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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Schussfadenzuführer für Webmaschinen,
der mit einer Vorrichtung zum Trennen der Schlaufen auf dem Zylinder
versehen ist.
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Wie
gut bekannt ist, haben Schussfadenzuführer für Webmaschinen einen stationären Zylinder, auf
den ein motorgetriebener Schwenkarm mehrere Fadenschlaufen aufwickelt,
die eine Schussfadenreserve bilden. Auf Anforderung des Webstuhls
werden die Schlaufen von dem Zylinder abgewickelt und über eine
Bremsvorrichtung, die die Spannung des Fadens im Wesentlichen konstant
zu halten vermag, dem Webstuhl zugeführt.
US 3 759 300 A beschreibt einen
Schussfadenzuführer
dieser Art, bei dem die Antriebswelle hohl ist und der Faden darin
verläuft. Der
Faden verlässt
einen Auslass in einem Mittelbereich der Welle, läuft dann
durch einen integral mit der Welle ausgebildeten rohrförmigen Schwenkarm hindurch
und wird schließlich
auf den Zylinder aufgewickelt.
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Da
der Arm während
seiner fadenaufwickelnden Rotation zwischen dem Zylinder und dem Motorgehäuse verschwenkt,
können
letztere nicht durch starre Einrichtungen wie Schrauben, Bolzen oder Ähnliches
miteinander verbunden sein. Demgemäß werden zwei komplementäre kegelstumpfförmige Kronen
verwendet, um den Zylinder an dem Motorgehäuse zu befestigen, in denen
jeweils entgegengesetzt polarisierte Permanentmagneten angeordnet
sind. Eine der Kronen ist frontal an dem Motorgehäuse befestigt,
die andere an dem Zylinder. Durch Ziehen des seine zugehörige magnetische Krone
tragenden Zylinders nahe an das mit der anderen magnetischen Krone
versehene Motorgehäuse wird
eine feste Verbindung dieser Teile erreicht, wie auch ein Abstand
zwischen ihnen, wie er zum Durchgang des Arms während des Fadenaufwickelns
auf den Zylinder notwendig ist.
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Bestimmte
kleinere Zuführer,
bei denen z.B. der Kreis, dem der Auslass des schussfadenaufwickelnden
Arms folgt, unter 200 mm Durchmesser liegt, werden mit einem Transportsystem
versehen, das geeignet ist, die Schlaufen während des Abwickelns nach und
nach von der Basis zum Kopf des Zylinders zu verschieben, wodurch
die Schlaufen voneinander getrennt werden. Das System umfasst im
Wesentlichen eine Rolle von Stäben,
die geeignet sind, zyklisch durch entsprechende Längsschlitze des
Zylinders aufzusteigen. Die Stäbe
werden durch eine mit der Antriebswelle verkeilte schiefe Buchse angetrieben.
Die Wiegebewegung der Vorrichtung beeinträchtigt jedoch die Bewegung
des Zylinders und führt
dazu, dass Letzterer aus seiner Winkelposition um das Motorgehäuse abgelenkt
wird. Daher wurden Neodym-basierte Magnete eingeführt, deren magnetische
Kraft bei gleichen Größen drei-
bis fünfmal
größer ist
als die der herkömmlichen
Ferrit-basierten Magnete.
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Bei
großen
Schussfadenzuführern,
d.h. mehr als 250 mm Durchmesser, muss die Trägheitskraft auf den schussfadenwickelnden
Arm reduziert werden. Gleichzeitig muss der Arm jedoch steif sein, um
jegliche Kollisionen oder Reibungen aufgrund der Zentrifugalkraft
oder Schwingungen zu vermeiden, während er zwischen den Kronen
schwenkt.
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EP 0 469 527 beschreibt
einen mit einer wie oben beschriebenen Vorrichtung zum Trennen der Schlaufen
auf dem Zylinder versehenen Schussfadenzuführer. In
EP 0 469 527 besteht der Wickelarm aus
einem kegelstumpfförmigen
Element mit einem entlang einer Erzeugenden davon ausgebildeten Durchlass,
durch den das Garn hindurchgeführt
wird. Es ist bekannt, diese Art kegelstumpfförmiger Wickelarme aus Aluminium
herzustellen, um die Trägheit
zu reduzieren und über
eine ausreichende Steifheit zu verfügen, jedoch führt dies
zu Nachteilen in Verbindung mit der auf der Schussfadenzuführer installierten
Vorrichtung zum Trennen der Schlaufen. Tatsächlich sollten Magnete mit
einer großen
magnetischen Kraft verwendet werden, wie Neodym-basierte Magnete,
um den Zylinder bei Anwesenheit einer solchen Vorrichtung fest an
dem Motorgehäuse
zu befestigen. Diese Magnete erzeugen jedoch hohe induzierte Ströme in dem
Aluminiumarm, was dazu führt, dass
der Arm auf über
60 °C aufgeheizt
wird, wobei dieses Aufheizen schädlich
für den
Faden ist.
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Daher
besteht eine Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung darin, derartige
Nachteile der bekannten Vorrichtungen durch Bereitstellen eines Schussfadenzuführers für Webmaschinen
zu beseitigen, der mit einer Vorrichtung zum Trennen der Schlaufen
auf dem Zylinder versehen ist, bei der der Zylinder unabhängig von
seiner Größe fest
an dem Motorgehäuse
angebracht ist. Dieses Ziel ist besonders wünschenswert bei größeren Schussfadenzuführern, z.B. über 250
mm Durchmesser.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Schussfadenzuführer bereitzustellen, der
kostengünstig
ist und einfach und vermittels häufig
in diesem Bereich verwendeter Ausrüstung herzustellen ist.
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Die
oben erwähnten
Aufgaben und Vorteile, die nachfolgend deutlicher ersichtlich werden,
werden durch die schussfadenzuführende
Vorrichtung mit den in Anspruch 1 aufgeführten Merkmalen erreicht, während die
abhängigen
Ansprüche
weitere vorteilhafte Merkmale angeben.
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Die
Erfindung wird nun genauer mit Bezug auf eine bevorzugte, nicht
ausschließende
Ausführungsform
beschrieben, die in den beigefügten Zeichnungen
als nicht beschränkendes
Beispiel gezeigt ist, wobei:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Schussfadenzuführers gemäß dieser Erfindung ist;
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2 eine
Längsschnitt-Teilansicht
des Schussfadenzuführers
aus 1 ist;
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3 eine
Vorderansicht des Motorgehäuses
mit Schwenkarm des Schussfadenzuführers aus 1 ist.
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Mit
Bezug auf die oben erwähnten
Figuren umfasst ein Schussfadenzuführer 10 ein Motorgehäuse 11 und
einen Zylinder 12, auf den ein gerader rohrförmiger Schwenkarm 13 mehrere
Garnschlaufen aufwickelt, die eine Schussfadenreserve bilden. Der
Schwenkarm 13 steht schräg von einer Nabe 14 ab,
die mit einer Antriebswelle 15 verkeilt ist. Die Antriebswelle 15 ist
hohl und der Faden F verläuft
in ihr. Das Rohr 13 ist aus einem durch Pultrusion erhaltenen
Verbundmaterial hergestellt, und eines seiner Enden befindet sich
in Eingriff mit einem schrägen Kanal 16 der
Nabe 14. Der Kanal endet in einer in einem mittleren Abschnitt
der Welle 15 ausgebildeten Öffnung 17. Demgemäß läuft der
Faden durch die Antriebswelle 15 hindurch, verlässt sie
durch die Öffnung 17,
verläuft
innerhalb des Rohrs 13 und verlässt es durch sein freies Ende 18,
um auf den Zylinder 12 aufgewickelt zu werden. Um die Reibung
des aus dem Rohr 13 kommenden Fadens zu verringern, befindet
sich eine keramische Buchse 19 mit abgeschrägten Kanten
in Eingriff mit dem freien Ende 18 des Rohrs 13. Ähnlich befindet
sich eine weitere keramische Buchse 50 in Eingriff mit
der Öffnung 17, um
die Reibung des die Antriebswelle 15 verlassenden Fadens
zu reduzieren. Um beim Schwenken die Antriebswelle 15 zu
balancieren, trägt
die Nabe 14 ein Ausgleichsrohr 47, das bezüglich des
Rohrs 13 symmetrisch angeordnet ist. Gewicht, Form und Trägheit des
Ausgleichsrohrs 47 entsprechen dem Rohr 13. Auf
Anforderung des Webstuhls (nicht gezeigt) wickeln sich die Schlaufen
vom Zylinder 12 ab und werden über eine Bremsvorrichtung (ebenfalls nicht
gezeigt), welche die Spannung des Fadens F im Wesentlichen konstant
zu halten vermag, dem Webstuhl zugeführt.
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Die
Verbindung zwischen dem Zylinder 12 und dem Motorgehäuse 11 muss
es dem Arm 13 erlauben, frei zwischen diesen zu schwenken.
Demgemäß umfasst
ein derartiges System mehrere erste an dem Motorgehäuse 11 befestigte
Neodym-basierte Permanentmagnete 20 und zweite Neodym-basierte Permanentmagnete 21,
die bezüglich
den ersten entgegengesetzt polarisiert sind und an dem Zylinder 12 befestigt
sind. Die ersten Magnete 20 sind in zugehörigen ersten
Sitzen 24 entlang einer Umfangsnut 23 aufgenommen,
die auf einer konkaven Fläche 24 einer
im Wesentlichen kegelstumpfförmigen
Krone 25 vorhanden ist, die koaxial an dem Motorgehäuse 11 befestigt
ist. Die zweiten Permanentmagnete 21 sind in zugehörigen zweiten
Sitzen wie etwa 26 aufgenommen, die an einer Halterung 27 angebracht
sind, welche an einer Basis 28 des Zylinders 12 durch Schrauben 29 befestigt
ist, und liegen den ersten Magneten gegenüber. Somit definieren die zweiten
Permanentmagnete 21 eine konvexe kegelstumpfförmige Fläche 30,
welche zur inneren Fläche 24 der
Krone 25 passt. Die Halterung 27 ist schwenkbar
auf einem Mittelabschnitt 29 der Antriebswelle 15 durch Lager 45 abgestützt.
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Der
Zuführer 10 ist
mit einer Vorrichtung zum Trennen der Schlaufen auf dem Zylinder 12 versehen.
Zu diesem Zweck besteht Letzterer aus sechs Abschnitten 33,
von denen jeder mit 4 Längsnuten 34 versehen
ist, durch die zyklisch zugehörige
Stangen 35 aufsteigen, die dazu ausgelegt sind, nach und nach
die Schlaufen von der Basis zu dem Kopf des Zylinders 12 zu
verschieben. Jeder Abschnitt 33 ist an der Basis 28 durch
eine Zunge 46 befestigt, die mit einer entsprechenden an
der Basis 28 frontal ausgebildeten Radialnut 135 in
Eingriff steht. Die Zunge 46 ist in vorbestimmten radialen
Stellungen vermittels Schrauben 36 zum Anpassen des Durchmessers des
Zylinders 12 arretierbar.
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Die
Stäbe 35 werden
in Sätzen
zu vier Stäben
zusammengebaut, wodurch sie sechs Kämme wie etwa 37 ausbilden,
die auf einer an einem Flansch 48 befestigten sternförmigen Halterung 38 gehalten
sind. Letztere ist vermittels Lager 39 verschwenkbar auf
einer schrägen
Buchse 30 gelagert. Die schräge Buchse 40 ist mit
dem Endbereich 41 der Antriebswelle 15 verkeilt.
Jeder Kamm 37 hält eine
mit einer frontal entlang eines Balkens 44 der sternförmigen Halterung 38 ausgebildeten
zugehörigen
Radialnut 43 in Eingriff stehende Speiche 42. Jede
Speiche ist in ihrer radialen Stellung durch Schrauben 49 festlegbar,
sodass die Kammrolle im Durchmesser bezüglich des Durchmessers des
Zylinders 12 angepasst werden kann. Die durch die Antriebswelle 15 auf
die schräge
Buchse 40 ausgeübte Drehung
bringt die Halterung 38 ohne rotieren zum Schaukeln und
jeden Satz Stäbe 35 dazu,
zyklisch durch zugehörige
Nuten 34 aufzusteigen.
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In
der Praxis wurde festgestellt, dass die Erfindung die beschriebene
Aufgabe durch Bereitstellen eines Schussfadenzuführers für Webmaschinen erfüllt, der
mit einer Vorrichtung zum Vereinzeln der Schlaufen auf dem Zylinder
versehen ist, bei der der Zylinder unabhängig von der Größe des Zuführers fest
an dem Motorgehäuse
angebracht ist. Insbesondere vermeidet das aus einem durch Pultrusion
erhaltenen Verbundmaterial hergestellte Rohr 13 mit einer
hohen mechanischen Steifigkeit und niedrigen elektrischen Leitfähigkeit
die Erzeugung induzierter Ströme.
Folglich können
Neodym-basierte Magneten verwendet werden und die Vorrichtung zum
Vereinzeln der Fadenschlaufen kann auch bei großen Schussfadenzuführern verwendet
werden, z.B. mit einem Durchmesser von über 250 mm.
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Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin,
dass sie leicht und einfach herzustellen ist, da die durch Pultrusion
erhaltenen Materialien in kontinuierlichen Fertigungslinien im großen Maßstab hergestellt
werden.
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Die
Erfindung kann auf verschiedene Arten innerhalb des Rahmens ihres
erfinderischen Konzeptes verändert
werden, und alle Details können
durch andere technisch äquivalente
Elemente ersetzt werden.
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In
der Praxis können
die Materialien, vorausgesetzt, dass sie kompatibel mit der spezifischen Verwendung
sind, wie auch die Formen und Größen anders
sein, abhängig
von den Erfordernissen.