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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
eines Schaums auf Silikatbasis, bei dem das unter Druck stehende
Silikat einem Mischer zugeführt
wird, wobei dem Mischer außerdem
ein unter Druck stehendes Trägergas
zugeführt
wird, wobei in dem Mischer ein intensives Mischen des Silikats und
des Trägergases
ausgeführt wird,
woraufhin ein Schaum aus Trägergas
und Silikat durch eine Auslassöffnung
des Mischers ausgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, das der Mischer
rohrförmig
ist und dass der Mischer innen mit Packungsmaterialien versehen
ist, die ein intensives Mischen von Silikat und Trägergas bewirken.
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Das
Verfahren, auf das sich die Einleitung bezieht, ist an sich aus
dem US-Patent Nr.
4.960.621 bekannt, wobei ein anorganischer, nicht brennbarer Schaum
auf eine Oberfläche,
die feuerhemmend gemacht werden soll, aufgetragen wird. Das daraus
bekannte Verfahren umfasst die Bereitstellung von zwei getrennten
Packungen, nämlich
einer Packung, die etwa 64 % Natriumsilikat mit einem SiO2/Na2O-Verhältnis von
etwa 2,9 enthält,
und einer weiterer Packung, die etwa 8 % Natriumsiliciumfluorid
und etwa 20 % eines Füllstoffes
enthält,
worauf die Inhalte der beiden getrennten Packungen gemischt werden
und die gemischten Inhalte auf die Oberfläche aufgetragen werden, wobei
die erhaltene Mischung ein sechs- bis
zehnmal größeres Volumen
als jenes der addierten Volumina der Packungsinhalte aufweist. Ein
Nachteil des Verfahrens, der daraus bekannt ist, ist die Tatsache,
dass immer zwei getrennte Packungen erforderlich sind, von denen
eine Packung einen verhältnismäßig teuren
Füllstoff
enthält.
Außerdem liefert
dieses US-Patent keine weiteren Details hinsichtlich des Mischens
der Inhalte der zwei getrennten Packungen. Darüber hinaus wird stets ein Schaum
mit einer festen Zusammensetzung erhalten.
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Das
US-Patent Nr. 5.714.000 bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
einer starren Schaumzusammensetzung, indem drei Rohmaterialspeiseströme in Behältern oder
Gefäßen geeigneter Größe, die über Rohrsysteme
mit Verdrängerpumpen
verbunden sind, eingerichtet werden. Die Reaktionspartner werden
in einem stufenlosen Mischer für hohe
Scherkräfte,
der einen nassen Schaum erzeugt und auf Gussformen verteilt, gepumpt.
In den Mischer wird komprimierte Luft oder komprimierter Stickstoff
mit einer zum Herstellen der gewünschten Nassschaumdichte
geeigneten Rate eingeleitet.
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Das
US-Patent Nr. 3.933.514 bezieht sich auf eine Zusammensetzung zum
Herstellen eines Silikatschaums, wobei die Zutaten der Rezeptur
zusammen mit Wasser einer Mischpumpe zugeführt und in Gegenwart von Luft
gemischt werden, wobei das Gemisch gerührt wird, bis die Zutaten gleichmäßig gemischt
sind und zu reagieren beginnen. Das Rühren des Gemisches kann durch
Pumpen eines Gases durch das Gemisch, durch Umwälzen eines Fluids durch das
Reaktionsmittel oder durch mechanisches Rühren des Gemisches vollzogen
werden. Das Treibmittel kann dem Gemisch als gelöstes oder mitgeführtes Gas
oder durch Hinzufügen
eines Gastrennmittels zu der Zusammensetzung, um einen Schaum mit
sehr geringer Dichte zu erzeugen, beigemengt werden.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schaum auf Silikatbasis
zu schaffen, wobei der Schaum eine kurze Trocknungszeit besitzt und
nach kurzer Zeit bereits bearbeitet werden kann.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zum Herstellen eines Schaums auf Silikatbasis zu schaffen, wobei
die Beschaffenheit des Schaums derart ist, dass die Oberfläche, auf
die der Schaum aufgetragen wird, keinerlei Verformung erfährt.
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Es
ist eine nochmals weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
Schaum zu schaffen, der den PCS-Wert, nämlich die bei der Verbrennung freigesetzte
Energiemenge, von organischen Materialien deutlich verringert, um
die organischen Materialien, die mit dem vorliegenden Schaum behandelt worden
sind, feuerbeständig
zu machen.
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Es
ist eine nochmals weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
Schaum zu schaffen, der auf solche Weise auf eine Oberfläche aufgetragen
wird, dass der Schaum nicht vollständig in das zu imprägnierende
Objekt eindringt, mit dem Ergebnis, dass das imprägnierte
Objekt seine ursprünglichen, geschmeidigen
Eigenschaften behält.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Schaum
zu schaffen, der als Klebstoff verwendet werden kann, wobei eine
geringe Schaummenge eine ausreichende Klebekraft verschafft.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist das Verfahren, auf das in der Einleitung Bezug genommen
wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischer rohrförmig ist
und innen mit Packungsmaterialien versehen ist, die ein intensives
Mischen von Silikat und Trägergas
bewirken.
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Als
Folge dieses intensiven Mischens von Silikat und Trägergas im
Mischer wird ein starker und voller Schaum erzielt, so dass die
oben genannten Aufgaben gelöst
sind.
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Das
Trägergas,
das bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, ist aus
einer Gruppe ausgewählt,
die aus Sauerstoff, Stickstoff, Luft, Kohlendioxid und Kohlenmonoxid
oder aus einer Kombination aus einem oder mehreren dieser Komponenten
besteht. Vorzugsweise wird Luft als Trägergas verwendet, da ein solches
Trägergas
in großen
Mengen zu einem niedrigen Preis erhältlich ist.
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Die
Silikatverbindung, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden
kann, kann aus einer Gruppe ausgewählt sein, die aus Natrium-,
Kalium- und Magnesiumsilikaten
bei möglichem
Zusatz von weiteren, den Fachleuten bekannten Silikatverbindungen
besteht. Natriumsilikat (Wasserglas) wird besonders bevorzugt, da
es einen festen Schaum schafft. Wasserglas ist ein Element der Familie
der löslichen
Natriumsilikatverbindungen. Die Formel von Natriumsilikat variiert
je nach verwendeter Wassermenge von bis 2 Na2OSiO2. Es sind zwei Prozesse zum Herstellen von
Wasserglas bekannt, nämlich der
Ofenprozess und Hydrothermalprozess, wobei beide Prozesse ausführlich in
der Literatur beschrieben sind, so dass sie hier nicht näher erläutert werden
müssen.
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Um
dem erhaltenen Schaum zusätzliche
Eigenschaften zu verleihen, um beispielsweise dessen Feuerbeständigkeit
zu erhöhen
oder um eine verstärkte
Klebekraft zu erhalten, können
ein oder mehrere Additive, die aus der Gruppe ausgewählt sind, die
aus Tensiden, Farbstoffen, Aromaten, Schaumstabilisierungsmitteln,
Reinigungsmitteln, Feuerbeständigkeitserhöhungsmitteln,
Insektiziden, Säuren und
Haftmitteln besteht, zu dem Silikat hinzugefügt werden.
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Es
wird insbesondere vorgezogen, ein oder mehrere Tenside zu verwenden,
um im Mischer ein intensives Mischen von Silikaten und Trägergas zu bewirken,
wobei Tenside die Grenzflächenspannung zwischen
Trägergas
und Silikaten verringern, so dass folglich ein korrektes Mischen
der beiden Flüsse stattfindet.
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Um
ein korrektes Mischen von Silikat und Trägergas zu erreichen, wird ein
rohrförmiger Mischer
verwendet, so dass eine genügend
lange Verweildauer, um ein intensives Mischen der beiden Komponenten
zu bewirken, gewährleistet
ist.
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Darüber hinaus
ist der Mischer innen mit Packungsmaterialien versehen, die ein
intensives Mischen von Silikat und Trägergas bewirken.
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Der
vorliegende Mischer, der wie oben erwähnt rohrförmig ist, wird an einem Ende
mit dem Trägergas,
vorzugsweise komprimierter Luft, die unter einem Druck von 7–8 bar steht,
beschickt. Die komprimierte Luft wird dem Mischer über einen
mit einem Reduzierventil versehenen Kompressor zugeführt, wobei
die dem Mischer zugeführte
Menge über ein
Dosierventil gesteuert wird. Der vorliegende Mischer ist mit Packungsmaterialien
versehen, so dass ein intensiver Kontakt mit dem Silikat, das gleichfalls
dem Mischer zugeführt
wird, bewirkt wird. Die Zufuhr des Silikats erfolgt vorzugsweise
stromabseitig von dem Ort, an dem die Dosierung des Trägergases
erfolgt, wobei das flüssige
Silikat, dem ein oder mehrere Additive, vorzugsweise Tenside, zugesetzt sein
können,
mit einem Druck von etwa 5–60
bar über
eine Pumpe, die mit einer Frequenzsteuereinheit und einem Dosierventil
ausgerüstet
ist, dem Mischer zugeführt
wird. Die im Inneren des Mischers vorhandenen Packungsmaterialien
bewirken ein intensives Mischen des Silikatgemisches und des Trägergases,
womit im Ergebnis am anderen Ende des Mischers, in dem eine Auslassöffnung vorhanden
ist, ein Schaum erhalten wird, der eine Volumenzunahme in der Größenordnung
von etwa dem 5–25-fachen
des ursprünglichen
Volumens des Silikatgemisches erfahren hat.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf einen Schaum
auf Trägergas-
und Silikatbasis.
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Die
Verwendung von Silikatschaum hat eine Reihe von Vorteilen, wie etwa
die Tatsache, dass eine sehr genaue Dosierung des Schaums möglich ist
und dass es möglich
ist, die Zusammensetzung des zu bildenden Schaums zu steuern. Außerdem wird
als Ergebnis der Gegenwart von Trägergas eine kurze Trocknungszeit
erzielt. Darüber
hinaus können große Volumina
des Schaums erhalten werden, wobei die Speicher- bzw. Lagerkapazität des ursprünglichen
Silikatgemisches nur ein 25-tel des Volumens des Silikatschaums
beträgt.
Ein weiterer wichtiger industrieller Vorteil ist die Tatsache, dass
die Vorrichtung der vorliegenden Anmeldung für pastenartige oder viskose
Rohmaterialien für
das vorliegende Verfahren verwendet werden kann, ohne dass irgendwelche
komplizierten konstruktiven Anpassungen erforderlich sind.
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Wie
bereits weiter oben erwähnt
worden ist, ist das Trägergas
für den
vorliegenden Schaum aus einer Gruppe ausgewählt worden, die aus Sauerstoff, Stickstoff,
Luft, Kohlendioxid und Kohlenmonoxid besteht, wobei Luft vorzugsweise
als Trägergas
verwendet wird. Als Silikatverbindung wird insbesondere Natriumsilikat
verwendet.
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Um
dem erhaltenen Schaum eine Anzahl zusätzlicher Eigenschaften zu geben,
enthält
der Schaum vorzugsweise ein oder mehrere Additive, die aus der Gruppe
ausgewählt
sind, die aus Tensiden, Farbstoffen, Aromaten, Schaumstabilisierungsmitteln,
Reinigungsmitteln, Feuerbeständigkeitserhöhungsmitteln,
Insektiziden, Säuren
und Haftmitteln besteht.
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Der
vorliegende Schaum kann zum Beispiel als Klebemittel verwendet werden.
Der vorliegende Schaum bietet viele Vorteile, speziell wenn er auf
poriges Material geklebt wird. Die Menge an Klebemittel wird folglich
minimiert, während
die Klebeschicht nichtsdestoweniger genügend dick ist, um zu ermöglichen,
dass das Klebemittel in die Poren des Materials eindringt. Wenn
der vorliegende Schaum auf imprägnierbare
Materialien wie etwa Papier, Baumwolle, nicht gewebte Materialien
und dergleichen angewendet wird, verleihen die natürlichen
Eigenschaften des Silikats mit dem möglichen Zusatz spezieller Additive
solchen Materialien feuerhemmende und feuchtigkeitsabstoßende Eigenschaften,
ohne dass diese Materialien unhandlich werden, d. h. steifer, werden.
Bei einer solchen Anwendung kann ein wesentlicher Unterschied zwischen
den bekannten flüssigen
Silikatverbindungen und dem vorliegenden Schaum deutlich aufgezeigt
werden. Wenn zum Beispiel Papier mit flüssigem Silikat behandelt wird,
wie es im Stand der Technik üblich
ist, dringt das flüssige Silikat
in die Poren des Papiers vollständig
eine, wonach es nach einiger Zeit nicht mehr möglich ist, das so behandelte
Papier aufzurollen. Das Papier ist infolge dieser Behandlung steif
geworden. Das Papier, das mit dem vorliegenden Schaum behandelt
worden ist, wird andererseits wegen der Tatsache, dass das imprägnierte
Papier nicht mit dem Schaummaterial gesättigt ist, biegsam bleiben.
Der Patentanmelder nimmt an, dass der Silikatschaum kleine Zwischenräume, die
das Trägergas
enthalten, aufweist, obwohl der Patentanmelder keinesfalls auf eine
solche Theorie festgelegt werden möchte.
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Eine
weitere Anwendung des vorliegenden Schaums ist seine Verwendung
als Feuerhemmer. Da der vorliegende Schaum eingeschlossene Wassermoleküle enthält, wird
im Fall eines Brandes eine zusätzliche
Kühlwirkung
verschafft, mit dem Ergebnis, dass das imprägnierte Material einen besseren PCS-Wert
aufweist als im Fall, in dem kein Schaum verwendet wird.
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Eine
nochmals weitere Anwendung des vorliegenden Schaums ist sein Gebrauch
als Mittel zum Erzielen von Feuchtigkeitsbeständigkeit. Obwohl der Gebrauch
von Silikat als feuchtigkeitsabweisendes Mittel beispielsweise aus
dem US-Patent Nr. 5.460.864 bekannt ist, ist dort der spezielle
Gebrauch eines Schaums nicht erkennbar. Ein mit dem vorliegenden
Schaum erzielter besonderer Vorteil ist die Tatsache, dass mit dem
Schaum behandeltes Papier seine innewohnenden biegsamen Eigenschaften
beibehält,
so dass sich das behandelte Material nicht verformt.
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Bei
einer besonderen Ausführungsform
ist es auch möglich,
den vorliegenden Schaum als Bindemittel, zum Beispiel für Fasern
und/oder Granulate wie etwa Platten oder Decken bzw. Unterlagen
aus Mineralwolle, Platten oder Decken aus Keramik, Zelluloseplattenmaterial
oder Zelluloseunterlagen, aus Torf gebildete Bausteine und Graupappe,
zu verwenden. Ein Vorteil des Gebrauchs von Schaum als Bindemittel
ist die geringe Energiemenge, die zum Trocknen des Materials benötigt wird.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachstehend anhand eines Beispiels erläutert, wobei
in diesem Zusammenhang angemerkt wird, dass die vorliegende Erfindung
keineswegs auf ein solches spezielles Beispiel beschränkt ist,
sondern das Beispiel nur zur Illustration angegeben ist.
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Die
beigefügte
Zeichnung zeigt die vorliegende Erfindung schematisch.
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Ein
Lagergefäß 1,
das Silikat (zum Beispiel Natriumsilikat, vertrieben von Silmaco,
Lanaken, Niederlande) enthält,
ist mit einem Mischer 4 verbunden, dem auch ein Trägergas aus
Container 2 zugeführt wird.
Der Container 2 ist beispielsweise ein Zylinder mit komprimierter
Luft. Der Mischer 4 ist innen mit Packungsmaterialien (nicht
gezeigt) versehen. Ein oder mehrere Additive aus dem Container 3 können dem
Mischer 4 hinzugeführt
werden. Bei einer besonderen Ausführungsform ist es ferner möglich, ein oder
mehrere Additive direkt dem Container 1 zuzuteilen, so
dass das Mischen der Additive bereits im Container 1 stattfindet.
Um der Klarheit willen sind die benötigten Pumpen und Druckventile,
Reduzierventile und Durchflussmesser in der vorliegenden schematischen
Darstellung nicht gezeigt. Der Gebrauch einer solchen Einrichtung
ist Fachleuten auf diesem Gebiet jedoch ersichtlich. Im Mischer 4 findet
ein intensives Mischen von Silikat und Trägergas statt, worauf der im
Mischer 4 gebildete Schaum der Auftragung 5, beispielsweise
als Klebemittel, Feuerhemmer, feuchtigkeitsabweisendes Mittel, Bindemittel oder
Imprägnierungsmittel,
bereitgestellt wird.