantenpositionierungseinrichtung gemäß dieser Erfindung versehen
ist. Das Modul weist vier Wände,
einen Boden und ein Dach auf. In
1 ist eine
Endwand mit einem Fenster gezeigt. Die (nicht sichtbare) gegenüberliegende
Endwand würde
eine Tür
haben. Die Fensterwand würde
sich auf der Außenseite
des montierten Gebäudes
und die Türwand
würde sich auf
der Innenseite befinden, wobei sich die Türen beispielsweise in einen
Korridor öffnen,
welcher einen Zugang zu jedem der Module in einer vorgegebenen Reihe
schafft.
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Um
eine äußere Kante
der Oberseite des Moduls 1 herum ist eine Umfangsausnehmung
angeordnet, welche durch einen Eckstreifen 2, wie er in 2 gezeigt
ist definiert ist. Der Eckstreifen 2 ist aus einem leichtgewichtigen
kaltverformten Strukturstahl durch eine Faltung oder Falzung hergestellt
und hat eine Vorderseite 2a, eine untere Oberseite 2b, eine
geneigte Seite 2c und eine obere Oberseite 2d. Die
vordere Seite 2a ist mit den Struktursäulen der modularen Baueinheit
verbunden, beispielsweise durch Punktschweißen oder Bolzenschweißen. Die untere
Oberseite 2b liegt über
den horizontal ausgerichteten oberen Enden dieser Struktursäulen. Zwischen
der unteren Oberseite 2b und der geneigten Seite 2c ist
die Umfangsausnehmung geformt, welche sich um alle vier Kanten der
Oberseite des Moduls 1 erstreckt.
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Die
Oberseite des Moduls 1 ist außen mit lasttragenden Platten 3 verschalt,
welche fest genug sind, um das Gewicht der Mitglieder des Montageteams
zu tragen, welche beschäftigt
sind, um aus einer Vielzahl derartiger Moduleinheiten ein Gebäude zu errichten.
Die obere Oberseite 2d des Eckstreifens 2 liegt
in einer Ausnehmung, welche in der Oberseite der lasttragenden Platten 3 gebildet
ist, und über
der oberen Oberseite 2d ist ein Streifen 4 einer akustischen
Isolierung angeheftet, beispielsweise ein Streifen aus Gummi oder
elastomerem Material, wie beispielsweise hochdichtem Neoprenschaum.
Ein weiterer derartiger Streifen 5 einer akustischen Isolierung
ist über
der unteren Oberseite 2b des Eckstreifens 2 angeheftet,
um eine gute akustische Isolierung zwischen vertikal benachbarten
aufgestapelten Modulen 1 zu bilden. Eine alternative Schallisolierungsbarriere
könnte
durch Auflegen des Eckstreifens 2 über eine Schicht aus Gummi
oder Elastomer oder einer anderen Schallabsorbierenden Beschichtung
erreicht werden.
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3 zeigt
die Einzelheiten des unteren Umfangs jedes Moduls 1, und
zeigt auch, wie das Bodendetail mit der Umfangsausnehmung um die
obere Kante des Moduls vertikal unter ihr im fertigen Gebäude zusammenwirkt.
Dieses untere Modul ist in 3 gestrichelt
dargestellt, es ist jedoch in Bezug auf 4 exakt
beschrieben. In 3 sind die Streifen 4 und 5 der
akustischen Isolierung komprimiert dargestellt, wie sie auch in
der Praxis, aufgrund des Gewicht des Moduls oder Module 1,
welche sich vertikal darüber
befinden vorliegen würden.
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Das
Bodendetail des Moduls 1 ist mit einem Eckstreifen versehen,
welcher kaltverformt ist, um einen sich nach unten erstreckenden
Positionierungsflansch 6 zu definieren, in welchem die
(nicht gezeigten) Struktursäulen
des Moduls ruhen. Eine äußere Wand
des Flansches 6 erstreckt sich nach oben, als ein äußerer Wandabschnitt 7 des
Eckstreifens, welcher an der Außenseite
des skelettförmigen
Gebäudemoduls 1,
beispielsweise durch Punktschweißen oder Bolzenschweißen befestigt
ist. Die innere Wand des Flansches 6 ist gebogen, um dem
Winkel der schrägen
Fläche 2c des
oberen Eckstreifens 2 zu folgen, welcher in einem Bodenplattenabschnitt 8,
welcher mit den Böden
einer Reihe von (nicht gezeigten) Querbalken verschweißt ist,
welche den Boden des Moduls 1 tragen. Obwohl bei dem besonderen
erläuterten
Beispiel als Befestigungsverfahren der Wahl Schweißen angegeben
wurde, sind andere Befestigungsverfahren, wie beispielsweise Schrauben,
Nieten oder sogar Klebstoffe, abhängig von der Lebensdauer des
geplanten Gebäudes
und den Belastungen, welches dieses Erwartungsgemäß ausgesetzt werden
soll, mögliche
Alternativen.
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Wenn
ein Gebäude
aus einer Vielzahl von Modulen gemäß der Erfindung errichtet wird,
wird zuerst eine unterste Reihe von Modulen 1 in Position gebracht
und an Fundamenten verankert. Dann werden die Module 1 des
nächsten
Stockwerks nacheinander von einem Kran in Position gehoben. Wenn
die Module 1 von dem Kranführer abgesenkt werden, werden
sie von einer Arbeitsgruppe in Position geschoben. Die Eckpositionierung
schafft eine exakte Positionierung der Module auf den Modulen des
unteren Stockwerks, und die Arbeiter können frei auf den Dächern der
Module 1 der Erdgeschossgruppe herumlaufen, da die Dachplatten 3 tragfähig sind.
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Wenn
jedes obere Stockwerkmodul 1 sich etwa in Position befindet,
senkt der Krankführer
es um seine letzten wenigen Zentimeter, und die schrägen Seiten 2c führen es
elegant, jedoch genau in Passung mit dem darunter befindlichen Modul.
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Die
montierten Module können
miteinander verriegelt werden, wie dies in meiner ebenfalls anhängigen Patentanmeldung
Nr.
WO68006 beschrieben
und beansprucht wird. Alternativ kann ein Endloskabel durch die
Wandhohlräume
gefädelt
werden, welche durch zueinander ausgerichtete vertikale Struktursäulen aufeinander
folgender Stockwerke des Gebäudes
definiert sind und als ein durchgehendes Kabel von den Gebäudefundamenten
bis zum Dach gespannt werden, um die Module vertikal gegeneinander
zu verriegeln. Anstelle eines Kabels kann eine Reihe von miteinander
verbundenen Rohren oder Stangen verwendet werden, welche jeweils ein
Stockwerk hoch sind, wie in meiner ebenfalls anhängigen Anmeldung Nr.
WO68007 beschrieben ist. In ähnlicher
Weise verbundene Rohre oder Stangen können quer zum Gebäude in der
Horizontalebene verwendet werden. Es wird jedoch im Allgemeinen ausreichend
sein, die Module horizontal unter Verwendung von Dachrinnenplatten
zu verbin den, welche die Wanderbewegungen horizontal benachbarter Module überspannen,
welche für
Schallisolierungszwecke üblicherweise
mit schmalen horizontalen, dazwischen befindlichen Schlitzen gestapelt
werden. Die Dachrinnenplatten verbinden die benachbarten Module
nicht nur horizontal miteinander, sie verhindern während des
Aufbaus auch das Eindringen von Regen zwischen benachbarten Modulen.
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4 zeigt
eine Nivellierungseinheit, welche in der Praxis über die Fundamente oder jegliche
Art vorgegebene Reihe eines Gebäudes
gelegt und exakt nivelliert wird, bevor die nächsten Reihen von Gebäudemodulen
in Position gehoben werden. Die Nivellierungseinheit nach 4 ist
allgemein mit dem Bezugszeichen 10 versehen und hat eine
Umfangsstruktur von C-förmigen Abschnitten 11,
welche jeweils aus einem leichtgewichtigen kaltverformten Strukturstahl
hergestellt sind. Parallel zueinander zwischen den C-fömigen Abschnitten 11 verläuft eine Gruppe
von C-förmigen
Querbalken 12, welche die langen Kanten der Basisnivellierungseinheit 10 bilden,
welche jeweils mit dem korrespondierenden C-förmigen Umfangsbalken 11 in
exakt der gleichen Weise verbunden sind, wie die Boden- und Dachquerbalken
in den Gebäudemodulen
nach 1 bis 3 verbunden sind. Für eine zusätzliche
Festigkeit können
(nicht gezeigte) Abstandshalter mit einem C-förmigen Querschnitt in abgestuften
Intervallen zwischen benachbarten Paaren von Querbalken 12 eingeschweißt werden,
um eine vollständig
starre Anordnung zu schaffen. Wenn es gewünscht wird, obwohl dies nicht
in 4 gezeigt ist, kann diese Anordnung über ihre
obere Oberfläche
mit einem tragfähigen
Boden verkleidet werden, welcher den Platten 3 von 2 ähnlich ist.
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Um
den äußeren Rand
der Basisnivellierungseinheit 10 (obwohl dies wieder nicht
in 4 gezeigt ist) verläuft ein Eckstreifen, welcher
eine Umfangsausnehmung definiert, welcher genau dem Eckstreifen 2 entspricht,
welcher unter Bezugnahme auf 2 beschrieben
und erläutert
wurde, um die Oberseite jedes vollständigen Gebäudemoduls gemäß der Erfindung
herum. Dementsprechend könnte 2 in
gleicher Weise ein Schnitt durch eine der Kanten der Basisnivellierungseinheit 10 nach 4 sein,
mit der Ausnahme, dass die Linie in 2, welche
das Bezugszeichen 1 trägt
und welche das Gebäudemodul
angibt tatsächlich
die Außenwand
der Nivellierungseinheit 10 und der C-förmigen Umfangsglieder 11 angibt.
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Im
Einsatz ist es wesentlich einfacher, eine Nivellierungseinheit 10,
als ein vollständig
ausgestattetes Gebäudemodul 1 zu
handhaben. Demnach wird nach der Vorbereitung der Fundamente des
Gebäude
eine derartige Nivellierungseinheit 10 in Position gebracht,
um den Grundriss jedes zu schaffenden Raums auf folgenden Etagen
des fertiggestellen Gebäudes
zu definieren. Das Nivellieren der einzelnen Nivellierungseinheiten 10 kann
durch Einsatz von metallenen Ausgleichsstücken oder die Verwendung von
Abdrückschrauben
erreicht werden und wird präzise
ausgeführt,
bis ein genaues Basisniveau oder eine untere Niveaulage für die oberen
Reihen der individuellen Gebäudemodule 1 des
fertiggestellten Gebäudes
geschaffen ist. Wenn jede Nivellierungseinheit 10 exakt
positioniert und nivelliert ist, kann sie mit den Fundamenten oder
der Bodenniveaustruktur über
Verankerungsschrauben, Zugstreifen oder andere zweckmäßige Verankerungseinrichtungen
(nicht gezeigt) gesichert werden, sodass die Basisreihe für die oberen
Stockwerke des Gebäudes sicher
nivelliert ist und mit den Fundamenten oder mit der Bodenniveaustruktur
verbunden ist.
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Danach
werden einzelne Gebäudemodule 10 mit
einem Kran in Position gehoben und über die Eckausnehmungen in
den Nivellierungseinheiten 10 exakt, wie oben in Bezug
auf die exakte Montage der oberen Stockwerke des Gebäudes, in
Position gebracht.