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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Fluidregelvorrichtung, welche
das Risiko eines Blockierens oder Behinderns der Katheterporen minimiert, und
insbesondere eine Fluidregelvorrichtung mit einem Katheter, welcher
einen spulen- bzw. spiralförmigen
Bereich mit Poren auf der Innenoberfläche der Spule bzw. Spirale
umfaßt.
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Hintergrund
der Erfindung
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Hydrocephalus
ist ein neurologischer Zustand, welcher durch die abnormale Ansammlung bzw.
Akkumulation von Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit
(„cerebrospinal
fluid" – CSF) in
den Ventrikeln oder Kavitäten
des Gehirns bewirkt wird. CSF ist ein klares, farbloses Fluid, welches
primär
durch den Plexus choroideus erzeugt wird und das Gehirn und den
Rückenmark
umgibt. CSF zirkuliert fortlaufend durch das ventrikulare System
des Gehirns und wird schließlich
in den Blutstrom absorbiert. CSF hilft, das Gehirn und den Rückenmark
zu schützen.
Weil CSF das Gehirn und den Rückenmark
schwimmend hält, wirkt
sie als ein schützendes
Polster oder „Stoßdämpfer", um Verletzungen
an das zentrale Nervensystem zu verhindern.
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Hydrocephalus,
welcher Kinder und Erwachsene betrifft, tritt auf, wenn die normale
Drainage der CSF in dem Gehirn auf irgend eine Weise blockiert ist.
Eine derartige Blockierung kann durch eine Anzahl von Faktoren bewirkt
sein, einschließlich
beispielsweise genetischer Veranlagung, intraventrikularer oder
intratranialer Blutung, Infektionen wie Hirnhautentzündung, einer
Kopfverletzung oder dergleichen. Blockierung der Strömung von
CSF erzeugt infolge dessen ein Ungleichgewicht zwischen der Menge
des durch den Plexus choroideus produzierten CSF und der Geschwindigkeit,
mit welcher CSF in den Blutstrom absorbiert wird, wodurch der Druck
auf das Gehirn erhöht
wird, was bewirkt, daß sich
die Ventrikeln vergrößern.
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Hydrocephalus
wird oft behandelt, indem ein Shuntsystem chirurgisch eingeführt wird,
welches den Fluß von
CSF von dem Ventrikel zu einem anderen Bereich des Körpers umleitet,
wo die CSF als Teil des Kreislaufsystems absorbiert werden kann. Shuntsysteme
gibt es in einer Vielzahl von Modellen und sie haben typischerweise ähnliche
funktionelle Komponenten. Diese Komponenten umfassen einen ventrikularen
Katheter, welcher durch ein Bohrloch in den Schädel eingeführt und in dem Ventrikel eines Patienten
implantiert wird, einen Drainagekatheter, welcher die CSF zu ihrem
endgültigen
Drainageort leitet, und wahlweise einen Flusskontrollmechanismus,
beispielsweise ein Shuntventil, der den Einweg-Fluss der CSF von dem Ventrikel zu dem
Drainageort reguliert, um einen normalen Druck in den Ventrikeln
zu erhalten. Der ventrikulare Katheter weist typischerweise mehrere
Löcher
oder Poren auf, welche entlang der Länge des ventrikularen Katheters
angeordnet sind, um der CSF zu erlauben, in das Shuntsystem einzudringen.
Um ein Einführen
des Katheters zu erleichtern, wird ein lösbares starres Stilett verwendet,
welches in dem Lumen des ventrikularen Katheters angeordnet ist,
um den Katheter in Richtung des gewünschten Zielortes zu führen. Alternativ
oder zusätzlich
wurden Gehirnkanülen
mit stumpfen Spitzen und abziehbaren Rillen verwendet, um das Anordnen
der Katheter zu unterstützen.
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Shuntlegung
ist eines der grundlegenden neurochirurgischen Verfahren und hat
dennoch die höchsten
Vorkommnisse von Komplikationen. Die gängigste Komplikation bei Shuntlegung
ist die Behinderung des Systems. Obwohl Blockierung oder Verstopfung
an jedem Punkt entlang des Shuntsystems auftreten kann, tritt sie
am häufigsten
an dem ventrikularen Ende des Shuntsystems auf. Wenngleich der ventrikulare
Katheter auf mehrere Weisen blockiert oder verstopft sein kann,
wird eine Behinderung typischerweise durch Wachstum von Gewebe, wie
beispielsweise des Plexus choroideus, um den Katheter und die Poren
bedingt. Die Poren des ventrikularen Katheters können auch durch Ablagerung, Bakterien
oder Blut in den Poren des Katheters behindert worden sein. Zusätzlich können sich
Probleme mit dem ventrikularen Katheter aus einer Überdrainage
bzw. übermäßigen Drainage
der CSF ergeben, was bewirkt, daß die Ventrikelwände auf
den Katheter kollabieren und die Poren in der Katheterwand blockieren,
wodurch die Drainage der CSF verhindert wird.
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Einige
dieser Probleme können
mittels Rückspülen behandelt
werden, welches ein Verfahren ist, das die in dem Shuntsystem vorhandene
CSF verwendet, um das behindernde Material zu entfernen. Dieses
Verfahren kann jedoch aufgrund der kleinen Größe der Poren des ventrikularen
Katheters und aufgrund der kleinen Menge von in dem Shuntsystem bereitstehender
Spülflüssigkeit
ineffektiv sein. Andere Shuntsysteme sind entwickelt worden, um
einen Mechanismus zum Spülen
des Shuntsystems zu umfassen. Einige Shuntsysteme umfassen beispielsweise
eine Pumpvorrichtung in dem System, daie bewirkt, daß Fluid
in dem System mit wesentlichem Druck und Geschwindigkeit strömt, um so
das System zu spülen.
Wie bei dem Verfahren des Rückspülens kann
auch ein eingebauter Mechanismus zum Spülen des Shuntsystems dabei
scheitern, die Behinderung zu entfernen, aufgrund von Faktoren wie beispielsweise
der Größe der Poren
und dem Grad und der Ausdehnung, zu welchem/welcher die Poren verstopft
worden sind.
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Verschlossene
bzw. verstopfte ventrikulare Katheter können auch mittel Kauterisieren
des Katheters repariert werden, um blockierendes Gewebe zu lösen und
somit vorhandene Poren wieder zu öffnen, welche verstopft worden
sind. Alternativ können neue
Poren in dem Katheter gebildet werden. Diese Reparaturen sind jedoch
nicht in der Lage, Behinderungen von dem ventrikularen Katheter
in Abhängigkeit
von dem Ort der verstopften Poren zu lösen. Zusätzlich kann auch das Ausmaß von Gewebewuchs in
und um den Katheter das Bilden von zusätzlichen Poren verhindern,
beispielsweise in Situationen, in denen der Gewebewuchs einen wesentlichen
Abschnitt des ventrikularen Katheters bedeckt. Ein weiterer Nachteil
beim Bilden neuer Öffnungen
zum Reparieren eines verstopften ventrikularen Katheters besteht
darin, daß dieses
Verfahren es nicht schafft, das Risiko von wiederholten Verstopfungen
zu verhindern oder zu vermindern.
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Da
Versuche, einen blockierten ventrikularen Katheter zu spülen oder
zu reparieren oft aussichtslos und ineffektiv sind, werden Verstopfungen
oft mittels Auswechseln des Katheters behandelt. Obwohl dies mittels
einfachem Lösen
des verstopften Katheters von dem Ventrikel erreicht werden kann,
kann der Wuchs des Plexus choroideus und von anderen Geweben um
den Katheter und in den Poren ein Lösen und Auswechseln des Katheters behindern.
Es muß vorsichtig
vorgegangen werden, um ein Beschädigen
des Plexus choroideus zu vermeiden, was eine ernsthafte Verletzung
des Patienten bewirken könnte,
beispielsweise eine starke Blutung. Diese Verfahren stellen nicht
nur ein wesentliches Verletzungsrisiko für den Patienten dar, sie können auch sehr
teuer sein, insbesondere wenn Shunt-Verstopfung ein wiederkehrendes
Problem ist.
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Somit
besteht ein Bedarf für
ein Shuntsystem, welches das Risiko von Blockierung oder Verstopfung
der Katheterporen minimiert oder eliminiert und die Notwendigkeit
für ein
wiederholtes Reparieren und/oder Ersetzen vermindert.
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Eine
Fluidregelvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des hieran
anliegenden Anspruchs 1 ist in
EP
0963764 offenbart. Sie dient dazu, ein rohrförmiges Organ
wie beispielsweise ein Blutgefäß zu fixieren.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung überwindet
die Nachteile, welche die Fluidregelsysteme bzw. Fluidverwaltungssysteme
nach dem Stand der Technik aufweisen, indem ein implantierbarer
Shunt gemäß dem Anspruch
1 bereitgestellt wird, der einen Katheter mit einem spulenförmigen bzw.
gewendelten Ende mit einer Pore oder Poren umfaßt, welche auf der nach innen
gerichteten Oberfläche
der Spirale bzw. Spule angeordnet ist/sind. Die Fluidregelvorrichtung
der vorliegenden Erfindung umfaßt
eine Leitung mit einem proximalen Abschnitt, welcher gestreckt und
im wesentlichen zylindrisch ist, einem distalen Abschnitt, welcher
die Form einer Spirale mit zumindest einer Windung annehmen kann,
und einem Fluiddurchgang, welcher sich zwischen dem distalen Abschnitt
und dem proximalen Abschnitt erstreckt. Gemäß der vorliegenden Erfindung
kann die spiralförmige
Form des distalen Abschnitts auch mehr als eine Windung umfassen.
Wenn Spannkräfte an
den Katheter angelegt werden, wird die Windung oder werden die Windungen
des spiralförmigen
distalen Abschnitts entfernt und die proximalen und distalen Abschnitte
der Leitung sind im wesentlichen gerade. Beim Entfernen der Spannkräfte nimmt
der distale Abschnitt wieder seine spiralartige bzw. spiralförmige Form
an. Die Spiralen des Katheters sind vorzugsweise nahe beieinander,
um den Wuchs des Plexus choroideus oder von anderem Gewebe an der Stelle
der Implantation in und um den Katheter zu minimieren.
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Fluid
tritt durch eine oder mehrere Öffnungen,
auch bekannt als Poren, in den Fluiddurchgang der Leitung in dem
distalen, spiralförmigen
Abschnitt der Leitung ein. Zumindest eine Pore ist auf der inneren
Oberfläche
der Spiralen des Katheters in der vorliegenden Erfindung angeordnet.
Somit ist zumindest eine Pore nicht benachbart zu dem Gewebe an
der Stelle der Implantation und ist somit durch die Windungen der
Spirale von dem Gewebe geschützt.
In der vorliegenden Erfindung kann die Leitung grundsätzlich jede
Anzahl von Poren aufweisen und die Poren können grundsätzlich jede Größe oder
Form aufweisen.
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Beschreibung
von bevorzugten Ausführungsbeispielen
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Die
Erfindung wir im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf Figuren einer Zeichnung näher
erläutert.
Hierbei zeigen:
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1 eine
halbtransparente perspektivische Ansicht, welche eine Fluidregelvorrichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung veranschaulicht, die in einem Probanden implantiert ist;
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2A eine
perspektivische Ansicht des Katheters der Fluidregelvorrichtung
aus der 1 gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2B eine
vergrößerte Querschnittsansicht
des proximalen Abschnitts des Katheters entlang der Linie 2B-2B
der 2A;
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3A eine
perspektivische Ansicht des Katheters der Fluidregelvorrichtung
aus der 1 gemäß einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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3B eine
perspektivische Ansicht des Katheters aus der 3A mit
einem hierin eingeführten starren
Stilett gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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4 eine
vergrößerte Querschnittsansicht des
distalen Abschnitts des Katheters entlang der Linie 4-4 der 3A;
und
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5 eine
vergrößerte Querschnittsansicht des
distalen Abschnitts des Katheters entlang der Linie 5-5 der 3A.
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Die
implantierbare Fluidregelvorrichtung der vorliegenden Erfindung
erleichtert das Entfernen oder Hinführen von Fluid zu einer Behandlungsstelle. Als
Beispiel kann ein distaler Abschnitt der Vorrichtung in den Ventrikel
des Gehirns implantiert werden, um überschüssiges Fluid von innerhalb
der Ventrikeln abzuleiten und zu einer anderen Stelle in den Körper des
Patienten zu leiten. Die Fluidregelvorrichtung der vorliegenden
Erfindung ist vorteilhaft, da es ihre Konstruktion erlaubt, Fluid
abzuleiten, während das
Risiko minimiert wird, daß der
Drainagekatheter blockiert oder verstopft wird.
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Wie
in der 1 dargestellt, umfaßt die implantierbare Fluidregelvorrichtung 10 einen
Katheter 12 mit proximalen und distalen Abschnitten 14, 16 mit einem
sich hierzwischen erstreckenden Fluiddurchgang. Das proximale Ende 14 des
Katheters 12 hat ein erstes, offenes Ende 18,
ein Übergangsende 20 und
ein Lumen 30 (2A, 3A und 3B), welches
die zwei Enden verbindet. Der distale Abschnitt 16 des
Katheters 12 bildet eine Außenwand 44 (4 und 5)
und hat ein erstes, verbindendes Ende 22, ein zweites,
distalstes Ende 24 und ein Lumen 40 (3B und 4),
welches sich hierzwischen erstreckt. Der distale Abschnitt 16 des
Katheters 12 umfaßt
ferner zumindest einen Fluideintrittsanschluß 42 (4),
welcher in der Außenwand 44 des
Katheters 12 angeordnet ist und in Fluidkomunikation mit
dem Innenlumen 40 des distalen Abschnitts 16 steht.
Bezug nehmend auf die 1 bis 3A und 4 ist
die normale Form des distalen Abschnitts 16 des Katheters 12 eine
spiralförmige Form,
welche eine Spiralstruktur mit zumindest einer Windung bildet. Vorzugsweise
ist der Fluideintrittsanschluß oder
die Pore 42 auf einem inneren Abschnitt 48 (4 und 5)
der Spirale oder Spule angeordnet.
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Bei
Benutzung werden der distale Abschnitt 16 des Katheters 12 und
zumindest ein Abschnitt des proximalen Abschnitts 14 an
einer Stelle in den Körper
eines Patienten implantiert, beispielsweise den Ventrikel des Gehirns 26,
von der Fluid abgeleitet werden soll. Fluid wird dann aus den Ventrikeln 62 abgeleitet
und durch den Katheter 12 zu dem ersten offenen Ende 18 geleitet,
von welchem es in einen anderen Teil des Körpers des Patienten abgeleitet werden
kann, beispielsweise das Peritoneum oder das Atrium des Herzens,
wo es in den Blutstrom absorbiert wird. Das erste offene Ende 18 kann
auch mit einem Shuntventil 28 gekoppelt werden, welches wirksam
ist, den Fluidstrom bzw. Fluidfluß durch die Fluidregelvorrichtung 10 zu
regulieren. In einer weiteren Ausführungsform kann die Fluidregelvorrichtung 10 verwendet
werden, um Fluid und/oder Arzneimittel an eine Behandlungsstelle
zu liefern, und dementsprechend kann das erste, offene Ende 18 mit
einer Fluid- und/oder Arzneimittelquelle gekoppelt werden.
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Der
proximale Abschnitt 14 des Katheters 12, der in
den 2A bis 3B genauer
dargestellt ist, kann grundsätzlich
jede Form annehmen, ist jedoch vorzugsweise ein gestrecktes, im
wesentlichen zylindrisches Element. Bezug nehmend auf die 2 bis 3B wird
der proximale Abschnitt 14 mittels einer Außenwand 32 gebildet
und weist ein Innenlumen 30 auf, welches sich zwischen
dem ersten offenen Ende 18 und einem Übergangsende 20 erstreckt.
Das erste offene Ende 18 des proximalen Abschnitts 14 ist
offen und steht in Fluidverbindung mit dem Innenlumen 30,
um ein Strömen
von Fluid durch den proximalen Abschnitt 14 zu erlauben.
Das Übergangsende 20 des
proximalen Abschnitts 14 ist an dem distalen Abschnitt 16 des
Katheters 12 angebracht, wie in den 2A, 3A und 3B dargestellt.
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Bezug
nehmend auf die 2B bis 3B weist
der proximale Abschnitt 14 des Katheters 12 ein
Außendurchmesser
D1 auf. Der hierin verwendete Ausdruck „Außendurchmesser
D1 des proximalen Abschnitts 14" ist definiert als
der Abstand zwischen jeden zwei Punkten, welche auf der äußeren Oberfläche 34 (2B)
der Außenwand 32 angeordnet
sind und mittels einer geraden Linie verbunden sind, welche durch
die Mitte des proximalen Abschnitts 14 verläuft. Das
Innenlumen 30 des proximalen Abschnitts 14 hat
ein Lumendurchmesser D2, wie in der 2B dargestellt.
Der hier verwendete Ausdruck „Lumendurchmesser
D2 des proximalen Abschnitts 14" ist definiert als
der Abstand zwischen jeden zwei Punkten, welche auf der inneren
Oberfläche 36 der
Außenwand 32 angeordnet
und mittels einer geraden Linie verbunden sind, welche durch die
Mitte des proximalen Abschnitts 14 verläuft.
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Der
proximale Abschnitt 14 des Katheters 12 kann grundsätzlich jede
Länge aufweisen.
Die Länge des
proximalen Abschnitts 14 liegt jedoch vorzugsweise in dem
Bereich von etwa 30 bis 100 mm. Wie in den 2A bis 3B dargestellt,
kann der Außendurchmesser
D1 des proximalen Abschnitts 14 des
Katheters 12 variieren. Vorzugsweise ist der Außendurchmesser
jedoch gemäß den Proportionen der
Zielimplantationsstelle dimensioniert. Bevorzugterweise liegt der
Außendurchmesser
D1 des proximalen Abschnitts 14 des
Katheters in dem Bereich von etwa 2 bis 4 mm. Der Lumendurchmesser
D2 des proximalen Abschnitts des Katheters 12 kann
ebenfalls variieren. Vorzugsweise ist jedoch der Lumendurchmesser
D2 ausreichend, um die Strömung von Fluid
durch das Innenlumen 30 des proximalen Abschnitts 14 zu
erlauben. Bevorzugterweise liegt der Lumendurchmesser D2 in
dem Bereich von etwa 0,5 bis 2 mm.
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Bezug
nehmend auf die 2A bis 3B weist
der distale Abschnitt 16 des Katheters 12 ein erstes,
verbindendes Ende 22 auf, welches offen und in Fluidverbindung
mit dem Innenlumen 30 des proximalen Abschnitts 14 ist,
um ein Strömen
von Fluid in den und aus dem distalen Abschnitt 16 zu erlauben. Das
zweite, distalste Ende 24 des distalen Abschnitts 16 kann
offen und in Fluidverbindung mit dem Innenlumen 40 des
distalen Abschnitts 16 sein. Alternativ kann das zweite,
distalste Ende 24 geschlossen oder abgedichtet sein, um
Fluid daran zu hindern, hierdurch zu strömen. Das Innenlumen 40,
welches sich zwischen dem ersten, verbindenden Ende 22 und dem
zweiten, distalsten Ende 24 erstreckt, kann grundsätzlich jede
Form aufweisen, ist jedoch vorzugsweise im wesentlichen zylindrisch,
wie in der 4 dargestellt. Das Innenlumen 40 des
distalen Abschnitts weist ein Lumendurchmesser D3 auf.
Der hier verwendete Ausdruck „Lumendurchmesser
D3 des distalen Abschnitts 16" ist definiert als
der Abstand zwischen jeden zwei Punkten, welche auf der inneren
Oberfläche 46 der
Außenwand 44 angeordnet
und mittels einer geraden Linie verbunden sind, welche durch die
Mitte des Innenlumens 40 des distalen Abschnitts 16 verläuft.
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Bezug
nehmend auf die 2A bis 4 kann der
distale Abschnitt 16 des Katheters 12 grundsätzlich jede
Form aufweisen. Vorzugsweise ist jedoch der distale Abschnitt 16 ein
gestrecktes, im wesentlichen zylindrisches Element, welches in eine spulenförmige Form
vorgespannt oder vorkonfiguriert ist, die eine Spirale bildet. Die
Spirale oder spulenförmige
Form des distalen Abschnitts 16 bildet einen Bereich 45 (5),
welcher im Bezug auf die Spirale oder Spule innerhalb angeordnet
ist. Ferner weist der distale Abschnitt 16 eine innere
Spiraloberfläche 48 und
eine äußere Spiraloberfläche 50 auf, wie
in den 4 und 5 dargestellt. Die innere Spiraloberfläche 48,
wie hierin verwendet, bezieht sich auf die Spiraloberfläche, welche
dem Bereich 45 zugewandt ist, der innerhalb von und umgeben
durch die Spirale oder spulenförmige
Form des distalen Abschnitts 16 angeordnet ist. Die äußere Spiraloberfläche 50,
wie hierin verwendet, bezieht sich auf die Spiraloberfläche, welche
einem Außenbereich 47 (5)
zugewandt ist, der gegenüber
dem Bereich 45 angeordnet ist.
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Die
Spirale oder spulenförmige
Form des distalen Abschnitts 16 des Katheters 12 kann
grundsätzlich
jede Anzahl von Windungen aufweisen. Der hierin verwendete Ausdruck „Windung" ist definiert als
eine Umdrehung um eine Spule, das heißt beginnend an einem Punkt
entlang der Spule und windend um die mittlere, longitudinale Achse
(L) der Spule über
360°. Vorzugsweise
weist der distale Abschnitt 16 des Katheters 12 mehr
als eine Windung auf, und die Anzahl der Windungen liegt bevorzugterweise
in dem Bereich von etwa 1 bis 10. Als nicht einschränkendes
Beispiel stellt die 2A eine Ausführungsform dar, bei welcher
die Spirale fünf
Windungen aufweist. Bezug nehmend auf die 4 kann der
Abstand S zwischen jeder aufeinander folgenden Windung der Spirale
oder spulenförmigen
Form variieren. Vorzugsweise ist jedoch der Abstand ausreichend,
um Gewebe daran zu hindern, zwischen dem aufeinander folgenden Windungen
der Spirale oder der spulenförmigen
Form zu wachsen. Bevorzugterweise liegt der Abstand S zwischen aufeinender
folgenden Windungen in dem Bereich von etwa 0 bis 2 mm.
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Bezug
nehmend auf die 3A, 4 und 5 weist
die Spirale oder die spulenförmige
Form des distalen Abschnitts 16 einen Außendurchmesser D4 auf. Der Außendurchmesser D4 der
Spirale oder der spulenförmigen
Form des distalen Abschnitts 16, wie hierin verwendet,
bezieht sich auf den Abstand zwischen jeden zwei Punkten auf der äußeren Spiraloberfläche 50,
die mittels einer geraden Linie verbunden sind, welche durch die
mittlere, longitudinale Achse der Spirale oder der Spulenförmigen Form
des distalen Abschnitts 16 verläuft. Einem Fachmann auf dem
einschlägigen
Gebiet ist es ersichtlich, daß die Größe des Außendurchmessers
D4 der Spirale oder der spulenförmigen Form
des distalen Abschnitts 16 entsprechend ihrer bestimmungsgemäßen Anwendung
variieren kann. Beispielsweise kann ein zur Verwendung in einem
Säugling
oder einem Kind gestalteter Katheter 12 einen kleineren
Außendurchmesser D4 der Spirale oder der spulenförmigen Form
des distalen Abschnitts 16 aufweisen, als ein Katheter 12, welcher
zur Verwendung in einem Erwachsenem gestaltet ist. Vorzugsweise
ist der Außendurchmesser D4 der Spirale oder der spulenförmigen Form
des distalen Abschnitts 16 im wesentlichen gleich oder
nicht mehr als vier mal so groß,
wie der Außendurchmesser
D1 (2B bis 3B)
des proximalen Abschnitts 14. Bevorzugterweise liegt der
Außendurchmesser
D4 der spiralförmigen Form in dem Bereich von
etwa 4 bis 9 mm. Einem Fachmann auf dem einschlägigen Gebiet ist es ersichtlich,
daß es
vorteilhaft ist, einen Katheter 12 zu haben, bei dem der
Außendurchmesser
D4 der spiralförmigen Form des distalen Abschnitts 16 im
wesentlichen die gleiche Größe aufweist
oder nicht viel größer ist,
als der Außendurchmesser
D1 des proximalen Abschnitts 14,
um jede Beschädigung
zu minimieren, welche sich während der
Implantation der Fluidregelvorrichtung 10 ergeben kann.
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Bezug
nehmend auf die 4 umfaßt der distale Abschnitt 16 des
Katheters 12 ferner zumindest einen Fluideintrittsanschluß oder eine
Pore 42, welche sich durch die Außenwand 44 des distalen Abschnitts 16 erstreckt
und mit dem Innenlumen 40 des distalen Abschnitts 16 in
Fluidverbindung steht. Die Pore(n) ist/sind vorzugsweise auf der
inneren Spulenoberfläche 48 angeordnet,
so daß sie
mittels der Windungen der Spirale oder der spulenförmigen Form
des distalen Abschnitts 16 behütet oder geschützt ist/sind.
Die innere Spulenoberfläche 48 kann jede
Anzahl von Fluideitrittsanschlüssen 42 umfassen.
Bevorzugterweise liegt jedoch die Anzahl der auf der inneren Spulenoberfläche 48 angeordneten Fluideintrittsanschlüsse 42 in
dem Bereich von etwa 4 bis 40.
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Einem
Fachmann auf dem einschlägigen Gebiet
ist es ersichtlich, daß jeder
Fluideintrittsanschluß 42 grundsätzlich jede
Größe, Form
oder Position auf der inneren Spulenoberfläche 48 aufweisen kann.
Die Größe jedes
Fluideinstrittsanschlusses kann variieren. Bevorzugterweise liegt
jedoch die Fläche
jedes Fluideintrittsanschlusses 42 in dem Bereich von etwa
0,05 bis 1 mm2. Jeder Fluideintrittsanschluß 42 kann
grundsätzlich
jede Form aufweisen, beispielsweise kreisförmig, oval, rechteckig, quadratisch
oder eine Kombination hieraus. Vorzugsweise weist jeder Fluideintrittsanschluß eine kreisförmige Form
auf. Jeder Fluideintrittanschluß 42 kann
grundsätzlich
an jeder Stelle entlang der inneren Spulenoberfläche 48 angeordnet
sein, und der Abstand zwischen aufeinander folgenden Fluideintrittsanschlüssen 42 kann
variieren. Beispielsweise kann der Abstand zwischen jedem Fluideintrittsanschluß 42 gleichmäßig, ungleichmäßig oder
eine Kombination aus beiden sein. Im Wege eines nicht einschränkenden
Beispiels veranschaulicht die 4 eine Ausführungsform
mit nicht gleichförmig
beabstandeten Fluideintrittsanschlüssen 42, welche entlang
einer longitudinalen Achse L der Spirale oder der spiralförmigen Form
des distalen Abschnitts 16 angeordnet sind.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
die proximalen und distalen Abschnitte 14, 16 des
Katheters 12 integral gebildet sein. Alternativ können die
proximalen und distalen Abschnitte 14, 16 zwei
separate Elemente umfassen, welche zusammengefügt sind. Eine Vielzahl von Techniken
zum Zusammenfügen
sind einem Fachmann auf dem einschlägigen Gebiet bekannt und können benutzt
werden, um die proximalen und distalen Abschnitte 14, 16 des
Katheters 12 zu koppeln. Als nicht einschränkende beispielhafte
Aufzählung kann
der distale Abschnitt 16 an den proximalen Abschnitt des
Katheters 12 geschweißt,
mittels Ultraschall verbunden, haftend angebracht oder mechanisch
gefügt
werden.
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Die
proximalen und distalen Abschnitte 14, 16 des
Katheters 12 können
aus jedem biologisch kompatiblen Material gebildet sein. Vorzugsweise
ist zumindest der distale Abschnitt 16 des Katheters 12 aus
einem flexiblen Material konstruiert, welches zu einer spiralförmigen Form
vorgespannt oder vorkonfiguriert ist, beispielsweise aus Silikon,
aus silikonähnlichen
Materialien, aus Formgedächtnismaterialien,
aus Polyurethan oder Bariumsulfat beladenen Polymeren, um Röntgenstrahl-Detektion
zu erlauben. In einer Ausführungsform
kann zumindest der distale Abschnitt 16 des Katheters 12 aus
einem Formgedächtnismaterial
konstruiert sein, oder wahlweise kann zumindest der distale Abschnitt 16 des Katheters 12 ein
in der Außenwand 44 eingebettetes Formgedächtnismaterial
umfassen.
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Bei
Benutzung kann der distale Abschnitt 16 des Katheters zwischen
seinem ersten oder normalen Zustand, bei welchem er eine in der 3A dargestellte
spiral- oder spulenförmige
Form annimmt, und einem in der 3B dargestellten
zweiten, im wesentlichen gestreckten Zustand übertragbar sein. Die Fähigkeit
des distalen Abschnitts 16, zwischen diesen zwei Zuständen umgewandelt
zu werden, erleichtert das Einführen
des Katheters 12 in eine Behandlungsstelle ebenso wie eine
effektive Funktionsweise. In einer Ausführungsform ist ein Katheter 12 mit
oder aus einem Formgedächtnismaterial,
wie beispielsweise einem formgedächtnisartigen
Polyurethan, in einem im wesentlichen ausgerichteten oder gestreckten
Zustand vorgesehen, und der Katheter ist in diesem Zustand implantiert.
Sobald der Katheter 12 in der Gegenwart eines äußeren Stimulus
ist, beispielsweise von Körperwärme oder
Körperfluid, wird
der distale Abschnitt 16 des Katheters 12 seine normale
spiralförmige
Form annehmen, wie in den 2A und 3A dargestellt.
Alternativ kann der Katheter 12 in einen Patienten eingeführt werden, nachdem
ein Stilett 60 (3B), welches
wirksam ist, dem Katheter 12 Starrheit zu verleihen, durch
das erste, offene Ende 18 des proximalen Abschnitts 14 des
Katheters 12 in die Fluidregelvorrichtung 10 eingeführt ist.
Das Stilett 60 kann durch die proximalen und distalen Abschnitte 14, 16 des
Katheters 12 erstreckt werden, wodurch bewirkt wird, daß der distale Abschnitt 16 des
Katheters 12 die in der 3B dargestellte
im wesentliche gestreckte Position annimmt. Wenn der Katheter 12 an
der Behandlungsstelle implantiert ist, kann das Stilett 16 entfernt
werden. Nach dem Entfernen des Stiletts 16 nimmt der distale
Abschnitt 16 des Katheters 12 wieder seine normale
spiral- oder spulenförmige
Form an, wie in den 2A, 3A und 4 dargestellt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann der Katheter 12 vor dem Einführen in einen Patienten in einer
Hülle (nicht
dargestellt) angeordnet werden. Die Hülle, welche beispielsweise
ein Plastikschlauch sein kann, ist wirksam, um zu bewirken, daß der distale
Abschnitt 16 des Katheters die in der 3B dargestellte,
im wesentlichen gestreckte Position annimmt. Die Hülle kann
während
der Herstellung des Katheters 12 um den Körper des
Katheters 12 angeordnet werden. Alternativ kann die Hülle manuell
zu einem Zeitpunkt vor dem Einführen
auf den Körper des
Katheters 12 aufgetragen werden. Nachdem der Katheter 12 an
der Behandlungsstelle implantiert ist, kann die Hülle gelöst bzw.
entfernt werden. Nach dem Entfernen der Hülle nimmt der distale Abschnitt 16 des
Katheters 12 wieder seine normale spiral- oder spulenförmige Form
an, wie in den 2A, 3A und 4 dargestellt.
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Einem
Fachmann auf dem einschlägigen Gebiet
sind weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung basierend auf die
vorangehend beschriebenen Ausführungsformen
ersichtlich. Dementsprechend soll die Erfindung nicht durch das
hierin Gezeigte und Beschriebene eingeschränkt sein, sondern ist statt dessen
definiert durch die anliegenden Ansprüche.